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Harry x Draco
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Malfoys Spontanität

Danke für über 400 Kommentare Q___Q
 

Kapitel LI : Malfoys Spontanität
 

„Und was jetzt?“
 

Wir waren stundenlang geflogen, ohne ein Pause einzulegen und ohne zu wissen wohin unsere Reise noch führen sollte. Wir hatten zwar Glück, dass es für einen Wintertag noch relativ warm war, doch es war immer noch kühl genug, um sämtliche Glieder einzufrieren. Beinahe hätte ich nicht vom Besen absteigen können.
 

„Keine Ahnung.“
 

„Sehr hilfreich.“
 

Malfoy und ich saßen inmitten von London und beobachteten die vielen Menschen, die an uns vorbeigingen, ohne uns wirklich zu beachten. Der eine oder andere hatte höchstens mal einen genervten oder mitleidigen Blick für uns übrig und einer warf uns tatsächlich eine Münze vor die Füße.
 

„Ab heute sind Ferien.“ merkte ich an.
 

„Hm …“ grummelte Malfoy. Er rieb sich die Hände; sein Atem hinterließ wie meiner weiße Wölkchen in der Luft.
 

„Sag doch nicht einfach nur ‚hm‘!“ meckerte ich.
 

„Was denn sonst?“ fuhr er mich genauso gereizt an. Wir waren beide angespannt – ich vielleicht mehr, denn ich hatte mich während des Fluges anziehen müssen – und die Kälte hatte uns schon bis auf die Knochen durchdrungen. „Soll ich mich vielleicht freuen, dass ich Weihnachten hier draußen verbringen darf?“
 

Ich senkte den Kopf.
 

„Heute morgen hast du noch ‚wir‘ gesagt …“
 

Malfoy antwortete nicht. Sein Blick war starr geworden und für einen schrecklichen Augenblick dachte ich schon, er wäre erfroren.
 

