One-Shot
Ich war mir nicht sicher was ich fühle... Doch jetzt weiß ich es. Es muss Sehnsucht sein... Ich vermisse dich... Deine Haare... Diese unvergesslich grünen Augen, die so viel über dich und deine Gefühle aussagten.... Die sich nicht bemühten die Tränen zurückzuhalten, die hinaus in die Freiheit drängten, die... Emotionen zeigten... sich davor nicht scheuten... Dein zierlicher Körper, die zarte Haut, die ich immer spürte, wenn du mich umarmtest, und das geschah häufig... weil du Trost, Schutz oder einfach nur Nähe suchtest...
Weil du schwach warst...
Ja... ich hielt dich für schwach, manchmal warst du es auch, aber wenn wir dich brauchten warst du immer da... Wir konnten uns auf dich verlassen, egal, was da kam... Und dennoch behandelte ich dich wie ein Stück Dreck... war abweisend dir gegenüber... zeigte dir die kalte Schulter, ohne zu wissen, was du mir in Wirklichkeit bedeutest...
Schwäche...
Das war die Charaktereigenschaft, die du für mich am meisten verkörpertest... Ich konnte mir nicht eingestehen, dass ich auf euch angewiesen war... und das wollte ich auf diese Art zeigen... Es war ein Fehler...
Es stimmt, am Anfang warst du immer im Weg... ein Klotz am Bein... hingst wie eine Klette an mir.... Warst immer um mich besorgt... Bei den vielen Kämpfen hieltest du dich meist im Hintergrund... und doch musstest du immer beschützt werden... Ich empfand es als sehr belastend, ständig ein Auge auf dich haben zu müssen, weil du unfähig warst, auf dich selbst aufzupassen... Und doch... Wenn ich jetzt darüber nachdenke, war es eigentlich sehr angenehm, dich zu beschützen, obgleich es teilweise anstrengend war, gerade wenn der Gegner stark war... Das gab mir das Gefühl, nicht versagt zu haben, nach jedem Kampf... Denn noch einen geliebten Menschen zu verlieren, das hätte ich nicht ertragen... Mit der Zeit wurdest du aber auch selbstständiger und mutiger... Nicht nur deine Ratschläge trugen maßgeblich zu Siegen bei.... Auch du selbst...
Im Todeswald hast du dich um Naruto und mich gekümmert, als wir bewusstlos waren... hast es allein mit den Oto-Nin aufzunehmen versucht, die dich gequält, erniedrigt und geschlagen haben, bis Ino, Shikamaru und Choji aufgetaucht sind... Und das alles hast du nur für uns ertragen... Als ich schließlich wieder dank des Siegels von Orochimaru zu mir kam, war ich zunächst schwer geschockt... dich so übel zugerichtet zu sehen... Deine Haarpracht war verschwunden, dein Auge blaugeschlagen, deine Haut entstellt.... Mich packte die kalte Wut und der Durst nach Rache an demjenigen, der dich so gepeinigt hatte, war unglaublich groß... und kaum zu stillen... Ich brach Zaku den Arm, bevor du mich daran hindertest, Dosu zu vernichten... Deine Umarmung... Deine Tränen... Die Wärme, die von dir ausging... Sie durchdrang mich bis tief ins Innerste... und besänftigte mich....
Jedes Mal, wenn die Frage nach einer Verabredung von dir kam... wies ich dich ab... Auch wenn mein Innerstes sich dagegen zu sträuben begann... Je öfter du fragtest, desto schwerer wurde es, dem... Drang nachzugeben... Dem Drang, dich einfach nur in den Arm zu nehmen... Deine Nähe zu genießen... In deine grünen Augen zu sehen, die mich mittlerweile Tag und Nacht begleiten, egal, wo ich auch bin... Heute würde ich diese Frage, dich ich so oft aus deinem Mund hörte... ohne Zögern mit “Ja” beantworten... Doch werde ich diese Frage je noch mal zu Ohren bekommen?
