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Wer ich wirklich bin

von

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Der Traum ohne Zukunft

Dröhnende Stille lag über dem Wald, der sich weit über das Land erstreckte. Wie ein Meer aus Finsternis bahnte er sich seinen Weg über die Ebene und verschluckte jegliches Licht, dass der Mond und die Sterne hinab warfen. Tot und kalt stand die hohe Mauer, die Wald und Dorf voneinander trennten. Rosa Haare wehten im Wind.

Sakura wandte leicht den Kopf und blickte auf das Dorf hinter ihr. Alles war dunkel, die meisten Anwohner waren geflohen. In keinem der, sonst so hellen Häuser brannte Licht. Konoha wirkte wie ausgestorben. Hier und da sah Sakura den Schatten eines vollauf bewaffneten Shinobi huschen, doch sonst war es still und leer.

Sie sah wieder nach vorne und blickte stumm auf den Wald.

Tsunade hatte ihnen den Auftrag erteilt, sich noch vor der Stadtmauer zu positionieren, damit man Rai schneller finden könne. Itachi solle sich nur auf diesen einen Gegner konzentrieren. Die Anderen waren noch einmal nach Hause gegangen, um sich vorzubereiten.

Sie selbst hatte nicht in ihr Haus gewollt. Jetzt, wo Rai so nahe schien, jetzt, wo sie gegen die Menschen kämpfen sollte, die so lange ihre Familie gewesen waren, fühlte sich Alles hier in Konoha so fremd und fern an.

Ein kleines Lächeln stahl sich in Sakuras Gesicht.

Alles hätte anders kommen können. Hätte sie Rai von ihrem Auftrag gegen ihn erzählt, würde auch sie jetzt in diesem Wald stehen und gegen Konoha in die Schlacht ziehen. Doch auch in dieser Situation, würde sie ihre Freunde verraten. Auch so, wäre sie nicht glücklich.

„Es ist so falsch.“ Flüsterte sie in den Wind. „Von Anfang an, konnte es nur falsch werden.“

Sie spürte, wie sich einige Personen von hinten näherten. Wenige Augenblicke später, standen auch schon fünf Shinobi neben ihr.

„Wir bilden zwei Teams!“ An der Stimme erkannte Sakura sofort, dass es sich um Neji handelte. Er hatte die Leitung der Mission übernommen.

„Zwei von uns werden vorausgehen und den Feind beobachten. So können sie uns nicht überrennen. Die Anderen warten mit Itachi etwas im Hintergrund. Dennoch sollten wir uns von der Mauer entfernen.“ Sasuke warf dem Hyuga einen kurzen Blick zu. „Neji und ich werden gehen. Ihr Anderen folgt uns erst, dann versteckt ihr euch im Wald.“ Die Angesprochenen nickten, dann verschwanden sie.

Mit einem großen Satz sprang Sakura von der Stadtmauer. Sie rannte noch einige Minuten durch den Wald bis sie schließlich anhielt. Leichtfüßig landete sie neben Itachi. Naruto und Lee waren nicht mehr zu sehen. Anscheinend hatten sie sich etwas weiter von ihnen entfernt. Sakuras Blick ging ziellos durch den Wald. Schließlich blieb er an der Gestalt neben ihr hängen, die, an einen Baum gelehnt, die Augen geschlossen hatte. Langsam kam sie auf ihn zu und setzte sich neben ihm ins Gras.

Sie wusste selbst nicht, warum, doch in letzter Zeit tat Itachis Nähe gut. Diese ständige Ruhe und Gelassenheit, die von ihm ausging, lies Sakura oft ihre Sorge vergessen.

Sie sah zu ihm auf. Sein Gesicht war kalt und gleichgültig. Fast wie eine Statue stand er bewegungslos vor ihr. Sie senkte den Blick und fuhr mit der Hand über den Waldboden. Leise begann sie zu sprechen.

„Darf ich dich etwas fragen?“ Langsam sah sie wieder zu ihm auf. Anfangs zeigte der Uchiha keine Reaktion, doch nach einigen Sekunden öffnete er schließlich die glühenden Augen und sah zu ihr nach unten. „Was fühlst du dabei, wenn du daran denkst, deinen Schüler zu töten?“ Einen Moment lang sahen sie sich stumm in die Augen. Schließlich sah Itachi wieder auf und blickte in den Himmel.

Ein paar Wolken verdeckten gerade den Mond und so war es recht dunkel im Wald. Hier und da blitzten die Sterne hindurch, doch spendeten sie kaum genug Licht, um über weitere Entfernungen sehen zu können.

Geduldig wartete Sakura auf seine Antwort. Sie wollte ihn nicht drängen.

Der Uchiha atmete tief ein und setzte zu seiner Antwort an. „Warum sollte ich irgendetwas dabei fühlen? Letzten Endes wird er auch nur Einer von Vielen sein, die durch meine Hand gestorben sind.“ Sakura runzelte die Stirn. „Aber er war doch dein Schüler! Verbindet dich denn gar Nichts mit ihm?“ Langsam legten sich die roten Augen wieder auf die Konoichi, die vor dem Akatsuki saß. Wieder schwieg der Uchiha für einen Moment. Das Rot seiner Augen biss sich mit dem Grün Sakuras.

„Ich bin nicht so wie du. Wenn ich den Auftrag bekomme, Jemanden zu töten, dann halten mich keine Erinnerungen, keine Gefühle. In dem Moment, in dem ich töten soll, lösche ich die Erinnerung an diese Person.“ Sakuras Blick wurde mit Jedem seiner Worte trauriger. „Deshalb konntest du ihn nicht töten.“ Fuhr er fort. „Weil du dich nicht von deiner Bindung, deiner Erinnerung an ihn lösen kannst. Deshalb wirst du ihn nie töten können, ohne auf ewig die Last mit dir zu tragen, einen Freund, einen geliebten Menschen umgebracht zu haben.“ Sakura wandte den Blick ab und sah zu Boden. Sie zog ihre Hand zurück und sah nachdenklich und traurig darauf. „Fällt es dir deshalb so leicht, ohne jede Emotion durch dein altes Zuhause zu gehen? Hast du Alle Erinnerung an deine Familie, deine Freunde gelöscht?“ Der Uchiha sah nun wieder hinauf zum Himmel. Die Wolken hatten den Mond nun frei gegeben und er schien ihm durch die Blätter ins Gesicht. Ein sanfter Wind wehte und ein schwaches, trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Nein, habe ich nicht.“ Erstaunt sah Sakura auf. „Und ich habe selbst dafür gesorgt“, fuhr Itachi fort. „dass ich es nie vergessen werde, solange ich Lebe. Ich werde nie vergessen, dass ich ein Mörder bin.“

Im nächsten Moment hörte Sakura ein Rascheln im Gebüsch vor ihnen. Noch immer völlig verwirrt sprang sie auf und zog reflexartig ein Kunai. Bebend fixierte sie die Dunkelheit vor ihnen.

Langsam kam sie zu sich und lies das Kunai sinken. Sie spürte Nejis und Sasukes Chakra. Wenige Momente später standen die Beiden auch schon neben ihr.

Sasuke beobachtete die Konoichi, die nachdenklich zu Boden sah. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und sie sah leicht erschrocken zu ihm auf. Sie starrte in seine schwarzen Augen.

Konnte er das gemeint haben? Hatte er Sasuke gemeint?

Sie sah zum Älteren, dessen Blick sich im Himmel verlor. Er sah nicht zu ihr, obwohl er wohl ganz genau wusste, dass sie ihn gerade beobachtete. Das Lächeln war verschwunden und gab nun wieder das gewohnt gleichgültige Gesicht preis.

„Sie kommen nur langsam vorwärts.“ Nejis Stimme holte Sakura aus ihren Gedanken zurück und sie sah den Hyuga an. „Wie lange noch?“ „Nichte lange.“ Hörten sie eine weitere bekannte Stimme. Aus einem Gebüsch neben ihnen trat ein großer, weißhaariger Ninja mit einer Maske. Sasuke lächelte, als er seinen alten Sensei erkannte. Sakura musterte den Mann kurz, der sich jetzt lächelnd vor sie stellte. „Sie sind Kakashi, nicht wahr?“ Der Jo-Nin nickte schwach und kratzte sich am Kopf. „Eigentlich ist es eine Schande.“ Begann er. Fragend sah Sakura ihn an. „Na ja…“ fuhr Kakashi fort. „Nun bin ich sogar mal nicht zu spät und du könntest mich ausnahmsweise mal loben…“ Er zögerte. Verwirrt sah Sakura zu Sasuke, der nur abwinkte. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Jo-Nin. „Was wollen sie eigentlich hier? Ich dachte, dass nur wir hier draußen sein sollten. Die Anderen sind weiter bei der Stadtmauer, oder nicht.“ Kakashi nickte. „Wir sind zu eurer Verstärkung hier. Es sind mehr Gegner als wir dachten und möglicherweise schafft ihr es nicht, euch lange genug zu halten, bis ihr Rai gefunden habt. Ihr sollt euch hauptsächlich darauf konzentrieren, ihn ausfindig zu machen. Die restlichen Angreifer könnt ihr uns überlassen, beziehungsweise wir lassen sie näher ans Dorf heran, wo sie von unseren Truppen aufgehalten werden.“ „Wer, oder wie viele sind WIR?“ Warf nun der Hyuga ein. „Mit mir hat Tsunade acht weitere Jo-Nin geschickt, um euch zu unterstützen.“

Kakashis Blick fiel auf Itachi und er machte einen Schritt auf ihn zu. „Es ist lange her, Uchiha.“ Der Angesprochene wandte den Blick von Himmel ab und sah kurz aus den Augenwinkeln zu dem Weißhaarigen. Dann richteten sich seine Sharingan in die Dunkelheit vor ihm und er stieß sich leicht vom Baum ab. Sakura folgte seinem Blick und erkannte, was ihn aufmerksam gemacht hatte. „Sie kommen.“ Flüsterte sie zu den Anwesenden. Kakashi nickte und verschwand. Der Rest von ihnen ging leicht in die Hocke und wartete geduldig auf die Ersten Gegner.

