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Extended Security

Seto x Joey
von

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Erste Drohung

Nach spannenden Sekunden ist der Umschlag endlich offen und alles was sich darin befindet ist ein Stück Papier im selben Format wie die Hülle. Schnell frischen Sauerstoff einsaugend zupft Joey an dem Inhalt, der ohne großen Widerstand herausrutscht.

Neugierig fliegen seine Augen über die kurzen vier Zeilen die dort geschrieben stehen:
 

Das Spiel beginnt, auf Leben und Tod,

gefährliche Taten, endend mit Rot.

Der Spielmaster stets unbekannt,

nur seine Knechte er euch entsandt.
 

---------------------------------------------------------------------------
 

Immer und immer wieder liest Joey über diese Zeilen, die undefiniert in seinem Kopf hallen. Mit gerunzelter Stirn versucht er den Sinn dieses Vierzeilers zu erfassen, aber irgendwie erweist es sich schwieriger als erwartet.

"Was zum Teufel...? Was soll denn das heißen? Die erste Zeile ist ja klar, auch wenn sie mich nicht gefällt, aber "gefährliche Taten, endend mit Rot"...na ja, wahrscheinlich ist Blut gemeint. Das muss ich unbedingt Kaiba sagen." Gerade will sich Joey erheben, als eine tiefe Stimme hinter ihm ertönt.

"Das verspricht ja richtig spannend zu werden. Von wo hast du diesen Brief?"

Erschrocken fährt Joey herum und blickt in zwei ernste eisblaue Augen. "Äh, nun ja...ich...ich habe es gerade am Boden gefunden."

Ohne weitere Fragen zu stellen, schreitet Kaiba zielstrebig in die Küche. "Komm mit!"
 

"Was sollen wir jetzt machen Kaiba?"

"Gib den Brief her." Zögernd schiebt Joey den Zettel über den Küchentisch, an dem beide bei einer dampfenden Tasse Kaffee sitzen.

"Na dann werden wir mal das Rätsel lüften, denn so schwer wird es ja nicht sein. Die erste Zeile ist klar, sowie auch die zweite. "Der Spielmaster stets unbekannt"...na ja, das heißt ja dann wohl, dass der Drahtzieher hinter der ganzen Sache sich nicht blicken lässt und deswegen seine Gefolgsleute auf uns hetzen wird. So schwer ist es ja nicht."

Gespannt lauscht Joey auf die Schlussfolgerungen seines Bosses.

"Sehr einfallsreich ist dieser Spielmaster ja nicht, wenn man seine Nachrichten so leicht entziffern kann."

"Vielleicht wollte er es uns gar nicht schwer machen."

"Hmm...mag sein, aber dann hätte er es uns gleich in einem normalen Brief mitteilen können."

"Und was willst du dagegen tun?"
 

Seufzend lehnt sich Kaiba nach hinten und blickt den Blonden zweifelnd an. "Warum muss ich mir schon wieder wegen deiner Arbeit den Kopf zerbrechen. Das ist schließlich dein Job, oder nicht?"

Erst jetzt realisiert Joey, auf was er sich da eingelassen hat. Er hatte sich nie großen Gedanken über die Verantwortung, Gefahr oder Situationen den Kopf zerbrochen, aber jetzt scheint ihn alles auf einmal einzuholen.

"Äh...ja, da hast du recht..."

"Und wie reagierst du jetzt auf diese Nachricht?" Mit einem herausfordernden Schmunzeln wartet Kaiba auf eine Antwort.

"Äh...ich...ich...hmmm. Ich werde zuerst einmal in der KC anrufen, ob irgendwas Ungewöhnliches aufgetreten ist. Dann werde ich durch das Haus gehen und schauen, ob ich etwas Auffälliges finden kann und dann werde ich sofort einen Text vorbereiten bzügl. eines Security-Castings."

"Für den Anfang mal nicht schlecht. Du lernst dazu, Köter."

"Vielen Dank für die Blumen."

Ein kurzes Schnaufen ertönt, als sich Kaiba ein wenig schwerfällig aus dem Stuhl erhebt. Bevor Kaiba aus der Küche verschwinden, dreht er sich auf dem Absatz um.

"Ach ja, was ich noch sagen wollte: Ich will täglich einen Bericht von dir, in dem du deine Aktivitäten und die des Feindes - sofern du die kennst - schreibst. Verstanden, Wheeler?"

"Wenn's sein muss." Überfordert lässt sich Joey auf den Tisch fallen, als Kaiba mit lauten Schritten auf den Blonden stürmt und ihn grob an den Haaren wieder nach hinten reißt.