Es ist meine eigene Schuld, wenn nicht... Ich habe dich verlassen... Verraten... Aber ich musste gehen... sonst würde ich meine Rache nie bekommen... Ob es mich glücklich macht, weiß ich nicht... Glücklich werde ich erst wieder sein können, wenn du an meiner Seite bist... Damals hast du mich angefleht, zu bleiben... Oder dich wenigsten mitzunehmen... Nichts davon konnte ich tun... Deine Worte jedoch bohrten sich wie brennende Pfeile in mein Herz... lösten etwas in mir aus, was ich bis heute nicht benennen kann... Ich bin mir sicher, wenn du noch weiter auf mich eingeredet hättest... Wäre ich geblieben... Bei dir... wie es dein Wunsch war... Aber anstatt deinen Wunsch zu erfüllen, tat ich etwas... das ich mir bis heute nicht verziehen habe... Ich schlug dich bewusstlos... Ansonsten hätte ich es nicht übers Herz gebracht, zu gehen... Denn bis zum heutigen Tage fällt es mir schwer, es zu ertragen, wenn Menschen wegen mir weinen... Besonders, wenn dieser Mensch mir sehr nahe steht... So wie du... Dennoch tat es mir so sehr weh, als ich dich dort auf der Bank liegen sah... Gläserne Tränen auf deinen Wangen... geschlossene Augen... Ich machte also, dass ich fortkam... Ich konnte dich so nicht sehen...
Eines an dir ist mir fortwährend ein Rätsel gewesen... Wie konntest du nur weiter... an deiner Liebe zu mir festhalten? Wo ich doch so grob und unhöflich zu dir war... Nie konnte ich verstehen... Warum mir alle Mädchen hinterher rennen... Was finden sie bloß an mir? Bin ich in ihren Augen attraktiv, ist es nur, weil ich mich immer so cool gebe oder warum? Was ist denn schon Faszinierendes an mir? Die Sharinganaugen vielleicht? Und wenn schon, zu meiner Zeit an der Akademie habe ich sie noch gar nicht besessen...
Je länger mich die Mädchen jedoch kannten, desto weniger fühlten sie sich von mir angezogen... was mir wie eine Erlösung vorkam... Ich hatte es satt, ständig von ihnen belagert und belästigt zu werden... Du warst anders... Auch wenn du mich immer näher kennen lerntest... hast du mich nie hassen gelernt... Auch wenn ich dir Anlass genug dazu gegeben habe... Im Gegenteil... Wenn ich es richtig beobachtet habe... wuchs deine Liebe zu mir mit jedem Tag... Schließlich warst du die Einzige... die noch an mir hing... Ich weiß nicht, wieso... aber ich bin dir dankbar dafür...
So dankbar, dass ich... zu einer Entscheidung gelangt bin... Nachdem ich meine Rache bekommen habe... kehre ich zu dir zurück... Das verspreche ich dir... Weiß Gott wieso, aber... ich bin zuversichtlich, dass du auf mich warten wirst... Nur der Gedanke an dich lässt mich die Qualen des täglichen Trainings aushalten... Er lässt mich Hoffnung schöpfen, dass dieser Alptraum eines Tages vorbei sein wird... Er gibt mir den Mut und die Kraft, aufzustehen und weiterzukämpfen, egal, wie aussichtslos die Lage scheint... Denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.... Und ich will zurück zu dir... Dafür lebe ich jeden Tag... Ich will wieder deine zarte Haut spüren... In deine grünen Augen sehen... Einfach nur in deiner Nähe sein... Mit dir zusammen schweigen und trotzdem wissen, was du denkst... Endlich eine sanfte Berührung deiner blassrosa Lippen spüren... Es gibt keinen Zweifel, auch wenn ich mich selbst fast nicht mehr wiedererkenne... Doch ich schwöre dir...
Ich liebe dich!
