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Was bleibt

Vegeta x Bulma
von

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Angst

Erschöpft trat er aus dem Raumschiff heraus. Wieder war er nicht in dem Maße weitergekommen, wie er es sich erhofft hatte. Es wunderte ihn auch nicht sonderlich, wie sollte er auch so müde, wie er war, anständig trainieren? Gar nicht. Das war einfach nicht möglich. Leider konnte er nun mal nicht schlafen und sein Selbstmitleid würde ihn nun auch nicht weiter bringen. Blieb nur zu hoffen, dass Kakarott nun endlich zurückkehren würde, sonst müsste er den Planeten doch vorher wieder verlassen.

Langsamen Schrittes machte er sich auf den Weg in die Küche, er hatte zwar erst vor drei Stunden etwas gegessen, aber essen konnte man definitiv nie zu viel. Ja, Essen und Training, das waren wohl die einzigen Freuden seines Lebens, sonst hatte er nichts. Hobbies hatte er keine, Freunde hatte er keine und Humor hatte er auch nicht. Woher denn auch? Von Freezer? Bei ihm hatte er immer Kämpfen müssen um zu überleben, wo war da Platz für Hobbies. Außerdem hatte er bei Freezer auf sehr schmerzliche Art und Weise gelernt, dass er niemandem trauen konnte, Nappa war da doch wieder das beste Beispiel. Nein, Freunde waren viel zu gefährlich um welche zu haben. Und Humor? Tja, nicht in diesem Leben, nicht in diesem Universum. Worüber hätte er in seiner Vergangenheit lachen können, lachen dürfen? Über nichts! Das Universum war grausam und unbarmherzig, nicht lustig und humorvoll. Er hatte gelernt sich anzupassen um zu überleben, hatte sich an das Universum angepasst, war grausam und unbarmherzig.

Er war sehr überrascht als er die Küche betrat. Alles war, wie er es zurück gelassen hatte? Räumte sonst nicht immer die Menschenfrau auf? Er hasste Überraschungen und das würde er ihr nun auch auf seine ganz persönliche Art und Weise klar machen.

Wenn er eins bei Freezer gelernt hatte, dann dass man stets seinen Untergebenen zeigen musste, wo sie standen, sonst wurden sie aufmüpfig, und genau das hatte er nun vor mit Bulma zu tun, ihr klar zu machen, dass sie nach seiner Pfeife zu tanzen hatte, und nicht nach ihrer eigenen.

Wütend erreichte er ihr Zimmer. Er wunderte sich zwar über die ungewöhnlichen Geräusche, trat aber dennoch ohne anzuklopfen einfach ein. Ein schwerer Fehler!

Was er sah bereitete ihm Angst, mehr als das, es brach schon fast Panik in ihm aus. Warum hatte er dieses Stöhnen ignoriert? Warum hatte er in seiner Wut alle Geräusche ignoriert? Er hätte hören können, was hier vor sich ging. Warum hatte er diese Geräusche nicht erkannt? Nun musste er sehen, was hier vor sich ging.

Bulma war an ihr Bett gefesselt und Yamchu hatte sich an ihr fest gekrallt, liebkoste ihre Brüste. Warum ausgerechnet Fesselspielchen? Die Panik breitete sich wie ein reißender Strom in ihm aus. Er konnte fühlen, wie sein Puls zu rasen begann und sein Atem schneller wurde. Erinnerungen schossen ihm durch den Kopf, grausame Erinnerungen, Erinnerungen an Freezers Schandtaten.

Er war damals noch ein kleines Kind, als Freezer sich das erste Mal an ihm verging. Auch, wenn er damals schon zwei Jahre bei ihm gewesen war, hätte er Freezer so etwas doch nicht zugetraut. Verdammt, er war noch ein Kind! Hatte damals erst vor ein paar Tagen seine Heimatplaneten mitsamt dem größten Teil seines Volkes und seinem Vater verloren. Er war damals verletzlich, angreifbar, und Freezer hatte das ausgenutzt, hatte noch Salz in die Wunden gestreut. Hatte ihn zu sich bestellt, ohne Nappa. Hatte ihm, in einem unachtsamen Augenblick Handschellen angelegt, jene, die seine Kampfkraft auf ein Minimum reduzierten. Hatte ihn an sein Bett gefesselt und sich an ihm vergangen, stundenlang.

