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Cid Highwind - Pilot, Kampfgefährte und Liebhaber

Cid % Vincent / Reno & Rude
von

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Disclaimer: Nix meins, bekomme kein Geld dafür
 

VIELEN DANK AN DIE LIEBEN KOMMI SCHREIBER
 

Dieser Teil ist ein wenig lustiger, das muss auch mal sein.

Für den nächsten Teil können sich alle Reno und Rude Fans freuen.

Viel Spaß beim lesen.

Eure Laren
 

Vincent erhob sich grazil von Cid, der schwer atmend auf dem Rücken lag und zog sich wieder richtig an. Er richtete seinen Kragen und wollte eigentlich so wie immer schnell verschwinden, drehte sich aber nochmals zu Cid um, der einen abfälligen Ton von sich gab.

„Was ist?“

„Weißt du Vincent, wenn du noch ein paar Gil auf mein Kissen legen würdest, könnte ich mich nicht beschissener fühlen.“ In seinen blauen Augen war die reinste Wut zu sehen.

Ihre so genannte Beziehung lief jetzt fast ein Jahr und sie bestand eigentlich nur darin, alle paar Woche Sex zu haben. Vincent tauchte in unbestimmten Abschnitten nachts bei ihm auf, sie hatten Sex miteinander und dann verschwand Vincent sofort wieder. Keine Liebkosungen oder zuviel Berührung, kein Vorspiel nichts, einfach nur Sex und das wars. Cid wurde meistens wach wenn Vincent sich über ihn beugte und dann dauerte es keine zehn Sekunden, das seine Shorts verschwanden. Was Cid aber am meisten frustrierte war das sie sich noch nicht mal geküsst hatten und so langsam aber sicher reichte es ihm. Er hatte es lange Zeit in sich hineingefressen, aber jetzt war das Fass am überlaufen.

„Die verdammten Huren auf der Straße werden von ihren Freiern besser behandelt!“

„Was soll das den heißen?“

„Das soll heißen, das ich mich echt beschissen fühle, wenn du jedes Mal abhaust ohne ein Wort zu sagen. Nie sehe ich eine Regung von dir, ich habe keine Ahnung ob dir der Sex überhaupt gefällt.“

„Würde ich sonst wieder kommen.“ Cid platzte der Kragen, mit voller Wucht sauste seine Hand auf die nächste Wand zu und er schrie Vincent an wie er noch nie jemanden in seinem Leben angeschrieen hatte.

„Du verdammtes Arschloch, wenn es dir nur um den Sex geht, hättest du dir jeden x-beliebigen scheiß Stricher ins Bett holen können.“ Vincent sah in ausdruckslos wie eh und je an, nichts aber auch wirklich gar nichts ließ darauf schließen ob ihn die Worte verletzt hatten oder nicht.

„Ich gehe jetzt besser!“

„Ja, bis zum nächsten mal, wenn du es… ach verschwinde einfach.“ Cid stürmte nur mit seinen Shirt bekleidet in sein kleines Bad und knallte die Tür hinter sich zu, die einzige normale auf der ganzen Shera. Sein Atem und Puls rasten, er sah kurz in den Spiegel und starrte sich ins erhitzte Gesicht. Er stürmte sofort wieder in seine Kabine und hoffte das der andere noch nicht gegangen war.

„Vincent…“ Vincent war geblieben, er stand immer noch an der gleichen Stelle mit gesenktem Kopf und den Rücken Cid zu gewandt. Mit zwei schnellen Schritten war Cid bei ihm und umarmte ihn von hinten. Er zog ihn dicht an sich und vergrub sein Gesicht in der schwarzen Mähne, um erstmal tief durchzuatmen und sich zu beruhigen.

„Entschuldigung, ich wollte das nicht sagen, aber…“

„Aber?“

„Ich wünschte du würdest bleiben, auch wenn du nur am Bettende sitzt. Ich möchte dich in Arm nehmen, dich festhalten. Verdammt Vincent ich li…“

„Ich weiß!“ Cid schwieg. Er wollte Vincent wirklich sagen das er ihn liebt und dann unterbrach ihn dieser barsch, als ob er diese Worte nicht hören wollte. Ergeben seufzte Cid und schmiegte sich noch etwas an Vincent, sich voll bewusst, das sein Shirt kurz unter seinem Hintern aufhörte.