"Dir scheint der Ernst der Lage noch nicht klar zu sein. Hier geht ein Psychopath um, der es auf mich oder etwas, was ich besitze, abgesehen hat und du führst dich auf wie ein sieben jähriges Kind, das seine Schulaufgaben nicht machen will. Anscheinend habe ich dich doch überschätzt und du bist der Falsche für diesen Beruf. Nur weil man ein wenig kämpfen kann heißt es noch lange nicht, dass man auch Situationen richtig einschätzen kann!"
 

Überrascht von Kaibas Handlung und über den Schmerz auf seiner Kopfhaut schaut Joey geschockt zu Kaiba. Gerade als Kaiba mit seiner Predigt fertig ist lässt er ihn unfreundlich los und baut sich drohend vor ihm auf.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht reibt sich der Blonde über seinen Kopf und fixiert den Jungmillionär wütend.

"Was ist denn in dich gefahren? Das hättest du mir aber auch normal sagen können, schließlich ist das alles hier neu für mich und solche Psychopathen treffe ich auch nicht täglich. Mensch Kaiba, schraub dich mal zurück."

Doch das war die falsche Antwort. Anstatt dass sich Kaiba beruhigt verfinstert sich seine Miene immer mehr und eine bösartige Aura macht sich breit.

"Wheeler, ich glaube du solltest jetzt gehen und deinen Pflichten nachgehen, als mit mir hier zu diskutieren. Meine Selbstbeherrschung ist nicht grenzenlos."

Dem Blonden ist klar, dass Kaiba gerade außer sich vor Wut ist, aber es ist gegen seine Natur klein bei zu gehen (oder Dummheit? Tollkühnheit? Todessehnsucht?) und so eine negative Energie, die Kaiba ausstrahlt, schüchtert ihn auch nicht ein.

"Hör mal du eingebildeter Schnösel! Für mich ist das hier auch kein Zuckerschlecken und ich mache mir genau so Sorgen um Mokuba wie du, aber ich kann sofort auch nichts an dieser Situation ändern, aber..."

Wütend springt Joey auf und schnappt sich Kaibas Hemdkragen.

"...aber ich versuche alles Mögliche um ihn zu beschützen und du solltest lernen mir zu vertrauen, sonst sehe ich kein gelungenes Happy End!"

Böser Fehler - Selbstbeherrschung adé.
 

Blitzartig schnappt sich Kaiba Joeys Handgelenk und dreht es hinter dessen Rücken. Zischend flüstert er in Joeys Ohr.

"Wage es ja nicht, mich herauszufordern. Immerhin bin ich dein Auftraggeber und ich könnte dich sofort wieder feuern."

Mit einem kräftigen Stoß rammt der Blonde seinen Ellbogen in die Magengrube des Firmenleiters, der in keuchend loslässt.

"Tu es doch wenn dir meine Arbeitsweise nicht gefällt! Viel Spaß bei der Suche nach jemand neuem!"

Gerade als sich Joey wieder auf Kaiba stürzen will, der auf dem Boden kniet und weiterhin seinen Magen festhält, weicht der Kniende aus und stellt Joey ein Bein. Überrascht über dessen Wendigkeit stürzt der Blonde und fliegt der Länge hin auf den gefliesten Boden.

"Ich habe dir gesagt, du sollst dich nicht mit mir anlegen!"

Schnell setzt sich Kaiba auf seinen Security Man, um ihn auf den Boden zu nageln, bevor er sich wieder aufrichten kann.

"Wheeler, du strohdumme Flohtöle! Diese ganze Geschichte hat nichts mit Vertrauen zu tun. Aber wenn du nicht schnell aus deinen unterprivilegierten Hundeträumen aufwachst, dann wird noch schlimmes auf uns zu kommen. Ich gebe dir noch eine Chance bevor ich dich hochkant rauswerfe."

Wutschnaubend schlägt Joey um sich, um sich zu befreien, doch erfolglos. Kaiba ist einfach zu schwer.

Nach weiteren fehlgeschlagenen Befreiungsversuchen gibt er sich geschlagen und bleibt regungslos liegen.

"Gehst du jetzt bitte runter?" Genervt wartet er bis sein Gegenüber von ihm aufsteht, doch nichts geschieht.

"Kaiba? Ich gebe auf. Du hast gewonnen." Doch auch darauf reagiert er nicht. Alles was der Gewinner macht ist weiter zornig auf den Unterlegenen zu starren, als ob er überlegen würde, ob er ihm den Kopf abreißen solle oder nicht.

"Mensch Kaiba, beweg' endlich deinen Arsch. Ich muss noch anrufen und so weiter. Oder willst du mich jetzt aufhalten?"

Ein leichtes Zucken durchfährt Kaibas Körper. Ganz langsam löst sich das wutverzerrte Gesicht und eine verwunderte Miene macht sich breit.

