Die Hauswahl
2. Die Hauswahl
Als sich die Erstklässler an den Tischen verteilt hatten, standen nur noch die sieben komischen Figuren da. Professor McGonagall blätterte einige Seiten um und las nun die Namen der Gestalten vor: „Deccery, Scott.“ Der Junge mit den schwarzen Haaren und den blondierten Spitzen, setzte sich mit dem sprechenden Hut auf dem Kopf auf den dreibeinigen Stuhl. Einige Minuten später rief der Hut: „RAVENCLAW!“ „Foul, Cathryn.“ Das dunkel-rothaarige Mädchen setzte sich den Hut auf und nahm Platz. „SLYTHERIN!“ „Jones, Jag.“ Der braunhaarige Junge trat nach vorn. „RAVENCLAW!“ „Sly…ther..in?” „Ja, was ist daran falsch?“, beschwerte sich der schwarzhaarige Junge. Jetzt war es mucksmäuschenstill in der Great Hall und Professor McGonagall schaute immer noch ungläubig auf ihre Liste. „Mach’ doch bitte weiter, Minerva!“, sagte Professor Dumbledore im ruhigen, sanften Ton. „Äh, ja! Slytherin, Draco-Salazar.“ Der schwarzhaarige Junge mit dem weißen Wolf ging zum Stuhl und setzte den Hut auf, während der Wolf den Stuhl umrundete. Es dauerte keine Minute und der Hut entschied: „RAVENCLAW!“, zu aller erstaunen („Hä?“, die Weasleyzwillinge). „Slytherin, Luna-Sonja.“ Das goldhaarige Mädchen war nun an der Reihe. „SLYTHERIN!“ „HONEY!“, schrie Cathryn vor Begeisterung laut auf. Aber Luna schien darüber gar nicht begeistert zu sein. „Thardin, Laura-Holly.“ Das schwarzhaarige Mädchen nahm Platz. „SLYTHERIN!“ „Vipère, Wilhelmine.“ Das große Vermummte nahm die Kapuze herunter und man sah weiß-blonde Haare und dunkel-grün-braune Augen. Sie setzte den Hut auf. „SLYTHERIN!“ Wilhelmine setzte sich an den Slytherin-Tisch ohne die Miene zu verziehen.
Es herrschte immer noch Totenstille. „Also, dann, ihr könnt jetzt essen.“, hallte Professor Dumbledores Stimme von den Wänden. „Aber vergesst nicht in zwei Stunden seid ihr in euren Commonrooms, denn ab morgen fängt die Schule wieder an.“
Es dauerte noch eine Weile bis die Great Hall ihre normale Geräuschkulisse wiederbekam. Harry schaute wieder hoch zum Lehrertisch und bemerkte, dass immer noch zwei Stühle frei waren. >Wer wohl der neue Lehrer für Defence against the Dark Arts wird? Und für wen ist der zweite Stuhl gedacht?< „Hey, Harry!“, rief ihn Ron aus seinen Gedanken zurück. „Was ist?“ „Magst du das nicht mehr?“, Ron zeigte auf Harrys Steak. „Ja, das kannst du haben! Ich geh’ schon mal in den Gryffindor-Tower. Tschüß bis später!“ Hermione, die neben Ron saß, fragte verdutzt: „Was ist mit Harry?“ „Weiß nicht!“, mümmelte Ron zufrieden. „Vielleicht ist er ja nur müde, Hermione.“, meinte George. „Es ist schließlich schon spät!“, begründete Fred und zeigte auf die große Standuhr hinterm Lehrertisch. Die Great Hall wurde immer leerer und auch Fred, George, Lee, Ron, Ginny und Hermione gingen zum Gryffindor-Tower.