Das war nur das erste Mal von vielen gewesen, vielen Malen, gegen die er sich nie hatte wehren können, die seine Angst vor der Übermacht schürten. Er hatte Angst bekommen, Angst vor Freezer, und vor allem Angst vor Sex und allem was damit zutun hatte. Er hatte Angst gefangen zu sein, Angst sich nicht wehren zu können, Angst jemandem schutzlos ausgeliefert zu sein. Wie in drei Teufels Namen konnte diese Frau so etwas freiwillig ertragen?

Bulma und Yamchu hatten ihn bereits bemerkt, sowohl ihn, als auch den panischen Gesichtsausdruck, der sich auf seinem Gesicht breit machte, aber sie verstanden nicht, waren nur erbost, dass er sie störte. Bulma schrie ihn an.

Vegeta bekam das alles nicht wirklich mit. Alles was er im Moment fühlte war Angst und Panik. Er wollte wegrennen, weg von seiner Angst, weg von diesen Erinnerungen, weg von deren Auslöser. Doch er konnte nicht, seine Angst lähmte ihn, er konnte sich einfach nicht bewegen. Mit einer solchen Situation hatte er einfach nicht gerechnet, hätte er nie gerechnet.

Yamchu stand auf und schritt wütend auf ihn zu. Erst dass ließ Vegeta wieder aus seiner Starre aufschrecken. Ein nackter Mann bewegte sich auf ihn zu, ein wütender, nackter Mann.

Noch mehr Erinnerungen, noch mehr Angst, noch mehr Panik. Geschockt wich er zurück. Mit jedem Schritt, den Yamchu auf ihn zu tat, wich er einen zurück. Wohin war bloß diese verdammte Tür verschwunden, wenn man sie mal brauchte? Hilflos rutschte er an der Wand entlang, bis er in einer Ecke ankam, kauerte sich dort zusammen, zog die Beine an, drückte seine Hände auf seine Ohren und schloss die Augen. Nichts hören, nichts sehen, nichts fühlen, nichts denken.

Das war also der Plan der Menschenfrau gewesen, so wollte sie ihn strafen. Wollte ihm all die Grausamkeiten wieder ins Gedächtnis rufen, ihm unheimliche Angst machen. Nun, das war ihr gelungen. Er kauerte auf dem Boden, wimmerte vor sich hin, und hatte Angst vor einem Weichei, das nicht mal halb so stark war, wie er.

Er wusste zwar, dass Yamchu kein Gegner für ihn war, aber er konnte einfach nichts tun, die Angst hatte ihn schon längst übermannt. Er wollte verschwinden, sich in Luft auflösen, irgendwie weg von hier, weg von der Grausamkeit und den Erinnerungen, aber er konnte nicht reagieren, nicht anders reagieren, als mit einer weiteren Panikattacke.

Nun endlich bemerkten auch Bulma und Yamchu, dass etwas mit Vegeta nicht stimmte. Der sonst so stolze und arrogante Saiya-jin-Prinz saß zusammen gekauert auf dem Boden und wimmerte. Yamchu blieb stehen und verstummte, während sich Bulma aus ihren Fesseln befreite und auf den Prinzen der Saiya-jins zuschritt.

Vegeta währenddessen war immer noch gefangen in seinen schmerzlichen Erinnerungen, die er am liebsten für immer aus seinem Gedächtnis verbannt hätte. Er war immer noch erfüllt von Angst und Panik, er hatte fast das Gefühl, er hätte heute mehr Angst als damals. Er wusste sich nicht weiter zu helfen, als immer wieder wild den Kopf zu schütteln, in der Hoffnung er könnte damit auch all das Leid und Übel abschütteln, das er erfahren hatte. Dass er dabei leise vor sich hin wimmerte bekam er nicht einmal mehr mit. Er bekam eigentlich gar nichts mehr mit, außer diesem unglaublichen Gefühl von Angst. Dieses Gefühl kannte er sonst nur von Freezer und seinen ranghöheren Offizieren. Diese Angst vernebelte seine Sinne, raubte ihm all seine Kraft, nahm ihm seinen Stolz.