Als ob der Firmenchef erst jetzt realisieren würde, was er getan hat, gibt er Joeys Hände frei, die er bis jetzt am Boden festgehalten hat und sieht ihn weiterhin unverwandt an.
 

wamm

Ruckartig steht Kaiba auf und verlässt ohne ein weiteres Wort die Küche.

Am Boden liegt ein perplexer Junge, der zusammengekrümmt seine rechte Backe hält.

//Verdammt tut das weh. Für was war dass denn jetzt? Musste er unbedingt die Faust nehmen?//
 


 

Verschlafen reibt sich Joey den letzten Schlaf aus den Augen, als er seinen Wecker rücksichtslos abgestellt hat. //Man, war das ein scheiß Abend gestern. Nicht nur das ich mich gestern mit Kaiba gezofft habe, ich war gestern noch so lange wach wegen diesem blöden Text für das Casting.//

Am Boden neben Joeys Bett liegt ein Haufen an zusammengeknüllten Zetteln und oben drauf thront ein Blatt mit dem fertigen Exemplar seines Ausschreibens.
 

Casting für seriöse Sercurity Mans!
 

Fühlen Sie sich körperlich fit und beherrschen diverse Kampfsportarten? Wissen Sie was Loyalität und Verantwortungsgefühl sind?

Dann kommen Sie doch zu unserem Casting, denn wir suchen gewiefte und talentierte Sicherheitsbeauftrage für die Kaiba Corporation!
 

Datum: 03. Oktober

Ort: Kaiba Corporation

Uhrzeit: 10 Uhr

Kontaktperson: Joey Wheeler
 

Wir freuen uns auf ihre mutige Entscheidung!
 

Genüsslich trottet Joey in die Küche um zu frühstücken, als er Kaiba bereits am Tisch sitzen sieht. Ohne ihm die geringste Aufmerksamkeit zu schenken, bereitet er sich ein Frühstück vor und setzt sich zu ihm - allerdings am anderen Ende des Tisches.

Auch der Jungmillionär lässt sich nichts anmerken und liest ungestört in seiner Zeitung.

5 Minuten...10 Minuten...15 Minuten betretenes Schweigen. Schlussendlich bricht Joey die Stille.

"Ich bin mit dem Text fertig. Ich meine für ein Casting."

Geräuschvoll lässt er den Zettel rübergleiten. "Lies es dir mal durch."

Schnell huschen Kaibas Augen zu Joey und dann auf das Stück Papier, als er es ruhig in die Hände nimmt.

Lauernd beobachtet der Blonde dessen Miene, die sich bei jedem Satz immer mehr verzieht - er macht sich lustig über das Geschriebene.

"Und? Was sagst du dazu?"

"Du musst unbedingt besser in Englisch aufpassen?"

"Hä?"

"Du weiß schon, dass die Mehrzahl von "man" "men" ist und nicht "mans" oder?"

"Hmpf" gespielt verletzt dreht sich Joey weg.

"Und wo in der KC willst du das Casting organisieren?"

"Kannst du mir nicht einen Meetingraum zur Verfügung stellen? So für acht Stunden?"

"Wenns sein muss."

"Danke! Ich muss dann mal los und dieses Ausschreiben verteilen!"
 

Wieder motiviert sprintet Joey durch das Haus um sich herzurichten. Laut knallend lässt er die Tür ins Schloss fallen und joggt fröhlich durch die Straßen um hier und dort einige Zettel zu verteilen. Er hat fast den ganzen Tag damit verbracht, sein Kunstwerk - welches von Kaiba ein wenig ausgebessert worden ist - zu verteilen.

Er besuchte die verschiedensten Geschäfte, wie Kampfdojos oder Sportgeschäfte, Freunde, die eventuell jemanden kennen könnten, oder drückte einfach willkürlich Leuten dieses Stück Papier in die Hand.

Um 16:00 Uhr klingelt schließlich sein Handy. Verwundert über einen Anruf, da er dieses Handy noch nie benutzt hat, zieht er das Gerät aus seiner Gürteltasche und hebt ab.

"Joey Wheeler."

"He Köter, wie lang willst du noch durch die Straßen streunen? Oder hast du eine passende Hündin gefunden? Beweg seinen Hintern hier her, ich muss mit dir etwas besprechen."

"Ja ja, musst ja nicht gleich so ausfallend werden. Bin ja schon unterwegs."

//Über was er wohl mit mir reden will. Vielleicht wegen gestern?//
 

Nach 20 Minuten Fußmarsch steht Joey schließlich in Kaibas Büro, der ihn finster anschaut.

"Was habe ich denn jetzt ausgefressen?"

"Komm her und lies das."

