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Die heilige Seele

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Die Heilige Seele
 


 

Der Himmel verdunkelte sich und Donner grollte über das Land hinweg. Innerhalb von wenigen Minuten war alles stockdunkel. Coren machte sich sorgen, denn Sayari, seine jüngste und einzige Tochter war noch nicht zurückgekehrt. Er spielte bereits mit dem Gedanken Sayari’s ältere Brüder loszuschicken um sie zu suchen, als Kuhlan hereinkam und sagte das Sayari’s Pferd völlig verschreckt und ohne ihre Reiterin zurückgekehrt sei. „Wir müssen sie finden egal wie das Wetter verrückt spielt“ sagte Coren mehr zu sich als zu seinem ältesten Sohn. „Hadren und ich könnten uns sofort auf die Suche nach ihr machen, hoffentlich ist ihr nur nichts passiert?“ „Ja tut das, und nimmt ein paar Männer mit, in der Hoffnung das ihr sie dann schneller findet.“ „Ja, Herr“ Als Kuhlan hinausging um seinen Bruder zu suchen und einige Männer zusammen zu rufen, ging Coren zum Balkon und sprach zum Himmel in der Hoffnung das seine verstorbene Frau ihn hören könnte „Mairen, bitte wache über unsere Tochter, ich würde es nicht ertragen sie auch noch zu verlieren.“
 


 


 

„Was ist das für ein Licht?“ Sayari versuchte zu erkennen was es war, was solch ein Licht von sich gab. Doch sie konnte nichts erkennen und ging dann zwar erst zögernd, doch dann mit festeren Schritten darauf zu. Ihr kam es vor eine halbe Ewigkeit dem Licht zu folgen, bis sie plötzlich bemerkte dass sie mit ihren Füßen im Wasser stand. Sie sah sich ihre Umgebung genauer an und erkannte durch das abfallende Licht das sie sich an einem See befand. Aber es gibt doch gar keinen See bei uns in der Nähe, dachte sie im geheimen während sie gleichzeitig ihre Umgebung studierte. Sie fand diesen Ort merkwürdig, er war so fremd und dennoch kam er ihr bekannt vor. Die verwirrte sie nur umso mehr. Jeder andere hätte jetzt schon panische Angst bekommen, aber Sayari war anders. So weit sie sich erinnern konnte hatte sie noch nie zuvor vor irgendetwas Angst gehabt, oder wollte sie sich einfach nicht erinnern? Dieses 16-jährige,dünne, grünäugige und mit ihren Hüftlangen, im Wind wehenden, goldenen Haaren, am Ufer eines unbekannten Sees stehende Mädchen sah verwirrt und zugleich auch interessiert ihre Umgebung an und versuchte Dinge zu erkennen, die ihr bisher entgangen waren. Sie versuchte noch mal in dem gleißendem Licht etwas zu erkennen und wollte ihren Augen nicht trauen. Denn jetzt erkannte sie in dem Licht eine wunderschöne Wiese und eine Stadt mit einem Schloss am Rande des Blickfeldes, doch konnten die Wiese und die Stadt mit dem Schloss nicht in dieser Welt sein, denn dort schien die Sonne unermüdlich während es hier dunkel wie die Nacht war. Sayari konnte den Blick nicht mehr davon abwenden und dachte daran das sie eigentlich auch zu ihrer Lieblingswiese gehen wollte, da wo die Herden ihres Vaters immer grasten, um den Zorn zu bewältigen und das Chaos an Gedanken zu ordnen. Doch plötzlich zog, wie es schien, ein Gewitter auf und Sayari’ s Stute Niera brachte sie zum Schutz in diesen Wald, dann scheute sie auf und lief weg, erinnerte sich das Mädchen an das Geschehene. Sie fragte sich immer noch warum sie weggerannte, denn außer dem Gewitter war nichts Bedrohliches da gewesen. Sie hätte es gewusst, denn sie hätte es sofort gespürt.

