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Dragon's Curse

SetoxYami BakuraxRyou
von

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My little secret

7. My little secret
 

„Ich teile deine Vorstellung von schaden aber nicht.“ Yami gelang es sich aus seiner Ecke zu befreien und ließ nun das warme Wasser über seinen Körper prasseln. Als er Seto so vor sich stehen sah musste er schlucken.

Es war ja nicht so, als ob er nicht schon längst mitgekriegt hätte, dass der Konzernchef gut aussah und das war noch untertrieben, aber zu sehen, wie das Wasser von seinem Körper perlte und die braunen Haare in seinen Augen hingen jagte ihn einen Schauer nach dem anderen über den Rücken.

Seto lächelte gehässig. „Du schaust drein, wie ich mich fühle Yami-chan.“

Der Junge wurde rot. „Lass das –chan weg.“

„Warum denn Yami-chan?“

„Weil wir kein Paar sind.“

„Dürfen sich etwa nur Paare so ansprechen?“

„Nein. Aber ich will es trotzdem nicht.“

„Ich würd sagen du hast gar nichts dagegen sondern viel mehr etwas gegen mich.“

„Ist das so verwunderlich?“

„Man kann sich ändern oder? Immerhin hätte ich auch dich eigentlich umbringen sollen.“ Seto griff nun nach der Shampooflasche und begann die Haare des Jungen einzuschäumen.

„Warum hast du mich dann nicht umgebracht?“ Es blieb still und der Violettäugige wurde unruhig, denn auf Grund des Schaums musste er die Augen geschlossen halten und konnte den Braunhaarigen so nicht sehen, der weiter seine Kopfhaut massierte.

Fast stolperte Yami, als er nach vorne unter den Wasserstrahl gezogen wurde, damit Seto ihm den Schaum wieder rauswaschen konnte. Der Drache wartete noch ab, bis ihn die leuchtenden Augen wieder ansahen. Sanft zog er Yamis Gesicht an seins. „Es stimmt eigentlich hätte ich dich bei unserer ersten Begegnung töten müssen, denn immerhin bin ich ein Drache ohne Herz um es mal mit deinen Worten auszudrücken, und damit sich die Vergangenheit nicht wiederholt. Aber ich bin auch ein Mann oder?“

Bei der Betonung dieser Worte schluckte der Violettäugige. „Ja, das....ist mir mittlerweile klar,“ sagte er, nicht ohne rot zu werden.

„Und ein Mann begeht nicht einfach so einen Mord, wenn er einen hübschen Jungen vor sich hat.“

„Willst du mich jetzt wieder ins Bett kriegen?“

„Nein. Für heute gebe ich mich damit zufrieden, wenn du mir beim duschen hilfst. Und da ich es dir vorgemacht habe kannst du auch nicht mehr sehr viel falsch machen.“

Yami seufzte und nahm die Flasche entgegen, die Seto ihm demonstrativ entgegenhielt. /Er ist wirklich nicht so schlimm. Eigentlich ist er ganz in Ordnung. Wenn mir so etwas passiert wäre hätte ich wahrscheinlich ähnlich reagiert./ dachte er, während auch er die braunen Haare einschäumte. /Aber ich weiß noch immer nicht, was genau mit ihm passiert ist und warum er mich dennoch nicht umbringt. Selbst Bakura, der ja wissen müsste, dass nicht alle Menschen schlecht sind hätte mich ohne zu zögern umgebracht./

„Was machst du dir schon wieder für Gedanken?“ Yami schreckte auf, als Seto zu ihm sprach.

„Nichts bestimmtes.“

„So? Ich würde eher sagen, dass du sehr wohl an etwas denkst. Und das ich den Grund sehr gut kenne.“ Das kalte Lächeln kehrte auf die Lippen zurück und Yamis Augen begannen daraufhin wütend zu funkeln.

„Bild dir bloß nichts drauf ein! Du kriegst mich nicht! Und du kannst so nett tun, wie du willst!!“ Der Violettäugige entstieg der Dusche und verließ das Bad.

