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Tokyo Girl

von

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„Whoaho!“, jubelte Reita und hüpfte klatschend in die Höhe. „Alle bis auf einen!“

Kaoru lachte. „Haha, ich wette den triffst du nicht!“

„Natürlich! Wartes nur ab!“ , rief Reita begeistert, nahm eine weitere Kugel in die Hand, vollführte eine perfekte Ausholbewegung und beförderte den Ball in einer wunderschönen schrägen Linie mitten in die Rinne.

„Hmpf.“ Beleidigt drehte er sich um und stapfte schmollend auf Aoi und Kaoru zu, die sich angesichts seine Gesichtsausdruckes gar nich mehr einkriegten vor Lachen.

„Kao...hihi...du bist dran..“, gluckste Aoi.
 

Kaoru stand auf. Er hatte schon seit geraumer Zeit aufgehört böse auf die beiden zu sein. Es war das erste Mal seit langem, dass er wieder gelacht hatte. Und es tat so gut. Es tat so gut Spaß zu haben etwas zu unternehmen, über Witze zu lachen, unter Leuten zu sein. Er fühlte sich unbeschreiblich leicht und alles andere war in den Hintergrund gerückt. Wie konnte er dieses Gefühl nur vergessen? Er war den beiden unendlich dankbar ihn gezwungen zu haben mitzukommen.
 

„Und wehe du machst wieder einen Strike!“

„Hey, ich kann da nichts für! Ich hab das noch nie gemacht... das is anou... Anfängerglück!“

„Jaja...mach endlich.“

Kaoru nahm eine Kugel, wog sie erst in der Hand bevor er sie auf die Bahn schleuderte und die Augen zukniff.

„Moah!! Das gibt’s ja wohl nicht!! Wie zum Teufel machst du das?! Das is voll unfair...“ Auf Reitas Ausbruch hin, blinzelte er Richtung Kegelplattform. Und wirklich, er hatte schon wieder alle getroffen. Er drehte sich um und zuckte hilflos die Achseln. „Keine Ahnung, das ist nur Zufall.“

„Hmpf.. schöner Zufall...“, brummelte Reita und trug das Ergebnis ein. „Und somit hast du wolkenkratzerhoch gewonnen...“
 

„Darauf müssen wir trinken!“, rief Aoi und sprang auf. „Komm Reita wir gehen was holen, unser Kegelkönig soll sich solange ausruhen!“

Kaoru schaute ihnen lächelnd hinterher und wollte sich gerade hinsetzen, als hinter ihm eine Stimme ertönte. Eine ihm allzu bekannte Stimme.
 

„Na das freut mich aber, dass du hier so viel Spaß zu haben scheinst.“

Kaoru war unfähig sich zu rühren.

Nein...

Er spürte, dass Hizumi näher an ihn heran trat und fühlte kurz darauf seinen heißen Atem im Nacken. Es stellten sich ihm alle Härchen auf.

„Ich hoffe, wir werden heute Nacht ebenso viel Spaß haben..“, hauchte Hizumi und fuhr dabei leicht Kaorus Oberarme hinauf. „Wir sehn uns...“ Und er verschwand.

Kaoru brauchte eine ganze Weile bis er sich rühren konnte, in der er sich einfach nur zum Atmen zwang.
 

[...] Der Wahnsinn macht keine Pause..

Man kann den Dingen nicht entfliehen in dem man sich eine heile Welt vorgaukelt.

„Komm wir gehen Kegeln..“

Ich hatte Spaß. Doch was bringt mir Spaß der mich vorübergehend aus dem Loch zieht? Nur dass ich hinterher noch tiefer fall... Den neuen und den alten Weg...
 

Er presste die Lippen fest aufeinander und ballte die Fäuste.
 

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„Und dann war er einfach weg! Ich, ich dachte wir hatten Spaß...“ Reita schaute betrübt zu Boden und Aoi legte einen Arm um ihn.

„Mach dir nichts draus, Kao ist sehr seltsam in letzter Zeit. Wundert mich dass er überhaupt mitgekommen ist.“, meinte Kai tröstend. „Vielleicht ist ihm etwas wichtiges eingefallen oder so. Kyo verschwindet dann auch immer einfach...“
 

Kaoru lehnte sich zurück an die kühle Wand. Na ganz Klasse, jetzt unterhielten sie sich schon über ihn. Es war doch zum verrückt werden, konnte nicht einmal etwas einfach sein im Leben? Was sollte er ihnen denn jetzt bitte erzählen? Er hatte die beiden wirklich gern, und Reita hatte so enttäuscht geklungen...

Er atmete tief durch und machte einen Schritt um die Ecke.
 