Mit einer bösen Vorahnung nähert er sich dem Bürotisch und sieht darauf ein fein säuberliches Blatt Papier mit weiteren vier Zeilen drauf.
 

Eure Vorbereitungen nehmen ihren Lauf

jede Mühe mich zu stoppen nehmt ihr in Kauf.

Doch heutiges Unheil ihr nicht vermögt zu verhindern,

grün/rot oder rot/grün - Verwirrung - wird euch behindern.
 

Aufmerksam liest sich Joey die Zeilen mehrere Male durch, bis er resigniert den Zettel zurück auf den Tisch legt.

"Hast du schon herausgefunden, was das bedeutet?"

"Nicht wirklich, aber was mir größeres Kopfzerbrechen bereitet ist..."

"...warum er weiß, dass unsere Vorbereitungen am Laufen sind. Er meint sicher das Casting."

Zustimmend nickt der Firmenchef, dessen Gehirn auf Hochtouren läuft, um nach einer Lösung zu suchen.

"Sieht nicht gut aus. Ob unter den Leuten, denen ich das Schreiben gegeben habe, dieser Spielmaster dabei war?"

"Kann gut sein, aber ich glaube er hat es durch jemand anderen erfahren oder durch etwas."

"Hmm...irgendwie weiß er immer über unsere Schritte bescheid. Wie ist das möglich?"

"Ich habe keine Ahnung, aber was er wohl mit "grün/rot oder rot/grün" meint. Wo findet man diese Farben?"
 

Für kurze Zeit sind Beide still und überlegen nach verschiedenen Gegenständen oder Orte, die die Farben grün und rot beinhalten.

"Vielleicht ist eine Person, die uns umbringen soll rot-grün gekleidet."

Überrascht von Joeys dummer Idee verdreht Kaiba die Augen.

"Überanstrenge nicht deinen Kopf, Wheeler! Auf so etwas kannst auch nur du kommen.

Ein wenig eingeschnappt, dass sein Einfall als "dumm" abgestempelt wurde, dreht sich Joey zur Tür um das Büro zu verlassen.

"Ich drehe mal eine Runde durch die Firma. Vielleicht fällt mir ja noch was anderes zu dieser grün-rot-Geschichte ein."

Als Antwort bekommt der Blonde nur ein geistesabwesendes Raunen.
 

Nachdenklich inspiziert Joey die Firma um vielleicht auf etwas Ungewöhnliches zu stoßen. Wie vom Blitz getroffen, bleibt er abrupt vor einer Maschine stehen, auf der verschiedene rote und grüne Lichter blinken.

Schnell sucht er einen Mitarbeiter um herausfinden zu können, wessen Funktion diese Maschine hat.

"Entschuldigung! Können Sie mir sagen, für was diese Maschine gebraucht wird und was diese ganzen Lichter sollen?"

Überrascht über so eine komische Frage, nähert sich der Mitarbeiter dem Gerät um es ihm zu zeigen.

"Diese Maschine ist für den Sound in den Spielen zuständig. In ihr sind hunderte verschiedene Tracks gespeichert, sowie diverse ITs. Sie mischt diese zusammen nach einem bestimmten Muster, den wir ihr erst geben müssen, da er sich natürlich von Spiel zu Spiel ändert. Momentan laden wir wieder neue ITs drauf und..."

"...Entschuldigung, aber was ist ein IT?"

"Ein IT? Ein IT ist sozusagen der Sound, den Sie im Hintergrund hören. Damit meine ich jetzt nicht Musik, sondern zum Beispiel Vogelgezwischter, Grillenzirpen, Windrauschen, etc..."

"Ah ha. Und warum blinken da so viele Lampen?"

"Ha ha...das ist bei einer Maschine üblich. Damit sagt sie uns, das sie arbeit, welche Festplatte gerade benutzt wird und wo eventuelle Fehler sind."

"Ach so, ok. Vielen Dank für die Auskunft."

"Kein Problem. Gern geschehen."
 

Schnurstracks macht sich Joey zu Kaiba auf, um ihm die neuesten Erkenntnisse zu erzählen.

//Lampen, sicher. Warum bin ich nicht früher drauf gekommen. Vielleicht passiert etwas mit diesen Maschinen. Eine Explosion? Oh Gott, ich muss schnell zu Kaiba!"

Ohne groß an der Tür anzuklopfen, stürmt der Blonde ins Büro und erntet prompt einen vernichtenden Blick vom Inhaber.

"Was soll das, Wheeler? Seit du hier arbeitest schaffe ich kaum noch das Arbeitspensum was ich vorher hatte! Und bis jetzt ist das erst dein zweiter Arbeitstag!"

"Sorry, aber es ist wirklich wichtig! Ich glaube ich habe des Rätsels Lösung?"