Laut fiel die Tür ins Schloss und ließ den Drachen somit allein, dessen kühles Lächeln nicht gewichen war. „Du hast recht Yami-chan. Ich bin nett zu dir, weil auch dein Geist mein sein soll. Aber hast du das wirklich selbst bemerkt, oder kam das eher nur aus deiner Wut heraus? Denn meinem Körper ist dein Geist bereits verfallen.“ /Obwohl ich zugeben muss, dass es auch bei mir mehr als nur körperliches Interesse ist. Bleibt nur noch die Frage wer wem als erstes verfällt./
 

Wütend stand Yami in Setos Zimmer und zog sich wieder an. Wobei er es nicht beachtete, dass er noch immer klitschnass war. /Von wegen ganz ok! Fast hätte ich mich von ihm einwickeln lassen! Ich muss mich zusammenreißen!/

„Morgen Ni-chan!“ Yami zuckte zusammen, als Mokuba ohne Warnung die Tür aufriss und sich suchend im Raum umsah. „Oh, morgen Yami. Wo ist denn Seto?“

„Der ist duschen. Kannst du mir sagen wo ich die Tür finde? Ich kenn mich in der Villa noch nicht so gut aus.“

Der Schwarzhaarige sah ihn traurig an. „Was? Du willst schon wieder gehen? Bleib doch noch.“

„Ich muss aber gehen. Weißt du mein jüngerer Bruder ist krank und ich kann ihn nicht so lange allein zu Hause lassen.“

„Aber ich könnte doch Roland bescheid sagen, dass er ihn hier her holen soll. Dann kannst du doch hier bleiben.“

„Seto kann meinen Bruder aber nicht leiden und jetzt sag mir bitte wo der Ausgang ist.“

Mokuba funkelte ihn an und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Nein! Frag doch Seto wo es raus geht.“

Der Violettäugige versuchte ruhig zu bleiben und ging dann einfach an Mokuba vorbei nach draußen. /Was soll’s, ich finde den Weg auch alleine. Als erstes muss ich ne Treppe finden und dann die Eingangshalle./

Als Seto aus dem Bad kam fand er niemanden mehr in seinem Zimmer vor. „Yami?“ wie erwartet erhielt er keine Antwort. /War Mokuba nicht gerade hier? Wahrscheinlich hat er ihn mitgenommen./ Der Braunhaarige ging zum Schrank und beschloss später seine Eroberung zurückzuholen.
 

Die vermeintliche Eroberung hatte die Treppen gefunden und befand sich jetzt auch im Erdgeschoss, doch von einem Ausgang fehlte jede Spur. /So viele Gänge kann die Villa doch gar nicht haben. Wenn ich wenigstens die Küche wiederfinden würde. Die war schließlich in der Nähe der Tür./

Yami öffnete eine Tür und befand sich in einem riesigen Wohnzimmer. Er wollte die Tür schon wieder schließen, als sein Blick auf kleines Kästchen aus Elfenbein fiel, welches auf dem Kaminsims stand.

Eine ganze Weile ruhten seine Augen auf diesem Kästchen, welches ihn magisch anzuziehen schien. Kurz versicherte er sich, dass er allein auf dem Flur war, dann betrat er das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.

Langsam ging er auf den Kamin zu, das Kästchen nicht aus den Augen lassend. Als er näher kam konnte er die Verschnörkelungen darauf erkennen, die ein verwirrendes Muster ergaben. Vorsichtig streckte Yami die Finger nach dem Kästchen aus und fuhr dann kurz über das Muster.

Ein zittern durchlief seinen Körper und sein Herz schlug schneller. Seine zitternden Finger schlossen sich um das Elfenbein und er hob es von dem Kaminsims herunter. Auch der Deckel war gemustert. Auf den ersten Blick schienen den Linien keinen Sinn zu ergeben, doch als der Violettäugige genauer hinsah konnte er zwei Drachen erkennen, die gegeneinander kämpften.

Ihre Augen wurden von Edelsteinen ersetzt. Der Rechte hatte welche aus winzigen Saphiren und der Linke aus Bernsteinen. Und zwischen ihren kämpfenden Körpern am Boden lag ein Amethyst, doch dieser war in zwei Teile gespalten, durch einen blitzförmigen Rubin.

Yami schluckte als sich seine Finger auf den Deckel legten. Gerade, als er ihn ein Stück angehoben hatte legte sich eine Hand auf seine und verschloss das Kästchen somit wieder. Verwundert sah er auf und spürte warmen Atem in seinen Nacken. „Das ist nichts für dich,“ hauchte ihm Setos Stimme ins Ohr, nahm ihm mit einer Hand das Kästchen ab und fuhr mit der anderen unter das Shirt.

Yami zögerte erst, lehnte sich dann jedoch an den Größeren. Wahrscheinlich war es besser ihn jetzt nicht zu reizen. Er hörte das leise Klong, als das Kästchen wieder auf den Sims gestellt wurde und versuchte ein Keuchen zu unterdrücken, als die Hand weiter nach oben wanderte. „Wann...kann ich gehen?“ fragte er, während die andere Hand ihn nun zwang den Kopf an Setos Schulter zu lehnen.

