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Winter Wonderland

von

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Das Leben geht weiter

So Leute, es ist mal wieder so weit!!

Versteckt euch! Ich lad jetzt mal wieder ein neues Kappi hoch...

Will ja auch gar nicht so viel rumquatschen, nur eins würd ich gern noch los werden:

Ich möchte das Kappi Celi, Sahra und meiner Soulsis myst3ry widmen, weil die 3 unbedingt eine Forsetzung wollten... Ich hoffe, es gefällt euch!Ich hab euch lieb!!!!!!!

*alle durchknuddel*
 

Das wars dann erstmal von mir...
 


 

Das Leben geht weiter
 

Am nächsten Morgen saßen alle zusammen beim Frühstück, auch Ren, dem es schon viel besser ging. Selbst wenn nicht, er wollte es unter allen Umständen vermeiden, dass jemand außer Horo erfuhr, dass er krank war, besonders nicht seine Schwester, sie würde sich sonst bestimmt sorgen und das wollte er nicht.

Anna, Yo und die anderen musterten die beiden finster.

„Du, Ren“, flüsterte Horo seinem Schatz ins Ohr, „Was gucken die alle so komisch?“

„Hast du etwa was anderes erwartet?“, bekam er die knappe Antwort des Chinesen, „Du würdest auch nicht anders gucken, wenn du mitten in der Nacht von so nem kleinen Baka geweckt würdest, der ja unbedingt so durchs ganze Haus brüllen musste!“

„Aber Ren, es war nicht mitten in der Nacht!“

„Als was würdest du halb vier denn sonst bezeichnen?“

Er drehte sich um und Horo grinste ihm ins Gesicht: „Aber es musste raus! Sonst wär ich noch geplatzt!“

„Ach ja?“

„Ja, mein kleines Rennilein!“

„Hör auf mich so zu nennen!“, Ren starrte den Ainu böse an und näherte seinen Kopf bedrohlich dem des anderen, doch dieser ließ sich nicht beirren:

„Mach doch was, dass ich den Mund halte!“, sie waren sich inzwischen so nahe gekommen, dass nur noch Millimeter fehlten und ihre Lippen hätten sich berührt.

Ein wütendes Räuspern riss sie jedoch aus ihrer kleinen Welt: Anna sah aus wie jemand, der selbst die berühmte sibirische Kälte ohne Probleme in den Schatten stellen konnte:

„Sind die Herren bald fertig, da wird einem übel bei!“, bellte sie und verschwand wutschnaubend.

„Wwwas hhhaatt ssiiee denn?“, fragte Horo verwirrt.

„Ich glaube, wir sollten sie lieber nicht noch mehr reizen!“, bibberte auch ihr Verlobter, „Das kann sonst schlimme Konsequenzen haben!“

Ren öffnete seine Milch, wollte sich gerade einen Schluck der leckeren weißen Flüssigkeit genehmigen, stellte sie aber lieber wieder zurück auf den Tisch, als seine Schwester in die Küche gerannt kam.

„Ren-chan!!!! Das ist ja so wunderbar! Ich habs gerade von Pilica gehört!“, bei diesen Worten umarmte sie ihrem Bruder, „Ich freu mich ja so für euch, aber das wurde auch so langsam mal Zeit ...“

„Run?“, Horo sah Rens Schwester erstaunt an, „Was meinst du mit ,Das wurde auch so langsam mal Zeit‘?“, so schloss Run auch ihn in ihre Arme, „Das war doch so was von offensichtlich, das ihr zwei euch mögt! Willkommen in der Familie, Horo!“

„Ddanke!“

„Sag mal Run, du hast gesagt, Pilica hätte es dir erzählt, hast du es denn nicht selbst mitgekriegt?“, fragte der kleine Chinese überrascht, als er sich aus der Umarmung befreit hatte, „Mein kleiner Baka“, er lächelte den Ainu liebevoll an, „war doch nicht zu überhören!“

„Sagen wir mal, ich hab geschlafen wie ein Stein, Brüderchen...“, lächelte die Chinesin und wuselte sich ihr Frühstück zurecht, während ihr Bruder Horo schnell aus dem Raum zog.

„Ren-chan, du solltest ...“, setzte der Ainu an, doch er wurde von einem gewissen Chinesen unterbrochen, „Du solltest endlich aufhören mich so zu nennen!“, zischte er.