Sakura griff in ihre Tasche und zog langsam ein Kunai heraus. In der Bewegung hielt sie plötzlich inne und starrte ins Leere vor sich.

Irgendetwas stimmte nicht. Sie konnte zwar hunderte von Chakren spüren, die sich ihnen langsam näherten, aber etwas fehlte.

Eine Bewegung Itachis riss sie aus ihren Gedanken. Der Uchiha stand langsam auf und sah sich kurz um. Die Blicke der Anwesenden hefteten sich verwirrt auf ihn. Der Schwarzhaarige drehte sich zu Sakura um, dann verschwand er. Ihre Augen weiteten sich.

Was tat er? Warum lief er weg?

Ein Beben durchzog ihren Körper und sie spürte ein gewaltiges Chakra, das sich schnell von ihnen wegbewegte. Sie fing an leicht zu zittern.

Und was sollte das jetzt? Wenn er schon verschwand, warum lies er sie dann sein Chakra spüren? Und auch noch in solchen Ausmaßen.

Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Uchiha. Seine Flamme war deutlich zu sehen. Sie lief in eineigen hundert Metern Abstand an der Mauer entlang. Jetzt änderte sie die Richtung und lief weg von Konoha. Doch wohin?

Mit einem Mal riss sie die Augen auf.

Da war es! Das, was sie so beunruhigt hatte. Itachi lief auf ein Chakra zu. Eins, dass sie bei den Ankommenden nicht hatte finden können, weil es sich von einer anderen Seite aus an Konoha heranschlich. Rais Chakra. Der Uchiha musste es ebenfalls bemerkt haben, deshalb war er einfach verschwunden.

„Sakura?“ Ein weiteres Mal wurde sie aufgeschreckt. Sie wandte den Kopf zu Sasuke, der sie fragend ansah. In der Ferne hörte sie bereits ihre Gegner durch den Wald heranrasen.

Sakura stand auf und sah Sasuke und Neji kurz an, die nun anscheinend gar Nichts mehr verstanden. Sie sah auf den Boden. „Verzeih mir, Sasuke.“ Flüsterte sie noch, eh sie sich umdrehte und Itachis Chakra folgte. Sasuke sprang auf, als er Sakura verschwinden sah. Einen Moment lang war er wie gelähmt, sein Kopf war leer und seine Augen starrten ungläubig auf die Stelle, an der er Sakuras rosa Haare hatte verschwinden sehen.

Auch Neji sah verwirrt in den Wald. Die Geräusche der Feinde wurden immer lauter.

Im nächsten Augenblick spürte der Hyuga einen leichten Luftzug, dann stand er plötzlich alleine in dem Dickicht.

Stöhnend stand er auf und aktivierte sein Byakugan. Er setzte bereits zum Sprung an, um Sasuke zu folgen, als er ruckartig den Kopf nach hinten riss und so knapp einem Kunai auswich, dass nun im Baum hinter neben ihm steckte. Er wandte den Kopf zur Seite und erstarrte. Aus dem Nichts tauchten hunderte von Shinobi in braunen Mänteln auf. Und sie Alle stürmten auf ihn ein.
 

Neji duckte sich unter einer Faust weg und griff nach einem Fuß, der nach ihm trat. Im selben Moment kamen drei weitere Fäuste auf ihn zu und er schleuderte besagten Fuß samt Besitzer einmal um sich und verschaffte sich etwas Platz. Dieser wurde sofort von neuen Angreifern eingenommen. Er sprang hoch und machte sich kurz ein Bild seiner Situation.

Er war alleine - Sie waren verdammt Viele! Und die meisten von ihnen drangen schon weiter in Richtung Konoha-Gakure vor.

Unter ihm schossen die Braunen Mäntel in die Höhe. Plötzlich wurde er am Fuß gepackt und in die Tiefe gezogen. Sofort schlugen dutzende Fäuste auf ihn ein und schmetterten ihn weiter zu Boden. Der Hyuga griff in seine Tasche und zog ein Kunai. Mit einer schnellen Bewegung versetzte er jedem in seiner Reichweite eine tiefe Schnittwunde, so dass sie von ihm abließen. Doch Diesen folgten Neue, die auf ihn losgingen. Ihre Zahl nahm kein Ende.

Hinter ihm sprang plötzlich ein Shinobi vom Baum und raste auf ihn zu. Neji riss geschockt den Kopf nach hinten. Warum hatte er ihn nicht bemerkt?

Wie in Zeitlupe sah er den großen Mann mit einem gigantischen Kunai auf sich zukommen. Nur noch Zentimeter trennten sie voneinander und Neji konnte gerade noch die Arme zum Schutz hochreißen.

Ein lautes Krachen ertönte und ein Schatten huschte aus dem Wald. Ruckartig wurde der große Mann im braunen Mantel aus der Luft gerissen und schlug hart gegen einen Baumstamm, der dabei krachend zersplitterte. Neji riss die Augen auf und sah ein grinsendes Gesicht in Nice-Guy-Pose vor ihm. Eine weitere Person sprang aus dem Wald und nahm sich die Feinde vor. „Wo sind Sakura, Sasuke und Itachi?“ Hörte der Hyuga Narutos Stimme aus dem Kampfgebrüll. „Sie sind verschwunden.“ Rief er dem Blonden zu, während er sich einen der Angreifer vornahm. „Wohin?“ Schrie nun Lee ihm entgegen. Neji deutete kurz in die Richtung, in die die Drei verschwunden waren, bevor er mit dieser Hand einen jungen Mann hart ins Gesicht schlug. Naruto sah kurz auf, registrierte Nejis Deuten und verschwand sofort in eben diese Richtung. Auch Lee setzte bereits zum Sprung an, als er von einer wütenden Stimme gebremst wurde. „Verdammt Lee! Wagt es ja nicht, mich mit dieser Typen schon wieder alleine zu lassen!“ Ein schwacher Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Schwarzhaarigen, dass warf er sich wieder in die heranstürmende Menge.
 

In weiter Ferne konnte Sakura das Gebrüll von hunderten Männern hören. Sie zwang sich selbst, nicht zurück zu sehen und kniff die Augen zusammen.

Sasuke und Neji standen nun alleine vor All dieser Gegnern. War es wirklich richtig gewesen, sie einfach alleine zu lassen?

Plötzlich spürte sie, dass Itachis Chakra anhielt. Er schien auf sie zu warten. Sakura beschleunigte ihren Lauf und bald sah sie den Uchiha vor sich zwischen den Bäumen stehen. Mit ruhigem Blick sah er in die Richtung, aus der Sakura Rais Chakra spüren konnte. Sie blieb neben ihm stehen und folgte seinem Blick. Der Schwarzhaarige nickte ihr kurz zu, dann sprangen sie weiter. Sakura warf ihm einen kurzen Blick aus den Augenwinkeln zu. Er blickte starr nach vorne, als könne er sein Ziel jetzt schon sehen. „Woher wusstest du, dass Rai nicht bei den Anderen ist? Kannst du etwa auch sein Chakra spüren?“ Einen Moment lang liefen sie schweigend nebeneinander her. Erwartungsvoll beobachtete Sakura ihren Nebenmann, der aber keinerlei Anstalten machte, ihr zu antworten. Als sie schließlich schon aufgegeben hatte und seufzend nach vorne sah, hörte sie plötzlich seine ruhige Stimme. „Er ist mein Schüler.“ Erstaunt sah die Rosahaarige wieder zur Seite. Itachis Blick ging noch immer zielstrebig nach vorne. „Ich weis immer, wo er ist.“ Sakuras Blick wurde traurig. „Außerdem“, fuhr der Uchiha fort. „Tut er das, was auch ich tun würde.“ Sakura beobachtete die Gesichtszüge des Schwarzhaarigen. Er wirkte konzentriert und doch abwesend. Die Augen streng nach vorne, doch im Geist völlig wo anders.