Jeder aus dem Reich ihres Vaters vertraute Sayari’s Spürsinn aufgrund ihrer Gabe Dinge zu spüren, zu fühlen und zu sehen die anderen Verborgen blieben. Sie besaß noch mehr Fähigkeiten, doch von denen wusste niemand was nicht einmal Sayari, denn die einzige die darüber Bescheid wusste war ihre Mutter, doch die starb vor 10 Jahren auf einer ihr unerklärlichen Weise. Sayari hofft immer noch herauszufinden woran ihre Mutter starb, um dieses Gefühl der Unwissendheit loszuwerden. „Wer ist da?“ rief sie in die Landschaft hinaus, denn sie spürte dass sie von irgendjemanden oder irgendwas beobachtet wurde.

Plötzlich verwandelte sich das gleißende Portal in eine Kugel und flog direkt an Sayari vorbei. Als sie sich umdrehte sah sie einen jungen Mann in die Augen, der die Kugel in der einen Hand hielt und die andere, bedeutend das sie mit ihm gehen soll, nach Sayari ausstreckte.

Sie wusste nicht was sie tun sollte, einerseits wollte sie nach Hause und bei ihren Brüdern und ihrem Vater sein, da sie sich bestimmt schon große Sorgen machten, doch andererseits war sie neugierig darauf wer dieser Mann war und wohin er sie wohl führen würde. Zumal sie bei ihm keinerlei Anzeichen von Gefahr spürte, ganz im Gegenteil sie spürte das er nur so von Wärme, Licht, Hoffnung und Liebe strotzte.

Sie ging auf ihn zu und als sie fast bei ihm war lächelte er sie an. Erst jetzt wo sie ihm näher kam erkannte sie sein Gesicht das von der Lichtkugel beschienen wurde. Sayari fand das er symphatisch, freundlich, voller Hoffnung, Liebe und Wärme und doch auf eine andere Art geheimnisvoll, Ja, fast mystisch aussah.

Sie legte ihre Hand in die seine und Aufeinmahl sah er sie an wie sie zuvor noch von niemand angesehen wurde, gerade so als ob er etwas in ihr sah dass nur er sehen konnte. Gleichzeitig spürte sie auch Vertrautheit, Liebe, Angst, Begehren, Leidenschaft und Aufregung, als sich ihre Hände berührten. Er lächelte sie an und sie zurück und gemeinsam gingen sie in die Dunkelheit des Waldes und verschwanden.
 


 


 

„Sucht die gesamte Gegend nach ihr ab, irgendwo muss sie ja sein.“ befahl Kuhlan den Männern als sein Bruder Hadren an seine Seite ritt, die Dunkelheit verschwand und der Sonne wieder Platz machte. „Du glaubst doch nicht, das sie in den Wald der Finsternis gelaufen ist, oder?“ fragte Hadren sorgenvoll nach. „ich weiß es nicht Hadren. Ich hoffe es nicht, doch müssen wir noch von allem ausgehen.“ antwortete der junge Mann seinem Bruder und sah nachdenklichüber das Tal bis hin zum Wald. „glaubst du Niera würde sie wieder finden, du weißt doch das die beiden schon immer eine enge Beziehung zueinander hatten genauso wie mit Zana das Mädchen hält Sayari sogar für ihre Mutter.“ bei diesen Worten seines Bruders kam Kuhlan auf eine Idee "Zana" sie hatte bis jetzt noch jeden gefunden.Es ist nur die Frage ob sie auf ihn hören würde. Kuhlan stieß einen lauten und grellenden Pfiff aus, so wie seine Schwester es immer tat, wenn sie ihre Tochter rief. Er hatte Glück sie hörte auf ihn. Ein kurzer Adlerschrei kündigte sie an und in der Ferne sah man sie auch schon auf ihren großen Schwingen auf die beiden Männer zu gleiten. „Was hast du vor Kuhlan“ fragte Hadren seinen Bruder mit völliger Verwirrung durch Zana's Erscheinung „Du weißt doch, dass Zana immer zu Saya findet und vielleicht spürt sie ja unsere Besorgnis um Saya und sie hilft uns.” erklärte Kuhlan seinem Bruder. ,,Na ja, ich weiß nicht. Sie hört doch ausschließlich auf ihre Mutter. Mmhh, einen Versuch ist es allerdings Wert.” gab Hadren nachdenklich zurück. Genau in diesem Moment landete der gold-braune Adler auf einen Ast vor den besorgten Männern und sah sie misstrauisch an.