Am nächsten Morgen (2.September)
Harry hatte schon geschlafen, als die anderen gestern Abend in den Gryffindor-Tower kamen. Daher war er als erster (zumindest vor den anderen) am Gryffindor-Tisch. Es waren noch nicht viele in der Great Hall. Harry frühstückte, aber achtete nicht auf die Umgebung, sondern versuchte rauszubekommen, wem die freien Plätze am Lehrertisch gehörten.
Plötzlich tippte ihn jemand auf die Schulter und er zuckte zusammen. „Hi, Potter!“ Harry drehte sich um und sah Luna neben sich im Stuhl sitzen. “Hey, dies ist der Gryffindor-Tisch. Der Slytherin-Tisch steht dahinten.“ „Gleich! Ich wollte...“ „Ah, Schokopudding! Das ist viel zu gut für einen Muggelfreund, Potter!“ „Malfoy! VERSCHWINDE!“, schrie Harry. „Nicht es...“ „Bäh, der schmeckt ja wie Scheiße.“ „Ha, das geschieht dir recht, Malfoy!“ „Oh, nein! So ein Mist! Sorry für die Störung, Potter. Vergiss es einfach! War nicht wichtig!“ Luna ging leicht wütend, aber mehr traurig zum Slytherin-Tisch. Malfoy folgte ihr ohne Ton, was Harry ein wenig komisch vorkam.
Einige Minuten später kamen Ron, Neville, Seamus, Lee und die Weasleyzwillinge an den Tisch. „Ach, hier bist du, Harry! Wood hat nach dir gesucht.“, teilte Lee ihm mit und die Zwillinge ergänzten: „Wegen dem Quidditchmatch!“ „Du könntest außer Form sein.“, legte Ron nach. Harry schaute zur Seite, wo die Bruchstücke der Schale mit Schokopudding vermischt auf dem Fußboden lagen.
„Huch, was ist hier denn passiert?“, fragte Hermione, die erst jetzt mit Ginny an den Tisch kam. „Malfoy hat ihn mir weggenommen, probiert und auf einmal gesagt, dass er beschießen schmeckt. Also hat er ihn gegen die Wand geschmissen.“ „Woher hattest du den Pudding?“ „Na, er stand auf dem...“, Harry guckte auf den Tisch hoch und runter, aber nirgendwo stand eine große Schale mit Pudding geschweige denn Schokopudding. „Slytherin! Sie muss ihn einfach auf den Tisch gestellt haben, als ich in Gedanken versunken war.“ „Was? Diese Slytherintussi war hier!“, brach es aus Ron raus. „Ja! Sie saß auf deinem Platz, Ron!“ „Jetzt ist mir der Appetit vergangen.“ „Sie wollte irgendetwas von mir und dann versuchte sie Malfoy daran zuhindern den Pudding zuessen. Später meinte sie, ich solle dieses Theater einfach vergessen, da es ja eh nichts Wichtiges gewesen sei.“ Hermione holte ein Reagenzglas aus ihrer Schultasche raus, bückte sich um etwas von dem Pudding ins Glas zutun und danach verschloss sie das Glas mit einem Zauber. „Ich werde es später analysieren.“
Es war noch eine Stunde, bevor der Unterricht begann und Prof. Dumbledore erhob sich von seinem Stuhl. Sofort kehrte Ruhe ein. „Ich muss euch leider mitteilen, dass der Unterricht für das Fach Defence against the Dark Arts bis zu drei Monaten bei jeder Klasse in jedem Haus ausfällt.“ Es brach ein allgemeines Gemurmel aus („Warum? Wieso?“). „Wer ist denn der Lehrer?“, schrie irgendjemand durch die Great Hall. „Professor Moody!“ Ein allgemeines >Ja!< konnte man hören. „Bis dahin haben wir uns überlegt den Duell-Kurs wieder einzuführen und zwar werden Professor Snape und ich den Kurs führen.“ Wieder Gehjubel von allen Tischen ertönte. „Aber es gibt einige neue Aufteilungen der gemeinsamen Hausunterrichte und dazu kommt, dass einige Unterrichtstunden, die vorher nur eine Klasse aus einem Haus hatte, jetzt einen Mix aus Klassen eines Jahrgangs, aber aus verschiedenen Häusern sein wird. Allerdings werdet ihr das schon noch sehen. Viel Glück für dieses Jahr!“