„Und dabei habe ich mir vorgenommen mit dem zufrieden zu sein, was zu mir entgegen bringst, ich habe auf mehr gehofft. Es ist nur so frustrierend, Vincent. Ich habe mir das anders vorgestellt. Nur einmal möchte ich deinen Körper zum erzittern bringen.“

Vincent löste sich Ruckartig aus der Umarmung und drehte sich dann um, damit er Cid in die Augen sehen konnte. Seine Augen hatten sich verändert, aus blutrot wurde fast hell orange Augen und die Pupillen glichen denen einer Katze.

„Mein Körper wurde schon genug missbraucht!“

Der hatte gesessen. Cids Augen weiteten sich erst geschockt um im nächsten Moment einen tiefen Schmerz preis zugeben. Diese Worte trafen ihn mehr als irgendeine Wunde die er sich je zugezogen hatte. Er stolperte zurück bis er an eine Wand stieß, dort suchte er verzweifelt Halt, denn er erst nach mehrmaligen Tasten irgendwie fand. Stockend holte Cid Luft, versuchte einen vernünftigen Satz hervor zu bringen – es klappte nicht. In seinem Kopf drehte sich alles, immer wieder schallte das Wort missbraucht in ihm, immer lauter. Er wandte sein Gesicht gen Boden und atmete noch mal tief durch.

„Es ist besser wenn du jetzt gehst.“ Er drehte Vincent den Rücken zu , hörte den Umhang leise rascheln, dann ging er wieder ins Bad. Im Spiegel sah er das Vincent noch immer da war.

„Und ich dachte du kennst mich, ich würde nie etwas gegen deinen Willen machen. Ich bin nicht Hojo!“ Damit schloss er leise die Badtür und hörte wie sich das Schott zu seiner Kabine öffnete und wieder schloss.

Cid besah sich im Spiegel, seine blauen Augen zeigten immer noch Schmerz, aber langsam wich sie der Wut und Enttäuschung. Was glaubte Vincent eigentlich was er mit ihm anstellen würde.

„Idiot!“ Er wollte doch nur das Vincent ihm vertraute und zwar in allem.

„Idiot!“ Er wollte ihm doch nur zeigen, was es heißt sich fallen zu lassen, für wenige Augenblicke. Für wenige Momente alles hinter sich lassen. Nie würde er etwas gegen seinen Willen machen, ihn zu etwas zwingen.

„Idiot!“ Er schrie das Wort hinaus und seine Faust machte im nächsten Moment Bekanntschaft mit dem Spiegel. Nicht nur Scherben fielen in das kleine Waschbecken, auch Blut tropfte von seinen verletzten Knöcheln. Griesgrämig zog er sich sein Shirt überm Kopf und wischte sich die Hand ab.
 

Nach einer ausgiebigen Dusche und einer sauber verbundenen Hand begab sich Cid auf eine spontane Inspektion durch das Schiff. Er hatte eine saumäßige Laune und die musste er irgendwie loswerden, leider war nur die Nachtschicht zu gegen, die diese mit voller Wucht abbekam. Jeder bekam sein Fett weg, von den Fluglotsen bis zum Sanitäter, sogar der Chef der Maschinenabteilung, an dem er nie etwas zu bemängeln hatte, bekam eine Standpauke in voller Lautstärke mit etlichen Flüchen begleitet. Cids Laune war die nächsten drei Wochen auf dem Tiefststand und dies übertrug sich auch auf die Stimmung auf der Shera. Es herrschte auf dem gesamten Luftschiff eine sehr gereizte und angespannte Stimmung.

Sogar Reeve blieb von Cids Laune nicht verschont. Es war keine besonders eilige oder wichtige Ladung die Cid für ihn transportieren sollte, aber Reeve bestand darauf das sie auf der Stelle diese abzuliefern hätten. Es dauerte nicht lange da wurde Cid laut und Reeve konterte mit etwas, das Cid gerne verdrängte.

„Ich glaube du vergisst wem das Luftschiff gehört, Highwind!“

„Ach ja, Tuesti. Dann kannst du ja `DEIN´ Schiff auch selber fliegen!“

Cid zog ihn am Arm zum Steuer und funkelte ihn dann grimmig an.