Schlagartig verändern sich die Gesichtszüge des Firmenchefs und warten gespannt auf die Antwort.

"Eine Maschine ist die Lösung. Diese Maschine zum Beispiel, die bei euch den Sound herstellt hat grüne und rote Lichter."

"Eine Maschine,..."

Langsam schließt Kaiba seine Augen um intensiv über diese Idee nachdenken zu können. Unter den Lidern merkt man, wie der Augapfel hin und her düst um in den zahlreichen Ecken seines Gehirns zu stöbern.

Aufgeregt geht Joey auf Kaiba zu, der mit seinen Gedanken viel zu beschäftigt ist, um den Blonden zu bemerken.

Nach reichlichen Überlegungen öffnet er seine Augen wieder und sieht seinen Security tot ernst an.

"Wie? Ach egal. In dem Brief steht, dass das Unheil heute stattfinden wird. Lass sofort die Firma evakuieren, da immer die Chance auf eine Explosion solcher Maschinen bestehen kann. Schließlich enden alle Taten mit rot, also mit Blut, und soweit brauchen wir es nicht kommen lassen. Nachdem das Gebäude leer ist, fahren wir auch nach Hause. Ich kann da auch weiterarbeiten. Beeilung!"
 

Das lässt sich Joey nicht zweimal sagen. Wie von der Tarantel gestochen rast er aus dem Büro und bittet die Angestellten mittels Lautsprecher nach Hause zu gehen, da der Tag für heute beendet ist. //Warum die Leute unnötig beunruhigen.//

Um 18:30 ist die KC wie leer gefegt und nur zwei einsame Gestalten befinden sich im 8. Stock des monströsen Konzerns.

"Ok, jetzt sollten wir auch lieber gehen."

Schnell packt Kaiba die nötigen Papiere und seinen Laptop ein, trinkt noch schnell den letzten Schluck aus seiner Kaffeetasse aus und zusammen verlassen sie das Gebäude. Aus lauter Gewohnheit will Kaiba schon in die Limousine einsteigen, doch da es noch so früh ist, steht kein Roland und deswegen auch kein Auto da.

Kurzerhand kramt der Millionär seinen Autoschlüssel raus, welcher für seinen Wagen in der Garage ist.

"Komm mit, ich fahre uns nach Hause."
 

Die Straßen der Stadt sind überfüllt von Gewerbstätigen, die so schnell wie möglich nach Hause wollen. Die Autos versuchen sich vergebens gegenseitig anzuschieben und die Fahrer schicken Stoßgebete für eine grüne Welle.

Gerade fährt Kaiba auf eine Kreuzung zu, als die Ampel auf rot springt und so bremsen müsste, doch nichts davon geschieht.

//Verdammt, was ist denn los? Seit wann gibt es ein blaues Licht bei Ampeln. Ist jetzt rot oder grün. Was...???//

"Verdammt Kaiba, brems' endlich!!!" Aber Zu spät.

Verzweifelt versucht Kaiba noch zu bremsen, doch mit dieser Geschwindigkeit schlittert er weit über die Haltelinie hinaus und direkt in den Querverkehr.
 

Nun geht alles rasend schnell.

Quietschende Reifen, gellende Schreie der Passanten, schreckerweitete Augen der Insassen. Kaibas Auto wird von einem links kommenden PKW erfasst und gegen eine Straßenlaterne am rechten Fahrbahnrand geschleudert.

Mit einem ohrenbetäubenden Knall, der Meterweit zu hören ist, bleibt das halbzerstörte Auto liegen. Keine Menschenseele wagt sich zu bewegen. Es scheint, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Selbst der Verkehr ist zum Stehen gekommen.

Nach 10 Schrecksekunden, bewegen sich die ersten Leute, um den Unfallopfern zu helfen. Hektisch reißen sie die Türen von Kaibas Wagen auf und schleifen sie auf den Gehweg. Einige Passanten schlagen vor Schreck die Hände vor den Mund.

Kaiba sowie Joey liegen leblos auf dem Boden, Augen geschlossen und bluten aus mehreren Wunden.

"Ruft schnell einen Krankenwagen!!!" Panisch zieht ein junger Mann sein Handy heraus und wählt schon die Notrufnummer, als Joey die Augen halb öffnet.

//Was ist passiert? Was ist hier los? Mein Körper...//

Wie in Zeitlupe dreht der Blonde seinen Kopf, als er Kaiba neben sich blutbefleckt am Boden liegt.

"Ka..aiba..."

//Was soll das? Es dreht sich alles. Es ergibt keinen Sinn...//

"Der Krankenwagen ist schon unterwegs!"

//Krank..kenw..wagen?//

Noch bevor Joey weiterdenken kann, verliert er erneut das Bewusstsein und gleitet in einen traumlosen Schlaf.

