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Harry x Draco
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Mitternacht

Für die Grey-Liebhaber unter euch ;3
 

Kapitel LIII : Mitternacht
 

Ich hatte es bereits geahnt: Ich konnte nicht einschlafen. Egal, wie sehr ich mich hin und her wälzte – dabei natürlich darauf bedacht, mich nicht allzu stark zu bewegen, um Grey nicht aufzuwecken – ich konnte einfach kein Auge zumachen. Stumm starrte ich an die Zimmerdecke, dann wieder auf den Fußboden oder das Laken des Bettes. Oder auf ihn selbst.
 

Lautlos seufzte ich. Vielleicht wäre auf dem Boden schlafen doch keine so schlechte Alternative gewesen, doch jetzt war es zu spät, noch etwas an der Situation zu ändern – was würde Grey wohl denken, wenn er mich am nächsten Morgen woanders auffinden würde? Ich wollte nicht, dass er wusste, dass es mir unangenehm war, ihm so nahe zu sein.
 

Unangenehm war zudem das falsche Wort. Das wirklich unangenehme an der ganzen Angelegenheit war, dass es mir ganz und gar nicht unangenehm war, neben ihm zu liegen. Noch nicht einmal Malfoy ließ mich so nervös werden.
 

Meine Hand ballte sich unter der Bettdecke zu einer Faust; ich zitterte und wollte nichts mehr, als mich irgendwie zu bewegen. Ich traute mich jedoch nicht.
 

Grey schnaubte leise im Schlaf und ich zuckte zusammen. Vorsichtig lugte ich zu ihm hinüber und lauschte. War er wach? Sein Atem ging immer noch genauso langsam und gleichmäßig wie vorher. Also nicht.
 

Genervt starrte ich seinen Rücken an. Er atmete ein, er atmete aus, er atmete ein. Und so weiter. Ich wusste nicht, wie viel Zeit verstrich, bis ich bemerkte, dass meine Augen von zu wenigem Blinzeln zu tränen begonnen hatten. Nachdrücklich kniff ich sie zusammen. Die plötzliche Dunkelheit half mir auch nicht weiter. Es fühlte sich seltsam an, mit geschlossenen Augen neben meinem Lehrer – besser gesagt, meinem ehemaligen Lehrer – zu liegen, also öffnete ich sie wieder.
 

Und starrte immer noch an die Decke.
 

Es half nichts. Ich musste aufstehen und mir zumindest etwas zu Trinken holen.
 

Vorsichtig schob ich die Bettdecke zurück und stand auf, tapste auf leisen Sohlen zur Tür, öffnete sie und schlüpfte hindurch. Mein Blick fiel auf Malfoy, der erschöpft auf dem Sofa eingeschlafen war. Einige blonde Haarsträhnen waren ihm markant über sein Gesicht gefallen und für einen Moment war ich versucht, sie ihm zurückzustreichen. Bis mir auffiel, was ich im Begriff war zu tun. Ich stockte mitten in der Bewegung; so schnell wie möglich schlich ich an ihm vorbei in die Küche und suchte nach etwas Trinkbarem.
 

Die Kühle des Wassers sorgte augenblicklich für Erleichterung und Klarheit in meinem Kopf. Es ist nur Grey, dachte ich mir, als ich das Glas auf der Spüle abstellte, es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen.
 

Den hatte ich erst, als ich die Schlafzimmertüre wieder hinter mir geschlossen hatte und mich neben ihn legen wollte.
 

„Alles okay bei dir?“
 

Ich zuckte heftig zusammen und sah zu Grey: Scheinbar hellwach sah er mich aus dem Halbdunkel heraus an, den Kopf auf eine Hand gestützt. Ich starrte ihn nur an.
 

Grey seufzte, rutschte wieder zurück an die Wand und machte mir somit Platz.
 

„Komm mal her, Harry. Wir müssen reden.“
 

Ich wollte erwidern, dass es mitten in der Nacht war. Oder vielleicht auch, dass mir nicht nach Reden zumute war und ich lieber andere Dinge tun wollte. Stattdessen schwieg ich und kroch langsam wieder zu ihm. Er hielt mir die Decke hoch und ließ sie wieder über mich fallen, als ich mich zurecht gerückt hatte. Ich mied seinen Blick.
 

„Harry.“ Jeder hätte die absichtlich gewählte Sanftheit in Greys Stimme erkannt, doch obwohl ich mir dessen bewusst war, errötete ich, als er diesen Ton anschlug. „Ich habe da einen Verdacht.“ Grey ließ eine kurze Pause folgen. Mein Herz schlug wie wild. „Du weißt sicher, was ich meine.“ fügte er nach einer Weile hinzu. Anscheinend wusste er ebenso wenig wie ich so recht, wie er dieses Gespräch führen sollte.
 