„So schwer wird das jawohl nicht sein!“ Doch da irrte sich Reeve gewaltig. Cid zog sich in aller ruhe seine Fliegerjacke an die um seine Hüfte gebunden war, ohne das Steuer loszulassen. Dann zündete er sich noch eine Zigarette an und überließ Reeve das Steuer und sofort begann die Shera sich unruhig in der Luft zu bewegen. Reeve krallte sich augenblicklich an das Steuer und versuchte irgendwie das Schiff auf Kurs zu halten, aber außer einem gewaltigen Schweißausbruch bei ihm passierte nichts.

„Captain, wenn Tuest so weiter macht, stürzen wir noch ab.“

„Er ist der Captain. Er meint ja das sei nicht so schwer!“

Das Schiff geriet immer mehr ins Rudern und vollführte schließlich eine 180° Drehung.

„Cid komm sofort wieder hier her, ich schaff das nicht!“

„Captain, bitte…“ die Mannschaft wurde unruhig, bettelte und flehte, das Cid endlich wieder das Steuer übernehmen möchte, aber der grinste nur und rauchte in aller Seelenruhe seine Zigarette zu ende.

Es gab viele die genauso weit ihre Schnauze aufgerissen hatten wie Reeve und meinten die Shera zu fliegen wäre ein klacks und sie alle hatten versagt. Sie dachten alle genauso wie Reeve, das Cid nur ein wenig die Richtung hält und alles andere würde die Brückencrew erledigen, aber genau darin lag der Fehler. Trotz ihrer Größe war die Shera sehr schnell und wendig, aber auch ebenso anfällig für jede noch so kleine Windböe. Und sie reagierte außerdem sehr empfindlich auf jede Bewegung des Piloten. Cid wusste immer genau was er machen musste, spürte die minimalsten Veränderungen und reagierte ganz instinktiv. Für ihn war das Fliegen eine Passion, es gab nur eine Person für die er das aufgeben würde und das war Vincent.

Cid klopfte Reeve kräftig auf die Schulter und schob ihn beiseite, als er das Steuer übernahm vernahm man auf der Brücke erleichtertes Aufstöhnen. Die Shera wurde sofort ruhiger, es war als würde sie nur Cid als ihren Piloten akzeptieren.

„Es ist vielleicht dein Luftschiff, aber es ist mein Baby, merk dir das.“ Er strich liebevoll über die Reling und tätschelte sie dann, wie man es bei einem Haustier machte.

„Sorry Baby, das tue ich dir nicht noch mal an!“ Reeve begutachtete das ganze recht skeptisch und als er sicher war, das das Schiff ruhig in der Luft lag und es nicht mehr den Anschein hatte jeden Moment abzustürzen, sackte er auf seine Knie. Er atmete mehrmals tief ein und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

„Und was ist jetzt mit meiner Lieferung?“

„Wird erledigt. Kurs auf Midgar. Wir werden uns ein paar Tage dort aufhalten, solange hat die Mannschaft frei. Nur die Notbesetzung – teilt euch selber ein.“

So konnte Cid das Geschäftliche mit dem Privaten verbinden und Tifa im 7th Heaven besuchen. Shera würde sich auch freuen ihn mal wieder zu sehen und außerdem konnte er den Waisen von seinen Abenteuern erzählen – die kleinen mochten ihn und er sie.
 

Cid schlenderte durch die Straßen von Midgar, eine Zigarette im Mundwinkel und einen großen Karton vor sich hertragend. Er hatte irgendwann die kleine Macke bekommen und sammelte überall Spielzeug und Kuscheltiere für die kleinen ein. Er mochte die Waisen, weil er wusste, das er nie eine Familie gründen würde. Er hatte zwar mal ab und zu was mit einer Frau gehabt, aber es war nie das wahre.

Von weitem sah er Tifas Bar, es war Abend und er hoffte das nicht allzu viel Betrieb herrschte, also verschnellerte etwas seine Schritte. Cid wunderte sich über das geschlossen Schild an der Eingangstür, war die Bar so gut wie nie geschlossen, aber bis zu einer bestimmten Uhrzeit war die Tür immer offen – wegen der Kinder. Als er die Bar betrat wusste er warum das Schild draußen hing. An der Theke hatte sich eine illustre Runde zusammen gefunden, die nicht mehr oft zu sehen war.