Plötzlich durchjagte ein >Ahhh!< die Great Hall. Alle schauten zum Slytherin-Tisch, wo das Geräusch herkam, und sahen wie Holly etwas durch die Luft schleuderte und Luna es auffing. „Wem gehört diese Kröte?“, fragte Luna wütend und hielt etwas Braunes in die Höhe. Neville schrie: „Das ist meine!“, und raste zum Slytherin-Tisch. Luna übergab ihm die Kröte. „Pass’ gefälligst auf sie oder ihn auf! Ich kenne kein Pardon mit lebendigen Zaubertränkenzutaten.“ Neville stammelte etwas Unverständliches und verschwand wieder so schnell er konnte. „Bravo, Schätzchen!“, sprang Malfoy klatschend auf. Holly, Cathryn und Wilhelmine waren erstaunt. Nur Luna wurde wütend: „Du sollst mich nicht so nennen.“ „Das ist immer noch meine Honey, klar!“, drohte Cathryn, „Und wenn du die haben willst, dann nur über meine Leiche!“ „Von mir aus gern!“, Malfoy zückte den Zauberstab. „Hä, du hast sie ja nicht mehr alle! Was?“ „Du willst sie ja nicht freiwillig rausrücken.“ „Meinetwegen!“ „Seid ihr bescheuert?“, brüllte Luna, „Ihr fliegt beide von der Schule, wenn ihr das macht.“ „OK!“, sagte Malfoy kühl. Luna war erleichtert. „Wir vertagen das Ganze.“, fügte er hinzu. „WAS?“, sagten die Vier sehr erstaunt und da ertönte die Schulglocke.
Als erste Doppelstunde stand auf Harrys Stundenplan das Fach Care of Magical Creatures. Hermione, Ron und Harry machten sich auf den Weg zu Hagrids Steinhütte.
An Hagrids Steinhütte
Hagrid unterhielt sich mit Wilhelmine.
„Ach, du Scheiße! Wir haben immer noch mit den Slytherins zusammen Unterricht.“, entdeckte Ron genervt. „Das wird sich wohl nie ändern!“, meinte Harry. Alle drei: „Morgen, Hagrid!“ „Hallo, ihr drei!“ „Rubeus,“ sagte Wilhelmine, „Hast du noch den Drachen, von dem du mir geschrieben hattest?“ „Nein, Professor Dumbledore hätte mich rausgeschmissen, wenn er davon gewusst hätte. Damit ich nicht aufflog, haben Harry, Hermione und Ron den Drachen abholen lassen.“ „Schade, Draco hätte sich gefreut einen echten Drachen zusehen!“ „Welcher Draco? Draco Malfoy?“ „Nein, Draco Slytherin. Er ist ein echter Drachenvernarrticker sowie du.“ Hagrids Augen leuchteten vor Freude, dass er einen Gleichgesinnten gefunden hatte und nun brach es aus ihm raus: „Du musst ihn mir mal unbedingt vorstellen. Ja?“ „Kein Problem! Dahinten kommt er, der mit dem Wolf!“ „Ach ja, ich vergaß, dass ich nun immer alle vier Häuser zusammen unterrichte.“ „WAS? Alle vier?“, staunten Harry, Ron und Hermione. „Ja, ich konnte es zu erst auch kaum glauben.“ „Weißt du welche Fächer diese Haus-Mixe noch haben?“, fragte Hermione. „Nein, ich weiß nur mein Fach. Prof. Dumbledore und Prof. McGonagall hatten sich über die Ferien zusammengesetzt und jedem Lehrer einen Brief für die Änderungen in seinem Fach zugeschickt. Aber ich habe gehört, dass die Häuser mehr bei den fünften Klassen zusammengelegt worden, als bei den anderen Klassen und die ersten Klassen sein überhaupt nicht an diesen Änderungen beteiligt.