Am Ende Des Regenbogens
Schritt um Schritt geh' ich voran
und mein Blick, der ist gesenkt
Das Grau der Straße schau' ich an
meine Kleidung ist getränkt
Tropfen gehen nieder,
treffen hier und da mein Haar
trommeln sachte ihre Lieder
was eben noch die Sturmflut war
Kein Blick geht von mir nach Oben
viel zu tief sitzt noch der Schmerz
schau in Pfützen auf dem Boden
Grund ist Verlust in meinem Herz
Das Wasser bildet Spiegel
viel zu groß war der Verlust
doch schöne bunte Farben
kämpfen nun gegen den Frust
Sie reiten auf den Wellen
erklimmen Berg und färben Tal
und mit jedem neuen Tropfen
neue Farben überall
Ich halte inne und bleibe stehen,
schaue eine Weile noch herab
wie die Farben sich so drehen
doch der Regen nimmt schon ab
Ruhe kehrt nun in das Wasser,
nun erkenne ich ein Bild
die Farben kein Stückchen blasser
nun mein Blick dem Himmel gilt
Zwei Regenbögen thronen
hoch am Himmelszelt
Oh, das wird sich aber lohnen,
wenn es stimmt, was man erzählt
Am Ende eines Bogens
steht ein Schatz, wie jeder weiß
denn des Sturmes Tobens
zahlt er einen Preis
Vier Enden galt es zu erreichen,
doch wo fange ich nur an
Irgendwer, gib mir ein Zeichen,
und schon sprach ein alter Mann
"Alle Vier Enden tragen Schätze,
von unvorstellbar großem Wert.
Doch die Reihenfolge setze,
mach danach nicht wieder kehrt!"
und schon trugen mich die Beine
zu dem Ende ganz nach Westen
wie ein Hund nicht an der Leine
und das End' war eins der Besten.
"Von hier aus gehe weiter,
denn dies hier ist das Glück
bleibe froh und bleibe heiter,
doch blicke nicht zu mir zurück."
Vergessen war die Trauer
ließ mich vom Glücke leiten
und schon nach kurzer Dauer,
stand ich vor dem Zweiten.
"Nur Mut, denn Mut ist was ich bin
auf dem Weg lauert ein Begleiter
wenn er zeigt, dann schau nicht hin
und nun gehe weiter."
Seltsam kam mir diese Bitte
doch die Hälfte war getan
denn nun kam auch schon das Dritte
und der Begleiter kam nicht an
"Warum weilst du noch hier?
Eile dich, sonst wirst du's reuen
ich dränge dich, denn ich bin Gier
brauchst das letzte nicht zu scheuen."
So weilt' ich nicht,
gab mir die Sporen
Farben nun ein schwaches Licht,
fast hätt' ich verloren
"Ich bin das Ziel,
hast mich erreicht,
geb' dir nicht viel,
Enttäuschung reicht."
Enttäuschung hatte ich erhalten,
Hat man mich denn jetzt betrogen?
Warum hat sich die Legend' gehalten?
Es war doch alles bloß gelogen!
"Auf einen Schatz warst du erpicht."
Sprach zu mir der alte Mann
"Die Enttäuschung war es nicht.
Doch die Erkenntnis, die kam an."