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Naruto x Sasuke

Nightfall Feelings
von

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In der Nacht

Wow, da ich in Schreiblaune bin, präsentiere ich euch direkt hinterher auch das dritte kapitel! ^^ Gewidmet ist es meinen bisherigen Kommischreibern Raphaela-chan, Akatsuki_noLloyd, tranquillity91 und besonders Black_MambaX ^^

Viiii~el Spaß Ihr lieben, und auch allen anderen Natürlich ^^

(und sorry für eventuelle Rechtscheibfehler x3)
 


 


 

Langsam senkte sich die Sonne dem Horizont zu. Das Leben schien wieder in den Wald zurückgekehrt zu sein. Vögel zwitscherten, ab und zu hatte Raphi wilde Tiere entdeckt. Es war eine angenehmere Stimmung im Wald eingekehrt.

„Langsam sollten wir uns überlegen, wo wir lagern.“

„Lagern?“, fragte Kuroda. Er sah zu ihr, während sie sich weiter durch ein Gebüsch kämpften, das beiden bis zur Brust reichte.

Raphi starrte ihn fast an. „Wolltest du die ganze Nacht durchlaufen?“

„Na, lagern klingt mir aber nicht wirklich gut, wenn ich an diese dämliche Schlange von heute Mittag denke, Raphi.“ Er drückte sich einen Ast aus dem Weg, und brach endlich aus dem Dickicht heraus.

„Aber wenn wir mitten in der Nacht beim Wandern angegriffen werden, sind wir vielleicht zu müde, um uns zu verteidigen… Außerdem sind unsere Chancen hier irgendwas zu finden dann unter Null, und nicht mehr bei Null, so wie jetzt“, sagte Raphi, und stieg ebenfalls aus dem Blättergewirr heraus. „Argh, ich hab was gegen Wälder…“

Kuroda grinste und zog ihr ein Blatt aus den Haaren. „Ich glaub’s dir.“

Die Beiden sahen sich in die Augen, und für einen Moment war der ganze Tag vergessen. Der unüberlegte Aufbruch, der Angriff, die sinnlose Sucherei…

„Äh… wenn ich das bei dir mache, könnte das dauern…“

„Hä?“, Kuroda schielte nach oben, und erkannte voller Entsetzen, dass überall Blätter in seinen Haaren hingen. Raphi musste wegen seines Gesichtsausdrucks und dem Anblick überhaupt loslachen.

„Hm, okay… also…“ Sichtbar verlegen kratzte Kuroda sich an der Wange. Er hatte nicht so sehr aufgepasst, wo er durchgelaufen war, sondern eher auf die weitere Umgebung geachtet, um mögliche Spuren zu entdecken.

„Ich helfe dir, warte mal…“ Nach einem liebevollem Lächeln stand sie auch schon hinter ihm, hielt die langen Haare zwischen ihren Fingern, und zog Blatt für Blatt raus. Dabei ließ sie sich Zeit, und genoss die ganze Sache. Da hab ich lange gewartet, dachte sie vergnügt, und musste feststellen, dass Kurodas Haare wirklich so weich waren, wie sie immer gedacht hatte.

Doch Sekunde um Sekunde verrann, und schließlich hatte sie das letzte Blatt aus den Fängen der Haare befreit. Stumm seufzend ließ Raphi die Haare durch ihre Finger fließen, und ließ sie los. „Fertig.“ Kuroda drehte sich zu ihr.

„Ich danke dir“, lächelte er, und sah ihr wieder in die Augen.

Aber Raphi wusste, dass sie diesem Anblick nicht lange standhalten konnte, ohne rot zu werden. „Äh, kein Problem…“, flüsterte sie und ließ den Kopf sinken.

„Aber die Sache mit dem Wandern oder Lagern haben wir immer noch nicht geklärt.“

Na, das musste ja jetzt kommen, dachte Raphi irgendwie frustriert. Er kriegt es echt nicht hin. Wieso sollte ich denn den ersten Schritt machen? Er ist doch meistens vorlauter als ich… Was Raphi da dachte, stimmte zwar nicht wirklich, aber sie suchte sich halt aus, was ihr gerade so in ihrer Gedankenwelt vorkam. „Naja“, nuschelte sie, „machen wir, was du willst.“

Leicht erstaunt blickte Kuroda sie an. „Wenn du möchtest.“ Er sah ihren Blick, und konnte nicht widerstehen. Jetzt oder nie, sprach er sich ermutigend zu.

