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Reciprocus - Und wir atmen Zweisamkeit

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Und am Anfang war es nichts

Titel : Reciprocus - Und wir atmen Zweisamkeit
 

Kapitel : 01 - Und am Anfang war es nichts
 

Autor : Aoibheann
 

E-Mail : Staubfeder@arcor.de
 

Disclaimer : Alle Charaktere, Schauplätzen usw. gehören JKR, lediglich Idee und Umsetzung sind auf meinem Mist gewachsen.
 

Kommentar : Meine Freundin hat sich das Pairing HermoinexLuna gewünscht und ihren Wunsch möchte ich ihr hiermit erfüllen. Wie lang die FF wird ist bisher unklar.

HPB wird außer Acht gelassen, es gilt bloß Spoilergefahr bis einschließlich dem fünften Band.
 


 


 

Hogwarts – Schule für Zauberei und Hexerei.

Diese Schule war ihr zweites Zuhause geworden, gestand sie sich selbst ein, als sie mit eiligen Schritten und einem nachdenklichen Gesicht durch einen der vielen Gänge hastete um in die Bibliothek zu gelangen. Sie besuchte diese Schule nun schon seit etwas mehr als fünf Jahren und sie hatte diese Schule trotz anfänglicher Schwierigkeiten und der Tatsache, dass sie aus einer nichtmagischen Familie stammt, zu lieben begonnen.

Ihre Hast nahm ein Ende, als sie die Bibliothek betrat und begann zwischen den Reihen von Regalen, die über und über mit Büchern vollgestopft waren, zu schlendern und ihre Fingerkuppen über die Buchrücken fahren zu lassen. Wenn sie das ein oder andere Buch herausnahm, hinterlies sie dadurch Spuren, da manche scheinbar seit unendlich langer Zeit nicht mehr gelesen worden waren und sich somit eine dicke Staubschicht dazu bequemt hatte, sich auf den Einbänden niederzulassen.

Fasziniert sog Hermione jedes Gefühl ein, das sie bei den Berührungen mit den Büchern verspürte. Jede Oberfläche fühlte sich anders an, keine glich einer anderen, und sie fragte sich, ob das eine durch magische Menschenhand geschaffene Spielerei war oder aber die Bücher eine eigene Magie versprühten.

Obwohl sie es sich so recht nicht eingestehen wollte, verstand sie einige Dinge in dieser fantastischen Welt nicht, umso mehr war sie allerdings darum bestrebt, mehr und mehr über jene Welt zu erfahren, die für viele Menschen gar nicht erst existierte.
 

Als sie das gesuchte und für einen Aufsatz benötigte Buch gefunden hatte, ließ sie sich an einem der Tische nieder und stürzte sich in die Arbeit.
 

„Herm’, ... hey Herm’,... Hermione!” , aus einer unwirklichen Ferne vernahm sie eine ihr bekannte Stimme und langsam lösten sich Konzentration und Aufmerksamkeit von ihrem Aufsatz und wandten sich der Person zu, die sie so harsch von der Seite angesprochen hatte.

Rote Haare, blaue Augen, Sommersprossen – die typischen Merkmale eines Weasleys. Niemand geringeres als Ron hockte neben ihr, ein Arm am Tisch abgestützt, was insgesamt aus ihrer Perspektive etwas komisch aussah.

„Was ist, Ron?“

„O man. Nett, dass du auch schon reagierst. Irgendwann verschlingen sie dich noch mal mit Haut und Haar! Diese... diese...“, Ron zeigte gespielt theatralisch auf das angesprochene Objekt, das vor ihr auf dem Tisch lag, aber Hermione war gerade wirklich nicht in der Laune auf diese Theaterspielerei einzugehen und unterbrach ihn abrupt : „Diese überaus wichtigen und lehrreichen Dinge nennt man Bücher, Ron. Was willst du also?“

Ein Hauch Enttäuschung flackerte in seinen Augen auf, als er sich wieder ein wenig zurücklehnte. Die Enttäuschung wandelte sich aber mit einem Augenaufschlag in einen Anflug von Zorn.

„Ach, weißt du, ich finde bloß, dass wir zu Harry gehen sollten, auch wenn er...“

„Er hat ausdrücklich gesagt, dass er allein sein möchte und wir als seine Freunde sollten diese Entscheidung akzeptieren. Dass wir ihn nicht die ganze Zeit über allein lassen sollten, ist selbstverständlich, aber soweit isoliert er sich ja auch gar nicht von uns. Er braucht eben seine Zeit um nachzudenken, klare Gedanken zufassen und mit der Situation fertig zu werden.“

Hermiones Blick haftete auf Rons Gesicht und beobachtete die sich ständig abwechselnden Gesichtszüge. Verständnislosigkeit, Wut, Traurigkeit und Resignation rangen miteinander um die Vorherrschaft in Rons momentanem Gefühlsleben, erstickten, brachen aus, unterdrückten sich, doch letztendlich schien der Zorn über alles andere triumphiert zu haben und thronte nun, um schließlich Mimik, Gestik und Rhetorik an vorderste Front zu schicken.