„Wie soll ich dich nicht nennen, Ren-chan?“

„REN-CHAN!!“, schrie er, plötzlich ein komisches Keuchen ausstoßend.

„Ren!“, Horo packte den Jungen am Arm, bevor dieser umkippen konnte, „ich hab ja versucht dir zu sagen, dass du dich noch schonen sollst...“

Also brachte er ihn seufzend auf ihr Zimmer und ging erneut in die Küche um neue Medizin herzustellen.

Dort standen Pilica und Run und machten den Abwasch.

‚Mist, wenn ich es jetzt hier mach, dann weiß Pilica sofort Bescheid... also wart ich mal lieber ab...‘, dachte er geknickt.

Die beiden schienen ihn jedoch nicht bemerkt zu haben, sie flüsterten und kicherten munter weiter.

„ ... und hast du das eben auf dem Flur gehört? Die beiden gehen schon miteinander um, wie ein altes Ehepaar!“, meinte gerade seine Schwester die sich vor Lachen kaum noch halten konnte.

Die Chinesin, ebenfalls kichernd, erwiderte darauf etwas für den Jungen nicht verständliches und beide lachten lauthals los und schienen sich vorerst gar nicht mehr einzukriegen.

Da die beiden noch weiter lachten, ergriff Horo die Gunst der Stunde und schnappte sich schnell alles, was er brauchte zusammen.

‚Ich frag mich, wie ich das hingekriegt hab ...!‘, dachte er nur, als er wieder im Zimmer, fröhlich pfeifend, die übelriechende Masse braute.

Kurz sah er von seiner Arbeit auf und blickte in die andere Ecke des Zimmers. Dort lag Ren in seinem Futon, tief eingekuschelt, mit der Decke über den Kopf gezogen. Er stand auf und schlich sich leise dort hin.

Vorsichtig hob er die Decke ein Stückchen an und mit einem leisen „Wenn du so weitermachst, erstickst du mir noch“, näherte er sich den Lippen des anderen, er hielt jedoch inne, als die Zimmertür mit einem Ruck aufgerissen wurde, dann hörte man ein lautes Ausatmen.

Anna. Das musste Anna sein.

Und so war es dann auch. Das Mädchen starrte perplex auf das Bild, dass sich ihr dort bot:

Horohoro, der seinen Kopf unter die Decke des Futons gesteckt hatte, in dem mit Sicherheit Ren lag!

Das reichte, sie war schon sauer genug und das war zu viel!

„IHR PERVERSEN ...!“, sie bebte vor Wut, es änderte diese Tatsache auch nicht, dass nun unter der Decke ein Ainu und ein Chinese hervorkamen, die beide eine gesunde Gesichtsfarbe annahmen.

Eine allgemeine, kühle Stille machte sich breit.

„A...anna...“, Horohoro hatte zuerst seine Sprache wieder gefunden, „... was ...“

„Das sollte ich berechtigter Weise EUCH fragen ...“, zischte sie bedrohlich.

„Wir haben gar nichts gemacht, außerdem geht dich das gar nicht an, das ist nämlich unser Zimmer!“, gab Ren in einem Anflug von Wagemut von sich.

„DU!“, mit diesem Wort hätte sie sich sogleich auf den Jungen gestürzt, wäre nicht in diesem Moment Hilfe, in Form von Pilica und Run, aufgetaucht, die sie sogleich versuchten zu beschwichtigen und aus dem Zimmer zogen.

„Nicht mal fünf Minuten Ruhe gönnen die einem ...“, in Rens Stimme klang Sehnsucht mit und er drehte sich zu dem anderen um, der sich kurz abgewandt hatte, „Horo ... ?“

Er erwartete einen Kuss, doch diesmal war es nicht einer ihrer ‚Freunde‘, die es nicht so weit kommen ließen, nein Horo hatte etwas ganz anderes im Sinn:

Ehe er es sich versah, hatte Ren einen großen Löffel seiner Medizin im Mund, die er fast sofort wieder ausgespuckt hätte, wenn Horo ihn nicht so lieb angeguckt hätte, also schluckte er das ekelige Zeug rasch runter.

„Du, irgendwie sind alle anderen komplett durchgedreht, seit sie wissen, dass du und ich ...“, fing der Ainu betrübt an.