Er nahm sie an der Hand, ohne auf bewusst näher auf das Risiko einzugehen, dass Raphi ihn deshalb vielleicht angreifen könnte, und zog sie mit sich. „Wir laufen noch etwas, und suchen uns dann einen Lagerplatz.“

Auf Raphis Wangen breitete sich ein Rotschimmer aus, als sie seine warme Hand um ihre fühlte. Doch sie begriff, fing an zu lächeln und ließ sich ohne Widersprüche mitziehen. „Okay!“
 

Mit ausdruckslosen Augen blickte Sera auf sein Gesicht hinab. Mit Mühe und Not hatte sie es geschafft, Wasser aus einem nahe gelegenen Bach zu holen, Kakashis Wunde zu reinigen, und sie mit ihren geringen Mitteln zu versorgen. Sie hatte nie viel Verbandszeug als Ausrüstung mit, aber zum Glück hatte es gereicht, die Verletzung zu verbinden, um sie so vor Infektionen oder Entzündungen zu schützen.

Es war mittlerweile dunkel geworden. Sera hatte ein Feuer entzündet, und war ununterbrochen auf den Beinen. Stetig machte sie einen Kontrollgang, sah sich um, hielt Ausschau nach feinden, oder weiteren Schlangen. Doch nichts war passiert, und immer noch erfüllten wie seit Stunden nur das Zirpen einiger Grillen und die Rufe von Eulen den Wald.

Seufzend betrachtete sie das blasse Gesicht. Sera hatte Kakashi zwar sein Stirnband ausgezogen, ihm die Maske jedoch gelassen. Sie wusste, dass er die Maske nur abnehmen würde, wenn er es wirklich wollte. Und ohne sein Einverständnis fasste sie diese nicht an. Reizvoll war der Gedanke im Prinzip schon, doch wenn die Schwarzhaarige den Älteren so vor sich liegen sah, konnte sie einfach nicht an so einen Scherz denken.

Das Knacken der Holzstücke im Feuer war beruhigen, und auch die Wärme am Rücken zu spüren nährte die Sehnsucht in ihr, endlich schlafen zu können. Aber sie würde die ganze Nacht, und wahrscheinlich auch den ganzen nächsten Tag wach bleiben, wenn sich Kakashis Zustand nicht besserte.

Ein Blick in den Himmel ließ ihre Gedanken abschweifen. Tausende von Sternen funkelten im Himmel. Sie hatte sich vielleicht, wie sie sich jetzt eingestand, immer gewünscht, einmal in so einer klaren Nacht mit Kakashi an einem ruhigen Platz, vielleicht an einem Feuer, zu sitzen. Alleine. Aber nicht so. Es trieb ihr wieder die Tränen in die Augen, und sie verfluchte sich zum unzähligsten Male, dass sie so unvorsichtig gewesen war, und dass Kakashi wegen ihr verletzt worden war.

Konnte sie denn nicht mal vernünftig sein? Mit dem Wunsch, Frieden vor diesem Gedanken und dem damit verbundenen, widerlichen Gefühl zu finden, der sie seit den Blicken Kakashis und Kurodas verfolgte, zog sie die Knie an, und vergrub ihren Kopf zwischen ihren Armen.
 

Unmenschliche Kopfschmerzen weckten Naruto aus seinem Schlaf. Orientierungslos und mit einem Bleigeschmack auf der Zunge setzte er sich auf, und hielt sich den Kopf. Wasser, war sein erster Gedanke. Ich hab solchen Durst! Er blickte sich um, konnte aber nichts erkennen. Das Einzigste, was er in der vollkommenen Dunkelheit wahrnahm, war das weiche Bett, in dem er zu sitzen schien. Wo bin ich denn…?