„Aber wir können doch nicht einfach tatenlos rumsitzen! Wir müssen doch irgendwas tun!“, Ron erhob sich mit einer zügigen Bewegung aus der Hocke und baute sich nun vor Hermione auf.

„Ich jedenfalls habe keine Lust meinen besten Freund einfach so hängen zu lassen, aber Madame hält so etwas wie ‚helfen’ scheinbar nicht für nötig. Du bist mir echt ein Rätsel, Hermione Granger, und diese ganzen beschissenen Bücher scheinen dir sehr viel wichtiger zu sein als...“

„Ron...“

„... die Gefühle von Harry oder überhaupt von irgendjemand anderem. Du bist einfach...“

„Ron...!“

„... total egoistisch!“

„SILENCIO!“

Hermione hielt ihren Zauberstab auf Ron gerichtet und ihr Blick brannte sich in dessen Gedächtnis. Zwischen ihren wütend verengten Augen blitze etwas für Ron nicht definierbares auf und trotzdem fühlte er sich mit einem Mal ganz furchtbar.

„Du verstehst nichts, Ronald Weasley,...“, ihre Stimme glich nunmehr einem Zischen , „... nichts von dem, was ich dir zuvor gesagt habe. Harry hat eine für ihn sehr wichtige Person gefunden und unheimlich schnell wieder verloren. Vermutlich war Sirius für ihn noch wichtiger als wir es sind. Wenn Harry mit jemandem von uns darüber reden will, dann wird er das tun und wenn er allein sein will, dann sollten wir ihm diese Momente auch lassen. Er will nachdenken, er will einen Blick zurück in die Vergangenheit werfen und die Momente mit Sirius Revue passieren lassen. Dafür braucht er seine Ruhe, verdammt Ron, warum verstehst du das nicht? Natürlich müssen wir auch für ihn da sein, aber sind wir das nicht bereits? Er ist aus seiner wirklich kritischen Situation heraus, woher auch immer er diese Stärke nimmt.“

Hermione stand auf und packte ihre Utensilien zusammen, während Ron beschämt den Kopf senkte und die Fäuste ballte. Was auch immer das zu bedeuten hatte, ob er nun verstanden hatte oder nur noch weiter erzürnt war, konnte und wollte sie nicht deuten und verlies die Bibliothek.
 

Hermione erschien nicht zum Abendessen in der großen Halle, sondern zog es vor sich am See zurückzuziehen und sich in einem besonders interessanten Buch zu vergraben. Sie hätte natürlich gerne mit Harry gesprochen, um zu erfahren wie es ihm ginge, aber in der Öffentlichkeit über solche Dinge zu reden widerstrebte beiden und Hermione hatte auch nicht sonderlich Lust auf Rons Visage. Das Lesen bot ihr Ruhe als Ausgleich für die zuvor aufgestaute Wut. Sie liebte es einfach, ihre Gedanken auf das dort beschriebene zu fokussieren und die Welt um sie herum dabei einfach mal vollkommen zu vergessen.

Doch ehe sie wirklich versinken konnte, erkannte sie etwas weiter weg eine Person. Es war Luna Lovegood, eine ziemlich seltsame Ravenclaw, die wegen ihres eigenartigen Verhalten und ihrem merkwürdigen Auftreten von ihren Mitschülern ausgeschlossen wurde, sich aber überraschenderweise im letzten Schuljahr vor Harry, Ron, Neville, Ginny und ihr im Ministerium bewiesen hatte und Dumbledores Armee auch sonst loyal gegenüberstand.

Ansonsten hielt Hermione aber nicht viel von ihr. Sie war einfach total abgehoben und in die Esoterik vernarrt, was Hermione einfach nicht nachvollziehen konnte. Trotzdem wunderte es sie, warum Luna nicht auch in der Großen Halle war und stattdessen draußen herumwanderte.

Allerdings wollte sie sich auch nicht wieder von ihrer Lektüre abwenden und so beließ sie es dabei.
 

Luna hingegen beachtete Hermione nur für einen kurzen Moment, als jene sich wieder ihrem Buch zugewandt hatte und lies ihren Blick dann wieder über die Länderein Hogwarts schleifen. Ihr Gesicht trug wieder diesen träumerischen Ausdruck, den man von ihr gewohnt war. Sie blieb einfach so stehen, nicht weit weg von Hermione, aber das war ihr gleich, und starrte in den Himmel hinauf. Sie wusste nicht, wie lange sie so gestanden hatte, wo doch ihre Gedanken irgendwann nicht mehr greifbar gewesen waren, und zog sich dann irgendwann in das Schloss zurück.



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