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Wolfsgesang

von

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Kapitel 19

Titel: Wolfsgesang

Teil: 19/?

Autor: Satnel

Email: Hanaru@sms.at

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy

Kommentar: Neue Erkenntnisse
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall.
 

Schweigend ging Rinion hinter Rave her. Es war besser, wenn dieser sich erst einmal abreagierte. Dann konnte er immer noch mit ihm reden. Anscheinend war das dieser Werwolf gewesen, den Rave zu seinem ganz persönlichen Feind auserkoren hatte, aus welchen Gründen auch immer. Bis jetzt hatte er nichts dazu gesagt und Rin würde auch nicht nachfragen.

„Warum hast du das getan?“ Rave blieb stehen und drehte sich wütend zu ihm um.

Anscheinend war wieder die Zeit, um miteinander zu reden. „Dich zurückgehalten?“

Er hob fragend eine Augenbraue. „Gerade du solltest wissen, dass wir es nicht mit einem reinen und zwei Werwölfen gleichzeitig aufnehmen können. Du wärst dabei draufgegangen, da ich nicht vorhabe bei einem solchen Selbstmordkommando mitzumachen.“

„Davon rede ich gar nicht!“ Rave musste sich sichtbar beherrschen, trotzdem schrie er. Er atmete einmal tief durch. „Ich rede von der Amnestie.“

Seine Stimme klang gepresst.

„Oh.“ Rinion nickte. Ja, warum hatte er sie eigentlich gewährt? Er wollte den Jungen einfach noch nicht umbringen. Dabei war ihm bewusst, dass er vielleicht sogar in diesem Moment einen Menschen töten könnte. Allerdings interessierten ihn die Menschen und ihr Schicksal nicht. Ihm ging es nur um seine Rache, seine Rache an Marc. Vielleicht wollte er deswegen den Jungen noch nicht umbringen, um Marc dann hart zu treffen, wenn er ihn erledigte. Nur hatten Marcs Worte nicht unbedingt den Eindruck vermittelt, dass ihm viel an diesem Jungen lag. Doch vielleicht änderte sich das mit der Zeit noch. Das Problem war, dass er nicht wollte das sich etwas daran änderte.

„Nun vielleicht könnte er uns noch einmal ganz nützlich sein.“ Seine Stimme ließ nichts von seinen Gedanken erahnen.

„In welcher Hinsicht Rin? Er ist nur ein weiteres Ärgernis. Du lässt dich noch immer von deinen Gefühlen für diesen Köter leiten.“

„Unterstell mir nicht etwas, dass du nicht beweisen kannst!“ Ohne es zu wollen war er lauter geworden.

Rave sah ihn nur gelassen an. Damit hatte er seine Unterstellung nur untermauert.

Der Blondhaarige schüttelte den Kopf. „Du irrst dich Rave.“

Nur war Rin sich leider nicht mehr ganz so sicher, ob der Vampir sich wirklich irrte. Doch er empfand keine Liebe für Marc, wie ihm sein Freund unterstellen wollte, nein es war Hass. Zumindest wollte er sich das einreden. Er hatte schon so viele Gelegenheiten gehabt den Werwolf Marc zu töten. Warum hatte er es nicht getan?

Nun die einfachste und für ihn akzeptabelste Lösung war, dass es einfach nicht der richtige Zeitpunkt gewesen war. In seinen Augen hatte Marc noch nicht genug gelitten. Die Wahrheit war allerdings, dass er einfach nicht den entscheidenden Schnitt oder Schuss setzen konnte. Er war dermaßen schwach, wenn es um diesen Mann, dieses Monster, ging.

Rave trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Wange. In seinen Augen lag ein wehmütiger Ausdruck. „Warum er? Warum kannst du dich nicht von ihm lösen und Anderen zuwenden?“

„Wie dir?“ Rinion kannte die Gefühle seines Freundes nur zu genau. Doch selbst wenn er mit Marc brechen würde oder dieser tot wäre, könnte er sich nie Rave zuwenden, da er nicht das gleiche für Rave empfand wie der Braunhaarige für ihn.