Nur langsam erkannte er schwache Umrisse des Raums, und ein Fenster. Nach und nach glaubte er Sterne zu sehen, die hell leuchteten. Es war also Nacht. Wie lange ich wohl schon hier bin, fragte er sich, und was ist eigentlich passiert? Wie bin ich hierher gekommen?

Doch schnell erkannte er, dass er wohl nicht weiter käme, indem er sich nur Fragen stellte. Er tastete nach dem Ende des Bettes, und tastete sich mit den Fußspitzen am Boden voran. Nichts war im Weg. Also stand er auf, und bahnte sich langsam den Weg durch den langen Raum. Er hatte eine Tür ausgemacht, hielt auf sie zu, und griff nach der Klinke. Nichts. Verschlossen.

„Was soll das denn?“ Er lebte noch, was auch immer gewesen war. Er hatte ein weiches Bett, ein eigenes Zimmer, was auch immer gewesen war. Aber, mal wirklich ganz beiseite geschoben was auch immer gewesen war – er war eingeschlossen verdammt! „Wieso?“

Naruto verstand die Logik hinter dieser Sache nicht, falls es da überhaupt eine gab. Wiederholt versuchte er, die Tür zu offen, doch es blieb dabei. Die Tür war verschlossen und hatte anscheinend nicht die geringste Lust, durch ein Wunder aufzugehen. Aber wenn Naruto nicht bald irgendwas zum Trinken fand, würde die Tür ihr leben aushauchen. So, oder so. Denn seine Kehle brannte unbändig, und jeder Atemzug tat ihm weh. Naruto sah sich weiter um.

Neben der Tür stand eine Art Kommode, er konnte nicht genau erkennen, was es war. Vielleicht auch ein Pult oder etwas in der Art. Er tastete sich an der Wand voran, bis er zu dem Fenster kam. Die Fensterbank schien aus Stein zu sein, und war fast einkalt. Trotzdem lehnte Naruto sich auf sie, und blickte hinaus. Er war… in einer Stadt.

Eine Stadt? Bin ich doch wieder in Konoha, fragte er sich ganz verwirrt, oder was? Aber keines der Gebäude, die er schemenhaft erkennen konnte, erinnerte ihn an eines in Konoha. Er schien doch in einer fremden Stadt zu sein.

Plötzlich hörte Naruto ein Knacken an der Tür. Irgendjemand schloss auf! Doch anstatt vor der Tür zu warten und auf einer Forderung einer Erklärung zu beharren, schoss reflexartig zum Bett zurück, warf sich die Decke halb über, und stellte sich schlafend.

Nach wenigen Sekunden hörte das Knacken auf, und die Klinke wurde hinunter gedrückt. Ein heller Spalt breitete sich in Narutos Zimmer aus, und verschwand wieder, als die Tür sich erneut schloss. Draußen im Flur brannte also Licht. Jemand lebte hier in diesem Haus, wo auch immer hier war.

Naruto versuchte natürlich zu bleiben, aber er konnte es nicht, und hielt den Atem an. Er hatte nicht gehört, dass jemand rein gekommen war. Aber sicher war er sich da nicht. Er spitze die Ohren, aber er hörte auch nichts. Sicherheitshalber blieb er noch einige Zeit stumm liegen. Er fühlte sich beobachtete, aber das hätte er sich ja auch einbilden können.

Und auf einmal fing dieses grässliche Kratzen im Hals wieder an. Flach, und bemüht leise holte Naruto Atem, doch in diesem Moment schnitt ihn der Schmerz wie ein messerscharfes Kunai, sodass er leise aufschrie.

Unter seinem Schrei hatte er ein plötzliches, kurzes Klirren gehört. Direkt vor ihm. Ich halte es nicht mehr aus, dröhnte es aber in seinem Kopf. Jemand war im Zimmer, jemand war hier, den er nach etwas zu Trinken fragen konnte. Musste!

Er setzte sich auf, und zwang sich nach einem kurzen Moment, die Augen zu öffnen. Er bemerkte etwas Glitzerndes, und sah zur Seite. Das schwache Licht der Sterne glänzte auf den Umrissen einer Kristallkaraffe und eines Glases, die auf einem Nachttisch standen, der ihm bislang nicht aufgefallen war. Er erkannte die Konturen einer Person. Die von Händen. Wangen, Haaren, Augen. Naruto konnte das Gesicht deutlich erkennen. Und fast hätte er das Atmen gänzlich vergessen.