Barrett schien sich über etwas köstlich zu amüsieren. Er hatte Marlene auf seinen Schoss, an seinen Rücken lehnte Shera und lachte etwas verhaltener. Hinter der Theke stand Tifa, sie konnte sich vor lachen kaum noch gerade halten. Vor der Theke lag Yuffie, ebenfalls mit einem Lachkrampf beschäftigt und hielt sich an Nanaki fest, von dem ein leises grollen zu hören war, was für ihn wahrscheinlich ein lachen darstellen sollte. Rude und einige Kinder waren ebenfalls anwesend, aber wo war Reno. Cid machte zwei Schritte, dann lief ihm etwas zwischen den Beinen her, das er ins Stolpern geriet. Er konnte sich gerade noch so fangen, da wurde er vollends umgerannt und landete auf dem Boden. Der Karton mit dem ganzen Inhalt entleerte sich über ihn und zusätzlich landete ächzend eine Person auf ihn.

„Wenn ich dich in die Finger kriege du verlaustes Flohknäul, dann zerleg ich dich.“ Reno war also auch anwesend und den interessierte es überhaupt nicht wen er da mit seinen Händen und Knien malträtierte. Der rothaarige krabbelte halb über Cid, verteilte die Kuscheltiere weiter über ihn und schaffte es dann irgendwie aufzustehen ohne nochmals zu stolpern oder Cid ernsthaft zu verletzen. Dieser setzte sich dann langsam hin und versuchte sich zu orientieren, aber das einzige was er sah war ein roter Bommel der vor seinen Augen hin und her schwang. Das blöde Mogryvieh hatte sich in seiner Fliegerbrille verfangen und lag nun quer über seinem Kopf, aber so einfach ließ es sich nicht entfernen. Er riss sich das Teil samt Brille wütend vom Kopf, wobei sich der Inhalt seiner Zigarettenschachtel auf dem Boden verteilte. Währen die Waisen jetzt nicht anwesend gewesen, er hätte einen derben Fluch nach dem anderen losgelassen, aber so sammelte er immer noch auf dem Boden sitzend seine Zigaretten wieder ein und Fluchte halt lautlos.

Ein poltern war zu hören, als Reno einen Barhocker umwarf und immer noch schreiend versuchte jemanden zu erwischen.

„Gleich hab ich dich und dann wirst du dein blaues Wunder erleben!“ Und dann sah Cid auch endlich hinter wem Reno her war. Cait kam genau auf ihn zu gerannt und dachte nicht daran sein Tempo zu verringern.

„Cid Hilfe, der rote Teufel will mich zerlegen.“ Cid hob noch abwehrend die Arme aber da war es auch schon zu spät. Cait stürzte sich auf Cid in der Hoffnung er würde ihn beschützen, Reno seinerseits setzte zum Sprung an und so landeten sie beide zu gleich auf Cid und begruben ihn unter sich.

„Hallo Cid, schön dich mal wieder zu sehen.“ Reno krallte sich Cait und achtete nicht weiter auf den am Boden liegenden, als er mit dem so genannten Flohknäul die Bar verließ. Ohne Vorwarnung wurde Cid in die Höhe gezogen und in einen lockeren Schwitzkasten genommen.

„Na alter Junge, bist du auch mal wieder im Lande?“

„Barrett las sofort den Captain los. Sofort habe ich gesagt!“ Und dieses sofort endete damit das Cid wieder auf dem Boden landete.

„Entschuldigung, Captain, das hatte ich nicht damit beabsichtigt.“ Shera eilte zu Cid und half ihm fürsorglich auf die Beine.

„Das nächste mal wenn ich zu Besuch komme lasse ich mich einfach auf einer Trage herein schieben, dann kann Reno… oh mein Gott.“ Cid stürmte aus der Bar und sah sich hektisch nach allen Seiten um, als er Reno entdeckte der gerade um eine Ecke verschwinden wollte, stieß er einen schrillen Pfiff aus.

„Reno komm sofort wieder her!“ Es war wie immer sehenswert - Cid sagte etwas und Reno gehorchte. Reno kam mit eingezogenem Kopf zurück unter dem Arm Cait, der merkwürdig still war.