,, Zana, wir brauchen deine Hilfe, Sayari deine Mutter, ist spurlos verschwunden und wir konnten sie bis jetzt nicht finden. Bitte hilf uns, du bist die einzige die sie finden kann.” sagte er in einer schon fast verzweifelnden Art zu ihr bei der der schöne Adler die jungen Männer eingehender ansah. Dieser Blick verursachte bei den Brüdern eine Gänsehaut. Zana gab einen kurzen Laut von sich als sie merkte dass sie Männer es ernst meinten und Angst um ihre Mutter kam in ihr hoch. Kuhlan und Hadren sahen in ihr Sorge und Angst aufsteigen und als sie gerade losfliegen wollte um ihre Mutter zu suchen rief Hadren ,, Halt, warte bitte.” Der junge Adler beruhigte sich und sah Hadren mit ihren durchdringlichen Augen an. ,, Du weißt das deine Mutter uns umbringen würde , wenn dir irgendetwas zustoßen sollte. Also sei bitte Vorsichtig wir haben bis auf den Wald alles abgesucht. Also fängst du am besten dort mit deiner Suche an. OK?” fuhr Hadren fort. Zana verstand und machte sich auf den Weg in Richtung Wald um dort mit ihrer Suche zu beginnen Hadren und Kuhlan waren froh das sie verstand und in Richtung Wald flog. ,,Glaubst du sie wird sie finden?” fragte Hadren seinen älteren Bruder und sah dabei dem in der Sonne golden schimmernden Adler hinterher. ,,Ich hoffe es. Denn ich weiß sonst auch nicht weiter.” antwortete Kuhlan mit dem Blick auf die untergehende Sonne gerichtet.

,,Lass uns die Männer zusammenrufen und nach Hause gehen, es wird schon dunkel und dann haben wir sowieso keine Chance sie zu finden.” schlug Hadren vor. ,, Ist gut.” antwortete Kuhlan und gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Hause wo ihr Vater auf sie wartete um zu hören dass die Männer seine Tochter gefunden haben. Doch war dies nicht der Fall. Sie erzählten ihrem Vater wo sie gesucht und wie wenig sie erreicht hatten und von der Hoffnung die sie in Zana hatten. Coren lehnte sich mit einem Seufzer in seinen Sessel zurück. Tiefe Sorgenfalten hatten sich seit Sayari's Verschwinden auf seine Stirn gelegt Sein sonst so starkes und überzeugendes Auftreten war nun schwach und ängstlich. Hadren und Kuhlan dachten in dem Moment dasselbe, Saya's Verschwinden bedrückte ihn mehr als wir alle glaubten. Plötzlich stand er auf und sagte: ,,Geht zu Bett. Wir werden Morgen noch vor Sonnenaufgang aufbrechen.” ,,Du begleitest uns und deine Pflichten hier?” fragte Hadren erstaunt und überrascht zugleich. ,,Die kommen auch mal einen Tag ohne mich aus, außerdem werde ich hier noch verrückt wenn ich nichts unternehme während SIE nicht zu finden ist.” widersprach Coren, wünschte seinen Söhnen eine gute Nacht, ermahnte sie noch einmal nicht mehr allzu lange aufzubleiben und verschwand in seinen Gemächern. Die beiden Männer taten es ihm gleich.
 