„Hat er dir jemals etwas bedeutet?“ „Ich habe dir gesagt, dass ich alle Erinnerung an ihn gelöscht habe!“ Sakura schrak vor der dunklen, zornigen Stimme zurück. Das Chakra des Uchihas machte die Luft um sie schwer. Sakuras Frage musste ihn sehr wütend gemacht haben. Langsam schien er sich jedoch zu beruhigen. Sakura atmete kurz tief ein und konzentrierte sich erneut auf Rais Chakra. Doch die dunkle, nun ruhige Stimme erregte erneut ihre Aufmerksamkeit. „Es ist eh vollkommen egal, da Erinnerungen bald das Einzige sein werden, das sowohl von ihm, als auch von mir übrig sein wird.“ Sakura riss den Kopf zur Seite und sah Itachi zornig an. „Warum sagst du so etwas?“ Er Uchiha warf ihr einen kurzen Blick zu und schien offenbar erstaunt über ihren Gefühlsausbruch, dann wandte er sich wieder von ihr ab. „Sobald ich ihn getötet habe, ist mein Leben wertlos. Für Konoha“ Er sah zu Boden. „und auch für mich.“ Sakuras Augen weiteten sich. Unterdessen schlich sich ein kleines ironisches Lächeln auf Itachis Gesicht. „Die einzige Aufgabe, die es dann noch erfüllen muss, ist, meinem Bruder seine Rache zu geben, damit er hoffentlich seinen Frieden findet.“ Noch immer lag Sakuras geschockter Blick auf ihm. Er schien es zu bemerken, denn langsam fügte er noch hinzu: „Wie oft soll ich es noch sagen: Ich bin nicht wie du! Für mich gibt es Nichts mehr in dieser Welt.“

Sakura wandte schnell den Blick ab. Fassungslos starrte sie auf den Boden, der unter ihren Füßen dahinraste.

Warum nur hatte dieser Mensch sich aufgegeben? Warum konnte er nicht wenigstens versuchen, die Freude in seinem Leben zu finden? Warum ergab er sich einfach nur in das Schicksal, dass ihm das Leben zuwarf?

Sie wollte ihm bereits wüste Beschimpfungen an den Kopf werfen, um ihr endlich zur Vernunft zu bringen, als Itachi sie plötzlich packte und mit sich hinter einen Baum zog. In genau diesem Moment entdeckte Sakura fünf Chakren, die sich unmittelbar vor ihnen befanden. Sie war zu sehr in Gedanken gewesen und hatte sie nicht bemerkt, wofür sie sich innerlich ohrfeigte. Warum war sie zur Zeit nur so unkonzentriert?

„Sie haben uns noch nicht bemerkt.“ Stellte der Schwarzhaarige neben ihr fest, als er Sakura losließ. „Was hat er vor?“ Fragend sah sie den Uchiha an. Dieser wandte kurz den Kopf zu ihr, dann beobachtete er erneut die Umgebung. „Er hat seine Armee vor die Tore der Stadt geschickt. Er selbst hat sich einige Leute geholt und versucht nun mit ihnen, von hinten die wichtigen Verteidigungsposten des Dorfs außer Gefecht zu setzten. Außerdem kann er jetzt von hinten für Verwirrung sorgen, sodass seine Männer das Dorf überrennen können, ehe ihr überhaupt wisst, wie euch geschieht.“ „Warum hast du das Tsunade nicht gesagt? Sie hätte sich darauf einstellen können!“ Itachi sah ein weiteres Mal auf die Konoichi herab, die ihn wütend und verständnislos ansah. Wieder lächelte er schwach. „Ich dachte nicht, dass er so dumm wäre.“ Sein Blick hob sich wieder. „Immerhin benutzt er die Taktik, die ich ihm beigebracht habe. Und er weis doch schließlich, dass ich bei…“ Er hielt inne. Sofort gingen Sakura und Itachi in Deckung und nur wenige Momente später rasten die fünf Shinobi in braunen Mänteln an ihnen vorbei. Einen Augenblick lang sah Sakura ihnen verdutzt nach.

Was war denn das nun? Hatten die Männer sie wirklich nicht gesehen?

Sie sah zu Itachi, der die Verschwindenden ebenfalls beobachtete. „Wir sollten weiter.“ Sprach er schließlich. Sakura nickte und sie setzten ihren Weg fort.
 

Sasuke riss die Augen auf, als er plötzlich drei Kunais auf sich zufliegen sah. Er stoppte abrupt und sprang zur Seite. Als er seinen Blick wieder nach vorne richtete, grinsten ihn fünf Männer in braunen Mänteln kampflustig an. „Es tut mir wirklich furchtbar Leid, Uchiha.“ Begann einer von ihnen mit rollender Stimme. „Aber wir können dich hier nicht vorbei lassen.“ Sasuke biss sich auf die Lippe und ging leicht in die Knie. Unterdessen stürmten die Fünf bereits auf ihn los.

Er wich der ersten Faust aus und sprang schnell hoch. Sofort setzte ihm ein Shinobi nach und warf ein Kunai nach ihm, Sasuke riss den Kopf zur Seite und das Kunai schnitt leicht in seine Wange. Augenblicklich verschwand er und tauchte inmitten seiner Angreifer wieder auf. Er packte ein Kunai und wirbelte herum, um sie Alle zu treffen, doch Sie waren schneller. Einer packte ihn plötzlich am Fuß und schleuderte ihn vor sich. Sasuke sah im Flug nach hinten und einen Weiteren Shinobi hinter sich auftauchen, der bereits zum Schlag ausholte. Knapp vor dessen Faust verschwand der Uchiha und versetzte ihm einen harten Tritt in den Rücken. Kaum hatte er den Mann berührt, standen schon die vier Anderen um ihn, den ersten beiden Fäusten wich er gerade noch aus, doch die beiden Letzten trafen ihr Ziel. Sasuke krachte in einen Baum und rappelte sich stöhnend auf, als er schon den nächsten Tritt in den Bauch bekam. Der Baum hinter ihm splitterte und der dicke Stamm gab unter diesem Druck nach. Die Fünf sprangen schnell zur Seite und beobachteten, wie Sasuke unter einer Meer aus Ästen und Blättern begraben wurde. Geduldig warteten sie darauf, dass er aufstehen würde.

Sasuke saß keuchend inmitten dieses Gewirrs und starrte auf den Boden. Langsam hob er die Hand und wischte sich Blut aus dem Mundwinkel. Er blickte auf den roten Rinnsaal, der sich von seinem Handrücken zum Boden bewegte. Seufzend schloss er schließlich die Augen und stand auf.

Er durfte sich mit ihnen nicht zu lange aufhalten lassen! Wer wusste schon, wie viel Zeit er noch hatte?

Er stellte sich in feste Position und formte Fingerzeichen.

Nichts und Niemand würde ihn von Sakura fernhalten!

Noch immer standen die Fünf vor dem Baum und sahen ruhig hinein. Aus der Tiefe der Blätter sahen sie nun ein schwaches Leuchten, gefolgt von einem leisen, lauter werdenden Zischen. Einer von ihnen trat etwas näher um das Licht genauer zu untersuchen und blickte durch die Blätter. Er packte ein Kunai und stürmte in das Astgewirr.

In nächsten Moment schoss ein gigantischer Feuerball aus dem grünen Berg. Er riss zwei weitere der Fünf mit sich und Nichts als das Echo ihrer Schreie blieb von ihnen zurück. Die zwei Übrigen sahen geschockt auf das glimmende Loch in der Krone des ehemals hohen Baums, aus den nun der Uchiha heraustrat und sie bedrohlich anfunkelte. In seinem rechten Arm steckte das Kunai, dass eine verkohlte Hand noch immer fest umklammerte.

„Lasst ihr mich jetzt durch?“ Selbstsicher lächelte Sasuke die Beiden an. „Ist das ein Scherz?“ Lächelte Einer von ihnen ebenso zurück. Sasuke griff nach dem Kunai in seinem Arm und zog es unter einem kurzen stöhnen heraus. Die Schwarze Hand fiel wie ein Stein zu Boden. Mit der Anderen Hand griff er in seine Tasche und zog ein weiteres Kunai. Er betrachtete die Klingen kurz, ehe er sie seinen Gegenüber hinhielt. „Zwei Kunais!“ sprach er. „Für zwei Männer. Eins für Jeden!“ Mir diesen Worten verschwand er. Sofort stellten sich die Beiden übrigen Rücken an Rücken und sahen sich um. Sie hörten das Rauschen der Bäume und sahen Sasukes Schatten um sie herum huschen. Ein Zischen durchdrang die Luft und ruckartig sprangen Beide hoch. Das Kunai raste unter ihnen vorbei.

Grinsend sahen sie dem Messer nach. „Das Erste ging schon daneben!“ rief der Eine von ihnen lachend. Das Kunai bohrte sich in den Stamm eines großen Baums. Plötzlich flackerte daran ein Licht.

Noch immer in der Luft beobachteten die Beiden das Feuer, das nun langsam ein Stück Pergament verbrennen lies. Im nächsten Augenblick wuchs das Feuer zu einer großen Explosion und zertrümmerte den gewaltigen Stamm, so dass dieser nun direkt auf die Beiden Shinobi zu fiel. In ihren Augen spiegelte sich der immer größer werdende Stamm und nur im letzten Moment konnten sie ausweichen. Ihr Augen klebten an dem Baum, der mit lautem Krachen zu Boden fiel und die Erbe erbeben lies. Plötzlich durchzog ihre Körper ein Ruck und sie starrten sich ungläubig an. In ihrer Brust steckte jeweils ein Kunai und ihr Blut lief bereits daran herab und Tropfte Richtung Boden. Die schweren Körper krachten zur Erde, noch ehe der erste Blutstropfen den Waldboden benetzte.