„Jetzt sag nicht er ist kaputt.“

„Nein noch nicht, du hast mich ja zurück gepfiffen.“ Reno antwortete wie ein trotziges Kind und sein Gesichtsausdruck war auch nicht besser. Leider war dies beides ein Auslöser für einen von Cids kleineren Ausrastern in den er sich immer mehr steigerte.

„Ich habe so was von die Schnauze von euch beiden voll. Andauernd liegt ihr mir in den Ohren was der andere angestellt hat. Regelt euren Scheiß selber! Immer wieder höre ich – Cid Reno hat das gemacht, Cid Reeve hat jenes gemacht. Sagt mal bin ich euer Kindermädchen.“ Cid stauchte den kleineren zusammen als ob er die Schuld am ganzen Leid der Welt trägen würde. Reno wusste überhaupt nicht wie ihm geschah, er hatte schon reichlich Standpauken von Cid über sich ergehen lassen, aber das war jetzt der Gipfel. Cid wollte anscheinend den ganzen Frust, der noch da war an Reno auslassen.

„Wenn du Stress hast, dann lass das nicht an mir aus.“ Keifte Reno irgendwann zurück als es ihm zu bunt wurde. So ging es einige Zeit zwischen ihnen hin und her, bis eine Mutter mit einem Kind an ihnen vorbeiging, da verstummten sie beide.

„Mama guck mal, die streiten genauso wie du und Papa manchmal. Sind die auch verheiratet?“

„Nein. Das sind zwei Männer, so was gibt es nicht, denn das ist ekelhaft. Männer sind zwar gute Freunde aber mehr auch nicht.“

Reno wollte ihr gerade einen passenden Satz hinterher rufen, wurde aber von Cids Hand auf seiner Schulter und dessen Kopfschütteln davon abgehalten.

„Komm Kleiner lass uns wieder reingehen. Es tut mir leid das ich dich angeschrieen habe.“ Cid untermalte seine Worte damit, das er ihm durch die roten Zotteln wuschelte. Er wollte wieder in die Bar gehen, aber Reno hielt ihn am Arm fest, denn er hatte den Schmerz in seinen Augen gesehen.

„Cid was ist mit dir? Habt ihr euch etwa gestritten?“

„Lass gut sein, Kleiner. Du kannst mir dabei nicht helfen.“

Als sie die Bar betraten war Cid wieder der alte, freudestrahlend mit einem sehr verschmitzten Lächeln, aber Reno konnte sich dem nicht anschließen, er sah immer noch etwas betrübt drein.

„Shera, meine Liebe, lass dich in den Arm nehmen.“ Er drückte und herzte sie unter Barretts kritischen Blick, wie er es bei einem Kind machen würde und sie ließ es sich gefallen.

„Sag wie geht es meiner Patin?“ Cid schenkte ihr ein verträumtes Lächeln und schüttelte dann mit dem Kopf.

„Nachher Shera, erstmal sind die Kinder dran.“ Er entließ sie aus seiner Umarmung und wandte sich an die Waisen, die ihn alle mit leuchtenden Augen ansahen. „Na kommt ihr kleinen Racker, helft mir mal die Sachen nach oben in eure Zimmer zu tragen.“ Kaum war der Satz ausgesprochen, da wurde alles von den Kinderhänden aufgehoben und Cid blieb nur der Karton zum tragen. Oben wurde er sofort von allen Seiten belagert, sie tobten miteinander, spielten und rauften sich zum Spaß, ohne das jemand verletzt wurde. Als sie Cid baten etwas von seinen Reisen zu erzählen, kam er dem gerne nach. Er hatte sich bequem im Schneidersitz auf den Boden gesetzt und eines der kleineren Mädchen auf den Schoss genommen, die meisten setzten sich im Halbkreis um ihn nur die älteren verteilten sich auf die Betten. Es war für Cid der reinste Balsam in die glücklichen Gesichter der Waisen zu sehen, die leuchtenden Augen die ihn anstrahlten und die kleine die sich auf seinem Schoss in sein Shirt verkrallt hatte. Dies hier war zeitweise seine kleine Familie.

Als den ersten langsam die Augen zufielen, kam Tifa um die Ecke und beide brachten dann die kleinen ins Bett, aber bis endlich in ihren Bett verschwunden waren dauerte es noch einige Zeit. Immer wieder fragten sie Cid nach neuen Geschichten und er versprach ihnen in den nächsten Tagen noch einige zu erzählen, da er diesmal nicht wieder am Morgen verschwinden würde.