 


 

Der dunkle Pfad durch den der Unbekannte sie führte, hatte etliche Biegungen und Windungen. Sayari hatte keine Ahnung wohin er sie führte, doch war es ihr egal. Seine Gegenwart beruhigte sie und gab ihr ein Gefühl von Sicherheit. Sie sah sich um und sah nur Finsternis, um sie herum war nichts als Dunkelheit, die einzige Lichtquelle kam von der sonderbaren Kugel und verschreckte alle Waldbewohner. Was sie allerdings merkwürdig fand war der Himmel. Zwar war er fast gänzlich verdeckt von den Bäumen doch sah Sayari durch die Finsternis hindurch die Sonne deren Strahlen aber anscheinend nicht durch den Wald durchdringen konnten. Plötzlich fiel ihr etwas ein und blieb so abrupt stehen dass es dem Mann erst gar nicht auffiel, doch dann drehte er sich um. ,, Stimmt etwas nicht Sayari?” fragte er in die Stille hinein. Bei ihrem Namen schreckte sie zusammen „Woher kannte er ihren Namen?“. Auch hatte sich erschrocken dass er nach solch langer Zeit des Schweigens etwas sagte und dass seine Stimme so ruhig und lieblich ist wie er selbst. Sie sah ihn in seine tiefblauen Augen und vergaß Aufeinmahl was sie wollte. ,,Ähm” sie sah noch mal hoch in den Himmel, aber auch dadurch konnte sie sich nicht erinnern was sie wollte. ,, Ähm nichts, ist schon gut.” Er sah sie nachdenklich an und sagte dann mit einem lächeln auf den Lippen ,,Gut, dann lass uns weitergehen.” Also setzten sie ihren Weg fort. Sayari kam es vor als würden sie Stunden durch den dunklen Wald gehen. Dann fragte sie sich was das eigentlich alles sollte.„Warum sagte er nichts und wohin führte er sie. Plötzlich kam ihr ein Gedanke, ist er vielleicht doch böse gehört er vielleicht doch der dunklen Seite an? Nein, das kann nicht sein wieso hätte ich denn dann dieses Gefühl von Sicherheit und Wärme bei ihm“. Sayari sah ihn von der Seite her an und konnte nichts böses an seinen Gesichtszügen erkennen und nichts was auf sein vorhaben hin deuten könnte. Es ist als ob er sich freute dass sie, Sayari, zusammen mit ihm durch diesen Wald ging. „Merkwürdig“ dachte sie „er ist wirklich merkwürdig, aber warum sagt er nichts. Außerdem wenn wir schon längere Zeit unterwegs sein werden, könnte er mir wenigstens sagen wie er heißt. Ach mir reichts jetzt“ dachte sie und blieb abrupt stehen. ,, Ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Du benimmst dich so merkwürdig?” sagte der junge Mann und sah sie mit seinem lieblichen und jetzt etwas besorgten Gesicht an. Sie sah ihm in die Augen und konnte ihm einfach nicht mehr böse sein, keine schlechten Gedanken mehr über ihn haben. „Warum muss er auch solch wunderschöne Augen haben?“ dachte Sayari sich und biss sich auf die Lippen. ,,Sayari alles in Ordnung mit dir?” mit diesen Worten riss sie der Gutaussehende schwarzhaarige aus ihren Gedanken. ,, Was? Oh, ja. Sag mal wer bist du eigentlich und wohin führst du mich?” fragte sie ihn und sah ihm dabei tief in die Augen in der Hoffnung das er das Gespräch fortsetzten würde. Er wendete den Blick von ihr ab und wies sie mit einer Handbewegung zum weitergehen an. Das junge Mädchen sah ihn neugierig an, doch sagte er nichts. Nach einiger Zeit blieb er auf einer Lichtung stehen und entzündete aus seiner Hand ein Feuer. ,,Wir werden hier rasten und dann wird ich dir auch gern all deine Fragen beantworten.” erklärte er ihr und setzte sich. „Eine Rast wäre jetzt wirklich gut“ dachte sie, rieb sich ihre schmerzenden Beine und sah ihn mit Argwohn an aufgrund des von ihm hervorgerufenen Feuers. Sie setzte sich ihm gegenüber und fragte sich wo sie jetzt waren. ,,Nun was möchtest du wissen?” fragte der ihr gegenüber und sah sie durchdringend an. ,,Wo sind wir hier? Dieser Wald ist mir nämlich ziemlich unheimlich.” fragte Sayari zuerst und sah sich um. ,, Wir sind hier im Wald der Finsternis.” antworte der junge Mann darauf. Sayari stockte der Atem und sah ihn entsetzt an. „Im Wald der Finsternis da wo niemand hin darf und nie jemand lebend heraus gekommen ist“ ihre Gedanken überschlugen sich.,, Aber mach dir keine Sorgen, ich führe uns hier schon sicher heraus, es ist ja auch nicht mehr weit.” erklärte er weiter und durchkreuzte damit Sayari's Gedanken Chaos. ,,Wer bist du eigentlich?” fragte sie nachdem sie sich kurz von dem Schrecken erholt hatte. ,,Mein Name ist Marlen und komme aus einem Land das ihr gewiss nicht kennt Prinzessin.” erzählte Marlen mit einem lächeln auf dem Gesicht. ,,OK Marlen. 