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Von Liebe zerstört

Wir gehörten nie zusammen
von

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Nicht plötzlich

Verboten, ja?

Wirklich ... warum tun wir’s dann eigentlich? Warum brechen wir die Regeln? Spielen die bösen Jungs?

Natürlich, es wird von uns verlangt, es ist unser „Job“, unsere Aufgabe des Host Clubs. Und wir erfüllen sie mit Stolz für unseren Lord, Tamaki-senpai. Er erteilte sie uns, wir führen sie aus.

Wir.

Die „devil twins“, dabei ... ja, stimmt schon. Wir sind – waren – „devils“, kalt und rücksichtslos und nur in unserer Welt, es gab kein außerhalb. Unsere eigene Hölle, zugefroren.

Zutritt verboten.

Für jeden. Ohne Ausnahmen.

Wir gehen rein. Wir gehen raus.

Tür direkt hinter uns geschlossen.

Immer.

Niemand hatte so großen Mut, diese schwere Tür zu öffnen. Obwohl wir sie nie verschlossen.

Jetzt wünschte ich, wir hätten es getan.

Ich hätte es getan.

Egal, was Hikaru dazu sagen würde.

Hätte ihn fragen und raten lassen, er hätte verstanden.

Doch jetzt ... vor nicht allzu langer Zeit öffnete doch jemand diese Tür, ließ warme Luft hinein und Hikaru ließ sich von ihr bezaubern. Natürlich wäre das irgendwann passiert, aber ich wollte, dass wir selbst die Tür offen ließen und keiner ungefragt, aus purer Neugier, diesen Ort betrat.

Hikaru hieß diesen Gast, Haruhi, liebend gerne willkommen, es interessierte ihn nicht, dass ich daneben stand und einfach nur zusah. Es tat weh.

Aber das bemerkte er nicht. Ich blieb alleine dort stehen, tief im Dunkeln, im Kalten, während er sich im Licht sonnte, das durch den Türspalt fiel. Sah sie an.

Und es blieb so.

Bis jetzt.

Ich sitze immer noch alleine hier, im Dunkeln, im Kalten, und immer noch sind Hikaru und Haruhi zusammen auf der hellen, warmen Seite unserer einst zugefrorenen, eigenen Hölle.

Ob er das wohl merkt? Wie alles auftaut?

Nein, sein Lächeln ist zu glückselig, zu friedlich, als dass er an mich denken würde.

Doch manchmal glaube ich, dass er noch an mich denkt, während er Haruhis Gesellschaft genießt; denn nie würde er ihr erlauben, die andere Tür auch zu öffnen. Eine Seite bleibt dunkel.

Eine Seite bleibt ich.

Natürlich weiß Hikaru das unbewusst; denn wenn wir unsere Hölle verlassen, Hand in Hand, scheint alles bestens, ohne Probleme.

Niemand merkt etwas, Hikaru ebenfalls nicht.

Ich will es irgendwie nicht glauben, aber es scheint, dass Hikaru seit dem Augenblick, in dem Haruhi auftauchte, „eins“ ist, ohne mich. Natürlich sind wir selbst als Zwillinge zwei verschiedene Personen, unser Charakter ist nicht derselbe. Doch manchmal wünschte ich es. Dass wir derselbe seien. Dann wüsste ich, was er denkt, was er für Haruhi fühlt, warum sein Band zu ihr stärker scheint als unseres.

Ich sage „scheint“, weil ich nicht weiß, wie die Wirklichkeit ist und auch, wenn es mir seltsam vorkommt, ich mich vor der Wahrheit fürchte.

Ich kann nur raten, habe keine Ahnung – was, wenn ich daneben liege? Ich ihn auf meine Gedanken anspreche und er nichts anderes tun wird als mich auszulachen?

Diese Entfremdung – ist sie einem richtigen Streit gleichzusetzen?

Dem ersten.

Was denkt Hikaru sich nur dabei?

Wenn er das überhaupt macht und nicht nur rein intuitiv handelt, seinem Gefühl folgt – denn das ist, was den Unterschied zwischen uns machen soll – und sein Gefühl sagt ihm wohl, diesen netten Eindringling zu erkunden.

Glaubt er, wir sind zusammen eins, immer noch?

Glaubt er, wir sind ein- und dieselbe Person?

Auch, wenn ihm Haruhi bereits das Gegenteil bewies?