„Willst du denn wirklich schon gehen? Lass uns doch noch etwas Spaß haben.“

„Wann kapierst du endlich, dass du mich nicht kriegst? Und lass endlich meinen Körper in Ruhe!“ Yami versuchte sich von dem Braunhaarigen zu lösen, doch dieser hinderte ihn, indem er Yamis Kopf fester an seine Schulter drückte.

„Warum sollte ich ihn in Ruhe lassen? Schließlich gehört er mir.“

„Tut er nicht!“

„So? Ich glaube er sieht das etwas anders.“ Setos Hände fuhren über Yamis Brust und seine Lippen nagten an dem Hals des Jungen, was diesem erneut aufkeuchen ließ. „Siehst du?“

„Nein! Dank dieser Haltung kann ich es nicht sehen!“

Seto lächelte. „Aber du kannst es hören und fühlen.“ Die Lippen saugten sich kräftig am Hals fest und hinterließen ein mehr als deutliches Mal. „Und jetzt wirst du es auch sehen können.“ Er ließ ihn los und Yami brachte sofort Abstand zwischen sie. Wütend funkelte er den Drachen an, während sich seine Hand auf das Mal legte. „Jetzt schau mich doch nicht so böse an. Du darfst doch gehen.“

„Merk dir endlich, dass ich nicht dir gehöre.“ Der Violettäugige drehte sich um und verließ das Wohnzimmer.

„Menschen beginnen schnell zu hassen. Hasst du mich auch Yami-chan?“ Nachdenklich wanderte sein Blick zu dem Kästchen aus Elfenbein. „Würde ich Yugi heilen würdest du mich vielleicht nicht mehr hassen, aber das kann ich nicht.“ Er nahm die Schatulle in die Hand und fuhr mit seinem Finger über den zerstörten Amethysten. /Denn es darf niemals geschehen./

Seto öffnete den Deckel des Kästchens und betrachtete den darin liegenden Dolch. Der Griff war aus Silber und mit Rubinen besetzt. Die Klinge war ein einziger Rubin und schimmerte wie Blut. Kurz fuhren die Finger über die Klinge und die Rubine begannen daraufhin zu zittern, als würden sie leben. Der ganze Dolch schien zu atmen, so groß war sein Verlangen nach dem Blut eines Opfers.

Tief sog Seto die Luft ein und verschloss das Kästchen wieder, ehe er es an seinen Platz zurückstellte. /Ich wünsche mir nichts mehr, als ihn niemals herausholen zu müssen./
 

„Bin wieder da!“ rief Yami monoton und schloss die Wohnungstür hinter sich. Sofort ging er in die Küche, um Wasser aufzusetzen, ehe er zu Yugi ging. Die Luft in dem kleinen Raum war stickig und es roch nach Tod.

Angst stieg in ihm hoch. Was wenn Yugi bereits tot war? Er lauschte, doch alles blieb ruhig. Der sonst so schwache Atem seines Bruders war nicht zu hören. /Bitte nein./ Augenblicklich war er am Bett. „Yugi.“

Yami drehte das Gesicht des Kleinen zu sich. Es war nicht von Schmerzen verzerrt, sondern friedlich und es war kalt. „Nein.“ Krächzte der Ältere. „YUGI!“ er begann den jüngeren zu schütteln. „WACH AUF! DU BIST NICHT TOT!“ Tränen bahnten sich ihren Weg. „Bitte sag was Yugi.“ verzweifelt zog er den kleinen Körper in seine Arme und begann ihn zu wiegen. „Du bist nicht tot...du bist nicht tot.....du kannst mich doch nicht allein lassen.“

Yami begann zu schlucksen und drücke Yugi noch fester an sich. „Du kannst mich doch jetzt nicht allein lassen.“

„Du bist...doch nicht allein.“

Der Violettäugige glaubte sich verhört zu haben und starrte ungläubig seinen Bruder an. Kurz öffneten sich die großen Kinderaugen und sahen ihren Bruder an. Yami konnte es noch immer nicht glauben. „Du...lebst noch?“

Ein schwaches Nicken. „Bitte lass mich sterben Ni-chan.“

„Was?! Yugi! Weißt du überhaupt noch, was du da sagst?“

der kleinere nickte erneut. „Ich werde doch sowieso sterben. Und wenn ich eher sterbe musst du nicht mehr so lange leiden.“

„Hör auf so was zu sagen! Und hör auf vom Tod zu sprechen! Du wirst leben!“ Yugi antwortete nicht, sondern lag leblos in Yamis Armen. /Kein Wunder, dass ich ihn für tot gehalten hab. So schwach wie er mittlerweile ist./ Unhörbar ging der Atem des Kleinen und Yami legte ihn zurück in die Kissen.