„Du hast bestimmt Durst.“

Man hielt ihm das Glas hin, und in dem Halblicht erkannte man, dass es mit Wasser gefüllt war. Aber Naruto konnte seinen Blick nicht von diesen Augen abwenden. Dieser Ausdruck… ausgeglichen, voller Harmonie, und … liebevoll. So viele Gefühle und Gedanken quollen zugleich in ihm hoch, und er wusste nicht, was er tun sollte. Von dieser Welle überrannt, diesem Blick ausgesetzt, und total ahnungslos, bekam er weder ein Wort raus, noch etwas anderes getan. Aber eine Träne stahl sich aus seinen Augen, und rann seine Wange hinab.

„Sasuke…“

Seine Stimme war nicht ansatzweise seine eigene, klang wie sie vor Jahren vielleicht noch geklungen hätte. Kindlich, nicht mehr so vertraut wie heute. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals, seine Schultern begannen zu zucken, und ehe er sich versah, flossen ihm schon in einem Strom die Tränen aus den Augen.

„Wieso weinst du denn…?“ Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht seines Gegenübers. „Dummerchen…“ Sasuke stellte das Glas wieder auf den Nachttisch, setzte sich auf das Bett neben Naruto und schloss ihn in seine Arme.

Ohne nachzudenken krallte sich Naruto an ihn und weinte weiter, ohne ihm zu antworten. Das einzigste, was rau von seinen Lippen kam, war Sasukes Name. Ihm war der Schmerz dabei egal, und auch das Weinen linderte ihn nicht, aber er konnte nicht anders. Sasuke! Er war hier, bei ihm, nach so langer Zeit. Diese liebevolle Art, der Blick, die Umarmung…

„Shht, beruhig dich doch. Du brauchst nicht zu weinen, Naruto.“

Nicht weinen? Was hatte er denn für eine Ahnung! Wer hätte denn nicht geweint, wenn er seinen Freund nach so langer Zeit endlich auf diese Art wieder gesehen hätte? Naruto schämte sich nicht für seine Tränen, er war einfach nur so glücklich. Und er wusste nicht mal wieso. Ihm hatte es die ganze Zeit schrecklich viel ausgemacht, dass der Schwarzhaarige den Platz an seiner Seite verlassen hatte, aber dass er so in seinen Gefühlen ausbrach, damit hatte selbst er nicht gerechnet.

„Sa-Sasuke… ich…“, begann Naruto, aber seine Stimme war so kratzig, dass sie ihm mitten im Satz abbrach. Sasuke löste sich ein Stück von Naruto, griff wieder zu dem Glas, und reichte es ihm erneut. Mit zittrigen Fingern nahm Naruto es an, war aber immer noch am weinen, als er einige Schlücke getrunken hatte.

Ohne eine Spur von Zaghaftigkeit strich Sasuke ihm über sein blondes Haar, und langsam beruhigte sich Naruto wieder etwas. „Magst du mir jetzt endlich erzählen, warum du schlimmer weinst als ein Wasserfall?“

Der Jüngere verzog das Gesicht. „Wegen dir.“ Seine Stimme klang endlich besser, und um seien Durst zu löschen, trank er das Glas ganz aus. Sasuke nahm es ihm wieder ab.

„Ach ja? Und wieso wegen mir?“

„Weil“, flüstere Naruto langsam, „ich… dich vermisst habe.“ Bei diesen klar ausgesprochenen Worten, die noch härter und bedeutungsvoller klangen als seine bisherigen Gedanken, stach es ihm wieder in der Brust. Wie oft hatte Naruto sich schon gewünscht, es Sasuke endlich ins Gesicht sagen zu können. Aber immer hatte sich die Vorstellung anders angefühlt, als das wirkliche Jetzt.

