Please believe in me
Kleiner Kommentar, bevor es losgeht (ich beeil mich auch!):
Alle Sätze in Gänsefüsschen habe ich mehr oder weniger aus dem Anime übernommen und hier und da etwas übersetzt (aus dem Englischen) oder leicht verändert. Ausserdem zwei Sätze oder so hinzugefügt, um den Text flüssiger zu machen. Gestellt werden die Fragen von unterschiedlichen Personen (Tsunade, Temari, Shikato Nara und Shizune). Nur der letzte Satz wird von Shikamaru auch laut ausgesprochen, die restlichen Antworten entstehen in seinem Kopf! Schlagt mich bitte nicht, wenn ich mal wieder absoluten Mist verzapft habe....
Und los jetzt!
„In welchem Zustand befinden sie sich?“
„Nara Shikamaru hat nur leichte Verletzungen, Inuzuka Kiba ist schwer verletzt, aber ausser Gefahr. Hyuuga Nejis und Akimichi Chojis Zustand ist äußerst kritisch, Medic-Team 1 und 2 tun, was sie können. Und Uzumaki Naruto ist noch immer vermisst.“
Das war sie also. Meine erste Mission als Teamleiter. Meine erste Mission als Chuu-Nin.
Das Ergebnis?
Drei meiner Leute schwer verletzt, einer vermisst. Und was Uchiha Sasuke anbetrifft, den wir zurückholen sollten...
Keine Ahnung.
Versagen auf der ganzen Linie.
Mein Versagen.
Was ist nur so fürchterlich schief gelaufen? Zu Beginn sah doch alles so gut aus. Ich wollte alles so perfekt wie möglich machen. Schon möglich, dass viele sagen, ich sei unmotiviert. Oder faul. Aber an dem Tag musste ich euch doch helfen. Ich war doch verantwortlich für das Leben meiner Freunde. Für euer Leben. Also war ich auch motiviert. Entschlossen, die Mission zur allgemeinen Zufriedenheit zu erfüllen. Bereit, mein Bestes zu geben und allen zu zeigen, dass ich so etwas auch konnte. Dass ich etwas wert bin. Dass ich euer Vertrauen verdiene.
Und ich habe versagt.
Ich habe alle enttäuscht, die an mich geglaubt haben.
Selbstmitleid?
Keine Spur.
Purer Realismus.
Oder vielleicht ein bisschen Egoismus.
Wenn ich nicht Shinobi geworden wäre, wäre das hier vielleicht nie passiert. Dieser dumme Fehler, den ausser mir sicherlich niemand gemacht hätte. Ich hätte euch nicht einfach zurücklassen sollen, um weiter Sasuke zu verfolgen.
Ich dachte, ich hätte verstanden, was meine Aufgabe ist. Aber nun, wo ich weiß, wie es ist und welche Konsequenzen aus meinem Handeln enstehen, denke ich, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn ich nicht Shinobi geworden wäre. Ich dachte wirklich, ich hätte verstanden, wie das Leben eines Shinobi aussieht. Wenn ich nicht Teamleiter gewesen wäre, würden Neji und Choji jetzt vielleicht nicht in Lebensgefahr schweben. Dann wäre Kiba vielleicht nicht so schwer verletzt und Naruto nicht noch immer vermisst. Ich hätte einfach nicht Shinobi werden sollen.
„Hast du Angst davor, verletzt zu werden?“
Was für eine dumme Frage. Seht mich doch an: Leichte Schnitte am Unterarm, ein gebrochener Finger. Verletzt?
Nicht ich bin es hier, der verletzt ist. Euch geht es doch tausendmal schlimmer.
Meine Freunde sind es, die die Verletzungen davongetragen haben. Und zwar, weil ich nichts gegen ihre Gegner tun konnte.
Ich konnte ihnen nur vertrauen, mehr nicht.
Ich konnte euch nicht helfen.
Mein Vertrauen in euch war nicht genug, um euch vor Verletzungen zu bewahren.
Ich konnte einfach nicht mehr geben als das, weil ich nicht mehr hatte.
Also wer ist hier verletzt?
„Die Verletzungen, die du fürchtest, sind anderer Art, nicht?“
Autsch.
Nagel auf den Kopf getroffen.
Was mich noch mehr schmerzt als die kleinen Wunden, welche ich mir im Kampf mit Tajuya zugezogen habe, ist das Wissen, dass meine Freunde verletzt sind.
Dass ich ihr Vertrauen in mich enttäuscht habe.
Wie können sie je wieder glauben, dass ich gut genug bin, um sie anzuführen? Selbst wenn sie die Wunden überleben.
Ihr könnt es doch sehen: Mir geht es gut. Ich kämpfe nicht in einem Operationssaal um mein Leben. Ich bin nicht einbandagiert und bewegungsunfähig. Ich bin nicht verletzt.