Tifa hackte sich bei Cid unter, als sie endlich gemeinsam die obere Etage verließen und die Treppe hinunter zur Bar gingen.

„Du kannst sehr gut mit den Kindern umgehen. Willst du nicht auch eigene haben?“ Diese unbedarfte Frage riss eine alte Wunde bei Cid auf. Er hatte sich dafür entschieden keine Kinder in die Welt zu setzen oder eher gesagt sein Körper, denn die Frauen mit denen liefen im sexuellen Bereich immer geschützt von statten. Dann traf er Vincent und von diesem Augenblick konnte ihn keine Frau, egal wie hübsch oder aufreizend sie war, mehr erregen. Da wusste er was ihn all die Jahre bei seinen Sexabenteuern falsch vorgekommen war. Er stand auf Männer, auf Vincent und war ihm mit seinem ganzen Dasein verfallen.

„Ach Tifa, ich mag die Waisen, aber an eigene habe ich nie gedacht, schon alleine wegen meines Berufs. Ich bin fast nie zu hause, da ich ständig unterwegs bin. Also reden wir nicht weiter darüber.“
 

In der Bar wurde er nochmals freudig von Shera begrüßt, sie wollte ihn gar nicht loslassen und er sah mit einer gewissen Genugtuung das sie überglücklich war.

„Ich konnte es gar nicht glauben als Vincent heute morgen sagte, das du im laufe des Tages eintreffen würdest.“

„Vincent?“

„Ja, er stand gestern Abend ganz plötzlich an der Theke, als ob er aus dem nichts erschienen wäre und ist geblieben.“ Shera nickte mit dem Kopf und zeigte dann in eine Ecke wo ein kleiner Tisch stand, den Cid bis eben nicht gesehen hatte. Und was er da sah ließ ihn das Blut in den Adern gefrieren. Dort in der Ecke saß Vincent, wie immer mit ausdruckslosem Gesicht, aber das störte ihn nicht, das kannte Cid ja zu genüge. Auch nicht Cloud, der Vincent ziemlich auf die Pelle gerückt war, was ihn wirklich störte war Shelke die auf der anderen Seite von Vincent saß und so dicht an Vincent saß, das nicht mal ein Blattpapier zwischen ihnen passte. Zähneknirschend nickte er ihnen leicht zu und wandte sich dann wieder Shera zu.

„Du Süße ich habe da ein kleines mit deiner Patin.“ Die beiden verfielen in ein Fachgespräch, das keiner der Anwesenden verstand und so hörte ihnen nach zwei Sätzen keiner mehr zu. Cid schätzte Shera nicht nur als Mechanikerin, sondern auch als gute Freundin, der er alles erzählen konnte. Eigentlich, denn die Sache mit Vincent hatte er niemanden erzählt, nicht mal ihr und er hatte auch nicht vor es ihr jemals zu sagen.

Nach kurzen fünf Minuten hatten sie das Problem gelöst und Cid konnte sich endlich etwas zu trinken gönnen. Tifa stellte ihm seinen Lieblingswhisky hin und er nahm dankend den ersten Schluck. Cid trank nicht oft und daher genoss er jeden Schluck umso mehr. Er spürte sogleich die Wirkung, erst der milde Geschmack der sich in seinem Mund ausbreitete und dann das brennen das sich langsam seine Speiseröhre hinunter bahnte.

Er sah sich um, mit bedacht nicht seinen Blick nicht auf den Tisch fallen zu lassen an dem Vincent saß. Reno hatte sich neben ihm niedergelassen und blickte immer noch betrübt, er drehte sein Glas immer wieder in seinen Händen, ohne es angerührt zu haben.

„Was ist mit dir, Kleiner. Du machst ein Gesicht, als hättest du deine ganzen Gil beim Chocoborennen verloren.“

„Mir geht nicht aus dem Kopf was die Frau zu ihrer Tochter gesagt hat. Ich habe nichts gegen Schwule, aber wenn die Mehrheit der Leute so denkt, ist es kein Wunder das sie sich meistens verstecken.“ Tifa wurde bei dem Wort hellhörig und verzog angewidert das Gesicht.