„Ja zum Beispiel. Was wäre daran so falsch? Es kann nicht daran liegen, dass ich ein Vampir bin, ansonsten würdest du keinen Umgang mit mir pflegen.“

„Rave ich liebe dich.“ Rinion sah das hoffnungsvolle Aufflackern in Raves Blick und seine nächsten Worte taten ihm jetzt schon leid. „Wie einen Bruder. Alleine deswegen kann es niemals diese Art von Liebe zwischen uns geben, die du dir wünscht.“

Rave wand getroffen den Blick ab, doch er brauchte nur einen Moment um sich zu fangen, dann sah er Rinion wieder in die Augen. „Es tut mir leid. Ich werde nie wie ein Bruder für dich sein können. Denn ein Bruder würde nicht das mit dir machen.“

Noch bevor eine Gegenreaktion von Rinion erfolgen konnte, hatte er schon seine Lippen auf dessen gelegt und suchte sich mit seiner Zunge fast schon gewaltsam Zugang in den Mund des Jägers. Mit seinem Körper drängte er ihn gegen eine Häuserwand.

Überrascht sah Rinion den Vampir an, doch dieser Moment währte nur kurz, bevor die Überraschung in Zorn umschlug. Scheinbar willig öffnete er seinen Mund, nur um einen Moment später fest zuzubeißen.

Leider ließ sich der Vampir davon nicht beeindrucken, sondern umfasste nur mit einer Hand grob sein Kinn und zwang ihn so den Biss wieder zu lösen.

Rinion verkniff sich einen entnervten Aufschrei. Stattdessen überlegte er, wie er diese Situation beenden konnte, was verdammt schwer war, wenn man die Zunge eines Anderen im Mund hatte. Eigentlich blieb nur die Pistole, es würde den Vampir zwar verletzen, doch nicht töten. Vielleicht lernte er dann auch endlich seine Lektion?

Leider hatte er nicht mit der Reaktion des Vampirs gerechnet, der seine Hand festhielt und gegen die Wand presste, als er auch nur Anstalten machte, seine Hand in die Richtung der Waffe zu bewegen. Tja, dann blieb ihm nur noch eines.

Rinion hob seine Hand und streichelte mit den Fingerspitzen sanft über Raves Wange, zurück zu seinem Ohr und ein Stück den Hals hinab. So an seinem Ziel angelangt, drückte er den kalten Stahl der Klinge, die Dank einer Halterung an Rinions Handgelenk ständig griff und einsatzbereit war, an Raves Hals. In seinen Augen konnte man die Warnung, die hinter dieser Aktion stand deutlich lesen.

Rave erstarrte auch augenblicklich. Der Hals war selbst für ihn eine gefährliche Stelle. Er ließ ihn los und hob die Hände. So trat er einige Schritte zurück, bevor er sie wieder sinken ließ. „Schon gut.“

„Du bist ein Idiot Rave.“ Rinion verstaute die Klinge wieder. „Du solltest den Tatsachen ins Auge sehen und sie akzeptieren.“

„So wie du es bei Marc machst?“ Die Stimme des Vampirs klang ernst und sachlich.

Überrascht sah der Jäger auf. Das Rave den Werwolf beim Namen nannte, kam selten, ja beinnahe nie vor. Doch er hatte Recht. Marc und er standen auf verschiedenen Seiten und waren Feinde. Schon allein ihre Rassen stießen sich voneinander ab. Wenn er noch menschlich wäre und Rinion zählte sich zu dieser Spezies, denn er war nicht der Diener eines Werwolfes, gäbe es auch keine Zukunft für sie.

Geschlagen seufzte Rinion. „Gut, wir sind beide Idioten.“ Wie konnte er von Rave etwas verlangen, dass er selbst nicht machen konnte, egal wie sehr er es versuchte?

Der Vampir sah zum Vollmond hinauf. „Willst du noch jagen?“ Seine Stimme klang, so als hätte er selbst keinen Spaß mehr an der Sache.

Rinion nickte. „Es ist Vollmond. Nicht zu jagen wäre eine Verschwendung von Möglichkeiten.“ Ansonsten mussten sie wieder einen Monat warten. Doch heute waren soviel junge Werwölfe aktiv und es war ein leichtes diese zu töten, bevor sie eine wirkliche Gefahr wurden.

„Nun, dann sollten wir die Zeit nutzen. Die Nacht währt auch nicht ewig.“ Damit sprang der Vampir auf das Dach eines niedrigen Hauses.

Er selbst blieb auf der Straße, so aufgeteilt sahen sie aus wie leichte Beute und doch konnte der Andere einem immer zu Hilfe eilen. So aufgeteilt setzten sie ihre Jagd für heute Nacht fort.
 