„Du wirst nicht sterben.“ Sanft strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht. /Aber wie soll ich das anstellen? Es gibt doch niemanden, der mir helfen will./ Der Violettäugige ließ sich auf den Boden sinken. /Was soll ich denn noch machen?/ er zog die Knie an und bettete seinen Kopf auf diese.
 

Wie lange er so dagesessen hatte wusste er nicht, doch konnte es nicht allzu lange gewesen sein, denn das Blubbern des kochenden Wassers riss ihn aus seinen Gedanken. Yami stand auf und ging in die Küche, wobei er sich mit dem Handrücken über die Augen wischte.

Er stellte den Herd aus und goss das Wasser über die Kräuter. Still beobachtete er, wie der Wasserdampf aufstieg und sich kräuselte. „Du stirbst nicht Yugi,“ wiederholte er erneut und versuchte es sich so selbst einzureden.
 

Doch nur wenige Sekunden später war Yami erneut der Verzweiflung nahe. Wie sollte er jemanden etwas zu trinken geben, der nicht wach war? „Yugi. Wach auf.“ Doch alles rütteln und rufen half nicht. Es schien wieder so, als wäre der Jüngere tot.

Nach einer Weile ließ er sich auf dem Bett nieder und kniff Yugi in die Wange. „Wach endlich auf.“ Und tatsächlich öffnete Yugi diesmal seine Augen. „Hier.“ Yami hob den Kopf seines Bruders an und hielt ihm die Tasse an die Lippen, doch Yugi weigerte sich den Mund zu öffnen. „Was soll das Yugi? Du musst trinken.“ er wandte seinen Kopf ab und in dem Älteren kam die Verzweiflung wieder hoch. „Yugi trink!“

„Es hilft doch nichts. Ich werde doch eh sterben.“ Yami rammte ihm die Tasse in den Mund stieß dabei gegen dessen Zähne. Yugi hustete stark, als er sich an dem Tee verschluckte und trank die Tasse dann leer.

„Wag es nie wieder so etwas zu sagen! Du stirbst nicht, ist das endlich klar?“ er erhielt keine Antwort. „Yugi!“

„Hör auf dir etwas einzureden.“

„Ich rede mir nichts ein!“ Der Atem des Violettäugigen beschleunigte sich. Die eine Hälfte seines Kopfes sagte ihm, dass Yugi Recht hatte, doch die andere wollte das nicht wahr haben. Der Jüngere lag bereits wieder leblos da. „Ich rede mir nichts ein. Das wirst du schon noch sehen.“ Still betrachtete er den Körper seines Bruders, bis er dessen Anblick nicht mehr ertragen konnte und verließ dann die Wohnung.
 

Draußen bedeckten graue Wolken den Himmel und ein warmer Sommerregen setzte ein. Yami störte er wenig und schien ihn auch nur unterbewusst wahrzunehmen. Seine Aufmerksamkeit galt den Menschen, die an ihm vorbeihasteten. Mütter die ihre Kinder weiter zogen und Geschäftsmänner, die noch pünktlich zu ihrem Termin kommen wollten.

Mit dem stärker Werden des Regens leerten sich die Straßen allmählich, denn im Gegensatz zu dem Violettäugigen waren den anderen die schwarzen Wolken aufgefallen. Daher sah der Junge verwundert auf, als die Düsternis kurz durch ein helles Licht durchbrochen wurde und kehrte langsam wieder in die Realität zurück.

Er stand vor einem wohlhabenden Mietshaus. Einem, das ihm sehr bekannt vor kam. /Hier wohnen doch Bakura und Ryou./ Nachdenklich wanderte sein Blick nach oben, zu den einzelnen Stockwerken und Fenstern.
 

„Nun mach doch endlich das Fenster zu. Es wird kalt.“ Rief Bakura aus dem Wohnzimmer her, woraufhin sich Ryou endlich von der Person die im Regen stand abwand, das Fenster schloss und zu dem Drachen zurückkehrte. „Da bist du ja.“

Ryou legte sich zu Bakura aufs Sofa und kuschelte sich an ihn. Die Bilder im Fernsehen rauschten in seinen Kopf, doch bekam er sie nicht wirklich mit. Nach einer Weile drehte er sich zu Bakura, der hinter ihm auf der Couch lag, um. „Kura?“

„Was ist denn?“ sanft sahen ihn die Haselnussbraunen Augen an. Ryou versetzte es immer wieder in erstaunen, wie gefährlich diese weichen Augen werden konnten, wenn ihm jemand etwas antat.