Daraufhin gab Ren, sich gegen seinen Freund lehnend, weise von sich: „Sie müssen sich erst daran gewöhnen, gib ihnen etwas Zeit!“

„Ja, du, ich glaub, ich hab eine Idee!!! Wir sollten einfach eine Weile Urlaub machen!! Dann hätten sie Zeit dazu!! Was hältst du davon!?!“

„Die Idee ist gar nicht so übel, nur mein kleiner Baka, du hast da etwas vergessen!“, auf den verständnislosen Blick seines Freundes fuhr der Chinese fort, „Wenn wir zu mir oder dir fahren, würden uns irgendwelche Verwandten unter Beobachtung halten, also könnten wir gleich hier bleiben und für ein Hotel haben wir nicht genug Geld, verstehst du was ich meine?“

Das schien Horo einzuleuchten, denn für einen kurzen Augenblick verdunkelte sein Blick, um kurz darauf wieder aufzuhellen: „Ich habs!! Ren wir gehen Zelten!!“, rief er glücklich aus.

Der andere Junge hob eine Augenbraue: „Hast du schon mal aus dem Fenster geguckt? Da liegt Schnee! Und außerdem, ich bin gar nicht in der Verfassung dazu!“

„Och, bitte! Ich hab so was schon oft gemacht! Man braucht nur ein vernünftig isoliertes Zelt und ein paar andere Sachen! Und dass es dir nicht gut geht, ist auch gar kein Problem! Ich kann doch alles machen und du kannst dich in aller Ruhe auskurieren! Oh, bitte, Ren, sag ja!!!“, und er setzte seinen unwiderstehlichen Dackelblick auf, so dass der Junge einfach zustimmen musste, auch wenn er selbst nicht so richtig verstand, warum er das getan hatte.

„Wirklich, du sagst ja??? Cool, ich muss sofort alles vorbereiten, ich muss Pilica fragen, ob sie ein Zelt hat und einen Ofen brauchen wir und oh mein Gott, ich muss mich ...“, aufgeregt plappernd fiel Horo zuerst Ren um den Hals, um dann aus dem Raum zu rauschen und anzufangen, den Zelttrip vorzubereiten.

Der Chinese unterdessen hatte sich wieder in sein Futon eingekuschelt, um noch eine Runde zu schlafen.

‚Wenn das mal gut geht ...‘, dachte er und war auch schon eingeschlafen.
 

Anna war wieder allein, diese Einsamkeit zermürbte sie. Die Itako war in ihr Zimmer gegangen und hatte die Tür bemüht leise hinter sich geschlossen. Weinend sank sie zu Boden und begann auf die wehrlose Wand neben ihr einzuschlagen.

Daran war nur Yo Schuld!! Aber zu sehen, wie glücklich Ren und Horohoro waren, erfüllte die Itako erst recht mit einer tiefen Traurigkeit. Sie wollte auch so glücklich sein und nicht weinen und sich schlecht fühlen müssen! Warum war die Welt nur so ungerecht zu ihr?
 

Horo hatte sich unterdessen fröhlich pfeifend mit dem Zelt auf dem Rücken auf den Weg in ein nahe gelegenes Wäldchen gemacht.

Nahe einer malerischen, kleinen Lichtung hatte er ein schönes Plätzchen gefunden:

Rings umher standen große, alte Tannen, die mit ihren mächtigen Armen den Schnee so gut abfingen, dass der Waldboden nur von einer dünnen Schicht der weißen Masse bedeckt war, in der Nähe befand sich ein kleines kristallklares Flüsschen, dass leise plätschernd dahin floss.

‚Hm, die Stelle ist perfekt!‘, dachte der Junge sofort begeistert.

So fing er an das Zelt aufzubauen, was sich als gar nicht so einfach erwies: „ ... dann stecken Sie Stange A in die dafür vorgesehene Lasche E und verbinden dies dann mit Stange H und Bolzen G... Na gut, dann mach erst mal hier weiter ... mal sehen ...stecken Sie Stange K und I zu Stange A in Lasche E ... Welche Lasche E? Scheiße! Welche Lasche E? Da gibt’s keine Lasche E!!! Ich krieg hier noch die Krise!!! Warum hilft mir keiner!!!!!!“

Nach über einer Stunde hatte er etwas zustande gebracht, was wenigstens in etwa der Form eines Zeltes entsprach, auch wenn es jämmerlich aussah.

