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Feinde, oder was?

Seras x Anderson
von

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Kapitel 15

Kapitel 15:
 

Entnervt ächzte Integra auf, doch musste sie mitspielen, wenn ihr Betrug nicht auffliegen sollte. Und so stimmte sie dann auch zu, als Alucard sie mit einer Verbeugung zum Tanz aufforderte. Als sie jedoch, von ihm eng an sich gedrückt, über die Tanzfläche glitten, musste sie sich doch eingestehen, dass es ihr auf eine seltsame Art und Weise durchaus gefiel. Schwungvoll führte er sie über die Tanzfläche, sodass ihre langen, platinblonden Haare bei jeder Bewegung hin und her flogen. Fasziniert waren die anderen Gäste stehen geblieben. Die störrische Integra so friedlich, mit leicht geschlossenen Augen, in den Armen eines so stolzen Mannes zu sehen, war für alle ein Erlebnis. Sie alle hatten plötzlich den Eindruck, Integras Körper wäre nicht mehr von dem strengen, armeegrünen Anzug verhüllt sondern von einem langen, schulterfreien Kleid, das in den verschiedensten Rottönen schimmerte.

„Alle sehen dich an, Herrin. Du bist wunderschön.“ ,hauchte Alucard ihr ins Ohr. Ohne dass sie es verhindern konnte, erschien ein leichter Rotschimmer auf ihren Wangen. „Mein rotäugiger Schmeichler, willst du den ganzen Abend nur mit mir tanzen?“, schnurrte Integra scheinheilig. „Wenn ich Eure Worte übersetzen sollte, würde ich sagen, hieß das: ‚Wenn du mich noch einmal zum Tanzen aufforderst, zieht das Konsequenzen mit sich.‘.“ lächelte Alucard sie weiterhin an und sah ihr direkt in die Augen. Integra nickte kaum merklich, ein dünnes Lächeln auf den Lippen, da sie ihr Gespräch leise führten, so dass die anderen Anwesenden, außer Seras, es nicht mitbekamen. Die kleine Blonde konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie der Unterhalten des Paares lauschte: es war genauso wie immer, die beiden zankten sich wie ein altes Ehepaar!

Das will ich überhört haben, Fräulein Polizistin, tauchte plötzlich wieder mal die Stimme ihres Meisters in ihrem Kopf auf, doch schwang diesmal ein amüsierter Unterton darin mit. Aber es ist doch wahr, Meister! Und außerdem, ganz so abgeneigt Euch gegenüber, wie sie immer tut, ist sie gar nicht, dachte Seras vergnügt und teilte dabei weiter neue Drinks aus, als es schlagartig wieder still wurde. Erstaunt sah sie sich um, konnte aber außer Anderson, der gerade mit zwei Kisten voll Sektflaschen aus einer der Seitentüren kam, niemand neues erkennen. Schick sah er aus, fand sie, mit der Kellneruniform, der einen Kiste unterm Arm und der anderen auf der Schulter. Da ihr Tablett bereits wieder fast leer war, ging sie flotten Schrittes zu ihm. „Na, auch endlich aufgestanden?“, erkundigte sie sich vergnügt. „Ja, bin ich. Aber sag mal, warum war das eben so still hier?“ – „Ich glaube, die Damen waren etwas von deinem Erscheinen fasziniert.“ ,vermutete Seras gewagt und lächelte ihn dabei spitzbübisch an. Inzwischen hatte das ständige Raunen wieder eingesetzt und die normale Stimmung zurückgekehrt, da sich nun auch Alucard und Integra zu ihnen gesellten.

„Und, Herrin, sieht er nicht schick aus?“, wandte sich Seras sofort Integra zu und deutete mit leuchtenden Augen auf Alucard. Integra nickte automatisch, bereute es jedoch augenblicklich, als sich Alucards Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen und er eine Schritt auf sie zumachte. Misstrauisch trat Integra einen Schritt zurück und stieß prompt mit jemandem zusammen. Als sie sich umdrehte – der liebe Gott schien heute keine Nachsicht mit ihr zu haben – stand der Orangehaarige hinter ihr. Genervt verdrehte sie die Augen und drehte ihm wieder den Rücken zu. „Belästigt der Kerl dich, Integra?“, fragte der. „Für Sie immer noch Lady Hellsing!“, fauchte Integra den jungen Mann an, der für ihren Geschmack wieder mal viel zu dicht hinter ihr stand. Wie abwehrend hob der die Hände und setzte ein schiefes Lächeln auf. „Mister Cliff Danford, nehme ich an?“, mischte sich nun Alucard in höflichem Ton ein. Misstrauisch sah der Angesprochene den Vampir an. „Ja, so heiße ich.“, meinte er schließlich und musterte Alucard kritisch.

Eingebildeter Mensch, hörte Seras Alucards Gedanken und sah prüfend zu ihm hoch. Plötzlich, ohne dass er den Kopf auch nur um einen Millimeter bewegt hätte, waren seine leuchtend roten Iriden auf Seras gerichtet und sein stechender Blick jagte ihr kurz einen Schauer über den Rücken. Doch sie riss sich zusammen und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, das die Härte in seinem Blick für einen Moment schwinden ließ. Zu schnell, dass menschliche Augen der Bewegung hätten folgen können, strich er ihr über den orangeblonden Schopf und richtete seinen Blick dann wieder auf den jungen Mann, der ihm immer noch gegenüber stand. Integra, die sich inzwischen wieder mit dem Rücken zu Alucard gedreht hatte und nun dicht vor ihm stand, um möglichst viel Abstand zwischen sich und Danford zu bringen, rührte sich nicht, als er, wie um zu testen, ob sie ihn würde machen lassen, eine Hand auf ihren unteren Rücken legte.