Sasuke sah ihm leicht überrascht in die Augen. „Aha.“

Dieses Wort brachte dann auch schon wieder so gut wie alles zum Einstürzen, was sich in den letzten Minuten in Naruto aufgebaut hatte. Er hatte sich das so anders ausgemalt, sich immer wieder vorgestellt, dass Sasuke etwas sagen würde, wie „Ich dich auch“, „Das tut mir leid“, oder vielleicht auch „Ich werde aber jetzt für immer bei dir bleiben.“ Doch nichts davon kam mehr über die Lippen des Schwarzhaarigen, und geknickt wandte sich Naruto zur Seite.

Vielleicht war er doch zu naiv gewesen. Zu erwarten, dass wenn er und Sasuke sich nach solcher Zeit wieder sehen würden, sie sich gleich um den Hals fallen würden, und alles wieder in Ordnung wäre. Kindisch. Oder Sasuke am Boden zerstört zu sehen, aber mit Freudentränen in den Augen, dass sie endlich wieder vereint waren. Albern.

Plötzlich im vollem Bewusstsein über sein absolutes Fehldenken, wandte er sich noch mehr ab und hielt sich die Hand vor den Mund. Vielleicht war er innerlich, seit Sasuke weggegangen war, kein Stück reifer geworden. War blind nach vorne gerannt, um endlich wieder zu ihm zu gelangen.

„Was hast du?“, drang Sasukes Stimme an sein Ohr, doch Naruto flüsterte nur undeutlich.

„Nichts.“ Er spürte, wie Sasuke vom Bett aufstand, und hörte ein leises Seufzen.

„Falls du noch was trinken willst, Wasser hast du jetzt ja. Wenn sonst was ist, findest du mich nebenan.“

Naruto nickte nur stumm, und kurz darauf ging die Tür des Zimmers wieder auf und zu. Aber Sasuke hatte nicht mehr abgeschlossen. Das war aber auch egal. Er hatte nicht mal die Lust dazu, jetzt zu gehen. Weder zu Sasuke, noch weg von ihm.
 

Die Nacht im Wald war ruhig geblieben. Raphi und Kuroda hatten es schließlich so gehalten, dass sie eine Strecke gingen, wenn sie beide sich fit genug dafür fühlten, und falls dies mal nicht der Fall war, hatten sie abwechselnd geschlafen. Zwar hatten sie also in der Nacht doch noch eine ordentliche Strecke zurückgelegt, waren aber am Morgen beide ausgeschlafen. Nun gingen sie seit etwa einer halben Stunde querfeldein, und sahen sich weiterhin nach dem man um, der am Vortag anscheinend versucht hatte, Naruto zu töten.

Trotz Kurodas Aktion vom Vortag, war die Stimmung der beide etwas eingefroren. Sie hatten nicht besonders viel während der letzten Stunden geredet, und viel Bedeutendes war dabei auch nicht herumgekommen. Das Ganze zeigte sich auch darin, wie sie liefen. Wenigstens ein halber Meter Abstand war immer zwischen ihnen, und sie berührten sich auch nicht.

Wenn sie ehrlich war, war Raphi über dieses Verhalten wütend und enttäuscht zugleich. Eigentlich hatte sie nach gestern damit gerechnet, dass die Grenzen endlich gesprengt worden wären. Aber damit war wohl nichts.

Ich dachte, er wäre endlich mal aus sich heraus gekommen, dachte sie frustriert, und was ist jetzt? Er geht noch mehr auf Abstand und sagt gar nichts mehr. Na klasse.

In Kurodas Gedankenwelt sah es etwas anders aus.

Was ist denn mit Raphi, fragte er sich, hab ich was falsch gemacht? Hab ich ihr ganzes Benehmen falsch gedeutet? Will sie vielleicht gar nichts von mir?

Resigniert versuchte er genauso wie Raphi, sich auf seinen Weg zu konzentrieren, und so trotteten sie gemeinsam weiter.
 

Es wehte eine leichte Briese vom Weg her in den Wald hinein, als Kakashi aufwachte. Er hörte Blätter über sich rauschen, und als er die Augen aufschlug, sah er einen Baum über sich. Seine Muskeln waren total verspannt, und erst nach einiger Anstrengung schaffte er es, sich aufzusetzen. Orientierungslos blickte er sich um, und erst als er kurz überlegt hatte, was gewesen war, erinnerte er sich auch daran. Er konnte etwas einschätzen, wie viel Zeit vergangen war, und blickte sich um.