„...war voll überrascht.. naja...KAO!!“ Reita hatte ihn erblickt, kam auf ihn zugestürmt und packte ihn dann bei den Schultern.

„Wo warst du gestern! Wir haben uns Sorgen gemacht!!“

Er drückte ihn fest an sich. Kaoru hatte plötzlich einen dicken Kloß im Hals.
 

„Ich äh... Ich hab einen alten Bekannten getroffen und der musste mich auf der Stelle mitschleifen. Ich hatte keine Chance euch Bescheid zu sagen. Ich.. tut mir leid..“

Innerlich ballte er die Fäuste. Er hasste sich dafür sie anlügen zu müssen und er hasste das Gefühl der Machtlosigkeit.
 

„Ach das ist doch okay, wir haben uns eben nur gewundert.“ Er schlug ihm auf die Schulter. „Komm lass uns runtergehen.“

Kaoru zwang sich seine Gefühle zu unterdrücken und folgte ihnen langsam.
 


 

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Eines Nachts taumelte er mal wieder völlig traumatisiert durch die Gänge, als er plötzlich jemandem in direkt in die Arme lief.

Toshiya schob ihn überrascht von sich und sah nur verschleierte Augen zu ihm aufblicken. Kaoru stolperte erneut und streckte schwach die Hand nach ihm aus. Daraufhin zog ihn der Größere an sich und hielt ihn einfach fest. Nach einer Weile dirigierte er ihn sanft durch eine Tür, die in den Barbereich führte und setzte ihn auf einem der Sofas ab. Er strich ihm noch einmal kurz durch die Haare und verschwand.
 

Kaoru schlang die Arme um den Oberkörper und zog die Beine an. Er fühlte sich so verloren.

Ein paar Augenblicke später kam Toshiya zurück, er hatte ein kleines weißes Kästchen auf dem Schoß, in dem er jetzt begann herumzukramen. Kurz darauf spürte Kaoru wie er ihm sanft die Haare aus der Stirn strich, seinen Kopf in seine Richtung drehte und ein plötzliches Brennen unterm Haaransatz. Toshiya tupfte eine Weile an der Stelle herum und wiederholte dieselbe Prozedur anschließend an seiner aufgeplatzten Lippe. Kao konnte ihn dabei die ganze Zeit nicht ansehen. Er schämte sich so sehr und begann sich mit jeder verstreichenden Minute falscher und unwohler zu fühlen.
 

Nach einer Weile hielt Toshiya inne und strich ihm eine Haarsträhne hinters Ohr. Der Violetthaarige sah unsicher auf.

«Wo noch?» fragte Toshiyas eindringlicher Blick.

Er schaute zur Seite. Warme Finger fingen sein Kinn wieder ein und zwangen ihn ihm wieder ins Gesicht zu schauen. Dann deutete er auf seinen Oberkörper. Kaoru biss sich auf die Unterlippe und senkte den Blick. Während der ganzen Zeit war noch kein Wort gefallen.
 

Als Toshiyas Hand dann den unteren Rand seines Oberteils berührte zuckte er zusammen. Sein panisch, ängstlicher Blick traf auf Toshiyas ernsten. Dieser schob langsam den gesamten Stoff nach oben und enthüllte unzählige Blutergüsse und Kratzer. Kaoru konnte sich nicht rühren. Langsam füllten sich seine Augen mit Tränen. Er fühlte sich so erbärmlich. So schwach und benutzt.
 

Mit einem Mal schlossen sich warme Arme um seinen Rücken und zogen ihn in eine liebevolle Umarmung. Nachdem sie ihn eine Weile einfach nur festgehalten hatten, begannen Toshiyas Hände behutsam über seinen Rücken zu streichen, gerade so, dass die geschundene Haut nicht schmerzte. Ein Schauer nach dem anderen überkam Kaoru. Der Blauschopf drückte ihn nochmal sanft an sich, bevor er sich vorsichtig von ihm löste, um sich wieder seinem weißen Kästchen zuzuwenden.
 

Nachdem er auch die restlichen Blessuren versorgt hatte und das Kästchen wieder auf seinen Platz gebracht hatte, machten sie sich zusammen auf den Weg zurück.

Auf dem Gang vor seinem Zimmer blieb Kaoru stehen.

„Danke..“, flüsterte er leise ohne den Kopf zu heben.

Toshiya lächelte nur leicht und wuschelte ihm durch die Haare. Dann drehte er sich um, und ging in Richtung Ende des Ganges davon.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-02-24T11:01:25+00:00 24.02.2007 12:01
Yuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!!!!!! Neues chap!!!!!!!!!! natürlich geil wie immr ich find diesen schreibstil toll ,auch wenn kao mir leid tut ^^
Na ja ich freu mich aufs nächste chap *keks dalass*


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