„Hört mir bloß mit Schwulen auf, wenn ich an diese widerliche Type denke zu der ich gebracht wurde bevor ich nach Corleone kam, wird mir schlecht. Cloud du kannst dich bestimmt auch noch erinnern oder?“

„Reden wir nicht davon, sonst muss ich mich noch übergeben. Dem Typ war es egal ob ich wollte oder nicht, er hatte versucht mich ins Bett zubekommen. Aber er hatte nicht mit meinem Schwert gerechnet. Die Schwuchtel war nur ekelhaft! Seht euch das an, ich bekomme immer noch Stehhaare, wenn ich über Schwule rede.“

Alle fingen an zu lachen, nur die vier die es selber betraf lächelten nur matt oder zeigten weiterhin ihr ausdrucksloses Gesicht.

„Also mit dem Schwulenpack will ich nichts mehr zu tun haben.“

„Was sind Schwule,“ fragte Nanaki, der anscheinend noch immer nicht ganz erwachsen war. Die Erklärungen die darauf folgten, waren mehr als nur leicht unter der Gürtellinie und Cid versuchte nicht hin zuhören, was ihm auch irgendwie gelang. Nie hätte er gedacht das seine Freunde dermaßen oberflächlich und ignorant sein können.

„Diese halben Männer können uns sowieso nicht das Wasser reichen. Nicht wahr Vincent?“ Cloud stieß angesprochenen mit dem Ellenbogen an, aber statt einer bestätigenden Antwort bekam er überhaupt keine Reaktion.

„Cid was sagst du den dazu. Ich kann mir nicht vorstellen, das du Schwule auf der Shera duldest, oder?“

Cid nahm einen weiteren Schluck um innerlich etwas ruhiger zu werden und um nicht mit seinen Fäusten Cloud zu Boden zu bringen. Wenn er jetzt die Wahrheit sagen würde, dann wäre in den nächsten Minuten die reinste Hölle hier los, weil fast jeder der Anwesenden kaum ihr Temperament unter Kontrolle halten konnte. Er drehte sich zu Cloud um und sah ihn fest in die Augen, denn er wollte das er ihn auch wirklich versteht und nicht denkt es ist nur etwas daher gefaseltes.

„Jungchen, ich suche mir meine Crew nicht nach ihren Vorlieben und Neigungen sondern nach ihrem Können aus. Für mich zählt was sie für die Mannschaft leisten und das sich alle meinen Regeln fügen. Wir sind fast das ganze Jahr unterwegs, ich zu mindestens und meine Crew besteht zu 70 Prozent aus Männer. Was meinst du wie viele Homosexuelle darunter sind, ich weiß es. Und es ist mir scheißegal, denn ich bin verdammt stolz auf sie - auf jeden einzelnen. Erzähl mir nichts von Schwulenpack wenn du nur einen einzigen kennen gelernt hast.“

„Wenn du meinst.“ Das war alles was Cloud zu sagen hatte, er hatte nicht verstanden was Cid ihm gerade versucht hatte zu erklären. Cid war sauer, er konnte nicht glauben das die anderen so engstirnig waren, aber so hatte er sich tief in ihnen getäuscht.

Er schenkte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Whisky rührte ihn aber nicht mehr an, ihm war alles vergangen. Die anderen, das heißt Cloud, Tifa, Barrett, Shera, Shelke und Red diskutierten weiter darüber was Schwule doch für schlechte Menschen waren. Sie wunderten sich überhaupt nicht das weder Reno noch Rude etwas dazu sagten und bei Vincent wunderte man sich über gar nichts. Aber was Cid stutzig machte das Cait und Yuffie bis jetzt geschwiegen hatten, da beide gerne und viel quatschten.
 

Es war mitten in der Nacht als sich die Runde auflöste, jeder bekam in dem kleinen Haus einen Platz für die Nacht, auch wenn es nur eine Decke auf dem Boden war. Cid wollte sich noch ein wenig die Beine vertreten und fragte Tifa ob sie die Hintertür für ihn auflassen würde.