Nicht weit entfernt steht eine hochgewachsene Person, die sich mit einem leichten Lächeln umdreht und die aufgeregte Menge hinter sich lässt.
 

rrriiinnng

"Kaiba hier."

"Spricht hier Mokuba Kaiba?"

"Ja, der bin ich. Was kann ich für sie tun?"

"Ihr Bruder, Herr Seto Kaiba, wurde gerade ins Krankenhaus eingeliefert. Er...

"WAS? Seto ist im Krankenhaus?"

"Ja, er hatte mit Herrn Joseph Wheeler einen Autounfall und liegt jetzt auf der Intensivstation. Könnten Sie bitte ins Krankenhaus kommen?"

"Bin sofort da!"

Panisch ruft er nach Ronald, damit er ihn ins Krankenhaus fährt.

//Bitte großer Bruder, halte durch. Ich bin gleich bei dir!//
 

Schlitternd bleibt die Limousine vor dem Krankenhaus zum Stehen. Hektisch stürmt Mokuba ins Krankenhaus, direkt zum Empfang.

"Mein Name ist Kaiba. Bitte sagen sie mir wo mein Bruder liegt. Er wurde gerade eingeliefert." Mit tränenerstickter Stimme steht das Nervenbündel vor dem Tresen und wartet zitternd auf eine Antwort.

"Ihr Bruder liegt momentan auf der Intensivstation. Bitte warten sie im zweiten Stock, bis der Dienst habende Arzt aus dem Raum kommt."

Ohne sich zu bedanken stürmt der Junge in den zweiten Stock. Ein wenig außer Atem bleibt er vor einer schweren Doppeltür stehen, über der ein rotes Licht leuchtet.

Sekunden scheinen zu Minuten zu werden, Minuten zu Stunden. Eine halbe Stunde sitzt Mokuba schon vor der geschlossenen Tür, ahnungslos was mit seinem Bruder und Joey passieren wird.

Seine Augen sind schon längst gerötet, doch immer wieder stiehlt sich eine stille Träne aus seinen Augenwinkeln. Ratlosigkeit ist in seinem Gesicht geschrieben. Am Liebsten würde er jetzt laut schreien - vor Verzweiflung, vor Angst.
 

Nach einer weiteren Stunde erbarmt sich die Tür aufzugehen, um den Dienst habenden Arzt aus der Intensivstation zu entlassen, in der er fast zwei Stunden gestanden ist.

Kaum betritt er den Flur erblickt er den niedergeschlagen Jungen, der zusammengekauert auf einem der Sessel sitzt. Mit ernster Miene geht er auf ihn zu und legt eine Hand auf dessen Schulter.

"Sind Sie Mokuba Kaiba?" Ruckartig schnellt sein Kopf in die Höhe und fixiert das leicht lächelnde Gesicht des Arztes.

"J...ja." Schnell wischt er sich die Überreste einiger Tränen weg.

"Na na, warum so traurig? Ich kann dich beruhigen, dass bald alles wie beim Alten sein wird. Zum Glück hat alles viel schlimmer ausgeschaut als es in Wirklichkeit ist."

"Wie geht es meinem Bruder?"

Freundlich setzt sich der Arzt zu Mokuba; seine Augen strahlen Ruhe und Mitgefühl aus.

"Er wird jetzt in ein Krankenzimmer mit Herrn Wheeler gelegt. Da das Auto in die Fahrerseite gefahren ist, ist der linke Arm gebrochen, die linke Kniescheibe verrutscht und der Fuß ebenfalls zweimal gebrochen. Der Kopf blieb Gott sei Dank heil, außer Patzwunden und Kratzer. Drei Rippen sind ebenfalls angeknackst, aber das wird sich schnell einrenken lassen."

Während der Auflistung von Kaibas Verletzungen weiten sich Mokubas Augen immer mehr. Für ihn klingt das alles schrecklich, denn so ernste Verletzungen hatte sein Bruder bis jetzt noch nie gehabt.

"Und...und Joey?"

"Tja, Herrn Wheeler geht es da ein bisschen besser, da das Auto ja nicht in seine Seite reingefahren ist. Herr Wheeler hat ebenso angeknackste Rippen und einige Wunden am Kopf. Gebrochen ist zum Glück nichts, aber ihm wird der Körper die ersten Tage auch zu schaffen machen."

"Kann ich die beiden sehen? Bitte Herr Doktor."

"Natürlich. Ich führe dich in ihr Zimmer. Sie werden gleich dorthin geführt."

Ein wenig Schwach auf den Beinen wird Mokuba ins Zimmer 124 begleitet, in dem er nervös auf und ab geht und sich Gedanken über die nahe Zukunft macht.