Vorsichtig berührte Bulma die Schulter des Prinzen, in der Hoffnung ihn aus seinen Alpträumen, oder was auch immer das nun war, wieder in die Realität zurück zu holen. So wie er jetzt gerade vor ihr kauerte, tat er ihr einfach nur unendlich Leid.

Die plötzliche Berührung brachte Vegeta tatsächlich zurück in die Realität, aber anders, als Bulma es gehofft hatte.

Schlagartig wurde sich Vegeta wieder seiner Kraft bewusst. Flucht nach hinten! Seine Chance! Mit einem kräftigen Satz durchbrach er die Wand hinter sich, landete unsanft auf dem Flur und rannte, ohne in irgendeiner Weise weiter nachzudenken, einfach nur weg. Weg, das war es was er wollte, weg von diesen Erinnerungen, weg von seiner Angst, weg von den Menschen, weg von diesem gottverdammten Planeten. Nur unterbewusst bekam er mit, was Bulma ihm nachrief.

„Es tut mir leid Vegeta, das wollte ich nicht! Komm zurück! Bitte…“

Es war ihm egal, was um ihn herum geschah, war ihm egal, wie ihn alle anstarrten. Er wollte einfach nur noch weg, auf dem schnellsten Wege, irgendwohin, Hauptsache weg.

Außer Atem und nun tatsächlich tränenüberströmt erreichte er sein Ziel, das Raumschiff. Weg, weg, nur wie? Die Angst saß ihm immer noch im Nacken, er konnte immer noch nicht wieder klar denken. Panisch schlug er auf sämtliche Knöpfe auf dem Schaltpult ein. Wie um Himmelswillen funktionierte dieses Raumschiff noch mal?

Zu seinem Glück schloss sich nach dem wild durcheinander geratenen Drücken der Knöpfe nun doch endlich die Luke und das Raumschiff startete. Er hatte es geschafft! Endlich weg hier!

Weinend brach er zusammen, wieder überkam ihn eine Welle von Angst. Warum war ihm all das geschehen? Warum musste ausgerechnet er so leiden? Er wusste es nicht, er verstand es nicht.

Stundenlang kauerte er so auf dem Boden des Raumschiffs. Es war ihn egal, wohin es flog, ganz egal, solange es nur weit weg von diesen Erinnerungen war. Er war furchtbar erschöpft, fühlte sich völlig ausgelaugt. Ein wenig Schlaf würde ihm nun sicher gut tun, den brauchte er dringend, und er war Gott sei Dank allein in dem Raumschiff, ihm drohte keine Gefahr. Mittlerweile zitternd glitt er in einen traumlosen Schlaf. Er war viel zu erschöpft für Träume.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pitchermaus
2007-02-02T23:43:46+00:00 03.02.2007 00:43
Man das war ja jetzt mehr als nur schnell.
Aber das Kapitel ist dir echt so was von gelungen.
Wie du Vegetas Gefühle, seine panische Angst beschrieben hast, echt hammer. Konnt das alles gut nachempfinden. Ebenso, die kurze Rückblende in Vegetas Vergangenheit hast du gut hinbekommen und auch, wie er sich in seiner Panik an die Wand hat sinken lassen.
Du hast echt nen Talent dazu solche Gefühle anschaulich hervorzubringen.
Aber auch Bulmas Reaktion war irgendwie verständlich, auch wenn ich wohl eher gedacht hätte, dass sie in so ner Situation, als Vegeta so einfach reingestürmt kam, erst mit Schock und dann mit Wut reagiert hätte.
Bin schon gespannt, wie Bulma sich nun Verhalten wird bzw. was sie nun machen wird, aber auch was Vegeta machen wird und wie das erste Zusammen treffen, nach diesem ganzen nun aussehen wird.
Freu mich schon auf den nächsten teil und hoffe, dass es bald weiter geht.
Bye


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