„Wegen Yami....“ Und sofort blitzten sie ihn an, als könnten sie ihn dadurch erdolchen. Unweigerlich musste Ryou schlucken. „Es ist nur...er steht draußen im Regen.“

„Und wenn er im Regen ertrinken würde, er kommt nicht hoch!“

„Er steht bestimmt nicht ohne Grund da unten.“

„Natürlich nicht! Was glaubst du denn was er will??!!“

Zärtlich nahm Ryou das Gesicht des Drachen zwischen seine Hände. „Wenn er ein schlechter Mensch wäre hätte er mich dazu benutzt um dich zu erpressen. Ich bin mir sicher, dass er alles tun würde um seinen Bruder zu retten, aber er würde niemand anderes dafür verletzen.“

Bakura grummelte. Um keinen Preis wollte er diesen Jungen in seiner Nähe haben. Und sollte er es wagen ihm zu nahe zu kommen würde er ihn töten. Aber da war immer noch Ryou, dessen melancholischen Augen er einfach nicht wiederstehen konnte. „Ein falschen Wort von ihm und ich werde ihn ohne zu zögern umbringen. Ist das klar?!“

„Danke.“ Hastig gab er seinem Drachen einen Kuss und lief dann aus der Wohnung. Ryou sprang fast die Treppe hinunter und blickte dann ratlos nach draußen, denn vor dem Gebäude stand niemand mehr.

Sein Blick wanderte nach rechts und er konnte eine Person erkennen, die sich bereits ein gutes Stück von dem Mietshaus entfernt hatte.
 

„Yami!“ Der Angesprochene drehte sich verwundert um und entdeckte am Eingang zu dem Mietshaus, vor dem er gerade noch gestanden hatte, eine ihm zuwinkende Gestalt, doch konnte er sie durch den Regen hindurch nicht richtig erkennen.

Interessiert ging er wieder zurück und erkannte in dem Fremden schließlich Ryou. „Hi,“ sagte er kurz und der Weißhaarige merkte sofort, dass etwas nicht stimmte, was auch nicht sehr unübersehbar war.

„Was hast du?“ fragte er auch schon besorgt.

„Na ja. Yugis Zustand verändert sich nicht gerade zum Besten. Aber ich bin nicht hier um Bakura um Hilfe zu bitten, falls er das denkt. Ich war nur zufällig in der Nähe.“

„Magst du dann nicht hoch kommen? Das Gewitter scheint noch eine ganze Weile anzuhalten und Baku hat auch nichts dagegen.“

Yami zog eine Augenbraue hoch. „Du hast ihn ja richtig gut im Griff. Dafür, dass er mich umbringen wollte.“

Ryou wurde rot. „Ja.....ähm....nun komm aber endlich rein! Du holst dir noch den Tod!“ Yamis Gedanken wanderten kurz zu seinem Bruder. Er sollte ihn nicht ständig allein lassen. /Andererseits hilft es ihm auch nicht wirklich, wenn ich bei ihm bin. Er kriegt es ja eh nicht mit./ Dann folgte der Violettäugige dem Weißhaarigen in die Wohnung.
 

Bakura hörte, wie die Haustür aufging und Ryou Yami unter die Dusche schickte, machte jedoch keine Anstalten seinen Blick von dem Fernseher abzuwenden, auch wenn dort gerade eine völlig langweilige Reportage über das Leben der Languste lief.

Ryou kehrte bald wieder zurück ins Wohnzimmer und setzte sich zu dem noch immer auf dem Sofa liegenden Bakura. „Er will dich zu nichts überreden. Er war nur gerade in der Nähe.“

„Dann kann er ja wieder gehen.“

„Kura! Es gewittert!“

„Meinetwegen kann ihn ruhig der Blitz treffen.“

„Jetzt sei doch nicht so.“

Plötzlich setzte sich der Drache auf und packte Ryou am Kragen. „Was willst du denn noch?! Er darf doch hier sein! Soll ich mich auch noch mit ihm anfreunden?!“

„Nein. Bitte lass mich wieder los.“ Hastig ließ Bakura ihn los und konzentrierte sich wieder auf die Reportage. „Ich geh Tee machen. Falls Yami mich suchen sollte...“ er sprach nicht weiter, sondern verließ den Wohnraum.
 

Nur wenige Minuten später betrat Yami das Wohnzimmer und stand dann etwas zögerlich in dem Raum. „Hallo.“ Sagte er leise, doch Bakura reagierte nicht. Der Violettäugige setzte sich auf einen der Sessel und endlich sagte der Weißhaarige etwas.

„Ryou ist Tee kochen.“

„Aha.“

‚....trotz dieser widererwartenden Eigenschaft lässt es sich die Languste nicht nehmen äußerst menschlich zu sein....’ ertönte es aus dem Fernsehapparat und Bakura schien das genauso wenig zu interessieren, wie Yami. Die braunen Augen funkelten gefährlich und der Junge war sich sicher, dass dieser Blick ihm und nicht der Languste galt.