„Hm?“

Sera lag neben ihm. Sie sah erschöpft aus, schlief aber tief und fest. In ihrer Hand hielt sie ein Stirnband. Sein Stirnband, um genauer zu sein. Und erst jetzt viel ihm auf, dass sie ihn auch verarztet hatte. „Hab wohl einiges abbekommen…“, flüsterte er, und öffnete seine Weste. Ein Verband zog sich über seinen Oberkörper, und jetzt konnte Kakashi auch leichte Schmerzen spüren, die ihn auf eine größere Wunde schließen ließen.

Dann sah er sich weiter um – und sah nichts. Sera, die Feuerstelle, in einiger Entfernung die gefallenen Bäume, die nutzlos seit dem Kampf im Weg lagen… Aber wo war Naruto? Schon leicht am verzweifeln versuchte er aufzustehen, bekam es aber nicht richtig hin, ohne seinen Oberkörper zu bewegen, dass er nicht schmerzte. Als er dachte, dass es endlich ginge, hielt ihn eine Hand zurück.

„Nicht…“

Er blickte in Seras nicht allzu verschlafene Augen. Sie hielt ihn am Arm, und sah ihn eindringlich an.

„Du bist noch viel zu schwach dafür.“ Sie bemühte sich, damit nicht abwertend zu klingen, sondern einfach so, wie es war. Und als sie sicher war, dass Kakashi nicht mehr aufstehen wollte, ließ sie ihn los. Dann sah sie sich ebenfalls eine Weile um, und fluchte leise. Sie war doch eingeschlafen.

„Wo ist Naruto?“

Na klasse. Die Frage, von der sie sich schon die ganze Zeit lang eine Antwort auszudenken zu erhoffte, kam ganz am Anfang. Kein „Wie geht es dir?“, kein „Was ist passiert?“ Nein, es musste die Frage sein, wo Naruto sei. „Ich… weiß es nicht“, sagte sie schließlich ohne groß drum herum zu reden.

Kakashi sah sie ausdruckslos an. „Wie… du weißt es nicht?“

Sie wusste ganz genau, dass sie ihm nicht in die Augen sehen konnte, und blickte verschämt weg. „Ich weiß nicht, wo er ist. Der Typ von gestern… hat ihn mitgenommen.“ Noch kein Augenblick war verstrichen, als Kakashi sie grob an der Schulter riss und sie damit zwang, ihn anzusehen.

„Was hast du gesagt?! Wieso hast du das zugelassen?!“

Der wütende Blick verschlimmerte sich mit dem Sharingan fast, dass er unbewusst offen hatte. Sie ballte die Fäuste und versuchte, zu erklären, aber er schnitt ihr das Wort ab.

„Sera, verdammt du hättest ihn mit allen Mitteln beschützen müssen! Er ist der Hokage! Was denkst du passiert, wenn ihm was zugestoßen ist? Wegen dir?!“

Total eingeschüchtert und sich vor den Kopf gestoßen fühlend wich Sera vor ihm zurück, riss sich los und sprang auf. „Du bist so fies! Du lässt mich ja nicht mal erklären, was los war!“ Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln, und sie sah zu Boden. „ich hätte es mir sparen können, die ganze Nacht wach zubleiben und auf dich aufzupassen… dir ist es ja eh egal!“ Sie riss sich herum und lief davon. Allerdings blieb sie ein paar Meter weiter stehen, lehnte sich an einen Baum, und weinte dort weiter. Sie hatte immer noch sein Stirnband in der Hand, und drückte es an sich. „Du bist so gemein…“

Dennoch konnte Kakashi sie weiter weinen hören, und auch ihr Flüstern blieb ihm nicht verborgen. Ja, Kakashi Hatake hatte es mal wieder geschafft, und Jemanden der ihm wichtig war, grundtief verletzt. „Super gemacht…“, murrte er und fuhr sich durch die Haare.

