Zum Inhalt der Seite

Follower

Harry x Draco
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der erste Schritt

Kapitel XLVII : Der erste Schritt
 

Die Tage vergingen wir im Flug und ehe ich mich versah, war Vollmond. Malfoy und ich hatten die letzten zwei Tage mit diversen kleinen Dingen ausgefüllt, die ich hier nicht näher beschreiben will. Wir hatten allerdings auch Zaubererschach gespielt. Einmal.
 

Es war schon seltsam, dass niemand jemals in dieses Zimmer zu kommen schien; wenn auch praktisch, da wir durch diesen Umstand auch nie aufgedeckt werden konnten. Täglich verschwand Malfoy für wenige Minuten, um Essen zu holen. Die Hauselfen mussten wirklich großen Respekt vor ihm haben, wurde ich mir bewusst, wenn sie ihn nicht verrieten.
 

Gerade in diesem Moment lag ich bäuchlings auf seinem Bett und hatte mich in einem Buch vertieft. Nach Hogwarts würde ich so schnell nicht mehr zurückkommen könne, also sollte ich wenigstens so etwas lernen – hatte Malfoy gesagt. Ich war selbst überrascht gewesen, als er das sagte und das noch mehr, als ich es tatsächlich tat.
 

Malfoy tat das Gleiche wie ich, nur hatte er sich an seinen Schreibtisch gesetzt und schien diverse Aufgaben aus seinem Buch oder sich Notizen zu machen. Ehrlich gesagt las ich die erste Zeile der Seite schon zum dritten Mal. Ich starrte auf seinen Rücken.
 

Mir fiel ein, dass ich versprochen hatte, meinen Freunden zu schreiben. Es war schon einige Zeit vergangen; sie würden sich mit Sicherheit bereits Sorgen machen. Ein schlechtes Gewissen breitete sich in mir aus.
 

„Malfoy?“ Es kam keine Antwort. „Malfoy!“ wiederholte ich dieses Mal lauter und mit mehr Nachdruck. Er zuckte etwas zusammen und drehte sich zu mir um, die Schreibfeder an den Lippen. Er schien wohl sehr vertieft gewesen zu sein.
 

„Hm?“ Nervös strich ich über das Laken.
 

„Du … kann ich einen Brief schreiben?“
 

Ich hätte gerne gewusst, woher auf einmal diese plötzliche Schüchternheit kam – die musste doch bei allem, was wir in letzter Zeit getan hatten, verflogen sein.
 

„Klar.“ antwortete er sofort, fragte dann aber: „An wen?“
 

„Grey.“ Woher kam diese Antwort? Ich hatte gerade noch vorgehabt, an Hermine und Ron zu schreiben, doch irgendwie hatte sich mein Lehrer in den Vordergrund gestellt. Nun, vielleicht war das auch die bessere Entscheidung. So konnte ich endlich alles zwischen uns klären und er würde die beiden sicherlich nicht im Dunkeln lassen und sie vorläufig darüber in Kenntnis setzen, dass es mir verhältnismäßig gut ging.
 

‚Alles zwischen uns‘? Wurde ich eingebildet?
 

Es hatte nie wirklich etwas zwischen Grey und mir gegeben. Ich wusste das. Ich wusste auch, dass es mehr als wahrscheinlich war, dass ich bloß für ihn geschwärmt hatte. Ich war definitiv schwul, egal wen ich nun liebte – das hatten mir die letzten Tage genügend gezeigt. Und er war kein schlecht aussehender Mann, wenn auch ein wenig alt für meine Generation. Mir fiel ein, dass ich sein wahres Alter gar nicht kannte; doch fragen würde ich ihn nur über meine Leiche.
 

Als mir Malfoy etwas zum Schreiben in die Hand drückte und sich sofort wieder an sein Buch ranmachte – nicht falsch verstehen – kam mir jedoch plötzlich ein Gedanke.
 

Malfoys Annäherungsversuche hatten mir anfangs noch nicht einmal wirklich gefallen. Er hatte mich angewidert, mit dem was er tat. Doch bei Grey hatte es noch nicht mal solche Nähe gebraucht, ich war schon so kribbelig geworden, mein Körper wurde auch so zittrig, wenn ich ihn nur sah.
 

Hatte dieser Umstand etwas zu bedeuten?
 

Vorsichtig sah ich zu Malfoy, der mir inzwischen wieder seinen Rücken zugedreht hatte und eifrig Notizen kritzelte. Fleißiger Schüler. Ich spürte nichts weiter.
 

Verdammt, das kann ich nicht machen! Malfoy würde mich vierteilen, wenn er von meinen Gedanken wüsste. War es nur das Neue, was mich glauben ließ, dass ich ihn liebte? Und war es tatsächlich Grey, den ich wirklich liebte? Vielleicht empfand ich auch für keinen von beiden wirklich dieses Gefühl.
 