Tassengeklapper kündigte Ryous Rückkehr an. Dieser kam sich vor im falschen Film zu sein. Da saßen zwei junge Männer im Wohnzimmer, sprachen kein Wort, sahen sich nicht an und lauschten voll gespielter Konzentration einem Dokumentarfilm von dem Typ öder und langweiliger geht’s nicht mehr.

Nach dem er an alle Tee verteilt hatte saß auch er wieder auf der Couch und starrte auf den Bildschirm. /Irgendwie muss ich doch ein Gespräch in Gang bringen, aber wenn ich Yami frage, was er nun vorhat um seinen Bruder zu helfen verliert Bakura noch die Kontrolle über sich und bringt ihn um./

‚...sehen sie gleich im Heimwerkerjournal: Zäune: wie man sie hegt und pflegt.’ Bakura gab ein Schnauben von sich, schaltete den Fernseher endlich aus und setzte sich auf. Sein stechender Blick war nun auf Yami gerichtet. „Was ist? Hast du deine Zunge verschluckt?! Willst du mich nicht wieder um Hilfe anflehen?!“

„Bakura nicht,“ versuchte Ryou den Älteren zu beschwichtigen, doch dieser beachtete ihn gar nicht.

„Nein ich....es bringt doch eh nichts oder? Kein Drache wird jemals Mitleid mit mir haben.“

„Und warum bist du dann nicht bei deinem Bruder? Warum stehst du ihn dann nicht in seinen letzten Tagen, die er noch zu leben hat, zur Seite?“

„Ich hab es nicht mehr ausgehalten ihn so zu sehen. Außerdem schläft er doch die meiste Zeit.“

„Na und?!“ Bakura wurde lauter. „Glaubst du er merkt es nicht, wenn er mal wieder allein ist? Durch deine Abwesenheit verschlimmert sich sein Zustand doch nur noch mehr. Aber das ist ja mal wieder typisch für euch Menschen! Ihr denkt immer nur an euch!!“

Nun wurde auch Yami lauter. „Das ist nicht wahr!! Wenn dem so würde ich mich doch überhaupt nicht um ihn kümmern!!“

„Das tust du doch nur, weil du ihn selbst brauchst! Wenn du ihn wirklich lieben würdest hättest du ihn auf der Stelle umgebracht, um ihn einen qualvollen Tod zu ersparen!“

„Dann haben wir Menschen wohl doch eine gute Seite. Wir können nicht ohne weiteres einen Menschen umbringen. Aber ein Wesen das kein Herz hat scheint damit ja kein Problem zu haben.“

Der Drache stand auf. „Pass auf, was du sagst du Wurm. Hast du Yugi eigentlich mal gefragt, ob ER noch leben will? Ob er sich in den Tod quälen will?“

„Das...ich...“ der Violettäugige wusste nicht, was er darauf erwidern sollte.

Bakura begann siegessicher zu grinsen und Yami fühlte sich unweigerlich an einen weiteren Drachen erinnert. „Was bist du nur für ein Mensch, der seinen eigenen Bruder quält.“

„Ich kann ihn nicht umbringen!! So etwas kann ich nicht...selbst wenn ich es wollte.“

Der Drache kam näher. „Ich könnte das für dich übernehmen. Und danach würde ich dir auch das Mitleid eines Drachen schenken und dich ebenfalls töten.“

Yami schien zu fallen. Bodenlose Schwärze umgab ihn und er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Zwei braune Augen bohrten sich tief in seinen Kopf. „Yugi leidet. Er quält sich,“ flüsterte er.

„Ganz genau. Aber du könntest ihn von seinem Leiden befreien, wenn du mich sein Leben beenden lässt.“

Kurz zuckte er zusammen, als eine Hand sein Gesicht berührte. Bakuras Gesicht war ihm so nahe, dass er dessen Atem an seinem Ohr spüren konnte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, doch es war nicht der selbe, wie wenn Seto so nah an ihm gestanden hätte. Arme legten sich um ihn und Bakura zog ihn an sich. Ekel überkam Yami dabei.

„Komm schon Yami, sag mir wo ich Yugi finde, damit ich ihn erlösen kann. Dann wird er wieder glücklich sein.“

Angewidert versuchte der Violettäugige sich von Bakura zu entfernen, doch die sich sanft einschmeichelnde Stimme hypnotisierte ihn regelrecht.

„Wo ist dein Bruder?“

„Zu Hause.“ Sagte Yami schwach.