„Scheiß Lasche E ...!“, murmelte er auf dem Weg nach Hause, um noch eine Kleinigkeit vorzubereiten.
 

Ren schrak hoch, als jemand an seiner Schulter rüttelte. Draußen fing es bereits an zu dämmern.

„Welcher Baka wagt es ...“, knurrte er wütend, jedoch dann erkannte er den Ainu, der strahlend vor ihm kniete.

„Ja, ich liebe dich auch, Ren!“, meinte er fröhlich, „Komm, steh auf, wir wollen los!“

„Oh“, antwortete der kleine Chinese nur und lief leicht rosa an, „Oh, ja, ja ich komme sofort ...“

Nachdem er sich schnell etwas warmes über gezogen hatte, wurde er von Horo zu diesem friedvollen Ort geführt: In einiger Entfernung vor dem Zelt erhellte ein kleines Licht und Wärme spendendes Lagerfeuer eine Decke, auf der Unmengen von Essen ausgebreitet waren.

„Horo, hast du das alles allein gemacht?“, Ren war sprachlos.

„Kann man so sagen“, antwortete der Gefragte und zärtlich berührten sich ihre Lippen, endlich ohne gestört zu werden. Das Zungenspiel gewann rasch an Leidenschaft und als sie sich schließlich wieder von einander lösten, flüsterte Horo: „Das hab ich so vermisst!“

„Ja, ich versteh was du meinst“, seufzte der Andere zustimmend, „Wollen wir dann essen, wenn du alles schon so gut vorbereitet hast?“

„Klar!“, antwortete der Ainu, zog seinen Freund auf die Decke und ließ sich selbst daneben fallen.

Ren staunte, der Ainu hatte zwar nur ein paar Sandwiches vorbereitet, diese jedoch schmeckten einfach umwerfend, vielleicht lag das aber auch an der kleinen nicht ganz unwichtigen Tatsache, dass er von Horo gefüttert wurde, der anscheinend Gefallen daran gefunden hatte ...

Als er schließlich satt war, wollte er den Spieß umdrehen, doch sein Freund hatte müde den Kopf auf seine Schulter gelegt.

„Horo?“

Keine Antwort.

„Horo?!“

Immer noch keine Antwort.

Sanft hob er den Kopf an, der da so friedlich auf seiner Schulter ruhte und stellte überrascht fest, dass sein kleiner Ainu eingeschlafen war ...

‚Kein Wunder, du hattest einen harten Tag ...‘, dachte der Chinese milde lächelnd und drehte sich zu dem Zelt um, indem sie nächtigen wollten.

Er sah noch einmal hin und konnte es immer noch nicht glauben, das war kein Zelt, das war ... Er schüttelte den Kopf, sein kleiner Baka eben ...

So lud er den Anderen vorsichtig auf seine Arme und brachte ihn hinein.

Drinnen war es überraschend warm, wenn man die Außentemperaturen bedachte.

‚Hm, da hat er ja wenigstens etwas richtig gemacht ...‘, Ren musste schmunzeln, wie Horo sich in seinen Schlafsack kuschelte, ‚Mein kleines Schneebärchen ...‘ und legte sich in seinen eigenen, der neben dem anderen lag.
 

Als Horohoro die Augen aufschlug, spürte er, dass etwas merkwürdig war. Er konnte sich nicht erklären was, aber irgend etwas war anders. Er fühlte, dass er allein war und ein schneller Blick im Zelt umher sagte ihm, dass er Recht hatte.

‚Ren?‘, dachte er, ‚Wo bist du?‘

Mit einem mehr als unguten Gefühl verließ er das Zelt, um zu sehen wo der Chinese geblieben war.

Horo sah zum Himmel empor. Bald würde die Sonne aufgehen, ein paar letzte Sterne zeugten noch von der Nacht, die gerade dabei war zu vergehen. Die Luft war jedoch so schneidend kalt, dass selbst er, der Kälte gewöhnt war, seine Arme eng um den Körper schlang.

Im Zwielicht waren Fußspuren ausmachen, denen er folgte.

Trotzdem blieb Ren verschwunden, als wäre er einfach vom Erdboden verschluckt worden ...

