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Pieces

eine Psychoanalyse
von

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Excuse moi

Kapitel 3
 

» This place is so empty…«
 

Das Donnergrollen wurde immer lauter, grelle Blitze durchzogen die dicke Wolkendecke mit ihren gefährlich aussehenden, zackigen Mustern und zerrissen sie, sodass man durch einige Lücken wenige, flimmernde Sterne sehen konnte.

Die Straßen waren einzige Flüsse, das Wasser schien nicht ablaufen zu wollen.

Der Hund hatte aufgehört, zu jaulen, die Katzen waren fort…

Alles war fort… so wie Alphonse auch…

Alles war so leer und leblos.

Edward öffnete halb die Augen, starrte stumm vor sich hin.

Langsam wichen sämtliche Emotionen, sein Gesicht schien versteinert, er fühlte sich so leer…

Er war leer.

Da waren keine Gefühle, kein Herz… Noch nicht einmal etwas Verstand war übrig geblieben – Alphonse hatte alles mit sich genommen.

Ja. Er hatte das, was seinen Bruder zum Menschen gemacht hatte, mitgenommen.

Das Licht, welches immerzu das bunte Kirchenfenster erhellte und in fröhlichen Farben scheinen ließ, war wie erloschen.
 

»… my thoughts are so tempting…«
 

Von weitem nährten sich Schritte. Schwere, hastige Schritte. Rufe.

Sie störten ihn nicht.

Zu erst.

Nach einigen Sekunden kamen Widerstandsgefühle auf. Ja, in ihm regte sich etwas. Er lebte doch noch…

Mist.

Die Schritte kamen näher.

Wieder ein lauter Donnerschlag. Beinah ohrenbetäubend.

Der grelle Schein einer Taschenlampe warf sich in die enge Gasse.

Er regte sich nicht.

Wieso sollte er?

Alphonse tat das ja auch nicht.

Er war ja auch tot.

Erneut rollten dicke Tränen, die sich mit dem Regen, der noch immer auf Edward niederprasselte, vermischten.

Er war so ein Idiot. Wieso hatte er das nur getan?

Jetzt am liebsten tot sein. Ja, er wollte auch sterben. Er wusste, dass er selbst im Tode nicht seine Ruhe finden würde, jedoch würde er die Welt dann von etwas erlösen. Ja. Ein Idiot weniger. Ein Mörder weniger.
 

»… I don’t know how it got so bad…«
 

“Edward!”

Mustang.

Draussen im Regen.

Dass er das noch erleben durfte…

Reglos blieb er sitzen, noch immer an der leblosen Rüstung klammernd.

Der Mann, dessen Stimme er vorhin vernommen hatte, kniete sich neben ihm in eine Pfütze.

Grob packte er seine Schulter, riss ihn herum, zwang ihn, sich an zu sehen.

„Edward!“

Er rüttelte grob an seinen Schultern.

Was wollte er denn?

Er sah ihn doch an. Warum schrie er so? Sollte das die Strafe sein? War das alles, was er konnte? Seinen Namen schreien?

Das war aber schwach.

“Verdammt, Fullmetal, rede mit mir!”

Laut fluchte er ihn an.

‚Nein.’ Antworteten seine Gedanken ruhig, ‚Warum soll ich mit dir reden? Du weißt doch gar nichts… mit dir kann man gar nicht reden.’

Stumm schaute er ihn mit seinen leeren Bernsteinaugen an. Die Augen, in denen nichts drin war. Okay, vielleicht doch… alles… aber kein Leben mehr.

Kein Lebenswille mehr.

Langsam wanderte der Blick seines Vorgesetzten zu der leblosen Rüstung.
 

»…sometimes it’s so crazy…«
 

Edwards Blick neigte sich gen Boden. Auf den harten Asphalt, auf dem er saß.

Ohne wirklich hin zu sehen beobachtete er, wie Roy die Rüstung antickte…

Ihr Kopf fiel ab und legte somit das zerbrochene Blutsiegel frei.

Langsam wanderte sein Blick zu Edward zurück, der stumm die Hand der Rüstung nahm und sich an dieser festhielt. Auf diese starrte.

Wie sollte er das alles erklären?

Wie konnte er erklären?

Nein…

Er wollte nichts erklären!

Er würde ab jetzt schweigen… nichts mehr sagen, keinen Ton mehr, für immer!

Schließlich schwieg Alphonse doch auch. Warum sollte er dann reden?

Langsam erhob sich der schwarzhaarige und ging wieder ein paar betretene Schritte Richtung Hauptstraße,

„Komm mit…“

Edward blieb sitzen. Er hörte ihn gar nicht. Nein. Er wollte ihn nicht hören.

Warum sollte er mitkommen?

Er konnte doch genauso gut hier bleiben, in der Kälte, im Regen…

Warum nicht? Dann musste sich wenigstens niemand um ihn kümmern.
 

»…that nothing can save me…«
 

“Edward?”

Wie kam er nur auf die Idee? Wer sagt überhaupt, dass sich jemand um ihn kümmern wollen würde?

Um einen kaltblütigen Mörder, der nur seine Erfolge im Kopf hatte, eigensinnig und egoistisch handelte und war.

Keiner.

Kein einziger.

Die Schritte kamen zurück und packten seine Hände. Kräftige Arme zogen ihn auf seine wackeligen Beine. Er wollte nicht, sank wieder auf die Knie.

„Nun komm schon, benimm dich nicht, wie ein Kind! Du holst dir den sicheren Tod hier draussen!“

Laut begann der Colonel, zu schimpfen.

Das störte Edward nicht. Er wollte wieder nach der Rüstung greifen, als Mustang den schnellen Beschluss fasste, ihn unter den Armen zu greifen und hoch zu heben,

„Du kommst jetzt mit!“

„NEIN!“

Mit Händen und Füßen begann der Junge, sich zu wehren.

Er durfte ihn nicht mitnehmen! Nicht ihn allein! Er konnte Alphonse doch nicht dort liegen lassen! Er musste doch bei ihm bleiben und auf ihn aufpassen!

„Edward, du kannst nicht hier bleiben! Du bist sicherlich eh schon krank!“

„Nein! Ich kann Al nicht hier lassen!“

Laut protestierte der Blonde, versuchte, sich dem starken Griff des Erwachsenen zu entwinden.

„Edward, dein Bruder ist tot, verdammt!“

„NEIN! Ich kann nicht…- Nein!!!“

“Keine Widersprüche!”

Ohne Skrupel lud Roy sich den wild um sich schlagenden, hysterischen Jungen auf die Schulter und ging.
 

»…but it’s the only thing that I have.«
 

Nach kurzer Zeit versackte der laute Protest in Schluchzen und Wimmern.

Er konnte ihn doch nicht einfach so mitnehmen…

„Es gibt keinen Grund mehr für dich, hier draussen zu bleiben, Edward!“

Eine sanftstimmige Ermahnung.

„Doch…“

Wieder ein lautes Schluchzen,

„Er ist alleine… und er friert doch sicher…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MissSilverspoon
2008-03-20T09:12:45+00:00 20.03.2008 10:12
*schnüff*
*Taschentuch rauszerr*
Das ist so traurig ;_;
Ich find die Story einfach nur toll!
Mach doch bitte schnell weiter, ja?
Würd mich freuen!

Salút!
X-Sroboda
Von: abgemeldet
2008-03-20T08:07:37+00:00 20.03.2008 09:07
oh mein gott das ist so wunderbar traurig ó.ò
armer al...armer ed!
bitte mach schnell weiter ich muss mehr lesen *.*


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