„Mir kommt da gerade so ein Gedanke.“ sagte er. „Auch wenn es mir gegen den Strich geht, mir fällt nichts Besseres ein.“
 

~~~~~*~~~~~
 

Es sah schwierig aus, mit halb erfrorenen Fingern die Feder zu halten.
 

„Und du bist dir sicher, dass er darauf eingehen wird?“ fragte ich zweifelnd.
 

Die Feder kratzte mit ungewohnt krakeliger Schrift über das Pergament.
 

„Fragen kostet nichts.“ erwiderte er verbissen.
 

Er schraubte das kleine Tintenfässchen wieder zu und rollte das Pergament ordentlich zusammen.
 

„Und wie willst du ihn abschicken?“ fragte ich, immer noch zweifelnd.
 

„Lass das mal meine Sorge sein.“ Er stand auf und streckte sich. „Bleib hier, ich bin in spätestens zwei Stunden wieder da!“
 

Ich sah ihm nach, wie er trotz des langen und anstrengenden Fluges anscheinend ohne weitere Mühe aufbrach. In meinem Magen machte sich ein ungutes Gefühl breit, wie immer. Das hatte es auch schon heute Morgen, kurz bevor wir vor seinem Vater fliehen mussten. Ich hatte es zwar nicht gewusst, doch ich hatte geahnt, dass wir uns hätten beeilen sollen. Malfoy und seine verdammte Unvorsichtigkeit.
 

Ich hätte ihn nicht gehen lassen sollen.
 

Doch jetzt war es zu spät. Er war gegangen, ohne, dass ich eine Chance gehabt hätte, ihn fragen zu können, wohin er wollte. Wenn ihm etwas passierte, würde ich es weder ihm noch mir verzeihen.
 

Den Besen hatte er hier gelassen; in der Muggelwelt hätte er zu viel Aufsehen erregt. Zitternd beugte ich mich vor, griff nach dem Stiel und zog ihn an mich. Ich war allein. Und ich wurde mir bewusst, dass ich Angst hatte. Angst, allein zu sein, auf sich selbst gestellt, ohne Hilfsmittel, ohne ihn. Mir wurde bewusst, dass ich abhängig von ihm war.
 

Dass er ohne mich losgegangen war und mich vorläufig hier zurückgelassen hatte, war ein Beweis dafür, dass er es mitnichten von mir war. Ein trauriger Gedanke.
 

Es war Dummheit gewesen, die uns hier rein geritten hatte. Erst meine eigene, als ich damals in den Sommerferien den Vollmond vergaß, auch Remus‘ Dummheit, weil er sich keinen genügend gesicherten Ort gesucht und sich nur auf die nächtliche Ruhe und Ungestörtheit verlassen hatte. Malfoys Dummheit, seine Besessenheit von mir, dass er Blaise mein Geheimnis verraten hatte, Blaise‘ Dummheit, so offen im Krankenflügel darüber zu reden.
 

Die Dummheit von ganz Hogwarts, von dem Ministerium und der ganzen Zaubererwelt. Ich war ein Werwolf, doch abgesehen von dieser einen Nacht bei Vollmond war ich vollkommen ungefährlich. Ein Fakt, den die Meisten durch ihre von ihrer Angst hervor gerufenen Blindheit nicht sehen wollten. Ich war ein Werwolf und damit kein Mensch mehr.
 

Frierend sah ich auf die Straße. Die Menschen gingen immer noch unbekümmert an mir vorüber. Die Blicke, die uns eben noch zugeworfen wurden, wurden weniger.
 

Ich verbrachte die versprochenen zwei Stunden mit Starren, Nachdenken, Starren und Nachdenken. Sie strichen langsam an mir vorbei. Haltlos.
 

Malfoy war noch nicht gekommen. Auch nicht, als weitere zehn Minuten vorbei waren. Und noch einige; nach einiger Zeit gab ich das Zählen auf. Allmählich begann ich mir Sorgen zu machen. Wo bleibt er bloß? Es sah ihm nicht ähnlich, seine Versprechen nicht zu halten oder sich gar so sehr in der Zeit zu verschätzen. Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen.
 

Ehe ich mich versah, hatte ich schon das gedacht, wovon ich mich unbedingt abhalten wollte. Der Gedanken daran, dass ich umsonst auf ihn wartete, war schier unerträglich.
 

Schwer und langsam ging mein Atem und ich versuchte mehr oder weniger erfolgreich, meine aufkommende Panik unter Kontrolle zu halten.
 

„Hey!“
 

„Ah!“
 

Eine kalte Hand hatte mich urplötzlich an der Schulter gepackt; erschrocken und bereits auf das Schlimmste gefasst riss ich meinen Kopf so hastig hoch, dass mir ein heißer Schmerz durch die Nackenmuskeln fuhr.
 

Malfoy stand vor mir, genauso wie er mich verlassen hatte. Er sah ein wenig zerzaust aus.
 

„A-alles okay?“ fragte ich zögerlich, schon halb erwartend, dass er mir jeden Moment eine blutige Wunde zeigen und dann tot zusammenklappen würde. Wahnvorstellungen …
 

„Natürlich.“ Er schien wirklich in Ordnung zu sein. Erleichtert atmete ich aus, dann zog ich verärgert meine Augenbrauen zusammen.
 

„Wo warst du, verdammt?“ Ich rappelte mich auf und klopfte mir so gut es ging den Dreck von der Hose. „Ich hab mir Sorgen gemacht – also, ein bisschen …“ verstummte ich schließlich errötend. Ich wusste gar nicht, wie mir diese Worte über die Lippen gekommen waren.
 

Malfoy jedoch beschloss ein Gentleman zu sein und genießend zu schweigen; einzig ein kleines, unübersehbares Lächeln deutete mir an, dass er meine Verlegenheit sehr wohl bemerkt hatte.
 

„Wollen wir?“
 

Irritiert sah ich ihn an.
 

„Wohin?“ fragte ich.
 

„Wirst du schon sehen …“ meinte er geheimnisvoll und genoss es sichtlich, mehr zu wissen als ich.
 

„Arsch …“ murmelte ich, gab mich jedoch geschlagen. Im Moment war ich einfach nur froh, dass er wieder da war.
 

~~~~~*~~~~~
 

„Wir fahren mit der Bahn?“
 

Fassungslos sah ich Malfoy an. Wir standen tatsächlich in einer der U-Bahn-Haltestellen Londons – Merlin allein wusste, woher er das Muggelgeld dafür aufgetrieben hatte, ich für meinen Teil wollte gar nicht wissen, welchen Muggel er dafür über den Haufen gerannt oder welche Bank er ausgeraubt hatte. Wir warteten auf die Bahn.
 

Vielmehr tat ich das ziemlich gelangweilt, während Malfoy sich neugierig umsah.
 

„Ganz schön viele Leute hier unten.“ merkte er an, nachdem er von einem der Passanten angerempelt wurde und ihm mit giftigen Blick hinterher gesehen hatte.
 

„Ist immer so.“ merkte ich an.
 

„Aha … du scheinst dich hier wohl auszukennen.“ meinte er genervt.
 

„Nein. Es ist bloß normal. – Für die Muggelwelt.“
 

„Aha.“
 

Wir schwiegen, bis mir ein helles Licht, das aus dem Tunnel kam, die Einfahrt der Bahn ankündigte. Rasch stiegen wir ein und ergatterten uns zwei Sitzplätze.
 

Die Bahn fuhr an.
 

„Wo müssen wir eigentlich aussteigen?“ fragte ich ihn nach einer Weile. Er antwortete nicht, sondern beobachtete abwechselnd die Leute in der Bahn und den Tunnel, durch den wir rasten. „Malfoy?“ Er zuckte leicht zusammen. Anscheinend war er ganz vertieft gewesen.
 

„Was?“
 

„Wo müssen wir aussteigen?“ wiederholte ich meine Frage.
 

„Wirst du schon sehen.“ wiederholte er sich; ich verzog genervt das Gesicht.
 