Nach der 45sten Länge öffnet sich die Zimmertür und zwei Personen, die wie Tote regungslos daliegen, werden auf einem Liegebarren hinein geschoben.
 

Ohne groß zu überlegen stürmt der schwarzhaarige Wirbelwind auf den ersten Barren zu, aus dem ein brauner Haarschopf herausragt, den er eindeutig als Kaibas identifiziert.

„Seto! Seto, wie geht es dir?“

Ein wenig genervt von dem plötzlichen Hindernis, chauffiert die Krankenschwester die Patienten neben ihr Bett, damit sie die Kranken darauf legen kann.

„Bitte machen Sie Platz bis wird Herrn Kaiba und Herrn Wheeler fertig hergerichtet haben.“

Enttäuscht von dieser Abfuhr macht Mokuba Platz und „vertritt“ sich weiter die Beine vor der Tür.
 

„So, bitte schön. Jetzt können Sie gemütlich mit den beiden Herren reden.“

„Vielen Dank!“ Und schon stürmt der junge Kaiba ins Zimmer, in dem Kaiba und Joey nebeneinander liegen und abwesend auf die Decke starren.

„Großer Bruder!“ Gerade als sich der Junge auf seinen Bruder stürzen will, zuckt der Ältere zusammen und macht sich auf die anbahnende Schmerzenwelle gefasst die ihn gleich erwarten wird.

Schon liegt Mokuba in Kaibas Armen, das schmerzverzerrte Gesicht nicht sehend.

„Mokuba, pass doch auf! Hier liegt ein schwerstkranker vor dir und du stürzt dich so auf ihn drauf!“

Gescholten löst sich der Jüngere aus der Umarmung, da er eher etwas wie „Mir ist doch nichts passiert“ oder „So schnell geht kein Kaiba unter“ erwartet hat, doch statt dessen wird er zurechtgewiesen.

„Tut mir leid.“

„Ach geh, jetzt schmoll doch nicht so herum. Schließlich ist uns doch nichts Schlimmes passiert.“

Sofort hellt sich Mokubas Gesicht auf, als er Joeys Stimme vernimmt.

„Joey! Wie geht es dir?“

„In ein, zwei Tagen ist wieder alles fit, also mach’ dir keine Sorgen. Aber sag’ mal Kaiba, warum bist du bei rot über die Ampel gefahren? Hast du sie noch alle?“
 

Mit einem Tod bringenden Blick fixiert er Joey und funkelt ihn böse an, doch als er sich an die Situation zurück erinnert, macht sich ein ahnungsloser Gesichtausdruck breit.

„Ich habe keine Ahnung. Alles was ich sah war, dass alles blau wurde. Es war so, als ob ich keine anderen Farben wahrnehmen könnte. Es war wie…“

Plötzlich stoppt Kaiba mitten in seiner Erzählung als Joey und er sich geschockt in die Augen schauen.

„grün/rot oder rot/grün – Verwirrung – wird euch behindern.“ Kommt es aus Beiden unisono.
 

„Von was redet ihr beiden denn da?“

Ahnungslos schaut Mokuba zwischen den Verletzten hin und her.

„Ach nichts.“

„Mokuba? Kannst du mir bitte einen Gefallen tun und gemeinsam mit Roland schauen, wo mein Laptop ist und ihn mir bringen?“

„Bist du verrückt? Du hattest gerade einen Unfall und willst schon wieder arbeiten? Das lasse ich nicht zu!“

„Mokuba! Ich werde schon nicht arbeiten, wie soll ich auch, so mumifiziert wie ich aussehe. Im Laptop sind aber wichtige Daten drauf, die ich nicht verlieren will.“

„Versprich es, dass du nicht arbeiten wirst!“

„Versprochen Kleiner.“

Mit einem richtigen Unschuldsengel-Lächeln grinst er seinen kleinen Bruder an, der bei diesem Anblick nur weich werden kann.

„Ich gehe ja schon.“
 

Kaum schließt sich die Tür hinter Mokuba, dreht sich Kaiba zu Joey.

„Also gut, nun zu uns. Mit rot und grün waren die Ampelfarben gemeint. Durch irgendeine Droge wurde meine Wahrnehmung beeinträchtigt und wir hatten einen Autounfall. Eigentlich kann es nur der Kaffee gewesen sein, denn das Essen haben 100 andere Leute auch gegessen. Und mit „rot“ hat so ziemlich auch alles geendet, schließlich liegen wir hier im Spital.“

„Aber etwas bereitet mir Kopfzerbrechen…“

//Oh ho, Joey beginnt endlich an zu denken. Vielleicht hat ihm meine kleine Standpauke doch geholfen.//

„Und was Wheeler?“

„Na ja, wenn alles mit „rot“ endet, woher weiß dieser Spielmaster dass wir bei einem seiner Anschläge nicht draufgehen. Wenn du zum Beispiel sterben würdest, dann würde er nie das bekommen was er will.“

„Hmm…da hast du nicht ganz Unrecht. Aber wer versteht schon einen Psychopathen.“
 

Nach einer Stunde öffnet sich die Krankenzimmertür und Mokuba kommt mit einem Arzt ins Zimmer, Mokuba stolz den Laptop in seinen Händen.