1. Woher willst du wissen, ob ich das Land kenne oder nicht? Und 2. Woher weißt du eigentlich wer ich bin und was ich bin?” fragte sie zum Schluss etwas leiser. ,, Na ja es mag jetzt etwas verrückt klingen, aber ich weiß es von deiner Mutter. Bevor du jetzt irgendetwas sagst lass es mich erklären.” fügte er schnell hinzu, denn das blonde Mädchen hatte bereits den Mund zum Widersprechen geöffnet. ,,Hör zu. Ich bin ihr sozusagen im Traum begegnet. Ich weiß es hört sich verrückt an, aber es ist nun mal so, da kann ich auch nichts dran ändern.” sagte der junge Mann, denn Sayari sah ihn unglaubwürdig an. ,,Es war ungefähr vor 5 Tagen”, fuhr er fort und das blonde Mädchen hörte ihm gespannt zu, ,,es war einer der Nächte wo draußen alle in Aufruhr waren und ich bin deshalb nur schlecht eingeschlafen. Ich träumte zuerst von alltäglichen Dingen, bis Aufeinmahl alles dunkel wurde und ich glaubte ein fernes Licht zu sehen das immer näher kam. Als ich erkennen konnte von was oder wem dieses Licht kam sah ich eine wunderschöne Frau in einem weißen Kleid, mit wehenden und welligen blonden Haaren und grünen Augen. Sie sagte mir, dass ich dich im Auge behalten soll, weil dich sonst in den nächsten Tagen die Finsternis verschlucken würde. Ich fragte sie wie ich dich finden und erkennen sollte. Sie meinte darauf nur dass ich den Sternen folgen sollte und dich schon erkennen würde, wenn wir uns begegnen. Und sie hatte Recht, als ich heute vor 3 Tagen an diesen See, in diesem Wald ankam, hab ich ihn erst mal erkundet. Ich hatte nämlich irgendwie das Gefühl, das du hierher kommen würdest und ich hatte Recht. Als ich dich heute Mittag an diesem See sah, wusste ich sofort das du es bist.” erklärte Marlen ihr und sah die dabei wieder so merkwürdig an. ,,Und wie das, du hast mich zuvor noch nie gesehen und meine Mutter hatte mich dir ja auch nicht beschrieben, oder?“ fragte sie ihn trotzig. ,,Nein, aber es ist nun mal so das du ihr verdammt ähnlich siehst. Ob du nun willst oder nicht es ist halt so. Auch wenn du ihr nicht so ähnlich sehen würdest, hätten deine Augen dich verraten. Ich hoffe du glaubst mir?” fragte Marlen zum Schluss etwas zaghaft nach. ,,Ja, ich glaube dir. Aber ....” ,,Aber, was?” fragte der junge Mann nach. ,,Aber warum glaubt meine Mutter das die Finsternis mich verschlingen würde? Das versteh ich nicht?” fragte Sayari nachdenklich und bestürzt das ihre Mutter so etwas denken konnte und wechselte somit auch gleich wieder das Thema. ,,Das kann ich dir leider auch nicht sagen, das hat sie mir nämlich nicht erzählt.” antwortete er dem jungen Mädchen und war erleichtert das sie ihm wirklich glaubte. „Wieso glaubte ihre Mutter sie wäre in Gefahr und warum hat sie ausgerechnet ihn geschickt.“ Saya's konnte es sich nicht erklären. ,,Wie kommt es eigentlich das du einfach so auf einen Traum hörst? Du hättest genauso gut zu Hause bleiben können, anstatt hier auf mich aufzupassen, oder etwa nicht?” fragte Sayari neugierig nach. ,,Natürlich, doch wie ich schon sagte vertraue ich auf mein Gefühl und dies sagte mir das ich dich suchen sollte.” antwortete Marlen und zuckte nur mit den Schultern. Nach einigen Minuten des Schweigens, wo Sayari Gedankenverloren in die hochzüngelnden Flammen sah, fiel ihr auf einmal auf dass das Feuer in der Mitte bläulich war. ,,Sag mal, gibt es etwas was so mir noch über dich erzählen wolltest?” fragte sie Marlen und blickte dabei misstrauisch vom Feuer zu Marlen und zurück. Der schwarzhaarige folgte ihrem Blick und verstand Aufeinmahl was sie wollte und fing an zu grinsen. ,,Hör auf so zu grinsen! Ich mein es ernst.” sagte das junge Mädchen zu ihm. ,, Ist ja gut.” gab Marlen beschwichtigend zurück und konnte ein weiteres grinsen nicht unterdrücken. ,,Bei mir zu Hause ist dies nichts ungewöhnliches.” erklärte der junge Mann mit einem lächeln auf dem Gesicht. ,,Soll das heißen das jeder von euch das kann?” fragte Sayari und deutete dabei auf die blaurote Flamme zwischen ihnen. ,, Ja in der Tat. Jeder aus meinem Land besitzt magische Kräfte.” gab der schwarzhaarige offen zu.