„Und wo ist dein Zuhause?“

Yami wollte schon antworten, als er inne hielt. /Was tue ich da? Er wird Yugi töten./

„Sag es mir. Dann wird alles wieder gut.“ Sanft fuhren die Hände über Yamis Rücken, doch das beruhigte den Jungen keines Wegs. Er wollte nur noch weg. Fort von diesen Armen und von dem heißem Atem. „Komm schon Yami.“

„Nein!“ Der Violettäugige stieß ihn von sich und Bakura prallte gegen den Sessel. Sein Atem ging schnell. Der Weißhaarige schien das Geschehene erst mal verarbeiten zu müssen. Yami nutzte dies aus und stürmte aus der Wohnung.

„Kura?“ fragte Ryou nach einer Weile zögerlich und berührte den Drachen vorsichtig an der Schulter, dieser lächelte überrascht.

„Er hat sich meinem Einfluss entziehen können. Auch wenn meine wahren Kräfte nur hervortreten, wenn ich zum Drachen werde, hat es noch niemand geschafft sich meiner Hypnose zu entziehen.“

„Aber wie hat er das gemacht?“

„Nun er scheint tatsächlich diesem Kaiba zu gehören. Nur unter Drachen lernt man den Drachenkräften zu wiederstehen.“

„Aber wenn sie einander mehr bedeuten, warum rettet Kaiba Yamis kleinen Bruder dann nicht?“

„Ich kann zwar vieles aber nicht in die Köpfe anderer sehen und das ist auch gut so. Und jetzt will ich diesen Yami endlich aus meinem Leben packen ist das klar Ryou?!“

„Ja.“ /Wenn es einen Drachen gibt, der ihm helfen würde, dann wahrscheinlich Kaiba./
 

Noch immer zitterte Yami ein wenig, als er wieder im Regen stand. Das Gewitter schien sich zum Glück allmählich zu entfernen. /Was... war das? Was sind das nur für komische Kräfte, die ein Drache besitzt?/ Fast hätte ihn Bakura dazu gebracht ihm Yugis Wohnort zu verraten.

Und was noch seltsamer war, wenn ein Drache so etwas konnte warum hatte dann nicht auch Seto diese Fähigkeit bei ihm eingesetzt? /Seto.../ nachdenklich blickte Yami auf die graue Wolkendecke. /Es ist seltsam. Als du mich so berührt hast fühlte ich keinen Ekel./ Mokuba schien wohl doch nicht so viel Unrecht mit der Tatsache zu haben, dass der Braunhaarige ihn mochte.

Auch die blauen Augen unterschieden sich von den braunen. Natürlich waren sie eiskalt und funkelten ihre Siegessicherheit aus und sie konnten sich genauso wie die Bakuras in seinen Kopf brennen doch..../manchmal sind sie anders. Irgendwie..../

Yami schloss seine Augen und versuchte sich die Saphire in den Kopf zu rufen. /Im Grunde ist auch jeder Drache anders. Wenn ich doch nur mehr über ihn wüsste dann....Moment! Bin ich völlig übergeschnappt?! Nur weil mich seine Berührungen nicht so stören wie Bakuras ist er noch lange kein Engel!! Er ist genauso schlimm und herzlos wie Bakura!!/

„Man ich widerspreche mich selbst.“ Lustlos ging Yami weiter die Straße entlang. /Vielleicht wendet Seto ja doch Hypnose an, wie Bakura und ich spinne deshalb so./
 

Der braunhaarige Drache saß in seinem Büro und ließ seinen Gesprächspartner einfach mal reden. Schon nach den ersten fünf Minuten war ihm klar geworden, dass er keinen Vertrag mit diesem Idioten eingehen würde.

Statt dessen hingen seine Gedanken an einer ganz bestimmten Person. /Ob ich ihn heute Nacht wieder zu mir holen soll? Andererseits habe ich ihm ja sozusagen versprochen ihn heute in Ruhe zu lassen. Außerdem kriege ich ihn eh nicht dazu mit mir zu schlafen. Aber einen leichteren Weg seinen Geist an mich zu binden gibt es auch nicht so wirklich. Dabei würde ich dich so gerne besitzen mein Kleiner./

Kurz lauschte er wieder dem Gerede des Mannes, um nicht den Anschein zu erwecken, er würde ihm nicht zuhören. Dann drehte Seto ihm den Rücken zu und sah aus dem Fenster.