„Mister Kaiba. Ich habe ihren Bruder getroffen und er meinte, sie wollen ihren Laptop haben. Ich kann das nicht erlauben.“

Mit einer entschuldigenden Miene, weil Mokuba sich erwischen hat lassen, blickt er zu seinem großen Bruder, der ohne zu Zucken zuhört.

„Und wieso nicht?“

„Das ist nicht gut für ihre Gesundheit. Außerdem sollten Sie so wenig elektronische Geräte wie möglich verwenden. Zumindest in der ersten Woche.“

„Wenn dass das einzige Problem ist. Da mein Arm eh funktionsunfähig ist, kann ich ihn eh nicht bedienen. Ich möchte den Laptop nur in Sicherheit wissen.“
 

Zufrieden nickend schreitet der Arzt zu Kaiba, mit seinem Befund in der Hand.

„Ach ja, bevor ich es vergesse: Die Empfangsdame hat mir einen Brief für sie mitgegeben. Er lag auf einmal auf ihrem Tisch. Er ist an Sie adressiert.“

Schnell tauschen Joey und Kaiba einen Seitenblick aus, als er den dünnen Umschlag entgegen nimmt und zögernd öffnet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2007-04-27T12:25:50+00:00 27.04.2007 14:25
jetzt hörste an so einer stelle auf,
ich fass es nicht^^
bin jetzt echt mal gespannt,
was in dem brief steht.
das kappi war auf jedenfall super,
mach weiter so,
hdl kim
Von:  Nara-san
2007-04-26T16:57:26+00:00 26.04.2007 18:57
mjar!
das wird immer spannender!
am besten fand ich den anfang, warum hast du ihn nicht länger auf ihm sitzen lassen können!
ens wenns weiter geht? ^^
Von:  vulkanier2
2007-04-25T22:23:50+00:00 26.04.2007 00:23
hi. ein echt spannendes kapitel. mir hat die auseinandersetzung zwischen kaiba und joey sehr gut gefallen. unter anderem diese rätsel,die der spielmaster geschrieben hat. fand ich eine gute idee,die du da eingebracht hast. hoffe,das das nächste kapitel nicht so lange dauert. grins
Von:  SatoRuki
2007-04-25T19:09:42+00:00 25.04.2007 21:09
*wink*
Ich geb auhc noch meinen senf dazu!^^°
also ich muss etwas los werden, auch wenn du mich danach hassen wirst! <.< *zitter*

Also die Handlung allgemein finde ich klasse! >.< Nur dein Stil... Den fand ich bei diesem Chap nich so berauschend...Das kannst du besser! >.< Wirklich großartige handlung und das war ja auch nich so makaber, aber ich bin besseres von dir gewöhnt!^^
Also das zeug in dem kaffee was war das? Wovon sieht man nur Blau und was is wegend em laptop?
Hu das is so spannend! >.<
Vor allem warum is Seto am anfang so ausgerastet?
Soviele Fragen...Menshc so spannend! >.< Schreibe bloß schnell weiter!
Entschuldige meine kritik ich möchte nur ehrlich sein
*wink*
*leise rausschleich*
mfg Sannitz^^ bis denn denn~
Von: abgemeldet
2007-04-25T16:51:14+00:00 25.04.2007 18:51
Das war ja Hammer!!!!!
ich fands echt toll.... boah diese Rätsel... ich will wissen wie es weitergeht!!!!
Sofort!
Nur eine Sache hat mich ein bissl deprimiert...
Als Mokuba von dem Unfall erfahren hat, dass hättest du noch viel dramatischer schreiben können...
bitte versteh das nicht falsch, es hat mir trotzdem total gut gefallen und ich freu mich schon auf das nächste kapi mit den nächsten Hinweisen!
*flausch*
chu
eule °v°
Von:  NeveralonE
2007-04-25T15:56:23+00:00 25.04.2007 17:56
ERSTE!!! ^^

oh mein gott....das ist hart
das jetz beide im krankenhaus liegen...
aber ich hab mir schon gedacht dass es um ne ampel geht *grins*
boah ich bin voll aufgeregt wies wohl weitergehn wird *rumhibbel*
lg ZaNne-chan


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