„Und darf ich wissen, mit wem genau ich es zu tun habe?“, gab Danford nun endlich von sich, was ihm sofort wieder Alucards Aufmerksamkeit einbrachte. Zwar war der Blick, den der Vampir ihm daraufhin zuwarf, so intensiv, dass der junge Adelige trocken schluckte und eine Gänsehaut bekam, doch wich er nicht zurück und hielt dem Blick – mehr oder weniger – Stand. „Es tut mir Leid, wenn ich vergaß, mich vorzustellen, mein Name ist Graf Alucard Dracul, letzter Nachfahre Graf Draculas.“, antwortete Alucard nun in einem Tonfall, der in so krassem Gegensatz zu seinen immer noch tödlichen Blicken passen wollte, dass diese eine noch extremere Wirkung hervorriefen.

„Ihr seid wohl eher der eben genannte Vorfahr höchstpersönlich.“, dachte Seras vergnügt und fing sich auch sofort einen belustigten Blick von ihrem Meister ein. „So könnte man es auch sagen, Fräulein Polizistin“, antwortete ihr Alucard ebenfalls gedanklich.

„Der... der Graf Dracula aus Rumänien ...Transilvanien?“, erkundigte sich Danford etwas geschockt. „Ja, genau der,“, meinte Alucard gleichgültig, legte seine Arme um Integras Taille und flüsterte ihr etwas ins Ohr, was sie mit einem leichten Nicken und einem dünnen Lächeln erwiderte.
 

Seras indes nahm sich ein neues Tablett mit vollen Cocktail- und Sektgläsern und stürzte sich wieder ins Gewimmel. Überall hörte sie die leisen Tuscheleien über Lady Integra und ihren neuen Begleiter und viele spekulierten schon auf eine baldige Hochzeit, was Seras ein zynisches Grinsen entlockte. Lady Integra und Meister Alucard – Ja, sie wären ein schönes Paar, kein Zweifel, aber es war fraglich, ob Integra jemals ihren Stolz würde überwinden und der Familienehre den Rücken kehren würde. „Unterschätze mich nicht, Fräulein Polizistin!“, erklang wieder einmal Alucards Stimme in Seras‘ Gedanken. Er hatte es wieder einmal nicht lassen können, Seras Gedanken mitzuhören. Resignierend seufzte die kleine Vampirin und war froh, dass sie reichlich gegessen hatte, bevor sie hier erschienen war, als sie die ganzen nackten Hälse der Damen betrachtete, die entweder von schweren Colliers oder schmalen Schals bedeckt waren.

„...können wir nicht zulassen! Er muss verschwinden!“ Automatisch horchte Seras auf, als sie diesen Satzfetzen aufschnappte und konzentrierte sich auf die erregte Männerstimme, die ihn ausgestoßen hatte. Schnell hatte sie eine Gruppe von Männern in Lady Integras Alter entdeckt, die etwas abseits vom Rest der Gesellschaft standen und sich leise mit erbosten Stimmen unterhielten. „Ja, am besten heute Nacht, wenn er die Feier verlässt!“ – „Und was, wenn er hier übernachtet?“ – „Dann müssen wir ihn irgendwie weg locken!“ – „Wer macht das?“ – „Ich denke, Danford wird das liebend gerne übernehmen.“ Selbstzufriedenes Kichern machte die Runde und Seras musste sich bemühen, nicht mitten unter sie zu springen und jedem einzelnen von ihnen eine gesalzene Ohrfeige zu verpassen. „Bleib ruhig, Fräulein Polizistin, das sind wahrscheinlich Männer, die sich Chancen bei unserer Herrin ausgerechnet hatten und nun enttäuscht sind, weil sie sie nicht einmal fragen konnten.“ – „Aber sie hätten doch sowieso eine Abfuhr bekommen...“ Seras warf einen etwas irritierten Blick zu der Gruppe, die sich immer noch über ihre Intrige Alucard gegenüber unterhielten. „Sie wollen Euch weglocken und töten.“, meinte Seras ironisch und konnte nicht umhin, skeptisch eine Augenbraue hochzuziehen. „Kann man Euch überhaupt noch töten?“ Eigentlich hatte sie das rhetorisch gemeint und war darum umso überraschter, als er trotzdem nach kurzem Schweigen antwortete: „Das weiß nicht einmal ich selbst so genau.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  LammL
2007-04-22T20:45:20+00:00 22.04.2007 22:45
Hi!
Das war wie immer super!
Bitte schreib bald weiter.
Bye
Von:  Katiel
2007-04-22T19:58:22+00:00 22.04.2007 21:58
wow... das entwickelt sich zu einer immer besseren story^^
schade nur, das für den erzählstrang alucard-integra die geschcihte mit seras und alexander in den hintergrund treten muss^^ aber das ist es mir wert, so passend, wie du beide darstellst^^
bin gespannt, wies weitergeht...
Von:  saspi
2007-04-22T11:52:42+00:00 22.04.2007 13:52
Hey!!!
Klasse kappi!!!
Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon gespannt wie 's weiter gehen soll!!!
und kann er sterben?? hoffe nicht.
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye


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