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Friendship

Die mit Abstand sinnloseste Geschichte seit es Schokolade gibt
von

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Nachts im Walde

Der Mann hielt seine große Axt drohend mit beiden Händen fest, als wenn sie sein größter Schatz wäre. Seine Blicke schweiften kurz durch den Raum, von der kleinen Komode, an dem Schrank vorbei bis zum staubigen Schreibtisch. Er bemerkte Jack nicht, der benommen unter den Trümmern der morschen Tür lag. Er legte seine Axt nicht nieder, er hielt sie mit klammernden Griff fest. Seine Augen blitzten, während er langsam auf Zeki und Lex zuging. Die Mädchen mussten tatenlos zusehen. Was könnten sie schon gegen einen ausgewachsenen Mann mit einer so mächtigen Waffe ausrichten?

Jeder seiner Schritte war wie ein kleines Beben. Zeki und Lex blickten tief in die Augen des bärtigen Mannes.

>Was soll ich nur tun? Ist er der Mörder? Wird er uns auch töten? Er schlägt uns sicher den Kopf ab.<

Die Mädchen waren wie gelähmt. Fynnya versuchte, ihre Füße vom Boden abzudrücken, um vielleicht genug Kraft aufzubringen, um den gewaltigen Mann umzustoßen, ohne, dass er mit seiner Axt ausholen konnte. Doch es ging nicht. Sie konnte sich vor Angst nicht rühren. Eine der beiden öffnete die Lippen, um einen Schrei auszustoßen, in der Hoffnung, einer könnte zu Hilfe kommen. Ihre Lippen sprangen auf, bebten, verkrampften sich, aber es drang nur ein zittriges Stöhnen zwischen ihnen hervor.

Der Mann stand nun genau vor den beiden Jungs. Er sah sie mit kaltem Blick an und erhob seine Hände, mit denen er die Axt festhielt. Er holte nicht einmal aus, sondern glitt vorsichtig mit ihr über ihren Köpfen hinweg. Er befestigte das mächtige Werkzeug an einer Halterung an der Wand an der Lex und Zeki standen. Sie hatten sie nicht gesehen. Wie auch? Sie waren von dem Mann abgelenkt, der mit angsteinflößender Mimik auf sie zu kam. Als er sich sicher war, dass die Axt an ihrem gewohnten Platz ruhte, ließ er sie los und zog seine Hände zurück. Lex, der vor Angst seine Augen zugekniffen hatte, öffnete diese langsam um sich über die momentane Situation zu vergewissern. Er sah, wie der bärtige Mann sich ohne seine Axt von ihnen abwand, ein paar Schritte machte und sich auf einen Stuhl setzte.

»Also? Verratet ihr mir warum ihr hier seid oder soll ich die Polizei verständigen?«

»E...ein Mann ... namens J...Jack ha...hat uns hergeführt.«

»Jack, wie? Sehr Leichtsinnig von euch, einfach mit einem solchem Mann mitzugehen. Haben eure Eltern euch nie gewarnt, dass ihr nicht mit Fremden mitgehen dürft?!«

»Wer sagt, dass Jack ein Fremder ist?«

»Jack hat keine Freunde! Er ist ein verwirrter, alter Einzelgänger, der sich Nachts durch die Wälder treibt.«

»Fragen sie ihn doch selbst.« sagte Lex, als er die auf dem Boden liegenden Trümmern der morschen Holztür deutete.

Der bärtige Mann neigte den Kopf leicht zur Seite und blickte auf die ehemalige Tür.

»Sehr witzig.« sagte der Mann nur, als er die Trümmer sah.

Lex erschrak: dort lag niemand; der Körper war verschwunden. Er musste geflohen sein, als alle auf den Mann geachtet haben. Der Mann fuhr mit seiner Hand durch seinen Bart, als wenn er über etwas nachdenken würde, dann griff er hinter sich in den Schrank und holte eine Flasche mit grünem Etikett und ein paar Gläser hervor. Er füllte in jedes der Gläser etwas von der grünlich schimmernden Flüssigkeit.

»Hier«, sagte er und schob die Gläser an das andere Tischende, »trinkt etwas. Ich habe euch sicher einen mords Schrecken eingejagt.«

»Woher wissen wir, dass es nicht vergiftet ist?« fragte Liz mistrauisch.

Der Mann lachte nur, hob eines der Gläser, reckte den Hals, legte den Kopf zurück und trank.

»Wer sind Sie eigendlich? Warum kamen Sie mitten in der Nacht mit einer Axt in den Händen hier hereingestürmt?« warf Zeki plötzlich in den Raum.

Der Mann runzelte die Stirn, knackste seine Finger und sah Zeki an.

» Mein Name ist Matowski. Ich bin der Förster dieses Waldes. Diese Hütte ist mein Eigentum.«

»Sie wohnen hier?«

Matowski antwortete nicht.

Er nahm eines der vollen Gläser, trank es aus und hielt kurz inne. Sein Blick war kalt und starr. Verzweiflung und Wut spiegelten sich in seinen Augen wieder. Als er aufstand um die Flasche wieder in den Schrank zu stellen, sagte er:

»Passt auf wen ihr in Zukunft begegnet. Seltsame Gestalten treiben sich in den Wäldern herum, die nichts gutes wollen. Ein Mädchen musste bereits sterben. Dem armen Ding wurde der Kopf abgeschlagen.«

»Katrin!«

»Woher wissen Sie von...«

»Verschwindet!« unterbrach Matowski und zeigte hinaus.

»Eben sagen Sie noch, dass es im Wald gefährlich sei und nun schicken Sie uns raus?« beschwerte sich Liz.