Sasuke kam knapp daneben auf. Er hielt sich seinen Arm, an dem eine tiefe, stark blutende Wunde klaffte. Kurz darauf war er auch schon wieder verschwunden.
 

„Er hat gestoppt.“ Stellte Itachi kalt fest. „Und er ist nicht alleine.“ Fügte Sakura noch hinzu. Ab und zu schien das kühle Mondlicht durch die Baumgipfel auf sie herab und wechselte sich mit dem Schatten der Bäume. „Es sind nicht Viele. Etwa Zehn, schätzte ich.“ Sakura sah zielstrebig nach vorne. Itachi nickte. „Du musst mir etwas versprechen!“ Sakura sah erstaunt auf. Seine Stimme war ernst, doch er sah sie nicht an. „Egal, was zwischen Rai und mir auch passieren mag, egal, wie der Kampf auch verlaufen wird“, er schwieg einen Moment lang. Gespannt wartete Sakura. „Greif nicht ein! Halte dich fern von uns!“ Einen Moment lang sah die Konoichi den Uchiha verwundert an. Schließlich öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen, doch er kam ihr zuvor. „Es ist nicht mehr dein Kampf!“ Wieder starrte Sakura ihn fragend an. „Es war Rais Entscheidung! Jeder Schritt von ihm, von seiner bitteren Vergangenheit bis jetzt, hat ihn zu diesem Tag geführt!“ Sakuras Blick glitt zu Boden. „Du musst dich endlich von ihm befreien! Du bist nicht verantwortlich für ihn und sein tun! Also lass mich seine Bestrafung übernehmen, selbst, wenn es auch meine Bestrafung sein sollte. Greif nicht ein!“ Sakura wandte den Kopf ab.

Sie spürte einen kalten Schauer über ihren Rücken laufen. Langsam sammelten sich Tränen in ihren Augen.

Nein! Sie hatte sich wirklich noch nicht von diesem Mann befreit. Aber konnte sie das denn? Konnte sie einfach so zusehen, wie er getötet werden sollte? Ging es sie denn wirklich Nichts mehr an? War es nicht ihre Schuld, dass es soweit hatte kommen müssen? Warum mussten nun Andere dafür bezahlen?

Vor Sakura lichtete sich der Wald und sie trat auf eine große Lichtung. Neben ihr erhob sich eine gewaltige Felswand, von der ein, ihr sehr bekannter Wasserfall stürzte. Er brauste in einen See hinab, der in den breiten Fluss mündete.

„Erinnerst du dich?“ Hörte sie plötzlich eine bekannte Stimme und sah auf. Ein weißhaariger Mann stand auf der Anderen Seite des Flusses und sah auf den Wasserfall. Neben ihm standen die Zehn, die Sakura schon erwartet hatte. „Hier bist du mir entwischt und in die Tiefe gesprungen, hier habe ich dich wieder gefunden.“ Sein Blick wandte sich eiskalt an Itachi, der ruhig neben Sakura stand. „Hier hast du begonnen, dich einzumischen.“ Zischte er den Uchiha an.

Sakura sah den jungen Mann traurig an. Er blickte voller Hass auf Itachi, als würde er ihm jeden Moment and die Kehle gehen. Sie kannte diesen Ausdruck des Hasses. Sie hatte ihn oft bei Sasuke gesehen. Aber konnte Rai seinen Meister wirklich so sehr hassen, wie Sasuke es tat? Was hatte Itachi ihm nur angetan?

„Es war ziemlich dumm von dir, eine Taktik anzuwenden, die ich dir beigebracht habe, findest du nicht?“ Der Uchiha zog eine Augenbraue hoch und sah Rai provozierend an. Der Junge Mann blieb erstaunlich gelassen und lächelte seinen Lehrer kühl an. „Ich finde nicht, dass meine Taktik so dumm ist. Sie hat dich nämlich direkt zu mir geführt und nun gibt es kein Entrinnen mehr für dich.“ Der Uchiha warf lachend den Kopf zurück. „Als ob ich vor dir und deinen zehn Männchen davonlaufen müsste!“ Noch immer lächelte der Weishaarige. Itachis Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Er musterte Rai von oben bis unten.

Hinter dem Weishaarigen regte sich etwas im Wald. Sakura sah hektisch am Waldrand umher, denn sie sah hunderte von Schatten, doch konnte keine Chakren spürten. „Tut mir Leid Sakura.“ Hörte sie erneut Rais Stimme. „Aber ich musste dich etwas überlisten. Wenn auch nicht ohne Orochimarus Hilfe.“ Sakura sah wieder auf den Wald. Eine ganze Armee von Rais Shinobi trat daraus hervor und stellte sich zu ihrem Anführer. Rais Grinsen wurde breiter. „Du willst mich also erledigen? Ich bin gespannt, wie du es anstellen willst, ehe sie dich überrannt haben.“ Auf Itachis Gesicht legte sich ein schwaches Lächeln. Sakura sah unsicher zu ihm auf. Der Uchiha schloss die Augen. „Er hat mich vollkommen in die Irre geführt.“ Einen Moment schwieg er, ehe sich die blutroten Augen wieder öffneten und einen mordlustigen Ausdruck freigaben, der Sakura das Blut in den Adern gefrieren lies.

„Das ist mein Schüler!“

Die Armee stürmte los. Ihr Getrampel lies die Erde erbeben und lautes Gebrüll klang in der Luft. Sakuras Augen starrten noch immer auf den Waldrand, der immer mehr von Rais Mannen frei gab.

„Sakura.“ Die dunkle Stimme des Uchihas holte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie schüttelte schnell den Kopf und sah zu ihm auf. „Ich schaffe sie nicht alle alleine. Zumindest nicht, wenn ich mich auch noch um Rai kümmern soll.“ Sakura nickte. Sie sah wieder nach vorne. Die Männer, die auf sie zugestürmt kamen, zogen bereits ihre Waffen. „Ich werde mein Bestes geben!“ Versicherte sie dem Schwarzhaarigen. Dieser lächelte schwach, eh die Welle aus Shinobi auf sie aufprallte.

Itachi packte die Zwei Arme, die auf ihn einstechen wollten und drehte die dazugehörenden Körper in die Richtung, dass sich die weiteren Waffen in deren Brustkorb bohrten. Er sprang hoch in die Luft und atmete tief ein. Sakura wusste, was kommen würde. Sie durchtrennte mit schnellen Bewegungen die Sehnen eines Angreifers, dann sprang auch sie hoch in die Luft. Knapp neben ihr schoss ein gewaltiger Feuerball auf die Wiese zu und riss dutzende Männer mit sich. Stoff und Fleisch verbrannte und hinterließ eine schwarze Erde. Doch für jeden Mann, der in den Flammen den Tod gefunden hatte, strömte ein Weiterer aus dem Wald. Sakura sammelte Chakra in ihrer Hand. Sie raste auf den Boden zu und schlug hart mit der Faust auf die Erde. Tiefe Risse bildeten sich im Boden und wuchsen zu Erdspalten. Viele der Angreifer wurden von der dunklen Tiefe verschluckt. Schnaufend sah Sakura über die große Lichtung. Zwar hatte sie viele, der Männer in die Tiefe gerissen, doch es waren noch immer unglaublich viele.

Zwei Hände schossen plötzlich aus dem Boden und packten sie an den Füßen. Erschrocken riss sie den Kopf nach unten, als auch schon ein Fuß hart in ihren Magen trat. Sakura kippte nach hinten. Ein Kunai wurde in ihren Rücken gerammt und sie schrie laut auf. Im nächsten Moment raste Itachi an ihr vorbei und stieß die Männer von ihr. Sakura zog das Wurfmesser aus ihrem Rücken und stieß es dem nächsten, der auf sie zustürmte in die Brust. Schnell legte sie ihre Hand auf die Wunde an ihrem Rücken und lies sie verheilen, ehe sie dem Nächsten hart ins Gesicht schlug. Sakura zuckte zurück, als sie plötzlich in zwei kalte, türkise Augen vor sich sah. So schnell, wie sie erschienen waren, verschwanden sie nun wieder, dafür spürte sie einen heftigen Schmerz im Bauch und sackte zusammen. Als nächstes wurde sie in die Höhe gerissen und es fühlte sich an, als würden hunderte von Fäusten auf sie einschlagen. Sakura fiel hart zu Boden und keuchte. Eine starke Hand packte sie am Kragen und riss sie erneut in die Höhe. Wieder starrte Sakura in diese türkisenen Augen.

Rai sah seinen ersten Offizier stumm an. Langsam hob er die freie Hand und setzte ein Kunai an Sakuras Kehle an. Sie sah ihm nur schweigend dabei zu. „Kein Widerstand?“ Fragte der Weishaarige fast schon traurig. Sakura lächelte schwach. „Nicht ich bin hier, um dich zu töten.“ Rai drückte das Kunai tiefer in ihre Haut, sodass sich ein kleiner Schnitt in ihrem Hals bildete. Er forschte in Sakuras Augen, doch noch immer zeigte sie keinerlei Reaktion. Der junge Mann schloss ruhig die Augen und atmete tief ein. Seine Hand lockerte sich und lies das Kunai los. Es fiel mit einem dumpfen Klirren ins Gras. Rai biss sich auf die Lippe. Sakura sah ihm verwundert dabei zu. Sie verstand nicht.

