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Gedichte

von

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Am Ende Des Regenbogens

Schritt um Schritt geh' ich voran

und mein Blick, der ist gesenkt

Das Grau der Straße schau' ich an

meine Kleidung ist getränkt
 

Tropfen gehen nieder,

treffen hier und da mein Haar

trommeln sachte ihre Lieder

was eben noch die Sturmflut war
 

Kein Blick geht von mir nach Oben

viel zu tief sitzt noch der Schmerz

schau in Pfützen auf dem Boden

Grund ist Verlust in meinem Herz
 

Das Wasser bildet Spiegel

viel zu groß war der Verlust

doch schöne bunte Farben

kämpfen nun gegen den Frust
 

Sie reiten auf den Wellen

erklimmen Berg und färben Tal

und mit jedem neuen Tropfen

neue Farben überall
 

Ich halte inne und bleibe stehen,

schaue eine Weile noch herab

wie die Farben sich so drehen

doch der Regen nimmt schon ab
 

Ruhe kehrt nun in das Wasser,

nun erkenne ich ein Bild

die Farben kein Stückchen blasser

nun mein Blick dem Himmel gilt
 

Zwei Regenbögen thronen

hoch am Himmelszelt

Oh, das wird sich aber lohnen,

wenn es stimmt, was man erzählt
 

Am Ende eines Bogens

steht ein Schatz, wie jeder weiß

denn des Sturmes Tobens

zahlt er einen Preis
 

Vier Enden galt es zu erreichen,

doch wo fange ich nur an

Irgendwer, gib mir ein Zeichen,

und schon sprach ein alter Mann
 

"Alle Vier Enden tragen Schätze,

von unvorstellbar großem Wert.

Doch die Reihenfolge setze,

mach danach nicht wieder kehrt!"
 

und schon trugen mich die Beine

zu dem Ende ganz nach Westen

wie ein Hund nicht an der Leine

und das End' war eins der Besten.
 

"Von hier aus gehe weiter,

denn dies hier ist das Glück

bleibe froh und bleibe heiter,

doch blicke nicht zu mir zurück."
 

Vergessen war die Trauer

ließ mich vom Glücke leiten

und schon nach kurzer Dauer,

stand ich vor dem Zweiten.
 

"Nur Mut, denn Mut ist was ich bin

auf dem Weg lauert ein Begleiter

wenn er zeigt, dann schau nicht hin

und nun gehe weiter."
 

Seltsam kam mir diese Bitte

doch die Hälfte war getan

denn nun kam auch schon das Dritte

und der Begleiter kam nicht an
 

"Warum weilst du noch hier?

Eile dich, sonst wirst du's reuen

ich dränge dich, denn ich bin Gier

brauchst das letzte nicht zu scheuen."
 

So weilt' ich nicht,

gab mir die Sporen

Farben nun ein schwaches Licht,

fast hätt' ich verloren
 

"Ich bin das Ziel,

hast mich erreicht,

geb' dir nicht viel,

Enttäuschung reicht."
 

Enttäuschung hatte ich erhalten,

Hat man mich denn jetzt betrogen?

Warum hat sich die Legend' gehalten?

Es war doch alles bloß gelogen!
 

"Auf einen Schatz warst du erpicht."

Sprach zu mir der alte Mann

"Die Enttäuschung war es nicht.

Doch die Erkenntnis, die kam an."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Desty_Nova
2018-01-27T01:15:39+00:00 27.01.2018 02:15
Wahrhaft wieder ein gelungenes Gedicht. Die Stimmung und die Bilder am Anfang verleiten dazu, dass es ein melancholisches Gedicht werden würde. Dann aber kommt eine Wende und es wandelt sich in ein Märchen. (Für jemanden mit genug Fantasie kann das Leben ein Märchen sein.) Natürlich sollte ein Märchen stets ein Moral am Ende haben.

Glück - Mut - Gier - Enttäuschung

Diese Reihenfolge war schon vielen ein Verhängnis...

Übrigens: 6. Strophe / 1. Zeile: "halte inne"
Antwort von:  FroZnShiva
27.01.2018 10:11
> Übrigens: 6. Strophe / 1. Zeile: "halte inne"

Vielen Dank, ist korrigiert ;)


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