Gott, warum um alles in der Welt ausgerechnet sie? Warum muss Haruhi ausgerechnet diejenige sein, die Hikaru so verwirrt?

Warum, verdammt, ausgerechnet jetzt?

Ich kann und werde meinen Bruder nicht aufhalten, nicht eines besseren belehren, denn wir sind nicht derselbe. Ich weiß nicht, was für ihn besser, was schlechter ist; er ist so anders geworden. Während er die Nähe Haruhis genießt, genieße ich meine eigene, bin alleine seit Tagen, immer nach der Schule.

Es mag so vieles ungewiss sein, doch eines weiß ich sicher: Für mich ist an seiner Seite kein Platz mehr. Hikaru – oder besser ich – lebt in seiner eigenen Welt, einer anderen außerhalb der unseren.

Verrat mir doch wer, ist das gut?

Gut für mich? Für Hikaru?

Für wen, verdammt?
 

Scheint wohl so, dass mich der Gedanke, vollkommen allein zu sein, ohne meinen Bruder, verzweifeln lässt. Es ist meine Schuld, natürlich, ich hätte die Tür wieder schließen sollen als ich es noch konnte.

Vergangen.

Daran kann ich nichts mehr ändern. Aber, um ehrlich zu sein, ich will es nicht mehr ändern. Es ist besser für mich, wenn ich diese Lektion jetzt schon lerne, langsam und allmählich, als wenn mich der Schmerz überrumpelt und verletzt.

Ja, das scheint so. Es ist besser. Der Scheint trügt nicht. Nicht jetzt.

Hikaru hat ohne es wirklich zu bemerken eine Wand zwischen uns gezogen, eine unsichtbare Mauer ohne Tür. War das seine Absicht? Aber warum musste die Mauer ihm dennoch Sicht auf mich gewähren können? Wollte er sich derartig von mir trennen? Ohne ein Wort des Abschieds? Mein Bruder, vermisst er mich nicht?

Ich weiß es nicht.

Das letzte Gespräch zwischen uns – ich glaube, es ist erst eine halbe Stunde her – war über unsere Hausaufgaben. Darüber, dass er Algebra endlich besser verstehen würde, nicht mehr hinter mir herhinken würde. Darüber, dass Haruhi ihm geholfen hatte. Deswegen sei er nie da gewesen.

Gott, verdammt, wen interessiert das?

Haruhi! Haruhi! Haruhi!

Nur sie! Egal, wie sehr ich mir wünsche, dass Hikaru glücklich ist – dieses Glück soll er nicht an ihrer Seite finden!
 

Bin ich eifersüchtig auf Haruhi? Verzweifelt darüber, dass ich plötzlich alleine da stehe?

Nein, nicht plötzlich.

Aber ja, ich bin verzweifelt. Ich bin eifersüchtig.

Doch nicht plötzlich.

Ich wusste es. Die ganze Zeit.

Verbotenes sollte verboten bleiben. Die Regeln sollten nicht gebrochen werden. Ich sollte aufhören. Hikaru ist ein guter Host, ohne mich. Ich höre auf.
 

„Kaoru! Kaoru!“

Ich drehe mich um, sehe, wie mein Bruder auf mich zugelaufen kommt, etwas außer Puste; er hat wohl nicht lange gebraucht um mich zu finden. Kein Wunder. Scheinbar denkt er nicht so wie ich. Sein Gesicht ist von Sorge gekennzeichnet. Ich wette, sie gilt nicht mehr.

Dieser Stich in meiner Brust ... warum? Ich bin eifersüchtig, ja, doch welche Maße hat diese Eifersucht?

„Was ist?“

Ich bin nicht wirklich interessiert, drehe mich wieder weg.

„Haruhi –“

Reicht es nicht aus, dass meine Gedanken sich nur um sie drehen? Muss er jetzt auch noch damit anfangen?

Egal, was auch immer er jetzt sagen wird ...

„Sie – sie ist weg!“

... es wird meine Entscheidung nur verstärken. Ein Leben ohne ihn, ohne sie, ohne den Host Club.

„Sie sollte mit dem Rest zusammen im Host Club sein, aber sie ist einfach nicht gekommen und ... und ich dachte, sie wäre bei-“

„Warum sollte sie das? Die helle Seite ist doch viel schöner ... ja, das ist sie ...“

Ob er mich versteht oder nicht, ich gehe.

Ob er mich vermissen wird oder nicht, ich gehe.