“ „Rubeus, Draco! Draco, Rubeus!“, stellte Wilhelmine die Zwei einander vor. Beide gleichzeitig: „Hallo!“, und schüttelten sich die Hände. Harry hörte hinter sich wie sich ein paar Hufflepuff- und Ravenclawschülerinnen unterhielten: „Ooh, dieser Draco Slytherin ist richtig süß. (Hermione verdrehte die Augen „Igitt!“) Zu schade, dass er nicht im Hufflepuff-Haus ist. Sonst könnte er Captain und Seeker für das Quidditchteam werden. Roger tritt bestimmt nicht ab und Cho ist ein sehr guter Seeker. Zum Glück ist er nicht in Slytherin gekommen. Seine Schwester scheint sehr brutal zu sein.“ Sie entfernten sich und Harry schaute über die Wiese hoch zum Schulgebäude. Er sah wie Luna und ihre zwei Freundinnen über die Wiese kamen, dicht hinter ihnen war Malfoy mit Crabbe und Goyle. Malfoy sah aber nicht wie eh und je aus, seine Haare lagen einfach durcheinander und noch nicht mal ein Scheitel war zu erkennen. Außerdem versuchte er immer mit Luna zu reden oder zumindest neben ihr herzugehen. Als sie an Harry vorbeigingen, machte Malfoy noch nicht mal eine blöde Bemerkung, was Harry, Ron und Hermione ziemlich erstaunlich fanden. „War das Malfoy? Ich habe gar keinen Spruch oder irgend ein Schimpfwort gehört.“, bemerkte Hermione. Wenig später hörten sie wie Luna etwas zu Malfoy halbschrie: „Acchi ikeyo, baka!“ „Hä?“, alle. Draco S. fuhr herum und schleifte Luna einige Meter von den anderen weg. Dann redete er mit ihr, was keiner verstehen konnte.
Der Rest der Stunde verlief normal ab (außer dass sich Hermione und Draco S. immer gleichzeitig als erstes meldeten). Das Mittagessen war ebenfalls wie immer (bis auf Hermiones Laune: „Dieser blöde Draco Slytherin. Ich muss mich mehr anstrengen, sonst wird der noch der beste Schüler dieses Jahrgangs!“).
In der Great Hall zum Abendessen
Die Tische waren alle besetzt und die normale Geräuschkulisse war auch wieder zuhören. Prof. Dumbledore erhob sich von seinem Stuhl und alle waren still vor Neugier. Dann fing er an zu erzählen: „Als erstes möchte ich das Hufflepuff-Quidditchteam darauf hinweisen, dass ihr noch einen Seeker und Captain braucht um an dem Turnier teilnehmen zu dürfen und ihr habt nur noch diesen Monat. Die anderen Teams können mit dem Training anfangen. Ach, und die sieben neuen Schüler sollen morgen früh in den Innenhof kommen. Madam Hooch möchte sehen, was ihr schon so könnt. Da es in Drumstrang nicht natürlich ist, dass jeder fliegen lernt. Zum diesjährigem Turnier wird uns jemand besuchen kommen, der erstens sich gut mit Quidditch auskennt, zweitens kennt ihr ihn bestimmt auch und drittens werden sich die neuen Schüler sowie einige Hogwartsschüler über ihn freuen. Aber wer es ist, bleibt eine Überraschung.“ „Warum verrät er es uns nicht einfach?“ „Blöde Frage, Ron! Dann wäre doch die ganze Spannung weg.“, antwortete Hermione genervt.
Nachdem sie aufgegessen hatten, gingen sie in den Gryffindor-Tower, in ihre Commonrooms und schliefen ein.