Sayari war geschockt ein Magier. Wie kann das möglich sein? Es hieß doch dass sie Magier ausgestorben wären. Auch hatte ihr Vater ihr erzählt dass alle mit magischem Blut von Geburt an Böse wären. Aber wie kann das sein. Hatte sich ihr Vater vielleicht geirrt?

Sie senkte den Blick und versank in ihren Gedanken. Marlen sah sie an und konnte sie vorstellen was sie gerade dachte und wie sie sich fühlen musste. „Eure Leute haben oftmals eine falsche Vorstellung von uns. Sie glauben wir wären von Grund auf Böse und glauben nicht an das Gute in uns.“ sagte er mit leiser Stimme und sah Sayari dabei direkt in die Augen, als sie ihren Kopf anhob und ihn ebenfalls in die Augen sah. Wahrscheinlich hat er Recht, dachte sie sich. Zumal hätte ihre Mutter ihr wohl kaum jemanden geschickt der Böse wäre. Dies sagte sie sich immer wieder und war dann fest davon überzeugt, dass dieser gut aussehende junge Mann ihr nur helfen wollte und ihr nichts antun würde. Sie sah ihn mit einem Lächeln auf den Lippen an und der ihr gegenübersitzende, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte, erwiderte das lächeln mit Freude.

„Ich glaube wir übernachten heute hier, die Sonne ist nämlich schon untergegangen.“ sagte er und blickte dabei gen Himmel, dann senkte er den Kopf machte eine Handbewegung und Aufeinmahl waren da je 2 Decken für jeden von ihnen. Für den Rest des Abends sagte Sayari kein Wort mehr. Als sie sich schlafen legten, sah sie noch eine ganze Weile zum Himmel und beobachtete die Dunkelheit der Nacht und die Sterne, welche sie durchdringen konnten.

Plötzlich sah die Grünäugige einen Adler der einen Schrei ausstieß und wohl auf der Jagd war. In diesem Moment verkrampfte sich alles in ihr und sie musste an Zana, ihren eigenen Adler denken. Wie es ihr wohl ging? Haben ihre Brüder sie vielleicht sogar losgeschickt um sie zu suchen, vielleicht war sie das ja auch gerade gewesen? Der Adler drehte eine Runde und flog in dieselbe Richtung zurück aus der er gekommen war, während das junge Mädchen sich weitere Gedanken machte. Im nächsten Moment aber schon übermannte Sayari die Müdigkeit und sie schlief Seelenruhig ein.
 


 


 

Kuhlan schreckte hoch, als plötzlich etwas an seinen Haaren zog. Er drehte sich um und sah Zana auf dem Pfosten seines Bettes. Sie schien sehr aufgeregt zu sein, denn sie schlug wild mit den Flügeln und fing nun auch an zu schreien. „Was ist denn los, Zana?“ fragte der junge Mann den Adler mit müden Blick und müder Stimme. Zana schrie und schlug weiter um sich bis ihm auf einmal einfiel was es sein könnte. „Sag mal, hast du sie etwa gefunden?“ fragte Kuhlan in heller Aufregung und war nun hellwach. Als er die letzten Worte gesprochen hatte, stieg Zana in die Luft und flog vor dem offenen Fenster hin und her. Kuhlan zog sich schnell an und sagte zu dem Gold-braunen Tier, das es unten auf sie warten solle. Der braunhaarige lief rüber zu seinem Bruder und seinem Vater, weckte sie und erzählte ihnen dass Zana wohl etwas gefunden hätte. Zu dritt machten sich die Männer auf dem Weg, Zana folgend, in Richtung Wald der Finsternis. „Anscheinend ist sie wirklich in diesen verdammten Wald geraten.