Der bärtige Förster lief ein Schauer über den Rücken, er ballte seine Hand zu einer Faust zusammen. Er starrte mit leichten Tränen in den Augen auf den Boden. Sein Atem wurde schneller und schwerer. Wer konnte es ihm verübeln? Wenn sie wüssten was er in den Wäldern gesehen hatte. Die Beine des mächtigen Försters gaben nach, sie knickten ein, sein Körper senkte sich nach unten, er brach zusammen. Der Stuhl fing ihn auf. Er nahm die Hände vor sein Gesicht.

»Wollt ihr denn nichts trinken?« murmelte Matowski und nahm ein weiteres Glas.

Zögernd gingen die Vier auf den Tisch zu und nahmen je ein gefülltes Glas in die Hand.

»Was ist das?« fragte Liz als sie dran roch.

»Das ist Schnaps. Wenn ihr nicht wollt, lasst ihn stehen, ich brauche ihn aber jetzt.«

»Was wissen Sie über Katrin?« fragte Lex.

Der Mann riss Liz das Glas aus der Hand, trank es aus und stellte es auf den Tisch zu den anderen. Er schob die leeren Gläser mit seiner Hand zur Seite und blickte sie an. Vier kleine Gläser, zerbrechliche, wehrlose, durchsichtige Körperchen. Während er die Gläser so ansah, schweiften seine Gedanken hinfort.

»Ich habe etwas gefragt! Was wissen Sie über die Tote?«

»Ich bin Förster, kein Geschichtenerzähler! Und jetzt geht mir aus den Augen.«

Zögernd gingen die Vier raus. Kurz bevor er draußen war, blieb Zeki plötzlich stehen, drehte sich um und sagte: »Wenn Sie etwas herausfinden, geben Sie uns Bescheid.«

Worauf der Förster mit einem freundlichen: »Halt's Maul und verpisst euch endlich!« antwortete.

In der Hoffnung, dass Matowski dem noch etwas hinzufügt, blieb er einen kurzen Augenblick in der Tür stehen und sah ihn erwartungsvoll an. Seine Finger tippten nervös auf das alte Eichenholz, welches für den Türrahmen verwendet wurde. Als er sich sicher war, dass der alte Förster nichts mehr zu sagen hatte, wandte er sich seinen Freunden zu und ging.

»Seltsamer Spinner, oder?« sagte Lex.

»Das kannst du laut sagen.«

Lex holte tief Luft.

»Wage es nicht!« drohte Zeki.

»Was denn? Darf man nicht mal mehr tief durchatmen?« grinste Lex.

»So wie finden wir jetzt nach Hause?«

»Wir gehen dem selben Weg zurück, auf dem wir hergekommen sind.«

»Und wie finden wir den Weg?«

»Wir folgen der Erdkrümmung.«

»Wie witzig... Andere Vorschläge?«

»Wir befragen die Erdkrümmung.«

»Lex jetz halt doch mal die Fresse.«

»Keine Sorge. Mit der Taschenlampenfunktion meines Handys finden wir den Heimweg schnell.«

»Jaja, du und dein Knüppel. Das ist doch grade mal so hell wie ein Glühwürmchen.« sagte Lex spöttisch zu Zeki.

»Hast du eine bessere Idee?«

»Ja, wir nehmen meins. Das sieht besser aus und strahlt mehr Licht aus.«

»Pah, das Billigteil soll uns Heimführen?«

»Aber deine Schraube die an einer Batterie gebunden ist.«

»Nehm das zurück!«

Während Lex und Zeki sich stritten, wer den grö... äh... wessen Handy besser ist, gingen Liz und Fynnya genervt mit einer echten Taschenlampe weiter, die Liz dabei hatte.
 

Matowski stand vor seiner Hütte und sah den Vieren noch nach. Als der letzte Lichtstrahl und das letzte Geräusch von ihnen von der Dunkelheit verschlungen wurden, schaute er sich vorsichtig um und sagte nur: »Sie sind weg.«

Einige Zeit passierte garnichts. Man hörte in den Büschen ab und zu ein Knacken und das Rauschen der Blätter bei einer leichten Nachtbriese.

»Sie sind wirklich weg. Du kannst mir vertrauen.«

»Vertrauen?« hörte man eine entfernte Stimme fragen, »Wie soll ich dir jemals wieder vertrauen?«

»Ich hätte dir sagen sollen, dass sie ...«

»Schweig! Ich habe deine Ausreden langsam satt.«

Matowski stand der Schweiß auf der Stirn.

»Komm doch erstmal mit zu mir rein, dann besprechen wir die Einzelheiten.«

In dem Moment trat ein Mann aus dem Schatten hervor. Er sah völlig zerzaust aus, seine Kleidung war alt, schmutzig und roch nach Mottenkugeln. Er trug etwas bei sich, doch Matowski konnte nicht erkennen was es war.

»Was weißt du über sie?« fragte der finstere Mann.

»Sie kam damals zu mir, geschickt von ihrer Mutter. Sie hatte irgendwie erfahren, dass du bei mir warst.«

»Hat sie was gesagt?«

»Ja.«

»Was?«

»Sie vermisst dich.«

»...«

»...«

»Reden wir drinnen weiter.<<



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tainja
2007-04-14T11:00:52+00:00 14.04.2007 13:00
Die szenne am anfang mit der axt ist hammer spannend. total geil geschrieben!!!! Der kleine "streit" mit von Zeki und lex ist echt lustig und fast niedlich XD erdkrümmung.nana! Der letzte teil dieses kapitel ist spannend und wirft schön fragen auf (gut siehe charakter besachreibung, wer ist der mann aus dem gebüsch XP~ oder doch nicht.) der förster ist echt strange und zu höflich XD
liebe grüße
das verrückte täubchen tai


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