Ich lag inzwischen reichlich verkrampft unter der Bettdecke und starrte Löcher in die Luft.
 

„Du denkst, du seist in mich verliebt, nicht wahr?“
 

Der Satz schlug wie eine Bombe in mich ein. Ich blieb regungslos lieg, rührte mich kein Stück, ich blinzelte noch nicht einmal. Doch mir war, als hätte sich soeben eine Eisscholle in meine Brust gebohrt.
 

„I-Ich …“ Er hatte Recht, natürlich, und mir war auch bewusst gewesen, dass er es schon längst wusste. Doch ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte.
 

„Du brauchst dich nicht zu verteidigen.“ räumte Grey einen Teil meiner Sorgen aus dem Weg. „Es ist nichts falsch daran … doch dir ist sicher klar, dass ich nicht dasselbe für dich empfinde.“
 

Die scharfe Spitze des Eises schien ein zweites Mal in mir zu stechen; mein Gesicht fühlte sich auf einmal heiß und geschwollen an, so, als hätte ich stundenlang geweint. Doch ich lag nur da, starrte an die Decke und versuchte zwanghaft, an nichts zu denken. Ein Ding der Unmöglichkeit, das ich aufgab, als Grey näher rutschte und ich die Wärme ausmachen konnte, die von seinem Körper ausging.
 

„Ich …“ Ich stockte. „Ja, das ist mir klar.“ Ich versuchte mutig zu klingen, doch nichts an meiner Stimme besaß auch nur den Hauch von Stärke. Ich war zittrig; Grey war mir viel zu nahe, auch bei dem, was er mir gerade gesagt hatte – meine Gefühle, wie tiefgehend sie auch sein mochten, schwächte das nicht ab.
 

Grey sah mich aufmerksam an.
 

„Professor?“ Mir lag eine Frage auf der Zunge, dessen Ursprung ich bis gerade eben völlig verdrängt hatte.
 

„Hm?“ Er ließ mich nicht aus den Augen, wie ich spürte, denn ich hatte mal wieder das kleine Fleckchen Laken zwischen uns fixiert.
 

„Also … damals, wo, nun ja, wo das passiert ist … sie wissen schon …“ stotterte ich und meinte damit diesen verfluchten Abend, an dem ich Malfoy und Grey in für mich eindeutiger Position gesehen hatte. Der Abend, an dem ich meinen Lehrer geküsst hatte. Der, an dem er mich voller Wut geohrfeigt hatte. Mit blankem Entsetzen.
 

Dieser Tag hatte in mir eine große Lücke gerissen; ich war damals völlig durcheinander gewesen, jede noch so unsinnige Hoffnung – von der ich auch wusste, dass sie es war – war zerstört worden. Seit ich meine Gefühle für ihn kannte, hatte ich mich in zunehmender Verzweiflung verloren, auch wenn ich irgendwie noch versucht hatte, diese in den Hintergrund zu stellen und optimistisch zu sein. Ich hatte ihn beobachtet, ich hatte jedes Mal ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch gespürt, wenn ich ihm nahe war. Die gemeinsamen Nachmittage mit ihm und manchmal auch mit Remus – ich hatte mich noch mehr auf diese gefreut; ich war wie ein verliebtes Schulmädchen gewesen.
 

Doch ich hatte es gewusst: Es war nur Tagträumerei. Ein Hirngespinst, nichts weiter.
 

„Ich weiß, was du meinst.“ Hatte er etwa auch immer dieses Ereignis in seinen Gedanken gehabt, hatte es ihn auch so beschäftigt wie mich? Grey seufzte. „Ich weiß, wie das ausgesehen haben muss – aber … ich bitte dich, ich würde nie etwas mit einem Schüler anfangen. Schon gar nicht mit einem Jungen.“
 

Überrascht sah ich auf; sein Ton hatte sich bei seinen letzten Worten in etwas verwandelt, was man vielleicht angewidert hätte nennen können. Ich biss mir auf die Lippe und sah zu ihm auf. Er musste meinen enttäuschten Blick bemerkt haben.
 

„Keine Angst“, beschwichtigte er mich dann nämlich, „es ist nicht so, dass ich was gegen solche Beziehungen hätte; aber für mich ist das einfach nichts.“ Er lächelte entschuldigend und errötete leicht.
 

„Wieso?“ fragte ich und wollte schon im nächsten Moment die Frage zurücknehmen.
 

Grey sah mich kurz verblüfft an.
 

„Nun … das gleiche könnte ich dich fragen.“ sagte er und klang dabei viel zu vernünftig. „Wieso“, meinte er mit besonderer Betonung, „glaubst du, in mich verliebt zu sein? Wieso nicht irgendein anderer Junge oder wieso nicht gleich ein Mädchen?“ Er hob eine Augenbraue und sah mich mit versteckter Überlegenheit an.
 