“ sagte Hadren mit besorgter Stimmen in die Dunkelheit hinein. Als sie den finsteren Wald endlich erreicht hatten, war die Sonne bereits aufgegangen. „Sie fliegt in den Wald, dann muss Saya irgendwo dadrin sein.“ meinte Coren mit missmutiger Stimme zu seinen Söhnen, und wies auf Zana die sich der Dunkelheit des Waldes immer mehr näherte. „Es sieht ganz so aus und sie muss sich ziemlich sicher sein, sonst würde sie uns nicht einfach da reinführen.“ „Stimmt“ kam es von den beiden Brüdern die den finsteren Bäumen einen misstrauischen Blick zuwarfen. Die drei Männer warfen sich noch einmal besorgte Blicke zu, bevor sie in den Wald ritten. Sie wunderten sich warum es hier so dunkel war, wenn doch die Morgensonne so hell schien. Sie zündeten Fackeln an um den Weg und das Adlermädchen nicht aus den Augen zu verlieren. Diese flog nun langsamer vor ihnen her, damit sie ja den Anschluss nicht verlieren würden. Der Wald war allen drein ziemlich unheimlich, ritten aber trotz ihres Widerstrebens weiter hinein. Der Gedanke Sayari endlich wieder in ihrer Mitte zu haben trieb sie weiter. Die drei Männer nickten sich zu und ritten nun etwas schneller, damit sie auch so schnell wie möglich wieder dort raus kamen. Auf einer Lichtung hatte Zana sich auf einen Ast gesetzt, schrie einen ohrenbetäubenden Schrei aus und sah sich verwirrt um. Auch die Männer sahen sich um und entdeckten einen Lagerstelle. „Die Asche ist noch warm, sie kann noch nicht weit sein.“ Sagte Kuhlan als er die Feuerstelle überprüfte. „Zana flieg los und such sie sei …“ „Vater, sieh dir das an!“ wurde Coren von Hadren unterbrochen. „Sieh, hier haben zwei gelagert. Siehst du die Stellen gegenüber von einander und die Feuerstelle dazwischen!?“ „Ja, ich seh's. Das muss nichts Gutes bedeuten.Wer verirrt sich denn auch schon in diesen Wald, wo doch jeder weiß das er verboten ist.“ murmelte Coren besorgt und nachdenklich vor sich hin. Daraufhin kam es etwas sarkastisch von Kuhlan „Ganz einfach unsere liebe Schwester Saya. Nein, du hast Recht er muss nicht unbedingt auf unserer Seite sein.“ fügte er schnell hinzu als er den strengen Blick seines Vaters sah. „Also wie gesagt, flieg los und such sie aber sei bitte vor Anbruch der Dunkelheit wieder da. Ich habe nämlich keine Lust über Nacht in diesem verfluchten Wald zu bleiben.“ Das Adlermädchen verstand und machte sich mit einem kleinen Schrei auf die Suche. „Ist alles in Ordnung mit dir, Hadren?“ fragte Coren im besorgten Tonfall. „Was? Oh, ja, alles in Ordnung, Vater.“ „Bist du dir sicher?“ hakte Kuhlan nach. „Ja. Ich dachte nur grade, dass wenn wir ihr gefolgt wären, dies vielleicht hätten verhindern können.“ erklärte der jüngste. „Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Keiner von uns hatte Schuld, verstanden?!“ sagte Coren in einem strengen Ton, aber auch nur um seine eigenen Schuldgefühle zu unterdrücken. Wenn er nicht wieder mit diesem Thema angefangen hätte, dann wäre das alles gar nicht erst passiert.
 