„Du bist echt ein Idiot!“ fuhr ich ihn an. Die Muggel neben uns sahen mich erschrocken an. „Das hier ist eine ernste Situation, also raus mit der Sprache!“
 

Doch Malfoy zog es wohl vor, mich zu ignorieren; längst hatte er sich schon wieder dem Beobachten des Tunnels gewidmet. Es hat keinen Sinn, gab ich schnell auf. Ich würde es schon sehen. Ein weiteres Mal vertrieb ich mir die Zeit mit Starren und Nachdenken. Es würde wohl meine neue Angewohnheit werden.
 

Nach über einer halben Stunde stiegen wir schließlich aus, immer hoch schweigend; Malfoy ging zügig voran, sich immer wieder umblickend. Ich hatte keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Ich war abhängig von ihm. Und es missfiel mir.
 

„Hier muss es irgendwo sein.“ sagte er bestimmt und zog mich in eine schmale Seitenstraße. Nach oben sehend bemerkte ich, dass es sich um Dutzende von Wohnungen handelte, die neben uns emporragten. Es war weder besonders sauber, noch besonders schmutzig; möglicherweise handelte es sich sogar um Eigentumswohnungen. Trotzdem hatte die Enge der Straße, die schon beinahe eine Gasse war, etwas Bedrückendes an sich. Es war so eng, dass es noch nicht einmal ordentliche Bürgersteige gab; die Autos waren halb auf der Straße geparkt.
 

„Wo sind wir hier?“ fragte ich, auch wenn ich keine Antwort erwartete. Malfoy grinste und klingelte an einer der Haustüren.
 

Ich las den Namen, der auf der Klingel stand und konnte es nicht fassen. Bevor ich den Schock jedoch verarbeiten konnte, wurde die Tür schon aufgezogen und wir standen ihm gegenüber.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dark_34rth
2008-04-13T21:57:52+00:00 13.04.2008 23:57
Spannend :o

Abhängigkeit ist aber nich gut >_< Das kostet viel Energie...
Von: abgemeldet
2008-04-08T15:09:39+00:00 08.04.2008 17:09
Ich tippe auf Grey^^
Oh, fies! Einfach so aufzuhören! :P
Die Story wird immer spannender... ohoh^^
War wieder ein tolles Kapitel!
Bis zum nächsten^^
Lirielle
Von: abgemeldet
2008-04-08T13:23:43+00:00 08.04.2008 15:23
Super Kapi! Bin gespnnt zu wem sie jetzt sind!
^^
freu mich auf die Fortsetzung!

Bis dann,
Little King Leon!
Von: abgemeldet
2008-04-07T20:42:02+00:00 07.04.2008 22:42
:-( was? jetzt einfach so schluss gemacht? das geht nicht! Mach weiter! Ganz schnell! Super Schnell! Bitte!!!!
Von: abgemeldet
2008-04-07T17:26:14+00:00 07.04.2008 19:26
:-( was? jetzt einfach so schluss gemacht? das geht nicht! Mach weiter! Ganz schnell! Super Schnell! Bitte!!!!
Von:  Raviel
2008-04-07T16:54:07+00:00 07.04.2008 18:54
jaah...und wer wohnt da jetzt? *g*
bin mal gespannt! bis bald
lg
ravi
Von:  Riddle
2008-04-07T00:31:13+00:00 07.04.2008 02:31
hi ^^
hab die FF egrade erst entdeckt und frage mich warum dies nicht schon früher geschehen ist... naja egal ^^
also wer ist den nun derjenige bei dem sie klingeln?
das is fies... ich habe mich die ganze zeit gefragt zu wem sie gehen und dann erfahre ich es doch nich...
*snief*
...
*lächel*
könntest du mir eine ENS schicken wenns weitergeht?
THX ^^~

Zi-chan
Von:  black_kaito
2008-04-06T19:51:29+00:00 06.04.2008 21:51
arggggg!!
Das ist jetzt richtig fies!!!!!!!
Wo sind die denn bloß. der einzige, der mir einfallen könnte, wär Snape...*überleg*
Ich fand dass soo süß, dass Harry sich um Draco gesorgt hat!! Aber er kam ja zum Glück wieder^^
Freu mich schon riesig auf das nächste Kapitel, schreib schnell weiter,ja??
glg blacky
Von:  LindenRathan
2008-04-06T19:11:24+00:00 06.04.2008 21:11
Ja wem denn?
Das ist spannend geschrieben.
Von:  -Black-Pearl-
2008-04-06T17:39:22+00:00 06.04.2008 19:39
Severus Snape
*lol*
bah,das wär geil.....aber iwie glaub ichs net so...
bah,aber das kapitel war richtig gut!!
nur Harry hat mir leid getan,als er allein gelassen wurde...x3
aber ich freue mich schon sehr auf die fortsetzung und will wissen,zu wem sie jetzt gehen,also schreib schnell weiter!!
;-)
*plüsch*
-Pearl-


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