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Kurz und Schmerzlos

Kurzgeschichten von Eirien
von

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Der größte aller Schätze

Der kleine Herr Crusty lebte in einem kleinen Haus irgendwo weit weg von hier. Sein Land war ganz flach, bis auf einen kleinen Hügel hinter seinem Haus.

Herr Crusty reiste sehr viel in diesem Land herum und nach vielen Jahren kannte er jeden Zentimeter in- und auswendig. Doch hinter den Hügel bei seinem Haus setzte er nie einen Fuß. Viele Leute kamen und fragten ihn, warum er sich nicht auch noch diesen Teil des Landes ansah, aber er schwieg und lächelte nur.

Manchmal kam ein junger Herr, ging hinter den Hügel und kam bald mit leerem Blick zurück. Aber wenn einer von ihnen dem kleinen Herrn Crusty berichten wollte, was er dort gesehen hatte, gebot dieser ihm zu schweigen und schickte ihn fort.

Nach vielen Jahren kehrte einer der jungen Herren zu Herrn Crusty zurück. Aber er war nicht mehr jung, nein, sein Gesicht war alt und faltig und in seinen Augen lag Verzweiflung. Herr Crusty hab ihn besorgt herein, aber er lehnte ab.

»Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Sie gut daran getan haben, nicht hinter den Hügel zu gehen.«

»Ich weiß«, nickte Herr Crusty.

»Sie wussten damals genauso viel wie ich, und doch waren Sie viel weiser.«

»Ich weiß«, sagte Herr Crusty.

»Sie leben in diesem kleinen Haus und haben sonst nichts, und doch sind Sie unendlich viel reicher als ich.«

»Ich weiß«, meinte Herr Crusty wieder, »denn ich besitze den Schatz der Vorstellungskraft. Wer alles weiß, braucht keine Fantasie mehr.«



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