Langsam, als wollte ich es aufschieben, schraubte ich den Verschluss des Tintenfässchens auf und tauchte die Feder hinein. Setzte sie auf das blütenweiße Pergament. Die Stelle saugte sich sofort mit der schwarzen Tinte voll und sorgfältig begann ich zu schreiben.
 

Sehr geehrter Professor Grey schrieb ich. Dann stockte ich. Was nun? Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Immer ein guter Anfang, ja. Ich schluckte. Vielleicht war es wirklich besser, wenn ich mir einfach alles von der Seele schrieb. Ob ich den Brief danach abschicken würde, konnte ich dann immer noch entscheiden.
 

Ich weiß, ich habe mich in letzter Zeit ziemlich dumm benommen. Ich hoffe, Sie können mir das verzeihen. Ich bin jedenfalls sicher angekommen; ich werde Ihnen den Ort nicht verraten, falls diese Eule abgefangen wird.
 

Wie laufen Blaise‘ Nachforschungen? Ich hoffe wirklich sehr, dass er damit Erfolg haben wird, auch wenn ich es kaum glauben mag.
 

Ich merkte, dass ich abschweifte, also wandte ich mich wieder dem eigentlichen Thema zu.
 

Es tut mir Leid, was ich damals in Ihrem Büro getan habe. Sie wissen schon was ich meine. Aber ich bin zurzeit ziemlich verwirrt. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich glauben soll. Ich fühle mich wie ein verliebter Teenager, das ist schrecklich.
 

Ich brach den Brief abrupt ab, indem ich meinen Namen darunter setzte. Ich fand ihn noch nicht einmal besonders gut, doch ich war mir gleichzeitig bewusst, dass ich nicht noch einmal den Mut aufbringen würde, Grey überhaupt einen zu schreiben.
 

„Fertig mit Schreiben?“ Malfoys laute Stimme riss mich unangenehm aus meiner Gedankenwelt.
 

Ich fühlte mich nicht gut. Vielleicht lag es daran, dass mir bewusst geworden war, dass ich Grey keinen Brief schreiben konnte, dass ich einfach nicht wusste, wie zu beginnen und erst recht nicht, wie ich das in Worte fassen sollte, was mir auf der Seele lag.
 

Malfoy setzte sich neben mich aufs Bett und lugte mir über die Schulter. Seine Augen flogen über die ersten Zeilen; hastig knüllte ich das Papier zusammen, stand auf und warf es in den Mülleimer.
 

„Ich verschieb das auf später.“ meinte ich, ohne ihn anzusehen.
 

„Du schreibst wohl nicht oft Briefe.“ Ich ignorierte Malfoys Frage. Dummerweise – wie mir gerade auffiel – stand ich nun mitten im Zimmer und wusste nicht, was ich tun sollte. Malfoy saß auf dem Bett und sich wieder dorthin zurückzusetzen, würde er als Anmache verstehen. Rumstehen war auch keine Option. Blieb nur noch der Stuhl vor dem Schreibtisch, auf den ich mich setzte.
 

Malfoy beobachtete aufmerksam jede meiner Bewegungen.
 

Die Stille war unangenehm. Und ich kannte Malfoy inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er der Typ Mensch war, der aus reiner Langeweile den größten Mist baute.
 

„Wo kann ich mich heute Nacht eigentlich verwandeln?“ fragte ich deshalb und lenkte uns damit auf ein Thema, das ich am liebsten vermieden hätte. Malfoy zog die Schultern hoch, als wäre dies schon längst geklärt und keiner Frage wert.
 

„In unserem Keller“, sagte er, „ist genug Platz. Hören tut dich da auch keiner.“ Er machte eine Pause und grinste dann fies. „Da du den Trank nicht mehr genommen hast, könnte es etwas schmerzhaft werden.“
 

Ich zuckte zusammen, als er sich mal wieder von einer Sekunde zur anderen so stark veränderte. Für die wenigen Tage, die wir nun schon hier waren, hatte er sich mit solchen Kommentaren eher zurückgehalten und beinahe hatte ich angenommen, dass er wirklich auch eine nette Seite an sich hatte. Ich hatte mich wohl geirrt.
 

Wütend ballte ich die Fäuste zusammen.
 