„.....und deshalb....Herr Kaiba hören sie mir noch zu?“

„Nein. Und wenn sie jetzt gehen würden sie haben schon genug von meiner Zeit verschwendet!“ Der Mann wollte gerade den Mund öffnen und etwas erwidern, doch Seto unterbrach ihn einfach „Wagen sie es nicht mir zu widersprechen. Das könnte ihnen teuer zu stehen kommen!“ Dem Fremden jagte ein Schauer über den Rücken, als er die eisige Kälte in der Stimme vernahm, die ihm die Brust zuschnürte.

„Einen schönen Tag noch.“ Schnell verließ er die Höhle des Löwen.

/Kleiner Yami, wie hinterhältig du doch bist. Aber Mitleid wird dir nicht sehr viel helfen, denn es gibt etwas, dass um ein vielfaches stärker ist./ Seto sah sie deutlich vor sich, die funkelten Tränen, wie sie die violetten Augen noch mehr glänzen ließen. Wie dieses glitzernde etwas die Konturen des hübschen Gesichtes nachzeichnete und die weichen Lippen umrahmte. Ein zitternder Körper und die flehende Stimme.

„Sei mein....Yami-chan.“ der Braunhaarige drehte sich wieder um und verlangte, dass der Wagen vorfahren sollte.
 

Der begehrte Besitz kickte auf seinen Weg durch Domino einen Stein vor sich her und seufzte, gefolgt von einem lauten Niesen. Das er schon wieder klitschnass war tat ihm gar nicht gut und vor allem seiner eh schon leicht angeschlagenen Gesundheit.

Im Gegensatz zu dem Energiebündel von Bruder war er genauso schnell anfällig für Krankheiten, wie seine Mutter. /Das wir unseren Urlaub verlängert haben hat sie mir ohne richtig zu zuhören abgekauft. Schließlich war sie ja noch nie sonderlich an uns interessiert, aber was wird sie sagen, wenn Yugi tot ist?/

Hastig schüttelte Yami seinen Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. /Man muss ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen./ Wieder musste er niesen und Wärme kroch seine Wangen hinauf. /Ich sollte wohl besser wieder nach Hause gehen./ Bei dem Gedanken an seinen Bruder wurde ihm unwohl und hätte ihm fast eine Krankheit vorgezogen.

Er wollte Yugi so nicht mehr sehen. Und irgendwie fürchtete er sich dafür dem jüngeren gegenüber zu treten.
 

Nach einer Weile bemerkte Yami eine schwarze Limousine, die gemächlich neben ihm herfuhr. Das konnte nur einer sein. „Lass mich gefälligst in Ruhe!“ brüllte er, wobei er sich nicht sicher war, ob Seto das überhaupt gehört hatte und beschleunigte seine Schritte.

Natürlich brachte das nur wenig, denn ein Auto war schließlich schneller als ein Mensch. Der Violettäugige grummelte und begann schließlich zu rennen. Er bog in eine Seitenstraße ein und hoffte den Wagen dadurch abzuhängen, doch kaum kam er wieder an einer Straße aus war die Limo wieder neben ihm.

„Du sollst mich in Ruhe lassen!!“ rief er erneut und flüchtete sich wieder in eine Seitenstraße. So gut wie möglich versuchte er weitere Straßen zu meiden und gelangte so schließlich in den Stadtpark. Keuchend kam er dort zum Stehen, woraufhin ihm kurz schwindelig wurde. /Scheiße. Das Fieber steigt./

Taumelnd ging er weiter und versuchte die aufkommende Schwärze wegzublinzeln. Yami war in die Knie gegangen und stützte sich nun an einem Baum ab. /Ich...muss nach Hause./ Mit letzter Kraft schaffte er es sich aufzurichten und lehnte sich kurz an den Baumstamm.

/Ganz ruhig. Ich schaffe das./ Er wartete noch einen Moment, bis das Gefühl der nahenden Ohnmacht ein wenig abgeklungen war und ging dann weiter.

Doch kaum, dass er einen Schritt getan hatte verließen ihn seine letzten Kräfte. Die Schwärze umgab Yami und nahm ihn mit sich, ehe er hart auf dem Kiesweg aufkam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2013-08-22T15:05:17+00:00 22.08.2013 17:05
Hey ^_^

oh nein, das war schlimm, wie Yami nach hause gekommen ist und sein Bruder schon halb dahin gesicht war und er sich jetzt sogar schon den Tod wünscht. Was es wohl mit Setos dolch zu tun hat? Muss er dafür den anderen Drachen töten oder sich selbst?

Ich fand es auch gut, das sich Yami der Hybnose von Bakura entziehen konnte. Aber das er dafür jetzt im Regen herumspaziert und krank wird? Oh man – ne wenigst was Setos Limosine schon in der Nähe, das er ihn finden und retten kann. - Hoffentlich rechtzeitig.

CuCu Jyorie



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