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Ein Scheißtag

eine sinnlose Neiji-Quäl-Fic
von

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Bloß keine Kinder

Er glaubte Engel zu hören in der Finsternis, die in seinem Kopf herrschte. Sie sprachen zu ihm mit wundervollen, singenden Stimmen, die nicht einen Ton halten konnten. Quietschige, viel zu hohe Kinderstimmen zupften an seinen empfindlichen Nervensträngen und er wünschte sich einen weiteren Kopfsprung aus Lees Wohnung mit anschließendem Aufprall auf einem Stück Wand.

„Is’ er tot?“ fragte Stimmchen Eins und piekste etwas Spitzes in Neijis Seite.

„Er is’ hübsch“, erklang viel zu hohes Stimmchen Zwei, „hoffentlich lebt er noch.“

„Er war ja auch schwer genug, da hat er gefälligst noch zu leben.“

Wieder Eins.

„Sieh mal nach, ob er noch lebt!“

„Mach du es doch!“

Kurz entflammte ein kleines Gefecht aus Quietschen und Nuscheln, dann schienen beide zu einem Entschluss gekommen zu sein.

„Udon, du siehst nach!“ befahl Eins.

Etwas zerrte unsanft an Neijis Lid und legte schließlich das Auge frei. Der Hyuuga, zwischen wach und ohnmächtig, konnte ein verschwommenes Gesicht erkennen, das ihn einen Moment neugierig betrachtete.

„Der is’ ja blind“, kam die intelligente Bemerkung von Stimmchen Drei, das wenigstens einen Namen hatte.
 

Mit einem wummernden Schädel richtete Neiji sich auf und stöhnte leise. Sofort fanden seine Hände den Kopf und pressten dagegen, damit dieser nicht auseinanderbrach. Das erste was er machen wird, sobald er wieder dazu in der Lage war, beinhaltete garantiert den Tod seines Senseis.

„Geht’s dir nich’ gut, nii-san?“

Neiji registrierte es als Stimmchen Zwei und blickte dieses nun an. Ein kleines Mädchen mit viel zu großen Augen und viel zu roten Wangen, das ihn besorgt ansah. Etwas an ihr erinnerte ihn an seine Teamkameradin, vermutlich der Hang zu zweigeteilten Frisuren.

„Ja“, knurrte er knapp und schob das Mädchen unsanft von sich weg.

Dieses begann sofort beleidigt zu plärren, was den Anführer des Quietsche-Trios auf den Plan rief. Wütend baute er sich vor Neiji auf, stemmte seine Hände in die Hüften und setzte diesen Rächer-der-Enterbten-Blick auf, den nur eine Sorte Shinobi wirklich perfekt konnte: die idiotischen Träumer wie Naruto und Lee. Anscheinend brauchte jedes Dreiergespann so einen Depp.

„So kannste nich’ mit Moegi reden.“

Seufzend besah der Hyuuga sich das Uzumaki-Nachwuchsmodell. Er hatte dieses dämliche Gesicht schon öfter gesehen. Natürlich, diese Rotznase gehörte zum Sarutobi-Clan, schlimmer noch, er war der Enkel des dahingeschiedenen Sandaime.

„Und nun, willst du mich verpetzen?“

Neiji erhob sich leicht taumelnd und blickte von oben auf den Zwerg hinab, der sofort ehrfürchtig einen Schritt zurückwich. Der Hyuuga gehörte nicht zu den Leuten mit Wachstumsdefizit und die Byakugan, die langen, schwarzen Haare, der Gesamteindruck, wirkte nicht sehr einladend auf ein Kind. Er hatte etwas von einem Rachegeist, vor allem mit diesem Blick.

Konohamaru schluckte und dass Moegi und Udon sich hinter ihm versteckt hatten und er nun als Schutzschild herhalten musste, machte das Ganze nicht viel besser. Er kratzte seinen ganzen Mut zusammen.

„Immerhin haben wir dich aus dem Geröll gezogen. Du bist ganz schön schwer. Du solltest uns danken.“

Einen Moment überlegte Neiji. Er konnte diese Dreierbande problemlos aus der Geschichte verbannen, er konnte sie auch einfach stehen lassen, aber er entschied sich für die höflichere Variante.

„Danke… und nun aus dem Weg!“
 

Konohamaru schien sich damit nicht zufrieden zu geben. Ungerührt stand er da und ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. Er war selbstsicher, etwas zu selbstsicher für einen Zwerg.