„Was?“ fragte Malfoy gelangweilt, als er diese Geste bemerkte. „Ist dir der Keller nicht-“
 

„Kannst du nicht mal die Klappe halten?“ fuhr ich ihm dazwischen. Und tatsächlich verstummte er, auch wenn sich auf seinem Gesicht keinerlei Erstaunen zeigte. Es schien vielmehr so, als habe er diesen Ausbruch meinerseits bereits erwartet. Und das stachelte meinen Zorn nur noch mehr an. „Andauernd hast du – hast du diese komischen Ich-weiß-nicht-was!“ ‚Stimmungsschwankungen‘ wollte ich nicht sagen, ich wusste, was er darauf antworten würde. Ich wollte ihm nicht noch mehr Gelegenheiten geben, mich bloßzustellen.
 

Er sah mich ungerührt an. Mein Atem ging heftig; meine Brust hob und senkte sich schmerzhaft schnell.
 

„Jetzt sag gefälligst was.“ forderte ich ihn heiser auf. Er blinzelte.
 

„Du kannst dich ja auch nicht entscheiden.“ meinte er gelangweilt und streckte sich genüsslich auf dem Bett aus.
 

„Was meinst du damit?“
 

„Na, du sagst immer, du willst nichts von mir und dass ich die Finger von dir lassen soll …“, sagte er langsam, „aber dann wirst du doch wieder anhänglich. Und ausgerechnet du beschwerst dich?“
 

Ich verstummte kurz, wollte dies aber nicht auf mir sitzen lassen.
 

„Als hättest du Grund dich zu beschweren …“ nuschelte ich, die Augen auf den Boden gerichtet.
 

„Mehr als du!“ fuhr mir Malfoy dazwischen. „Meinst du nicht, dass du mich mit diesem ewigen ‚Will ich oder will ich nicht‘ ziemlich aus der Bahn wirfst?“
 

Verblüfft sah ich auf. Ich werfe ihn aus der Bahn? Und noch dazu, wie mir einfiel, hatte er noch nie so etwas gesagt.
 

Malfoys Blick war völlig ernst; diesmal war kein bisschen, kein Hauch von dem gewohnten Spott in seinen Augen zu sehen.
 

„Sag“, fing ich langsam an, nicht sicher, wie ich meine Worte wählen sollte, „was bezweckst du eigentlich mit alldem?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Norway
2008-03-12T16:12:51+00:00 12.03.2008 17:12
Spannung! Spannung! Spannung! Ich will wissen, wie es weiter geht! *quengel* Ansonsten geiles Kappi! Weiter so!

LG,
Senda
Von: abgemeldet
2008-03-11T21:17:16+00:00 11.03.2008 22:17
ehrlich gesagt, dass wüsste ich auch gerne, was dray damit bezweckt.
bin schon auf seine antwort gespannt.
*nicht mehr aushalt*

bitte schreib schnell weiter,
deine angel
Von:  black_kaito
2008-03-11T14:41:56+00:00 11.03.2008 15:41
mensch, garade wo ich dachte, dass Harry und Draco endlich zueinanderfinden, kommt Grey wieder ins Spiel!
...der ist doch blöd!!
Der arme Harry tut mir aber richtig leid, dass bald wieder die Verwandlung ansteht!!
*patpat*
Freu mich schon auf das nächste Kapitel!
glg blacky
Von:  LindenRathan
2008-03-10T20:03:12+00:00 10.03.2008 21:03
Gut geschrieben.
Von:  MikaChan88
2008-03-09T23:23:08+00:00 10.03.2008 00:23
total super kapi ^-^

cu,
MikaChan
Von:  -Black-Pearl-
2008-03-09T18:54:44+00:00 09.03.2008 19:54
ja, lieber Harry, das wüsste ich auch zu gern! o.o
das kapitel war toll, aber was soll denn jetzt der mist mit grey wieder?! ><
ich denk Harry hat insekten im bauch wegen Draco?! o><o
menno..das find ich echt gemein....
hm...aber war das jetzt sowas wie ein liebesgeständins von Draco? xDDDD
wie süß x3
ich freu mich auf alle fälle schon auf das nächste kapitel also schreib schnell weiter! ><
*plüsch*
-Pearl-
Von: abgemeldet
2008-03-09T18:25:49+00:00 09.03.2008 19:25
okay, ich stimme Roi_Soleil_Leon zu. Es wird immer spannender!!
die beziehung zwischen harry und dray ist echt schräg. ich mag es, wie sie miteinander unmgehen. und.. hm.. wenn ich dray wäre, würde ich denk ich mal lesen, was harry da in diesem brief geschrieben hat.
mir tut harry leid, dass ihm ja schon wieder ne verwandlung bevorsteht. der arme...
und naja, ich freu mich aufs nächste kapitel!
Von: abgemeldet
2008-03-09T11:44:39+00:00 09.03.2008 12:44
Ich hab so das Gefühl das es immer spannender wird! ^^
Echt tolles Kapi!
Freu mich schon auf das nächste!

Bis dann,
Little King Leon!


Zurück