Ziellos ging er durch die Straßen von Midgar, er brauchte dringend frische Luft. Die Atmosphäre in der Bar war für ihn und den drei anderen Gleichgesinnten nicht sehr angenehm gewesen, es war anstrengend und er brauchte jetzt seine Ruhe. Und so fand er sich nach einer Stunde auf einem der Bautürme ziemlich weit oben wieder. Obwohl Cid ein Pilot war und die meiste Zeit seines Lebens am Himmel verbrachte, hatte er Angst vor großen Höhen. Wenn er Kämpfte war es im egal wo er es tat, am Boden, auf Dächern oder auf irgendwelchen Bergen da hatte er keine Zeit zu denken. Aber jetzt im Moment erklärte er sich für verrückt.

Er spürte die Bewegung mehr als das er sie neben sich sah.

„Wieso findest du mich immer, egal wo ich bin?“

„Irgendwann sage ich es dir.“

Vincent kniete sich hinter Cid und sah ebenso wie er in die Ferne. Nach einiger Zeit legte er ganz unverhofft seine Arme um Cid und lehnte sich an seinen Rücken. Cid atmete tief durch, ließ seine Zigarette fallen, die halb aufgeraucht war und lehnte sich ein Stückchen zurück. So eng aneinander saßen sie dort und betrachteten Schweigend die Dunkelheit.

„Ich wollte das nicht sagen, aber was meinen Körper angeht, bin ich sehr misstrauisch. Es ist mir rausgerutscht.“ Cid senkte die Augenlider und legte seine Arme auf Vincents.

„Es hat verdammt wehgetan!“

„Ich wollte dich nicht verletzen.“

„Das hast du aber!“

„Es tut mir leid!“ Vincent konnte nicht ahnen das Cid nicht von ihrem letzten Streit sprach, sondern von den Narben die ihn zierten seit sie das erste mal miteinander geschlafen hatten.

„Vincent wenn wir miteinander Sex haben, gehst du immer sehr schnell voran. Du setzt dich auf mich ohne das ich dich vorbereiten kann oder darf, du musst doch Schmerzen dabei haben.“ Vincent sagte nichts auf die Direkten Worten von Cid, es war ihm ein wenig peinlich, auch wenn er es nicht zugeben wollte, deshalb nickte er leicht. Cid spürte das leichte nicken und verschränkte seine Finger mit denen von Vincents normaler Hand, als Bestätigung das er seine Reaktion wahr genommen hatte.

„Dann lass mich dir wenigstens ein einziges Mal zeigen das es auch anders geht. Schenk mir eine Nacht in der du dich fallen lässt. Einmal alles vergessen und nur genießen.“

Vincent verkrampfte sich leicht, aber entfernte sich nicht von Cid. Er wusste ganz genau das er dem Piloten vertrauen konnte, aber das erlebte in der Vergangenheit, hatte tief in ihm drinnen eine Barriere aufbauen lassen, die nicht einfach war zu überwinden.

„Irgendwann...Cid!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2011-07-13T17:13:31+00:00 13.07.2011 19:13
ich muss sagen: cid hat wirklich die ruhe weg. man würde von seinem aufbrausenden charakter her nicht davon ausgehen, dass er so geduldig sein kann.
aber immerhin gehts ja auch um vincent x3

in einer sache kann ich cid gut verstehen. ich konnte shelk auch noch nie leiden.
sie passt einfach nicht zu vincent =.=

ich finde das thema, dass du angeschnitten hast, also die schwulenfeindlichkeit sehr interessant. ich selber kann auch nicht verstehen, wie manche menschen so engstirnig sein können. manche gehen ja sogar so weit und wollen alle homosexuelle tot sehen.
einfach nur traurig...


Von: abgemeldet
2008-05-07T19:40:20+00:00 07.05.2008 21:40
Ja ja, immer diese schwulen ^^°. schlimm sowas. und erst die geifernden Mädchen die sowas lesen!
*Sabber weg wischt*
Ne, ist wieder mal sehr schön geschrieben gewesen.
Von: abgemeldet
2007-08-19T15:18:51+00:00 19.08.2007 17:18
die story is sooooooooo toll
bitte bitte bitte bitte bitte bitte schreib weiter

Von: abgemeldet
2007-08-19T15:18:31+00:00 19.08.2007 17:18
die story is sooooooooo toll
bitte bitte bitte bitte bitte bitte schreib weiter

Von:  Black_Polaris
2007-04-18T19:32:50+00:00 18.04.2007 21:32
ooooooooooooohhhhhhhhhhhhhhhhhhhh

bitte schreib schnell weiter, deine story ist so rührend ^^


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