Rais Hand ballte sich zu einer Faust und er schlug ihr hart ins Gesicht. Sakura spuckte Blut und wurde einige Meter über die Wiese geschleudert. Rai setzte ihr nach und rammte der, am Boden liegenden sein Knie hart in den Bauch. Wieder schrie sie auf. Der Boden unter ihr gab nach und formte sich zu einem flachen Krater. Wieder schlug Rai auf sie ein und drückte sie noch tiefer in die Erde. Unter ihrem Keuchen brachte Sakura ein Lächeln hervor. „Du bist viel stärker, als früher. Deine Schläge sind viel härter.“ Ihre Stimme war leise, doch der Weishaarige hörte sie. Einen Moment hielt er inne und kniff die Augen zusammen. Sein Gesicht wurde schmerzverzerrt. Er packte brüllend ein Kunai und rammte es Sakura in die Schulter. Stöhnend zuckte Sakura. Erneut hallte ein lauter Schrei über die Wiese.

Er war wirklich viel stärker als vor noch wenigen Wochen. Was auch immer Orochimaru damit zu tun hatte, er hatte seine Sache gut gemacht. Nach so kurzer Zeit hatte Rai sie schon völlig erledigt.

Der junge Mann stand nun auf und sah auf die Konoichi unter ihm herab. Ruckartig riss er den Kopf nach oben und wich einem Kunai aus, das knapp an seinem Kopf vorbei rauschte. Sakura hörte eine dunkle Stimme. „Lass das Mädchen in Ruhe und uns endlich zu Ende bringen, was schon viel zu lange dauert!“ Rai ging einen Schritt auf den Schwarzhaarigen zu. Zähneknirschend rappelte Sakura sich soweit auf, dass sie Itachi sehen konnte.

Er hatte viele kleinere Schnittwunden und wirkte etwas erschöpft. Allein würde er nicht gegen Rai und seine Schergen ankommen.

„Und du willst es also alleine mit uns Allen aufnehmen?“ Grinste der Weishaarige sein Gegenüber an, während sich seine Männer um sie versammelten. Itachi lächelte schwach.

Unter Schmerzstöhnen setzte Sakura sich auf.

Sie konnte Itachi jetzt nicht im Stich lassen. Sie hatte noch genug Chakra übrig, um die gröbsten ihrer Verletzungen zu behandelt. Und dann konnte sie ihm wenigsten für einige Zeit diese lästigen Shinobi vom Hals halten, während er sich um Rai kümmerte.

Sie legte ihre Hand auf den Bauch. Grünes Licht erschien. Mit einem Ruck zog sie das Kunai aus ihrer Schulter und legte erneut die Hand darauf. Nach wenigen Sekunden war die Wunde verschlossen, doch sie spürte noch immer ein tiefes Stechen. Mühsam stand sie auf und funkelte Rai an.

„Er ist nicht alleine!“ Der Weishaarige riss erschrocken den Kopf nach hinten und sah sie an. „Auch, wenn ich es nicht mit dir aufnehmen kann“, keuchte Sakura leise. „So kann ich ihm doch helfen, dass ER es schafft!“ Rai verschwand und stand plötzlich neben Itachi. Dieser blieb regungslos stehen und starrte noch immer ruhig an die Stelle, wo sein Schüler gestanden hatte. „Was meinst du?“ Begann der Weishaarige langsam. „Wie lange werden meine Leute wohl für die Kleine brauchen?“ Itachi lächelte. „Länger, als ich für dich.“ Rai wich langsam einen Schritt zurück und sah seinem Meister in die Augen.

Weises und Schwarzes Haar wehten im Wind, während kalte türkise und ebenso kalte schwarze Augen ineinander blickten. Im nächsten Moment waren beide verschwunden.

Als wäre dies das Kommando gewesen, stürmten die Shinobi auf Sakura ein. Knapp wich sie einem Schlag aus, bekam aber ein Knie ans Kinn. Sie flog hoch und sah drei Männer auf sich zustürmen. Ruckartig drehte sie sich zu ihnen und Trat dem Ersten kräftig in den Bauch. Der schwere Körper flog nach unten und riss die Folgenden mit sich, so dass sie hart aufschlugen. Keuchend sah sie sich auf der Lichtung um.

Es waren zwar schon weniges als vorher, aber dennoch zu Viele für sie alleine. Sie hatte kaum eine Chance, sie lange genug aufzuhalten. Kurz sah sie sich nach Itachi um, doch sowohl er, als auch Rai waren verschwunden.

Sie hörte ein Zischen und riss den Kopf wieder zu ihren Gegnern. Mit geweiteten Augen sah sie mehrere Kunais und Shuriken, die auf sie zurasten. Schnell erschuf sie einen Doppelgänger, der beim Aufprall der Waffen jedoch sofort wieder verpuffte. Sie selbst stieß sich noch davor von Jenem ab und sah nun auf die Rauchwolke, die in der Luft langsam verblasste. Unter ihr zogen die Männer bereits weitere Waffen.

Kurz, ehe sie in Reichweite kam, verschwand die Konoichi. Knapp neben der Ansammlung ihrer Gegner tauchte sie wieder auf und schlug wieder hart auf den Boden. Neue Risse bildeten sich, doch dieses Mal waren ihre Gegner schlauer. Fast alle sprangen rechtzeitig hoch und schleuderten Ihre Waffen auf sie. Überrascht von dieser Reaktion weiteten sich Sakuras Augen. Kurz, bevor die Waffen ihr Ziel trafen erschien ein Baumstamm an jener Stelle, wo eben noch sie stand und die Waffen bohrten sich in das Holz.

Einer der Männer wirbelte plötzlich herum und stach mit seinem Kunai hinter sich. Im nächsten Moment tropfte Blut auf die leicht schwankenden Grashalme. Das Kunai steckte tief in Sakuras Seite und ihre Augen waren geweitet. Der Mann vor ihr grinste. „Ich kenne dich einfach zu gut, Mädchen.“ Sakuras Knie gaben nach und sie fiel zu Boden. Langsam scharten sich die Männer um sie, während im nahe liegenden Wald gerade ein Baum krachend einstürzte.
 

Keuchend rappelte der Weishaarige sich auf. Von seinem Arm lief Blut hinab und tropfte auf den Waldboden. Er wischte sich Blut aus dem Mundwinkel und knurrte sein Gegenüber bedrohlich an. Itachi stand ihm ruhig gegenüber. Er schnaufte leicht, doch weit nicht so stark, wie sein Schüler. „Warum kannst du es nicht einsehen?“ Lächelte er den Weishaarigen an. „Du wirst nie stärker sein, als ich.“ Rai schlug die Hände zusammen und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Wie aus dem Nichts erschienen ein Dutzend Glaskegel, die surrend in der Luft schwebten. Der Uchiha sah unbeeindruckt auf die scharfen und spitzen Geschosse. Rai öffnete die Augen wieder und die Glasdolche rasten auf den Schwarzhaarigen zu. Itachi verschwand und Manche davon bohrten sich in den nächsten Baum. Die Mehrzahl jedoch änderte die Richtung und stürmte dem Uchiha nach, der nun von Ast zu Ast sprang. Rai grinste. „Sie folgen deinem Chakra. Du kannst sie nicht abhängen!“ Itachi lief auf einen Baumstamm zu, die Glasspeere waren dicht hinter ihm. Kurz vor dem Baum verschwand er. Die Geschosse bohrten sich in den Stamm, schossen jedoch auf der anderen Seite wieder heraus und folgten dem Uchiha weiterhin. Der Baum verlor den Halt und krachte in sich zusammen. Der Schwarzhaarige sah sich zu seinen Verfolgern um. Kurz musterte er die Waffen, dann hielt er abrupt an. Die Kegel flogen mit großer Geschwindigkeit auf ihn zu. Er holte tief Luft und erschuf einen weiteren Feuerball. Die Glaskörper schmolzen in dieser Flamme und das heiße Glas tropfte zu Boden, wo es zischend von der Erde abgekühlt wurde. Die Flamme erlosch und Itachi sah lächelnd zu Rai. Dieser nahm die Hände wieder auseinander und funkelte seinen Lehrer an. Itachi verschwand im nächsten Moment. Hektisch sah Rai sich um. Ein Knacken im Gebüsch hinter ihm lies ihn herumwirbeln und im nächsten Moment bohrte sich ein Shuriken in seinen Rücken. Der Aufprall drückte ihn nach vorne, wo er sofort einen harten Schlag ins Gesicht bekam. Er taumelte zurück und ein Faustschlag drückte ihn zu Boden. Rai spuckte Blut und stöhnte. Itachi zog die Faust zurück und starrte auf den jungen Mann, der vor ihm auf dem Boden kauerte. Rai schmerzverzerrtes Gesicht bildete plötzlich ein schwaches Lächeln.

Der Uchiha zog eine Augenbraue hoch, trat etwas zurück und musterte den Weishaarigen. Dieser krümmte sich langsam auf und sah seinen Lehrer an. „Ich hatte gehofft, dass meine jetzige Kraft reichen würde.“ Er kramte in seiner Tasche. Itachi sah ihm ruhig dabei zu. Eine kleine Flasche kam zum Vorschein und Rai zog den Korken heraus. Einen Moment lang beobachtete er sein Gegenüber, der noch immer regungslos dastand und wohl auf ihn wartete. „Willst du mich nicht aufhalten?“ Itachi rührte sich nicht. Rai setzte die Flasche an und trank sie völlig leer. Kurz darauf zog er eine weitere Flasche aus seinem Mantel und leerte auch diese. Er griff sich an die Kehle und schrie laut auf. Itachi stand noch immer ruhig vor ihm.