„Ich würd’ nich’ so eine große Klappe haben, wenn ich wie du rumlaufen würde.“

Und dies traf den Nagel auf den Kopf. Bei all den Stürzen, Ohnmächten und Gequietsche hatte Neiji eins vergessen.

Seine Augen drehten sich gen Boden und das erste was sie auf seiner halbbedeckten Brust sahen, war grünes Plastik. Natürlich, er stand immerhin unter der Dusche, als Gai ihn angegriffen hatte und da hatte man normal nichts an, außer man hieß Hinata und trug sogar bei der Körperwäsche einen Ganzkörperbadeanzug.

Er bemerkte flüchtig, dass jemand den Vorhang über seiner linken Schulter zusammengebunden hatte. Sehr rücksichtsvoll, dachte ein Teil seines Hirns, etwas Kleidung wäre ja zuviel gewesen, bevor man mich, MICH, so durch Konoha trägt.
 

Die Stimme in seinem Kopf konnte sich gar nicht richtig austoben, als ein anderer Teil feststellte, dass etwas oder jemand seine Hand ergriffen hatte. Verdutzt blickte er an seiner Seite hinab und schaute in die großen, treuen Augen des Mädchens.

„Nii-san? Frierst du nicht?“

Das war das niedliche an kleinen Kindern. Sie stellten dumme Fragen. Bedauerlicherweise war er kein Kindertyp.

„Wenn du mitkommst. Meine Mama hat bestimmt etwas für dich.“

Vielleicht mochte er Kinder doch.
 

Widerstandslos ließ er sich von dem Mädchen, Moegi, aus ihrem Versteck ziehen und stellte verblüfft fest, dass es weitab von Lees Haus war, sofern dieses überhaupt noch stand. Die drei kleinen Blagen hatten ihn recht weit tragen müssen. Das verwunderte den Shinobi einerseits, andererseits trieb es ihm die Schamesröte ins Gesicht. Nur sehr, sehr mühevoll konnte er seine Gefühle unter Kontrolle halten und einen desinteressierten Blick wahren.

„Ist es weit?“ fragte er wenig hoffnungsvoll.

Moegi war zu beschäftigt damit seinen Körper zu mustern, verlegen zu kichern und rot anzulaufen, um zu antworten, also sprang ihr „Boss“ ein, während der Dritte eher nutzlos hinterher trabte.

„Nee, is’ gleich um die Ecke.“

Konohamaru streckte seinen Arm weit nach vorn und seine Fingerspitze zeigte auf ein Haus - an einer Ecke - der Einkaufsstraße. Menschen drängten sich auf der Straße, plauderten, kicherten und bald würden sie lachen, wenn er dort SO auftauchte.
 

Abrupt blieb er stehen und sorgte dafür, dass Moegi fast hinfiel.

„Ich werde hier warten.“

Seine Stimme war ruhig, kühl und ließ keine Widerrede zu. Konohamaru zuckte nur mit den Schultern. Es sollte ihm Recht sein, wer wollte auch schon mit so einem perversen Spinner gesehen werden?

Nur Moegi machte Zicken. Das kleine Mädchen blieb stur stehen und himmelte Neiji mit großen Augen an. In ihrem Kopf konnte sie bereits Hochzeitsglocken läuten hören und selbst der verwirrte bis angewiderte Blick des Älteren konnte das Klingeln nicht verstummen lassen. Hoffentlich fing sie nicht auch noch an zu sabbern.

Sein Innerstes machte eine Notiz: Kinder soweit wie möglich in die Zukunft zu schieben.

Erleichtert bemerkte er, dass die Kleinen endlich vollzählig auf dem Weg zu dem Haus waren. Er musste nur noch eine Anstrengung machen und einem Luftkuss von Moegi ausweichen. Vielleicht sollte er das Thema Kinder ganz streichen.

Seufzend suchte der Shinobi sich einen bequemen Platz und fand einen Zaun an den er sich lehnen konnte. Ein Blick zur Sonne zeigte ihm, dass es gegen 11 sein musste. Normalerweise wäre er längst beim Training mit Ten Ten, aber für heute hatte sie es verschoben. So gesehen war alles ihre Schuld. Zu einem Morgentraining musste man früher aufstehen, man hatte ein freies Bad, musste nicht zu Lee und wurde nicht durch eine Wand geprügelt und von kleinen Mädchen sexuell belästigt. Dafür würde sie beim Training am Mittag leiden müssen. Und siedend heiß fiel es ihm wieder ein. Sie hatten nicht vormittags Training, weil sie erst am Mittag trainieren wollten. Er musste bis dahin unbedingt in ordentlichem Zustand auf dem Platz sein, sonst würde er sich mit schlimmen Dingen konfrontiert sehen: Kunais, Shuriken, Morgensterne die auf seine Juwelen zielten und einem enttäuschten Blick. Das war das Kryptonit eines jeden Mannes.
 

