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Leave this world behind

von

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Ein Licht in dunkler Nacht

Nebel legte sich über einen fast vergessenen Weg und beeinträchtigte die Sicht, doch mit Mühe konnte man noch die alte Burg erkennen, die etwas höher gelegen thronte. Das heißt jemand, der sich in Nähe gewagt hätte, könnte sie sehen. Aber bereits seit vielen Jahren wagte sich kein Bewohner des angrenzenden Tals mehr in diese Gegend...
 

Camus stieß gegen einen der Fensterläden, welcher knarrend aufsprang. Nachdenklich schaute der Mann hinaus in die Welt, der er den Rücken zugekehrt hatte. Etwas wehmütig entzündete er die Petroleumlampe in seiner Hand. Seine Schritte hallten von den Wänden wider, als er den Gang entlang lief.

„Ich könnte das wirkungsvoller machen“, meldete sich eine dunkle Stimme hinter ihm zu Wort.

„Und dabei die Reste unsere Unterschlupfs verbrennen? Nein, danke. Ich mache das lieber selbst. Hast du gehört, Alvaro?“ Camus warf seinem Gegenüber dabei einen strengen, fast drohenden Blick zu.

„Schon gut, ich habe verstanden“, winkte Alvaro ab. Er lehnte sich gegen die Wand und spähte nach draußen. „Dennoch... du solltest nicht darauf vertrauen, dass sich die Leute noch lange von solch billigen Tricks abschrecken lassen. Die Gerüchte über den Spuk werden in Vergessenheit geraten.“

„Die Furcht und der Aberglaube der Menschen sitzt tief“, entgegnete Camus gelassen, wobei er das Licht hin- und herschwenkte. „Dies sind dunkle Zeiten, mein Freund! Keiner traut dem anderen mehr.“

„Keiner?“ Spöttisch zog Alvaro die rechte Augenbraue hoch. „Du traust uns, oder irre ich mich da?“

Camus blickte wehmütig auf. „Ich traue euch, allerdings sehe ich mich schon lange nicht mehr als Teil dieser Welt an.“

„Wir sind alle Teil dieser Welt!“, beharrte Alvaro. „Ob uns das nun gefällt oder nicht.“ Kurzerhand nahm er dem Alten die Lampe ab und hielt sie zum Fenster hinaus. Für einen Moment lang geschah gar nichts, doch dann trennte sich das Feuer von seinem Ursprungsort und flog in die Nacht hinaus, wirkte wie ein Irrlicht, als es verschwand.

Camus stützte sich mit beiden Händen auf der Fensterbank ab und der Wind strich durch sein ergrautes Haar. „Die Kleine wird nicht auf das Zeichen reagieren“, sagte er schmunzelnd.

Alvaro blinzelte, errötete und sah dann schnell weg. „Das weiß ich selbst!“

„Und dennoch versuchst du es immer wieder“, lachte Camus. „Carelia ist, wie eine umher streunende Katze. Sie wird schon wiederkommen.“

„Ja, fragt sich bloß wann“, brummte Alvaro verdrossen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _Elendil_
2007-01-29T18:26:20+00:00 29.01.2007 19:26
Ich mochte deine Geschichte schon als ich dein Bild dazu gesehen habe. Also habe ich sie mir durchgelesen und bin gefesselt worden von solch einer fremden und unbekannten Welt, in der der Leser alles selbst noch entdecken muss und Geheimnisse erst nach und nach preisgegeben werden. Solche Geheimnisse animieren einen, weiterzulesen und das werde ich auf jeden Fall tun.
Deine Charas sind lebendig beschrieben und man hat das Gefühl, dass man neben ihnen steht und alles miterlebt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht ^_^
Deine Elendil
Von:  Pokerface
2007-01-27T12:42:46+00:00 27.01.2007 13:42
Hey,
ich hab ein wenig im Fanfiktion-Archiv rumgestöpert und bin auf diese Geschichte gestossen und hab sie auch gleich mal gelesen.
Von der Geschichte her erfährt man ja noch nicht so viel. Man erfährt ein wenig über die Welt, wie die Bewohner denken, und wie die Hauptperson denkt. Und dann erfährt man was über das Feuer... was es ein Feuer? Es ist ja davongeflattert und hatte einen Namen xD
Vom stilistischen her mag ich den Text. Er ist schön flüssig geschrieben und vorallem beschreibst du viel, was dem Leser eine genaue Vorstellung gibt, ihm aber trotzdem seine Fantasie lässt.^.~
Den einzigen Fehler, den ich gefunden habe, ist bei dir bei der Satzzeichengebung.
"Blablabla[.]", verkündete Poker. Nach dem "weiter" gehört kein Punkt hin, da der Satz ja eigentlich "weitergeführt" wird. Steht der Satz "Blablabla." alleine da, also ohnte ein sagte/meinte/dachte/wasweissichwas, dann ist der Punkt zu setzten xD So, ich hoffe, ich war hilfreich. :)
Also, Poker zieht Billanz: Schöner, gelungener Anfang, macht einem Lust weiter zu lesen und ich hoffe, du gibst laut, wenn ein neues Kapitel erscheint ^.^
Alles Gute,
Poker


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