„Was meinst du, Kaoru? Haruhi ist unsere Freundin“

(Ja, eure)

„nicht mehr unser Spielzeug. Meine Freundin, deine Freundin“

„Glaubst du das? Ist es das, was du wirklich glaubst?“
 

„Was ist mit dir? Du bist so anders geworden; ich wollte nicht fragen – ich dachte, du hättest dieses Problem schnell geregelt“

Er hatte also doch ... nein, meine Entscheidung steht.

Meine letzten Worte, dann gehe ich. Sehe nicht zurück. Mein Spiegelbild kann ich auch dann noch sehen, wenn ich in einen Spiegel schaue.

Nun, ich werde keine Regeln mehr brechen, Verbotenes sollte nicht getan werden. Ich höre auf damit.

Ab jetzt bin ich eins. Brauche ihn nicht mehr.
 

Hörst du das, Hikaru? Ich bin bereits eins! Ohne dich!
 

„Es tut mir leid, Hikaru. Sucht ohne mich nach ihr; sag mir dann nachher Bescheid, wie’s ihr geht und was war. Es tut mir wirklich leid – glaub mir!“
 

Verstehst du es, mein Bruder? Jedes einzelne Wort gilt dir ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2009-04-26T21:42:19+00:00 26.04.2009 23:42
Oh nein der arme Kaoru .___.
Du kannst seine Gefühle richtig gut beschreiben. Man kann sich da richtig hinein versetzten >.< traumhaft ;__ ;

Ich bin froh, dass ich die FF gefunden hab ^^
Ich werd dann mal weiterlesen und meld mich nach jedem Kappi wieder ^o^~

*auf favo tu und Kekse dalass*
Liebe Grüße~ =D
Von:  elben-schippchen
2008-11-29T19:39:26+00:00 29.11.2008 20:39
Ich habe fast den Verdacht, dass ich die Story schon mal gelesen habe, ohne ein Kommi zu hinterlassen...
Mmh, schlecht (also das nicht zu kommentieren! Deine Story ganz sicher nicht; bin ich mir sicher^^)
Naja ich werde es noch mal lesen; aber heute nicht mehr, weil irgendwie bin ich müde!
Aber dass ich sie nicht wieder unkommentiert in den Weiten von Animexx verliere, habe ich sie jetzt erstmal zu meinem Favo gemacht, also nicht wundern, dass du eine Favorit hast, der noch kein richtiges Kommentar dagelassen hat^^
schippchen
Von:  RogueTitan
2008-08-23T00:36:01+00:00 23.08.2008 02:36
oh...
ich kan kaoru verstehen....
ich mach das gerade selber mit meiner besten freundin durch
*schnief*
kein schönes gefühl-.-
aber ist wirklich toll geschrieben^^
*freu*
also bis zum nächsten chapi^^
Von:  Doena
2008-07-18T15:06:58+00:00 18.07.2008 17:06
Kaoru musst doch net eifersüchtig sein T-T
erstes kappi hat mich schon mal angesprochen und wenn es das tut, dann werde ich die ff sowieso zu ende lesen ^^
also gleich mal ab damit in die Favoliste und zu kappi 2 XD
Von:  Nonoriri
2007-02-17T21:29:31+00:00 17.02.2007 22:29
Oh wie schön! Kaoru tut mir so Leid! Aber ich mag deinen Schreibstil!! Es liest sich alles ganz einfach, und ich muss das wissen, ich hasse es nämlich etwas zu lesen, dennoch traue ich mich ab und zu an eine Fanfic und diese hier ist echt total süß! Ich les gleich mal das 2. Kapitel *smile*
Von:  ChinChila
2007-02-01T22:25:12+00:00 01.02.2007 23:25
*ein bisschen Depri hereinschwapt*
Meine Güte, wie hab ich dieses Eifersuchtsdrama schon beim Anime gehasst...und dann setzt sich das hier fort! Ich will nur auf ein häppie änt hoffen, das hatten wir ja beim Anime auch *ihr Tama/Haru-Fähnchen schwenkt*
Naja, was soll ich groß zum erste Pitel schreiben? Ich bleib dran, soviel steht fest^^
aber auf einen Fehler möchte ich dich hinweisen...vllt siehst du ihn ja selbst:
"Und wir erfüllen sie mit Stolz für unseren Lord, Takami-senpai."
Naja, ich verzieh mich...hab dich lüp, Chily^^ *knuffz*


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