Langsam begann er sich wirklich Sorgen um den kleinen Chinesen zu machen. Wo war er nur geblieben? Er folgte den Spuren weiter, bis er an einer dicht bewachsenen Stelle halt machte. Jedoch war sie nicht mehr bewachsen, es war, als hätte jemand vor kurzer Zeit mit einem Schwert oder ähnlichem eine tiefe Schneise ins Baumwerk geschlagen ...

‚Ren!‘, dachte er in freudiger Erwartung den Anderen zu finden und wurde wieder bitter enttäuscht. Aber wenigstens vom nieder getrampelten Schnee erhoffte er sich ein paar Anhaltspunkte. Er konnte sich nicht helfen, es sah alles verdächtig nach einem Kampf aus ...

‚Das kann doch gar nicht sein, du siehst Gespenster Horohoro!‘, versuchte er sich zu beruhigen, was ihm allerdings misslang, schlimmer noch, sein Herz fing immer stärker und stärker an zu pochen!

Als ihm dann einige rötliche Flecken in der weißen Masse in die Augen sprangen, verstärkte sich sein ungutes Gefühl und ihm war, als hätte sich eine unsichtbare Hand um seinen Hals gelegt und würde langsam, aber sicher, beginnen zuzudrücken.

„Ren!“, rief er in den anbrechenden Tag, ohne eine Antwort zu erhalten.

„Ren!! Meld dich, das ist verdammt noch mal nicht witzig!!!!“, versuchte er es wiederholt, mit dem selben Ergebnis.

Plötzlich stieß sein Fuß gegen etwas hartes.

Die Luft blieb ihm weg und seine Knie gaben nach. Das war der Beweis, es hatte ein Kampf stattgefunden! Neben seinem Bein, tief in den Waldboden gebohrt, steckte das Bao Lai Jian, Rens Donnerschwert, dass er niemals freiwillig aus der Hand geben würde ... und es war vollkommen mit getrocknetem Blut bedeckt ... er war sich sicher, dass musste Blut sein ...

„Fuck!“, mit einer Hand hob er das Schwert auf und war überrascht, wie schwer es doch eigentlich war. Ren hatte es immer herum gewirbelt, als wäre es leicht wie eine Feder ...

„Ren ...“, schluchzte er, „ ... Ren ... REN!!!!!“, schrie er aus, um dann weinend zusammenzubrechen, „Wo bist du nur ... du warst doch noch gar nicht wieder in der Verfassung, um kämpfen zu können ... was ist, wenn ... wenn ...“, er brach ab, das wollte er gar nicht erst anfangen zu denken, er musste den Chinesen, seinen Chinesen einfach finden!

Er stand auf, das Schwert fest in seiner Hand, „Ich werde dich finden, Ren!“, sagte er nur laut in die Stille hinein.

Und neuen Mutes, machte er sich auf die Suche.
 

Nach über einer Stunde, so kam es ihm vor, die er durch den Wald geirrt war, hatte er sich total verlaufen.

‚Ren, wo steckst du nur?‘, dachte Horo verzweifelt, bis er hinter einem Baum einen Schatten zu sehen glaubte, „Ren, bist du das?“, fragte er laut, den Bäumen zugewandt. Keine Antwort. „Hey, sag schon!“, versuchte der Ainu es erneut mit der gleichen Reaktion. Allmählich begann er zu glauben, er hätte sich diese Gestalt nur eingebildet, als er etwas hinter einem Baum rascheln hörte. Wollte Ren ihn nur reinlegen? Das würde er ihm aber büßen müssen, das war kein Scherz mehr! Auch wenn diese Art von Scherzen dem Chinesen gar nicht ähnlich sahen ...

Wütend stapfte der Ainu auf dem Baum zu, die Gestalt war jedoch wieder verschwunden.

„REN!!“, schrie der blauhaarige aufgebracht, „KOMM VERDAMMT NOCH MAL AUS DEINEM VERSTECK UND HÖR GEFÄLLIGST AUF MIT DIESEM SPIELCHEN!!!“

Aber die Gestalt bewegte sich nur noch weiter ins Herz des Waldes. Horo begann hinter ihr herzulaufen, bis sie schließlich an einer großen Lichtung stehen blieb.