Rais Körper pulsierte. Die Muskeln schwollen an und sein Chakra lies die Luft flimmern. Blätter und Staub wirbelten auf und flogen Spiralförmig um den ächzenden Körper. Schließlich sahen hasserfüllte, türkise Augen auf Itachi. Der Uchiha ging nun wieder in Kampfhaltung und wartete geduldig auf Rais ersten Schritt.

Sofort verschwand der junge Mann und Itachis Augen weiteten sich, als er einen harten Tritt in den Bauch bekam, dem ein Schlag ins Gesicht folgte. Er flog nach hinten und krachte durch mehrere Bäume.
 

Sakura lag auf dem Boden. Überall waren Schnittwunden an ihrem Körper. Sie hörte Holz splittern und hob schwach den Kopf.

Bäume stürzten im Wald um und im nächsten Moment schleifte Itachi über die Weise und blieb schließlich knapp vor dem Flussbett liegen. Mühsam rappelte der Uchiha sich auf und sah auf die Schneise, die er verursacht hatte.

Plötzlich stand Rai direkt vor dem Schwarzhaarigen und sah spöttisch auf ihn herab. Itachi hielt sich den Bauch. Rais Tritt hatte blutige Spuren hinterlassen. Einige rippen schienen gebrochen. Der Weishaarige legte den Kopf schief und grinste seinen Lehrer an, dann wandte er den Kopf zu Sakura. Seine Männer standen knapp neben ihr und lächelten zufrieden. Rai sah wieder zu dem Schwarzhaarigen. „Wer ist nun der Schwächling von uns Beiden?“ Itachi stellte sich keuchend in eine aufrechte, würdevolle Haltung. Er schloss die Augen und lächelte traurig, eh er in seinen Mantel griff und ein Schwert heraus zog. Rai beäugte ihn missbilligend und grinste nur weiter. Auch seine Männer lachten bereits siegessicher.

Sakuras Finger krallten sich in das weiche Gras.

Das durfte doch nicht das Ende sein! Das konnte nicht das Ende sein!

Langsam schloss sie die Augen. Sie sammelte ein letztes Mal ihre Kräfte.

Rai formte einige Fingerzeichen und ein gläsernes Schwert erschien in seiner Hand. Damit deutete er nun grinsend auf Itachi. Ein plötzliches Stöhnen seiner Männer lies ihn zusammenzucken er riss den Kopf zur Seite und sah eine torkelnd Sakura vor drei seiner Leute stehen. Sie Alle hatten einen tiefen Schnitt in der Kehle und sackten nun leblos zusammen. Sakura taumelte und sah noch aus den Augenwinkeln, wie sich ein Mann mit Kunai auf sie zu bewegte. Er holte bereits zum Stich aus. Resignierend schloss sie die Augen.

Plötzlich wurde sie weggestoßen und fiel ins Gras. Sie öffnete die Augen und sah die Gestalt eines Jungen Mannes vor ihr. Er hatte ihrem Angreifer ein Kunai in den Bauch gestoßen und wehrte nun viele Schläge und Stöße ab, die auf ihn hernieder prasselten.

Rai knurrte zornig und schloss konzentriert die Augen. „Es stören viel zu Viele!“ Brummelte er vor sich hin.

Sakura stützte sich auf die Arme, um die Person vor ihr besser zu erkennen, als sie erneut getreten wurde und weit über die Wiese flog. Seitlich blieb sie liegen und öffnete schwerfällig die Augen, eh sie erstarrte. Vor ihr war eine Glaswand. Sie streckte die Hand aus und tastete gegen das Glas.

Es war wirklich da. Es war nicht nur eine Illusion oder Einbildung.

Und es war nicht nur eine Wand. Es war wie ein Käfig. Das Glas umschloss eine Riesige Fläche und schien jedes Herein- oder Herauskommen zu verhindern. Sie drehte sich um erblickte Itachi, der sie verwirrt ansah. Plötzlich sah sie Rai auf den Uchiha zurasen. „PASS AUF!“

Itachi riss den Kopf zur Seite und konnte Rais Stich gerade noch abwehren, doch der Druck schleuderte ihn nach hinten gegen die Glaswand. Rai stand sofort wieder vor ihm und stach auf ihn ein. Einige Angriffe konnte der Uchiha abwehren, andere versetzten ihm tiefe Wunden. Unterdessen rappelte Sakura sich langsam auf. Hinter sich hörte sie ein dumpfes Klopfen. Schnell drehte sie sich um und erblickte Sasuke, der von der anderen Seite an die Glaswand gedrückt wurde. Er hielt die Arme seines Gegners fest, die sich um seinen Hals geschlossen hatten.

Sasuke keuchte und trat dem Shinobi vor ihm in den Bauch. Dieser lies ihn los und torkelte nach hinten. Sofort war Sasuke bei ihm und rammte ihm ein Kunai in den Hals, woraufhin dieser zu Boden stürzte.

Eine Faust schnellte auf ihn zu und traf ihn hart im Gesicht, was ihn erneut gegen die Glaswand krachen lies. Sasuke spuckte Blut und sah auf. Schon stürmten die Männer auf ihn ein. Er sprang hoch und stieß sich von der Glaswand ab, woraufhin er weit hinter seinen Gegnern wieder zu Boden kam. Aus dem Boden schnellten plötzlich Wurzeln und schlangen sich um seine Beine. Unterdessen stürzte schon die nächste Angriffswelle auf ihn los. Sasuke riss an den Wurzeln und befreite eins seiner Beine. Damit trat er einem Shinobi vor ihm ins Gesicht. Die Anderen schlugen auf ihn ein, doch er stemmte sich auf die Hände und riss auch seinen zweiten Fuß aus dem Gefängnis. Seine Füße wirbelten umher und trafen alles, was sich in Reichweite befand. Sasuke drückte sich vom Boden weg und kam etwas entfernt wieder zum Stehen. Er keuchte schwer. Sein Arm mit der Wunde fühlte sich taub an.

Wieder stürmten die, mittlerweite noch gut dreißig auf ihn ein. Er seufzte und machte sich bereit.

Aus dem Wald hinter ihm schoss ein Schatten und prallte in die Horde hinein. Er riss zwei Angreifer von den Beinen, eh er verpuffte. Im nächsten Augenblick stand ein keuchender Naruto neben Sasuke. Der Schwarzhaarige starrte seinen Freund verblüfft an.

Naruto hatte tiefe Schnittwunden. Offenbar war auch er aufgehalten worden, ehe er hierher gekommen war.

„Was ist das?“ Fragte der Blonde schnaufend und nickte kurz zu dem gigantischen, gläsernen Bauwerk, Das mitten auf der Wiese stand.

Sasuke schüttelte keuchend den Kopf. „Ich habe keine Ahnung. Aber Sakura ist da drin!“ Naruto nickte knapp. Er lies seinen Blick über die Shinobi vor ihm schweifen. „So viele sind es gar nicht.“ Stellte er knapp fest. „Werd bloß nicht übermütig.“ Lächelte Sasuke ihn an. Wieder stürmten die Schergen los und stürzten sie brüllen auf die beiden Konoha-Nins.
 

Itachi prallte hart auf dem Boden auf und stemmte sich keuchend auf die Arme. Rai kam leichtfüßig neben ihm auf und sah den Uchiha enttäuscht an. „Ich hätte mehr von dir erwartet.“ Itachi hob den Kopf und sah zu Sakura, die mittlerweile auf den Beinen war und sich an der Glaswand abstützte. Verzweifelt sah sie zu ihm. Sein Mantel war zerfetzt und überall quoll Blut hervor. Der Uchiha seufzte.

Er stemmte sich auf die Knie und erhob sich schwerfällig, während sein Schüler ihn skeptisch beobachtete. „Es ist vorbei! Du bist am Ende!“ Der Angesprochene lachte leise und sah in den Himmel. Er packte sein Schwert und verschwand. Rai tat es ihm gleich. Wenige Momente später prallte der Uchiha hart gegen die Wand, schleifte zu Boden und blieb regungslos sitzen. Sein Körper hinterließ eine rote Spur an dem durchsichtigen Glas. Rai kam langsam auf ihn zu. Itachis Blick ging ins Leere.

„STEH AUF, VERDAMMT!“ Der Uchiha hob leicht den Kopf und sah zu Sakura. Mit Tränen in den Augen schrie sie ihn an. „Warum hattest du diesen Kampf von Anfang an aufgegeben? Warum hast du dein Leben aufgegeben? Warum kannst du nicht einfach aufstehen und kämpfen?“ Der Uchiha lächelte sie schwach an, dann schloss er langsam die Augen.

Rai kam näher. Ein triumphierendes Grinsen schlich sich in sein Gesicht. „STEH AUF! Nun steh doch auf!“ Sakuras Stimme wurde mit jedem Mal leiser. Die Tränen erstickten sie.