 


 

Sayari vernahm einen süßlichen Duft und hatte in dem Moment eine wunderschöne Blumenwiese mit wohlriechenden und unzähligen Blumen vor Augen. Doch dieses Bild wurde durch Bewegungen und einem eisigen Wind zerstört. Sie öffnete ihre Augen und wusste im ersten Moment nicht wo sie eigentlich war. Dann erinnerte sie sich jedoch an das gestrige Geschehen und auch an Marlen und dem was er ihr erzählt hatte. Das junge Mädchen setzte sich auf, verschwand aber auch gleich wieder unter der Decke, da ein eisiger Wind sie umschlossen hatte. Sie sah Marlen in einen dicken Mantel eingehüllt, einem dampfenden Becher in der Hand und Brot und Käse vor ihm liegend. „Guten Morgen“ grüßte er sie mit einem lächeln. Mit einer Handbewegung, waren die Decken weg und Sayari war ebenfalls in einem dicken Mantel eingehüllt, der sie gut wärmte und vor dem Wind schützte. „Guten Morgen“ gab die blonde zurück. „Hier, trink das, es wird dich wärmen!“ sagte der schwarzhaarige und reichte ihr einen dampfenden Becher mit einem süßlichen riechenden Getränk, wie auch Brot und Käse zur Stärkung. Sayari dankte ihm und nahm einen kräftigen Schluck von dem ihr zu gereichten Getränk und spürte wie es sie von innen nach außen wärmte. Sie aßen auf, Marlen löschte das Feuer und dann machten sie sich wieder auf den Weg raus aus dem Wald. „Ich hoffe du hast bedacht, das meine Familie nach mir suchen wird?!“ erwähnte Sayari nach einer Weile. „Ja,ich weiß, aber ich glaube nicht das sie in diesen Wald gehen würden. Ich meine soweit ich weiß ist er doch Verboten, oder?“ argumentierte der schwarzhaarige.



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