„Hörst du ... hörst du jetzt endlich auf ... weg ... zu ... laufen?“, japste er.

„ ... Horo ... lauf ... weg ...“, hörte er eine krächzende Stimme hinter sich, die ihm irgendwie vertraut vorkam ...

„Ren?“, fragte er erstaunt und drehte sich um. Hatte der Schwarzhaarige nicht eigentlich vor ihm gestanden??? So langsam verstand er überhaupt nichts mehr!

Als er sich umgedreht hatte, kam wieder das vertraute Gefühl in ihm hoch, dass eine Hand, eine eiskalte Hand, seine Luftröhre mit aller Macht zuzudrücken suchte.

„REN!!!!“, er traute seinen eigenen Augen nicht und zweifelte an seinem Verstand, da hing der Chinese gefesselt an einem hölzernen Kreuz, seine Kleidung mit einem merkwürdigen Rotschimmer durchtränkt, der aber auch von der gerade aufgehenden Sonne kommen konnte. Das musste er ganz einfach!

Die unbekannte Gestalt war unterdessen auf das Kreuz gesprungen und stieß ein grausames Lachen aus.

Horo wollte seinem Freund zur Hilfe eilen, doch dieser machte mit einem unmissverständlichen Blick klar, dass der Ainu bleiben sollte, wo er war.

„Ren? Was ist hier eigentlich los? Hey, ich kapier gar nichts!!“

Wieder war nur ein krankes Lachen seitens der Gestalt zu vernehmen, die, wie Horo erst jetzt bemerkte, Rens Hellebarde in den Händen hielt.

Da kam ihm die jähe Erkenntnis, was dieser Unbekannte vor hatte –doch es war zu spät:

Wie in Zeitlupe sah Horo, dass sich der Arm der Gestalt erhob um den nötigen Schwung zu bekommen. Dann bewegte er in quälend langen Sekunden, von denen jede unendlich lang war, hinab und zielte genau auf die Brust des Gefesselten ...

Diese Gestalt hatte es tatsächlich getan, sie hatte zugestoßen, Rens Herz glatt durchbohrt! Blut spritzte in alle erdenklichen Richtungen, benetzte den feinen Schnee, den Umhang der Gestalt, Horo, einfach alles.

Der Junge stand einfach nur da, nicht fähig auch nur an irgend etwas zu denken.

Mehr und mehr von der Flüssigkeit drang aus der Wunde und lief in kleinen Bächen das Holz hinab, um am Boden eine immer größer werdende Lache im weißen Schnee zu bilden ...

Langsam wurde ihm bewusst, was er gerade zu Gesicht bekommen hatte ... man hatte einfach so den Menschen, den er am meisten liebte umgebracht, einfach ausgelöscht, wie einen Fleck, den es zu beseitigen galt ...

„REEEN!!!!!“
 

Vögel flogen aufgeschreckt umher, von dem Schrei, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Horo hatte sich schweißgebadet aufgesetzt und fasste sich mit einer Hand an die Stirn.

„Horo? Alles in Ordnung bei dir? ... Horo!?!? Hörst du nicht? Antworte mir gefälligst, Baka!“

Es war, als müsste er erst Wort für Wort einzeln verstehen, bis sich seine Starre endlich löste und er den Kopf drehte. Baka nannte ihn nur eine einzige Person auf der Welt, aber das war doch gar nicht möglich!

Er sah sich um und stellte fest, dass er sich wieder im Zelt befand, aber wie konnte das sein? Er starrte Ren aus großen Augen an.

„Ren?“, fragte er unsicher, „Du bist doch nicht tot ...oder?“

Der Chinese sah ihn nur verständnislos an, wie kam er denn darauf?

Doch Horo zitterte am ganzen Leib.

„Vielleicht hast du ja einfach nur schlecht geträumt ...“, meinte Ren schließlich und nahm seinen Freund in die Arme.

„Ja, wahrscheinlich hast du Recht ...“, antwortete der Ainu, dachte aber gleichzeitig, ‚Das war viel zu real für einen Traum! Also was zur Hölle war das? Ich versteh das nicht!‘ und kuschelte sich ganz eng an seinen Freund, als würde er ihn niemals wieder loslassen wollen.
 

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So, ich hoffe, es war nicht ganz so mies, wie ichs finde...