Ein dumpfer Schlag hinter ihm ließ Itachi die Augen aufreißen. Er wandte den Kopf nach hinten und starrte auf den Rücken eines schwarzhaarigen jungen Mannes. Einen Moment lang betrachtete er nur dessen Rücken, bis sich jener schließlich von der Wand abstieß und auf die Shinobi vor ihm losging. Der Moment verging wie eine Ewigkeit.

Rai stand nun direkt vor dem Uchiha und sah ihn abschätzend an. Mit der gläsernen Klinge seines Schwerts drehte er Itachis Gesicht zu sich und sah ihm in die roten Augen. Die Augen der Uchihas waren geweitet, doch blickten sie ins Nichts. Er schien Rai nicht einmal zu bemerken. Der Weishaarige schnaufte und setzte die gläserne Klinge an Itachis Hals an. Langsam rann Blut an der, so zerbrechlich scheinenden Waffe herab.

Itachis Augen schlossen sich erneut. Rai lächelte. „Das ist dein Ende.“

Mit diesen Worten rollte Itachi sich zur Seite und stach Rai sein Schwert in die Hüfte. Der Weishaarige schrie laut auf und trat den Uchiha von sich. Wieder knallte Itachi gegen die Wand und sackte daran zusammen. Rai taumelte einige Schritte zurück und zog das Schwert brüllend aus seinem Körper. Augen voller Hass und Wut richteten sich auf den gekrümmten Körper an der Glaswand. Rai packte das Schwert des Uchihas schleuderte es auf ihn zu. Itachi hob leicht den Kopf und sah mit ruhigem Blick, wie das Schwert die Luft durchschnitt. Die roten Augen schlossen sich, das sonst so erhabene Haupt sank herab.
 

Ein Beben durchfuhr Sasuke. Er schnitt seinem Gegner die Kehle durch und starrte auf das Glasgefängnis. Als erstes entdeckte sein Auge den weishaarigen Jungen Mann, der erstarrt auf der Wiese stand und die Augen weit aufgerissen hatte. Sasuke lies den Blick über den Käfig schweifen und plötzlich gaben seine Knie nach.
 

Blut tropfte von der Klinge des Schwertes. Itachi sah mit aufgerissenen Augen auf die Gestalt, die vor ihm stand. Eine blutige Schwertspitze ragte ihm entgegen. Er schluckte. „Jetzt weis ich es.“ Flüsterte der Uchiha. „Du bist mit abstand der dümmste Mensch, der mir je begegnet ist.“

Sakura zitterte am ganzen Körper. Der Schmerz in ihrem Bauch war unerträglich. Sie lächelte schwach und drehte sich kurz zu dem Uchiha um. „Nicht dümmer, als du.“ Flüsterte sie ihm zu. Zittrig wandte sie den Kopf wieder nach vorne. Sie sah in Rais türkise Augen, die sich ungläubig in Ihren bohrten. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Sakuras Gesicht, eh sie sich langsam in Bewegung setzte und auf den Weishaarigen zutorkelte.
 

Sasuke stürmte auf die Glaswand zu. Tränen standen in seinen Augen. Mit voller Wucht prallte er dagegen, doch die Wand gab nicht nach. Er schlug wie wild darauf ein, doch nicht ein kleiner Riss entstand. Noch einmal schlug wer zu. Und noch einmal. Er schrie. Seine Handknöchel wurden blutig.

Sakura taumelte auf Rai zu. Kurz vor ihm klappten ihre Knie ein und sie fiel zu Boden. Starke Hände bremsten ihren Fall und sie sah in zwei, vor Schock noch immer geweiteten, türkise Augen. Rai keuchte. Er legte seine Hand an den Schwertgriff und zog es aus Sakuras Körper. Sie stöhnte kurz und sah ihn dann schwach lächelnd an. Rai strich ihr sanft über die Wange und hielt sie an den Schultern fest. „Warum musste es so weit kommen?“ Flüsterte er. Sakura sah zu Boden.

Sie atmete schwer. Selbst das Atmen tat unglaublich weh.

„Es tut mir Leid, Rai.“ Die Augen des Weishaarigen wurden erneut weit aufgerissen. Er starrte sie an. „Ich habe dich in dieses Unglück gestürzt. Und dabei war Alles von Anfang an hoffnungslos.“ Sakuras Blut tränkte den Boden und mischte sich mit einer Träne, die von ihrer Wange tropfte. „Dein Traum“, fuhr sie mit zittriger Stimme fort und lachte leise. „Unser Traum! Er hatte nie eine Chance in dieser Welt. Aber es war eins schöner Traum!“ Der junge Mann begann zu beben. „Leider wird er für immer ein Traum bleiben.“ Fügte die Konoichi hinzu. Langsam hob sie eine Hand und legte sie auf Rais Brust. „Bitte verzeih mir!“

Ein Ruck durchfuhr Rais Körper, als Sakuras Chakra in ihn strömte. Er sah auf Sakura herab, die noch immer auf den Boden starrte. Nun hob sie den Kopf und sah ihn traurig an. Sie streckte sich und gab ihrem Freund einen Kuss auf die Stirn.

Sakura hörte, wie sein Herz langsamer wurde. Sie sah ihm in die Augen und erblickte ein trauriges, gütiges Lächeln auf seinem Gesicht. Dann schloss er ruhig die Augen und kippte vor ihr zur Seite weg.

Sakura kniete wackelnd vor dem toten Körper. Die Geräusche um sie herum wurden immer leiser. In weiter Ferne hörte sie Glas splittern. Langsam wurde es kalt.

Mit einem Ruck wurde sie gegen etwas Warmes gedrückt. Sie spürte, wie sich ein Kopf in ihrer Halsbeuge vergrub. Über ihr löste sich der Käfig aus Glas langsam auf. Mit Rais Tod musste auch das Jutsu verschwunden sein.

Sasuke sah sie an. Er nahm ihre Hand in seine und drückte sie auf die tiefe Wunde in Sakuras Bauch. Flehend sah er sie an. „Heil dich!“ Seine Stimme war ein Hauchen, kaum zu hören. Sakura lächelte ihn sanft an, doch kein grünes Licht erschien. Ihr Chakra war nun verbraucht. „HEIL DICH!“ schrie der Uchiha sie an. Er schüttelte sie leicht. Sakura blieb stumm und regungslos in seinen Amen. „Warum?“ Keuchte Sasuke. Tränen tropften von seinem Gesicht. „WARUM FÜR IHN?“ Sakura sah den Hass in seinen Augen. Hass und Verzweiflung.

Ihr Körper erzitterte und sie spuckte Blut. Der Uchiha riss sich einen Fetzten aus seiner Kleidung und drückte ihn auf die Wunde. Immer mehr Blut quoll hervor und rann über seine Finger. Wieder sah er gequält zu ihr auf. Sakuras Kopf hing leicht herunter.

„Es wird kalt.“ Hauchte sie in den Wind. Sofort drückte Sasuke sie wieder an sich.

Saft strich er ihr durchs Haar. „Ich hatte es dir doch versprochen!“ Flüsterte der Schwarzhaarige. „Du solltest dich an Alles erinnern! Du solltest glücklich werden!“ Sakura lächelte Sie schloss die Augen.

Sie sog seinen Duft ein und spürte seine Wärme. Wie eine kleine Flamme durchbrach sie die Dunkelheit und die Kälte, die sich langsam um sie schloss. Mit jeder Sekunde schien die Flamme in weitere Ferne zu rücken. Bald schon konnte Sakura sie kaum noch sehen.

„Mit der Erinnerung hätte ich niemals glücklich werden können.“ Sie drückte sich mit letzter Kraft noch einmal fest an ihn. Die Geräusche um sie herum verstummten. „Mit dir war ich es.“

Sasuke riss die Augen auf. Die Flamme erlosch.
 

Zitternd saß Sasuke auf der Wiese. Sein Gesicht war in blutbefleckten, rosa Haaren vergraben. Er drückte den reglosen Körper an sich und schrie ein letztes Mal laut und verzweifelt auf. Hinter ihm stand eine Person. Aus blauen Augen liefen stumme Tränen. Naruto streckte seine Hand zu Sasuke aus, doch kurz vor den Uchiha hielt er inne. Er sah auf seinen Freund und zog die Hand langsam zurück. Er griff nach dem Schwert, das blutverschmiert neben den Beiden lag. Es hatte einen kunstvoll verzierten Metallgriff, der aber schon verblasste. Langsam drehte er sich um und verschwand im Wald.
 

Ein grauer Himmel schien sämtliche Freude zu verschleiern. Große Regentropfen fielen auf die Straßen. Konohas Truppen hatten Rais geschlagen. Rai, der Anführer und scheinbar unbesiegbare Gegner, war von seinem ersten Offizier, seinem engsten Vertrauten getötet worden. Die Einwohner waren nach Konoha-Gakure zurückgekehrt.

Kein Mensch trieb sich auf den Straßen rum. Lediglich auf einer kleinen Wiese stand eine einsame Gestalt. Vor ihr stand ein großer Stein.

Sasukes Kleidung war völlig durchnässt. Die Beerdigung war schon seit Stunden vorbei, doch er hatte sich nicht von Sakuras Grab wegbewegt. Sein Blick war kalt und leer. In der Hand hielt er zwei Schwerter.