Die schwammige graue Masse seines Hirns verdichtete sich allmählich und sein Verstand fragte sich, warum er nicht einfach nach Hause ging. Er war ein verdammt guter Ninja, mit genug Schnelligkeit würde man nicht mehr von ihm mitgekommen als einen flatternden Plastikvorhang. Doch gerade als er sich vom Zaun abstieß, um loszusprinten, gab das Holzkonstrukt nach und kippte, samt Hyuuga, nach hinten. Er hätte es besser wissen müssen. Sämtliche Architektur in diesem Dorf existierte nur durch den Glauben, dass es schon irgendwie halten würde. Man sollte eben nicht viel von einer Gemeinschaft erwarten, die weder eigene Architekten, noch Baumeister besaß, dafür aber jede Menge Attentäter. Es war natürlich vorteilhaft einen Menschen auf 100 verschiedene Arten mit Haushaltsgeräten umbringen zu können, wenn man in einem Haus lebte, das auf einen hinabbröckelte.
 

Nun denn, Neiji war Opfer des Bauverständnisses eines konohanischen Durchschnittsbürgers geworden und lag auf einem kaputten Zaun. Harmlos, aber nervig. Ächzend rappelte er sich halb auf, aber stoppte sofort, als er etwas hörte. Jemand schien rasend schnell näher zu kommen. Der Teenager blickte sich über die Schulter um und schaute jetzt direkt auf zwei Reihen dolchartiger Zähne. Geifer tropfte auf den Boden und ein dumpfes Knurren drang an Neijis Ohr. Und wieder meldete sich ein Teil von seinem Verstand und dachte ein trockenes >Mist<.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Sas-_-
2013-11-19T20:13:01+00:00 19.11.2013 21:13
Da bin ich :] da es schon einige Stunden her ist und mein Gehirn zu seltsamen Löchern im Gewebe neigt, hoffe ich doch, mich an alles zu erinnern, was mir an diesem Kap gefallen hat :DD
Vor allem auf jeden Fall die Erklärung, warum Konoha so eine Schrottstadt ist :DD
Das blieb mir in Erinnerung, das war wirklich klasse^^
Da ich das zweite Kap aus nicht erfindlichen Gründen vor dem ersten gelesen habe, hab ich ein bisschen gebraucht, um zu begreifen, ob es jetzt im Kanon war oder AU, mal abgesehen von der ganzen Handlung :DDD
Egal, ein sehr lustiges Kapitel! Möge mir VanillaSprite beistehen, dass ich es auch schaffe, die restlichen Kaps zu lesen, denn die Zeit spielt gegen mich (mit Würfeln und gezinkten Karten O.o)

LG Sas-_- :P
Antwort von:  Vanillaspirit
19.11.2013 21:20
Moinsen und danke für dein Lob.
Also, eigentlich war die Schrottstadt-Sache nur ein Witz, bis mir jemand erklärte, dass in Naruto tatsächlich erwähnt wird, dass Konoha so etwas wie eigene Architekten und Bauarbeiter nicht besitzt.
Konfuzius sagt, wenn du das Spiel nicht gewinnen kannst, wirf das Brett um :)
Von:  UrrSharrador
2009-09-27T20:04:11+00:00 27.09.2009 22:04
Hahaha! Das ist genial! Selten so was lustiges gelesen! Hab mich regelrecht weggelacht!

Jede Menge Attentäter und es ist vorteilhaft, einen auf 100 Arten mit Haushaltsgeräten umbringen zu können ^^
Das war die beste Stelle!
Von:  xSnowPrincess
2009-09-05T18:26:43+00:00 05.09.2009 20:26
Also langsam kriege ich wirklich ernsthaft mitleid mit Neji.
Es ist echt ein Scheißtag. xD
Und jetzt wird er wahrscheinlich zerfleischt. *sadistisch veranlag ist*
nene xD
Von: abgemeldet
2008-04-21T15:36:54+00:00 21.04.2008 17:36
*wuhahaha* xD
herrlichst ^^