Stolz sah Marc auf seinen Schüler, der sich an seiner Beute labte. Nach anfänglichen Zögern hatte er anscheinend Geschmack daran gefunden. Er hatte ja gesagt, dass es nach dem ersten Bissen besser wurde.

Obwohl es gab ja gar keinen Grund für ihn stolz zu sein, da es nicht sein Verdienst war, dass es soweit gekommen war.

Marc sah auf und traf den Blick seines Freundes. Sanft knurrend, löste er sich von seiner Beute und ging zu dem hellgrauen Wolf. Sanft rieb er seinen Kopf an dessen. ‚Ich danke dir Tarys. Ohne dich wäre es wahrscheinlich eine Katastrophe gewesen.’

Er sprach abgeschirmt mit ihm, so das nur Tarys seine gedanklichen Worte hören konnte.

‚Spar dir deinen Dank Marc. Du weißt, dass meine Hilfe heute seinen Preis hat. Deswegen ist es unnötig.’ Doch trotz seiner harten und ehrlichen Worte, erwiderte er diese Zärtlichkeiten.

‚Und was willst du?’ Es war besser, wenn sie das gleich klärten, bevor die Forderungen zum Schluss zu unverschämt wurden. Marc kannte Tarys einfach zu gut, um da irgendwelche Unklarheiten offen zu lassen.

Tarys schüttelte nur den Kopf. ‚Derzeit Marc, hast du nichts das für mich in irgendeiner Weise interessant wäre. Solltest du etwas besitzen, dass ich haben will, dann wirst du es erfahren, glaub mir.’

Das glaubte Marc ihm sogar ungesehen. Tarys kam an alles was er wollte, selbst wenn es ihn nichts anging. Er hatte einfach ein einnehmendes Wesen und ein gutes Aussehen, die richtigen Mittel um an Informationen zu kommen. Was ihn auf ein anderes Thema brachte. ‚Und?’

‚Nichts Neues. Sie haben den Jäger noch immer nicht ausfindig gemacht. Es ist klar, dass das die Alten nervös macht. Obwohl er sich ja eingeschränkt zu haben scheint.’

Marc sah zu seinem Schüler, der noch immer beschäftigt war. ‚Vielleicht ist es ja doch ein Vampir?’ Es war nur eine Vermutung und er würde es auch keinem anderen Werwolf gegenüber erwähnen, doch bei solchen Sachen konnte er auf die Verschwiegenheit des Jüngeren vertrauen.

‚Möglich, doch Zeno will keinen unnötigen Hass heraufbeschwören. Dafür ist es noch zu früh.’

Die roten Augen Marcs richteten sich auf Tarys. ‚Er hält noch immer an seinem Plan fest?’

In den Augen des Jüngeren konnte man so etwas wie Belustigung sehen. ‚Was glaubst du? Natürlich hält er noch daran fest. Zeno will die Vampire ein für alle Mal schwächen, wenn nicht sogar auslöschen. Doch dafür braucht er noch etwas Zeit und mehr Nachwuchs. Nur sollte er aufpassen, dass er nicht wartet bis er zu alt dafür ist. Er schwächelt.’

‚Wirklich?’ Bei ihrem letzten Zusammentreffen, hatte er nichts davon gemerkt. Deswegen überraschte Marc diese Nachricht nun.

Tarys schüttelte den Kopf. ‚Nicht körperlich. Zumindest ist davon nichts zu merken. Aber psychisch. Es gibt da etwas, dass ihn in den Augen Anderer schwach wirken lässt. Du lässt ihn schwach wirken Marc.’

Nun eindeutig überrascht sah er Tarys an. ‚Ich?’

Warum ließ er Zeno schwach wirken? Es stimmte, dass sich alle Taten des Schülers auch auf seinen Lehrer auswirkten, doch er war nun wirklich ein vorbildlicher Werwolf.

Sein Blick schweifte kurz zu Tobi. Nein, von seinen Problemen diesbezüglich konnten sie noch nichts wissen. Aber was sollte er sonst gemacht haben? Absichtlich hatte er nichts gemacht, dass einen schlechten Eindruck hinterlassen konnte. Von der Stellung seines Lehrer hing schließlich auch sein Stand ab. Da würde er nichts machen um ihm zu schaden. Immerhin brachte es ihm einige Privilegien ein.

‚Du weißt den Grund nicht oder?“ Die violetten Augen des Anderen sahen in wissend an. ‚Es ist dein Jäger Marc. Viele sind erzürnt, dass du ihn noch immer frei schalten und walten lässt und das seit Jahrzehnten.