Aus dem Wald hinter sich hörte er leise Schritte. Nach wenigen Momenten stand ein großer Mann mit schwarzem Haar neben ihm und starrte ebenfalls auf das Grab. „Was willst du hier?“ Sasukes Stimme war kalt. Sein Bruder kniete vor dem Grab nieder und strich kurz über den Grabstein, ehe er sich mühsam wieder erhob und seinen Bruder ruhig ansah. „Ich habe es nicht vergessen.“ Er sah in den grauen Himmel. „Nun ist der Krieg vorbei und ich habe ein Versprechen einzulösen.“ Sasuke konnte den Blick nicht von dem Grabstein wenden. Lange schwiegen beide Uchihas. Schließlich schloss Sasuke langsam die Augen. „Weist du“, begann er leise. „Wenn ich dich jetzt töte“, Itachi sah ihn weiterhin ruhig an. „dann ist ihr Tod noch sinnloser, als er eh schon war.“ Wieder herrschte Stille zwischen den Beiden. Itachi schloss die Augen und drehte sich um. Langsam humpelte er in Richtung Wald davon. Sasuke blieb regungslos stehen. Er biss sich auf die Lippe. „Warte!“ Itachi hielt inne. Sasuke schluckte. „Was hast du jetzt vor?“ Der Ältere lachte leise. „Ich bin in jedem Dorf ein gesuchter Verbrecher. Außerdem werden die Akatsuki sicher bald Jagd auf mich machen. Ich werde als erstes aus diesem Land verschwinden. Hier kann ich nicht bleiben. Was dann kommt, weis ich nicht.“ Sasuke nickte schwach. Itachi drehte sich noch einmal zu seinem Bruder um und sah ihn fragend an. „Ist noch etwas?“ Sasuke zögerte, ehe er mit zitternder Stimme anfing zu sprechen.

„Sakura hat da etwas Gutes in dir gesehen. Deshalb hat sie dich gerettet.“ Geduldig wartete der Ältere darauf, dass sein Bruder fort fahre. Sasuke drehte sich nun langsam um und sah seinem Bruder in die Augen. „Dieses Gute würde ich gerne finden.“ Itachi legte den Kopf schief und sah seinen Bruder abschätzten an. Der Jüngere kam einen Schritt auf ihn zu und hielt ihm das Schwert hin, dessen identisches Abbild er in der anderen Hand hielt. Itachi sah auf das Schwert. Er schloss die Augen.

Etwas, dass seit langem nicht mehr gesehen war, erschien auf seinem Gesicht. Ein ehrliches, glückliches Lächeln.

Eine Hand schnellte hervor und der ältere Uchiha packte zu.
 

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*aus Versteck hervorlug*

Ja, das ist das Ende meiner Geschichte. Ja, Sakura ist Tot. Ja, Rai auch.

Ähm… ich habe wirklich keine Ahnung, wie das Ende bei euch so angekommen sein könnte. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mich manche von euch jetzt ziemlich hassen könnten… aber damit muss ich wahrscheinlich leben.

Ich selbst bin mit dem Kapitel mäßig zufrieden… irgendwie fehlte mir ein wenig die Lust, aber am Ende hat sie das dann doch noch gebessert… mit dem schluss bin ich zufrieden

Übrigens: Ich habe sämtliche Szenarien in meinem Kopf durchgespielt und dieses hier sagte mir einfach am meisten zu. Es wird noch einen Epilog geben, dann ist diese FF abgeschlossen.

Ich freue mich auf jedes Kommi von euch, auch wenn es Beschimpfungen sind….

Hab euch lieb

Kiss-kiss, Knutscha

Kori



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2008-02-22T15:45:17+00:00 22.02.2008 16:45
wow eine echt geile ff!!! der schluss ist total traurig! ich hätt mir so gewünscht dass sasuke und sakura zusammen glücklich werden!! aber ich freue mich dass wenigstens itachi und sasuke sich wieder einigermaßen vertragn und ich find es echt schön dass sie sich jedes jahr an ihrem grab versammeln!!!
Von:  Jessa_
2008-01-14T12:05:53+00:00 14.01.2008 13:05
hmmm....eigendlich schade das Sakur tot ist. Aber das ende ist ok. Schönes Ende. Wirklich...ich mein bin auch net besser im Chara sterben lassen...aber naja bei mir ist es net so schön geschrieben. Tolles Kapitel
Von:  Jessa_
2008-01-14T12:05:52+00:00 14.01.2008 13:05
hmmm....eigendlich schade das Sakur tot ist. Aber das ende ist ok. Schönes Ende. Wirklich...ich mein bin auch net besser im Chara sterben lassen...aber naja bei mir ist es net so schön geschrieben. Tolles Kapitel
Von:  Robino
2008-01-11T13:51:50+00:00 11.01.2008 14:51
Das ende ist ziemlich gemein.
ich dacht echt ich seh net richtig als sasuke da vor ihrem Grab stand.

Naja ich hätte mir ein anderes ende gewünscht.aber ist auch okay ändern kann ich es eh net *g*

Naja mal sehen wie der Epilog wird.

liebe Grüße rob
Von:  nami110
2008-01-10T20:46:40+00:00 10.01.2008 21:46
ich wieß nich wann ich das letzte kommi geschrieben hab und es tut mir auch leid wenn ich eineige kapitel lang keine kommis hinterlassen hab....hab ers jetzt grad alles gelesen^^......als ich damals deine ff gelesen hab hätt ich nich gedacht das es so enden würde aber die ff war rihcitg klasse und es is schade das sie jetzt zuende is:)....aba vllt schreibse ja bald wieda ne neue ff wer weiß^^......aufjednefall klasse kapitel au wenns traurig war ;)
Von:  Yuki-chan64
2008-01-10T15:55:21+00:00 10.01.2008 16:55
*schnief schnief heut heul*
*Taschetuch aus Packung rausrupf*
Ohhhh ist das traurig
Sakura ist wirklich tod???
Aber irgendwie find ich die Tatsache das sie Rai sozusagen in den tod gefolgt ist XD
Vllt werden die ja im nächsten Leben wieder Freunde ^^
Aber trotzdem schade
Jetzt ist Sasuke ja allein ohne sie ...
Aber die FF war klasse

HDGDL BYE BYE
Von:  Suraja
2008-01-09T20:27:23+00:00 09.01.2008 21:27
*schnief* *flenn* *heul* *schluchz*
Ich..ich..ich weis nicht was ich dazu sagen soll. Das hat mich einfach so mitgerissen. das Ende ist schließlich traurig, aber ich bin froh das wenigstens Sasuke und Itachi jetzt wieder etwas mehr zueinander gefunden haben :) Das hat doch etwas gutes. naja das Rai tot ist stört mich nicht, aber Sakura ist wirklich traurig :( Meno *in Taschentuch schniefe* verdammt ich bin echt auf den Epilog gespannt, da heule ich bestimmt noch mehr meno..naja was solls...die Story ist/war trotzdem einfach nur der Hammer und total Spannend und Mitnehmend und wenn man dann wegen so einer Story heult, dann hast du absolut nichts falsch gemacht, sondern alles richtig ;) Großes Lob von meiner Seite :) schreibe weiterhin so klasse Fanfictions. Du hast echt das Talent dafür :D
Von:  redluna
2008-01-09T11:43:02+00:00 09.01.2008 12:43
*Tränen in den Augen hab*
Die arme Sakura..
Trotzdem ein tolles Ende, super geschrieben^^
redluna
Von: abgemeldet
2008-01-08T22:44:21+00:00 08.01.2008 23:44
Man kann dich nicht beschimpfen. Das geht einfach nciht und das Kappi war auch nicht mittelmäßig oder so.
Mädel ich bin total am flennen, da kann ein Kappi nicht schlecht sein!!!

Sie strbt... *happyendfanatiker sei* mehr muss ich glaube nicht sagen.
Hoffe mal, dass wenigstens die Uchiha- brüder wieder zueinander finden. (schätze mal, wenn das nicht passiert, dann wirste doch beschimpfungen zum Epi von mir kriegen) *total am hoffen sei*

Das kappi war, mal wieder, einfach nur geil. Deine Beschreibungen, besonders als Saku stirbt, sind der Hammer *schlurz*


!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Einfach nur geniale Fanfic!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

knuddels

*immernoch total am flennen sei*
Von: abgemeldet
2008-01-08T21:04:03+00:00 08.01.2008 22:04
Beschimpfungen?
Kriege ich im Moment nicht hin...
*heult wie'n Schlosshund*
Ich finde das Ende, ganz ehrlich gesagt, total blöd...
Weil ich traurige Enden hasse...
Und mir Sasuke so leid tut...
Und überhaupt hasse ich es wegen so was zu flennen!
*sich dafür in Ecke verkriech*
*irgendwann wieder rauskomm*
OK...
versuchen wir das ganze ETWAS sachlicher...
Ich find das Kapi super geschrieben, und die Idee ist auch super...
In mancher Hinsicht gefällt mir das Ende sogar... (ich find es toll, dass Sasuke sich mit Itachi verträgt...)
Na ja, an sich ein schönes Kapi...
Nin einfach zu nah am Wasser gebaut...
*suffz*
*knuff*
Bin mal auf den Epilog gespannt...
(auf die Gefahr hin da wieder zu heulen...
und ganz nebenbei: ich hasse dich nicht! XD)



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