Was ich fürchte, ist nicht mein Tod, sondern eurer. Ich fürchte nicht meine Verletzungen, sondern eure. Und ich habe keine Angst davor, mein Vertrauen zu verlieren, denn ich weiß, ihr seid meine Freunde und das werdet ihr auch immer sein.
Ich werde mein Vertrauen in euch nie verlieren.
Wovor ich Angst habe, ist, dass ihr euer Vertrauen in mich verliert. Das könnte ich nicht ertragen. Niemals. Ich werde keine Missionen mehr ausführen, denn sollte ich erneut dermassen versagen, werdet ihr vielleicht alle sterben. Und die Einsamkeit und das Wissen, dass ihr euer Vertrauen in mich verloren habt, schmerzt mich mehr als jede noch so tiefe Wunde.
Diese Art der Verletzung fürchte ich.
„Du Feigling.“
Gut. Bin ich halt ein Feigling. Ich möchte nicht, dass sie so etwas wiederholt. Dass ihr je wieder verletzt werdet.
Selbst wenn ich nicht mehr Shinobi sein kann. Selbst wenn mein Leben anstrengend und mühsam sein sollte. Ich kann nicht zulassen, dass so etwas erneut geschieht.
„Selbst wenn du aussteigst und aufhörst, als Teamleiter Missionen zu führen, werden die Missionen weitergehen.“
Und? Weiß ich doch. Was soll das jetzt?
„Deine Freunde werden einfach unter einem neuen Leiter arbeiten.“
Das ist das Leben eines Shinobi. Ich kann sie nicht davon abhalten, ihren Traum zu erfüllen.
„Aber du kannst ihnen helfen, diesen Traum noch lange zu bewahren. Es kann sehr gut möglich sein, dass deine Freunde auf der nächsten Mission, die du nicht führst, sterben werden. Und es kann genausogut sein, dass du die nächste Mission leiten wirst und sie überleben.“
Ob sie sterben oder nicht, hängt doch nicht vom Leiter ab. Halt – falsch. Natürlich tut es das.
Ich habe sie schliesslich geführt, und so etwas ist passiert. Choji und Neji schweben seit Stunden in Lebensgefahr. Naruto ist wie vom Erdboden verschluckt.
Und es ist meine Schuld. Die Schuld des Teamleiters. Ich hätte es niemals so weit kommen lassen dürfen.
„Du Feigling. Noch sind sie doch alle am Leben.“
Ja. Nur wie lange noch?
„Akimichi Choji ist ausser Gefahr. Vielen Dank, Shikato, die Arzneimittelannalen der Nara haben mir sehr geholfen. Es muss viel Arbeit gekostet haben, sie zusammenzustellen. Ich habe es mit ihnen geschafft, den Zellzerfall, der durch Chojis Kugeln ausgelöst wurde, aufzuhalten. Er wird leben.“
„Es freut mich, dass wir helfen konnten, ehrwürdige Hokage.“
„Ehrwürdige Hokage! Hyuuga Neji ist über den Berg! Wir haben es geschafft!“
„Toll, Shizune!“
„Ausserdem ist hier ein Bericht: Hatake Kakashi ist gerade mit Naruto zurückgekehrt! Er ist in sehr schlechtem Zustand, aber nicht in Lebensgefahr.“
„Und Uchiha Sasuke?“
„... Keine Spur von ihm.“
„Shikamaru. Scheint so, als ob die Mission ein Fehlschlag war.“
Warum sagt sie das? Das weiß ich doch alles selbst. Ich habe versagt. Völlig. Nur...
„Aber alle sind doch am Leben. Du brauchst die keine Vorwürfe zu machen.“
Ihre Stimme ist so freundlich. So verständnisvoll. Ob sie sich jemals in der selben Lage befunden hat wie ich mich? Ob sie jemals versagt hat?
Wahrscheinlich nicht.
Zielobjekt verschwunden, zwei Teammitglieder gerade erst ausser Lebensgefahr, zwei Weitere schwer verletzt, aber in stabilem Zustand. Was für eine traurige Bilanz.
Ich habe euer Vertrauen einfach nicht verdient. Ihr seid meine Freunde. Wie kann ich es mir jemals verdienen? Durch nichts auf der Welt.
Was kann ich tun, um mich eures Vertrauens als würdig zu erweisen?
Nichts. Diese Mission war ein völliger Fehlschlag. Ein totales Versagen meinerseits.
Aber was solls?
Ihr seid noch am Leben. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Und der einzige Weg, diesen Zustand auch aufrecht zu erhalten, ist, dafür zu sorgen, dass ihr nie wieder so etwas erleben müsst.
Selbst wenn ich euer Vertrauen nicht verdient habe, ich kann als Teamleiter mehr erreichen als als normaler Mensch. So kann ich wenigstens das bisschen Kraft, das ich besitze, darauf verwenden, euch irgendwie zu beschützen. Vielleicht erweise ich mich eines Tages euren Vertrauens würdig.
Das nächste Mal werde ich alles perfekt machen.