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2007-09-09T12:36:02+00:00 09.09.2007 14:36
Also mies war es überhaupt nicht! *smile*

Ich muss sagen es war einfacdh krass!

Anna tut mir Leid! *schnief*

Hoffentlich wird das wieder! *patpat*

Ansonsten echt geil geschrieben!

Bin gespannt wie es weiter geht! *hahahahah*

by by

Mimi
Von:  RenTao_Kill_Lonesome
2007-05-26T18:34:10+00:00 26.05.2007 20:34
wow o.o
das war super ^^~
der anfang war sehr gut
sehr spannend fand ich wo Horo, Ren gesucht hatte
Horo war ganz schön durcheinander ^^~
war supi ^^~

Deine Ren
Von:  JJasper
2007-04-08T10:54:53+00:00 08.04.2007 12:54
cooles kapii^^
Und es war nit mies T_T
Ganz im Gegenteil ^^ ♥
Von:  -Yunho-
2007-04-08T10:25:28+00:00 08.04.2007 12:25
tol ltoll toll ^...^
du kannst gut schrieben weißte das ^.~
Von:  Rici-chan
2007-03-12T21:41:51+00:00 12.03.2007 22:41
ganz und gar nicht mies! ich meine, die stelle mit dem kreuz erinnert mich an X/1999. aber nur etwas. ^^
Von: abgemeldet
2007-03-11T21:18:23+00:00 11.03.2007 22:18
Nicht ganz so mies?????? Bist du von allen guten Geistern verlassen????????????
Das war genial! Aber sag mal willst du mich vor Spannung umbringen???
Wie soll ein normal veranlagter Mensch wie ich das aushalten. Ich hab nur so mitgefiebert und nebenbei alles andere vergessen. Das war so real und ich hab wirklich gedacht Ren wäre tot. Ich konnt es gar nicht glauben.
Nein das kann doch nicht sein. Meine Saskia lässt doch nicht ihren Ren sterben. Das kann nicht sein. Das darf nicht sein. Das hast du wirklich gut gemacht. Es gab keinerlei Anzeichen für einen Traum. Der mich hätte beruhigen können. Und dann am Höhepunkt der Spannung und meiner Verzweiflung (es kann doch nicht war sein, wie kann sie nur, Ren einfach sterben lassen, unglaublich, ich will sowas nicht lesen) die Erlösung. Unglaublich, der Stein der mir vom Herzen gefallen ist der war bestimmt so groß wie, keine Ahnung jedenfalls riesig.
Du musst unbedingt weiterschreiben. Bitte bitte bitte bitte.
Nächstes mal bin ich dann auch vorgewarnt und stell mich schon mal auf so eine mega Spannung ein. Da hab ich ehrlich gesagt nicht mit gerechnet. Bin immer noch aufgewühlt und muss sofort diesen Kommi schreiben. Obwohl ich eigentlich ins Bett wollte. Vor Anspannung haben sich bei mir alle Muskeln im Bauch zusammen gezogen und mein Herz hat viel schneller geschlagen. Am liebsten hätte ich mit Horo geschrien NEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN. Wirklich unglaublich.
Anna fand ich übrigens auch sehr gut getroffen. Weist ja ich hab für ihre/n Rolle/Charakter schon immer was übrig gehabt. Ich kann sie manchmal sogar ganz gut verstehen.
Du wirst wirklich immer besser. Jede Fanfic von dir die ich lese ist wieder noch besser als die davor. Wenn das so weiter geht, kannst du später mal den Beruf wechseln und Autor werden.
Von: abgemeldet
2007-03-06T17:27:17+00:00 06.03.2007 18:27
sry das ich erst jetzt les TT''
*sich hau*
nya nun zum kappi^^
ich fand voll cool *_*
aber ich war auch voll geschokt bei dem mit ren @.@
schreibst du noch weiter?^^
*lieb smile*
danke für die widmung T___T
*geruhrt desu*
*knuff*
Celinee~
Von:  -myst3ry-
2007-02-28T20:00:49+00:00 28.02.2007 21:00
^^ schööööön. kannst du eigentlich nur genial schreiben? (das ist doch nicht normal -_- <- schlechte autorin)
armer ren...warum muss immer er leiden? (weil er dann so genial ist x33)
mach weiter so seelensis^^
-myst3ry-


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