ich kann Neji ja soooo gut verstehen ^^
Kinder können aber auch nervig sein xD

Und wieder is mir ein Begriff aufgefallen, der mich zum schmunzeln bringt:
"[...]und setzte diesen Rächer-der-Enterbten-Blick auf, [...]"
Echt genial ^^
du hast zweifelsfrei Talent ^^
Von:  -Hinata-
2007-08-26T20:46:17+00:00 26.08.2007 22:46
Der arme Neji kann einem echt Leid tun!
Also das mit den Kindern kann ich ihm ja gut nachvollziehen xD
*Kinder auch ziemlich nervig findet*
Die Vorstellung, dass ein fast nackter Neji durch die ganze Stadt geschleift wird is echt genial *gg*
Von: abgemeldet
2007-07-23T17:28:15+00:00 23.07.2007 19:28
Hallöchen =)

Mal wieder schlicht und ergreifend herrlich- das versüßt einem doch immer wieder den noch so verregneten Tag und bei Gott, er ist SEHR verregnet ~.~
Der arme kleine Hyuuga fängt ja fast an einem Leid zu tun wie er da mit nichts als einem Vorhang (Und seinem Traumkörper, den wir aber hier mal dezent außer Acht lassen wollen) in Konoha und seine einzige Aussicht auf Rettung sind bzw. waren Narutos Fangirlies... Hach, kann das Leben bitter sein. Und noch viel bitterer, wenn du es in der Hand hast *muhahaha* Ganz ehrlich, das Kapitel war keinen Deut schlechter als das erste; du hast nach wie vor einen der wohl genialsten Schreibstile, die das mexxische Universum je gesehen hat, sowie einen Hang zu genialst ironichen Formulierungen- ich liebe dich für diese Geschichte ^.^
Wirklich eine umwerfend gute Parodie, vor allem die hübschen kleinen Anspielungen auf Nejis alltägliche Freunde wie Hinata, Tenten und deren Schönheitsmaßnahmen sind super! Hinata im Ganzkörperbadeanzug *lach*

Das ist eine dieser Geschichten bei deren Anblick ich mich dafür prügeln könnte sie nicht shcon früher entdeckt zu haben... Aber besser spät als - unvorstellbarerweiße - nie! Großes Kompliment also für dieses Kapitel, ich bin schon sehr gespannt was ihn in der nächsten Hölle, bei der ich davon ausgehe, dass sie von Inuzukanischen Teufeln bewohnt wird, erwartet *hrhrhr*

~Tsuki
Von:  Lily_Toyama
2007-07-14T11:01:02+00:00 14.07.2007 13:01
*lach*
Echt klasse ^^
Er könnte einen FAST leid tun *g*
Aber Schadensfreude ist doch die schönste Freud. XD
Von:  Chiisette
2007-07-07T16:18:52+00:00 07.07.2007 18:18
Das ist sooooo geil XDDDDD *lachkrampf hat* XD
Du schreibst voll gut XD
Von:  Votani
2007-06-12T06:35:21+00:00 12.06.2007 08:35
Eine gelungene Fortsetzung, aber muss ich dir nicht sagen, oder? Oo
Langsam tut mir Neji sogar leid, wenn ich mir die restlichen Kapitel betrachte. Das ist das Gute, wenn man eine FF erst liest, wenn sie beendet ist. Hach~ bin ich wieder genial. XD"""

Wie auch immer... Es war klasse und Moegis "Belaestigung" hat mir echt gefallen. Aber wer wuerde bei einem Neji nur mit Plastikvorhang nicht schwach werden? oo" Obwohl ich mich mit ihm ebenfalls nicht im Dorf blicken lassen wuerde.

Mensch, mensch... Der Humor ist ehrlich egal. Die FF gehoert wirklich zu den drei besten Parodien, die ich bisher hier gelesen habe. u__u Und ehrlich gesagt, schwaem ich mich, dass ich es erst nun lese.

Votani
Von: abgemeldet
2007-06-03T20:51:26+00:00 03.06.2007 22:51
Das Erwachen mit Konohamarus Gruppe ist auch köstlich!
(“Etwas an ihr erinnerte ihn an seine Teamkameradin, vermutlich der Hang zu zweigeteilten Frisuren.“) <- das war ja sowas von zum ablachen! Uzumaki-Nachwuchsmodell und die Beschreibung, als Neji aufstand war ja auch so göttlich! Ach, und stimmt ja: der neueste Modeschrei à la Duschvorhang. Oh, und Tenten hat auch eine sadistische Seite?XD Und Tsunade sollte mal dringend Konoha durchrenovieren…

-Akari


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