„Sehr philosophisch …“ grummelte ich und gab mich in dieser Hinsicht geschlagen.
 

„Also?“ hakte Grey nach. „Es ist besser, wenn du mir einfach alles sagst. Ich werde auch nicht weiter darüber diskutieren. Glaub mir, du bist sicher nicht der einzige Schüler, der für einen Lehrer schwärmt.“
 

Ich schluckte. Meine Kehle fühlte sich ganz trocken an.
 

Schweigen entstand.
 

Nach einer Weile, es mochten vielleicht zwei Minuten vergangen sein, raschelte es neben mir, das Bett knirschte – Grey hatte sich aufgesetzt und sah mich intensiv an, die Hände im Schoß gefaltet. „Gut, wenn du nicht möchtest“, sagte er, „ich habe dir meinen Standpunkt klargemacht.“ Er klang viel zu distanziert. „Ich muss dir jedoch auch noch etwas sagen.“
 

Verwirrt sah ich zu ihm auf; eigentlich hatte ich erwartet, dass er noch länger auf seiner Frage beharren würde.
 

Grey schien um Worte verlegen zu sein, und abermals blitzte in mir diese dumme Hoffnung auf. Energisch schob ich sie beiseite. Ich wollte mich nicht von so etwas verleiten lassen.
 

Dann sprach Grey die Worte, die mich wirklich aus der Bahn warfen:
 

„Du bist für mich auch mehr als ein Schüler.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Norway
2008-04-26T20:07:22+00:00 26.04.2008 22:07
Oo
Okay. du hast es geschafft. Ich bin verwirrt. ^^"
Klar, dass Harry durch den Wind ist. Logisch, dass Grey nichts mit ihm anfängt. Aber dieser letzte Satz???
Harry ist für ihn kein Geliebter, aber ein Schüler ist er für auch nicht?
Der arme Harry ist ja jetzt erst recht verwirrt! Naja, hoffentlich baut Grey jetzt keinen Mist. *wehe*
Bitte löse das schnell auf! Ich bin super gespannt und freue mich aufs nächste Kapi!

LG,
Senda

Von:  LindenRathan
2008-04-22T15:59:48+00:00 22.04.2008 17:59
Ach herje, was ist denn das für ein Nachsatz.
Erst so vernünftig und dann wirft er wieder alles durcheinander.
Mal sehen wie sich das auflöst.
Von: abgemeldet
2008-04-22T09:33:52+00:00 22.04.2008 11:33
...was war das?...
...nochmal durch das Kapitel scroll... hm, ich bin verwirrt^^
Kommt jetzt so was wie "Ich liebe dich auch" oder eher so was wie "Harry, ich bin dein Vater" :P
Du machst es ja mal wieder spannend^^
Bis zum nächsten Mal
Lirielle
Von:  Raviel
2008-04-21T17:12:37+00:00 21.04.2008 19:12
ähhhm...jaah...ok, wo bin ich da nciht mitgekommen?? was ist harry für grey? könntest du bitte so nett sein und das aufdecken? wäre lieb,
lg,
ravi
Von:  Kari09
2008-04-21T15:30:24+00:00 21.04.2008 17:30
wawawawaaaaaaaaas? mooooment! was hab ich da nicht mitbekommen? okay, dass harry so oft bei grey war.. schon klar..
aber..aber... argh!
ich will wissen wies weitergeht.. gaaanz schnell bitte bitte bitte!!
un dray pennt seelenruhig.. menno -.- der soll was machen^^
super kapitel un mach bidde gaaaaanz schnell weiter!
LG Kari
Von: abgemeldet
2008-04-20T20:46:30+00:00 20.04.2008 22:46
Ich finde diesen Grey echt irritierend!
Bin gespannt wie es weiter geht!

Bis dann,
Little King Leon!
Von:  -Black-Pearl-
2008-04-20T19:32:14+00:00 20.04.2008 21:32
WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS?!?!?!?!?!?
was soll das denn jetzt??
hääää?
was hatn das zu bedeuten?! ><
wha,ich mag das kapitel nich....><
grey wird mir echt unsympatisch.....
der soll gefälligst den armen Harry in ruhe lassen,wenn er was,was er andrichten kann ><
*aufstampf*
so,ich will entschädigung und endlich mal wieder ein ordentliches kapitel mit Draco! *punkt*
xDDD
soll heißen:schreib schnell weiter ;-)
*plüsch*
-Pearl-
Von:  black_kaito
2008-04-20T17:33:59+00:00 20.04.2008 19:33
o.O
Das hätt ich ja nich erwartet!!
*überrascht ist*
Da bringt Grey Harry erst in Verlegenheit und sagt dann, dass Harry für ihn auch mehr als ein Schüler sei!
Da bin ich mal gespannt, wie er das meint!!
Freu mich schon aufs nächste Kapitel^^
glg blacky


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