Weil Zeno das bis jetzt noch immer nicht in den Griff bekommen hat, denken viele das er schwach geworden ist. Nun sehen sie natürlich ihre Chance um nach der Macht zu greifen. Bis jetzt sind sie im Dunkeln, doch es wird nicht mehr lange dauern, bis sie sich stark genug fühlen. Sollte einer von ihnen Erfolg haben, dann wird der Plan von Zeno sich in Nichts auflösen.’

‚Sag mir die Namen.’ Er hatte Zeno in diese Lage gebracht, jetzt sah Marc sich dazu verpflichtet die Sache zu regeln.

‚Nein.’ Tarys schüttelte entschieden den Kopf. ‚Ich werde dir keinen einzigen Namen nennen. Nicht einmal wenn du mir etwas dafür anbieten würdest. Denn viele von ihnen sind meine Bekannten, einige meine Freunde, doch alle von ihnen sind meine Brüder und ich verrate keinen von ihnen.’

Marc wand sich wütend von Tarys ab. Gut, er kannte einige von Zenos Widersachern, doch solange er nicht wusste, dass sie es sicher waren, würde er sie nicht angreifen und sich im Endeffekt mehr Feinde schaffen als er vertrug. Mit Tarys Information konnte er leider nicht viel anfangen, da Tarys alle Werwölfe, egal ob gebissen oder rein als Brüder ansah und er hatte viel zu viele Bekannte.

Tobi hatte sich nun endlich von der Beute gelöst und kam zu ihnen. Er leckte sich über die mit blutbefleckte Schnauze. ‚Und nun?’

‚Wir gehen heim.’ Für heute hatte Marc mehr erfahren als er wollte und das was er erreichen wollte, hatte er erreicht.

‚Okay.’ Tobi klang irgendwie enttäuscht.

‚Ich muss mich leider hier schon von euch verabschieden. Ich werde zurückerwartet bevor die Sonne aufgeht. Tobi, es war nett dich kennen gelernt zu haben.’ Mit diesen Worten leckte er ihm über die Schnauze. Es war eine eher mütterliche Geste und Tobi schien sie sichtlich zu genießen.

‚Marc, wir sehen uns.’

Dieser nickte nur stumm. Was sollte er schon sagen? Schweigend sah er zu wie Tarys sich von ihnen abwand und in der Dunkelheit verschwand. Dann drehte er selbst sich um. ‚Komm, ich bringe dich heim.’

Tobi folgte ihm schweigend. Vielleicht wegen der neuesten Ereignisse, vielleicht auch weil er spürte, dass Marc gereizt war.

Egal, Marc war beides Recht. So, in stiller Eintracht brachte er Tobi, durch die vom Vollmond erleuchteten Gassen, zurück in seine Wohnung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Ilona_Delagun
2008-03-25T06:39:41+00:00 25.03.2008 07:39
HEy ich habe nicht so schnell lesen können wie ich wollte. Aber jetzt habe ich es geschaft und finde es klasse. Ein wenig kurz finde ich aber das ist ja dir überlassen.
Tobi macht sich ja jetzt besser. Vielleicht wird er ja doch noch ein richtiger Wolf. Würde mich freuen.
Rave sind ein Wenig die Pferde durchgegangen oder?! Wenn Marc das hört rasstet er bestimmt aus.
*freu mich auf mehr*
Von: abgemeldet
2008-03-24T11:46:20+00:00 24.03.2008 12:46
oh mann, rave tut mir ja schon leid. da hat er sich wohl in den falschen verliebt. aber da is ja immer noch tarys ;) vll kommt da ja was zustande?
und zeno plant einen alles vernichtenden schlag gegen die vampire und gleichzeitig gibt es welche aus den eigenen reihen, die ihn loswerden wollen? puh, also das wird noch spannend!

lg
muco
Von: abgemeldet
2008-03-24T10:39:35+00:00 24.03.2008 11:39
Echt ein klassse kapi!^^
Bin mal gespannt ob sich Tarys zur "ziehmutter" von Tobi entwickelt.Lustig wäre es auf jeden Fall.
ALso scheint Zeno in Gefahr zu sein,nur weil Mary Rinion noch nicht getötet hat?
Wow!Werwölfe sind echt Machthungrig.
Ich bin mal gespannt ob sich Tarys auch seinen Rave holt.Er bekommt doch immer alles was er will und er ist eindeutig angetan von Rave.Das wird noch spannend.

lg
h2o


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