Er hatte auch übertreiben. Es war wirklich unklug gewesen, sie nicht mal anzuhören. Ohne Bescheid zu wissen, hatte er sie angeschrieen… War sie wirklich die ganze Nacht bei ihm gewesen? Wach? Hatte sie auf ihn aufgepasst? Das Ganze klang zwar nach einer kindischen Sache, war es aber ganz und gar nicht. Es hätte ohne sie ja sonst was passieren können.

Ich werde mich gleich bei dir entschuldigen, versprach er sich und ihr in Gedanken, wenn ich endlich wieder aufstehen kann…
 

Naruto hatte nicht mehr geschlafen, seitdem Sasuke sein Zimmer verlassen hatte. Er war aufgewühlt gewesen, und hatte sehr viel nachgedacht. Am Ende war er zu dem Schluss gekommen, seine ganzen dämlichen Gefühle unter den Teppich zu kehren, und einfach wieder normal zu sein. Oder wenigstens so zu tun. Wer wusste, wie lange Sasuke diesmal bleiben würde? Er sollte solange wir möglich versuchen, die Zeit mit ihm zu genießen. Nicht mehr, und nicht weniger.

Der bleierne Geschmack auf seiner Zunge war verschwunden, aber dafür knurrte sein Magen schon seit einiger Zeit. Sein Hunger war nicht zu leugnen, und trotzdem bewegte sich Naruto nicht aus seinem Bett raus. Was sollte er denn tun? Rüber zu Sasuke gehen, und sagen „Ich hab Hunger?“

Aber in Anbetracht der Lage der Dinge hatte er wohl keine andere Chance. Er war wirklich in einer fremden Stadt, wie er nach einem Blick raus bei Tageslicht feststellen musste, und kannte hier niemanden außer Sasuke. Also schleppte er sich seufzend aus dem Bett, und betrat den Flur.

Direkt gegenüber lag eine Tür, und auch rechts neben seinem Zimmer, das am Flurende lag, schien ein Raum zu sein. „Er hat doch nebenan gesagt, oder…?“ Unschlüssig versuchte Naruto es einfach, und klopfte an. Es dauerte eine Weile, bis geöffnet wurde.

„Oh… morgen, Naruto.“ Als Sasuke ihn im Türspalt erkannte, machte er die Tür direkt weit auf, und ließ ihn herein kommen. Er selbst trug eine enge Hose und ein ziemlich verknittertes Oberteil. Überhaupt sah er so aus, als hätte er bis eben noch geschlafen.

„Morgen…“, antwortet Naruto nur schwach, und sah sich um.

Sasuke fuhr sich durch die Haare und sagte nur: „Bin gleich wieder da.“ Er verschwand durch eine zweite Tür.

Naruto sah sich währenddessen weiter um. Im Prinzip glich dieses Zimmer dem von Naruto. Ist also wahrscheinlich ein Hotel, dachte er und trat ans Fenster. Von hier aus konnte er einen anderen Teil der Stadt sehen. Weit entfernt am Horizont sah er etwas Rötliches. Als er es erkannte, schluckte er. „Sand“, flüsterte der Blondhaarige. Er war in Suna-gakure!

Die Tür öffnete sich wieder, und Sasuke trat heraus. Er hatte sich umgezogen, trug nun ein frisches Hemd und dunkle, weite Hosen. Auch die Haare waren nicht mehr zerstrubbelt, sondern glänzend gekämmt. Naruto erkannte, dass er dieselbe Frisur trug wie früher, jedoch stand sie ihm noch besser als damals.

„Also… was wolltest du?“, fragte Sasuke und blickte in Narutos Richtung. Sein Blick war eine deutliche Spur kälter als in der Nacht.

Er wandte sich ganz zu ihm, und musste wieder schlucken. Ihm war schlagartig wieder klar, was gestern passiert war. Sasuke hatte ihn betäubt… und hierhin mitgenommen? Er hatte ihn entführt. Sonst wären schließlich die Anderen bei ihm. Aber Naruto wollte Sasuke einfach keine Vorwürfe machen.

„Ich wollte fragen, ob wir zusammen frühstücken“, brachte er schließlich nur raus, und zwang sich fast zu einem Lächeln.

„Aha. Na, dann lass uns gehen“, antwortete der Schwarzhaarige. Er hielt Naruto die Tür auf.

Schluckend ging dieser voraus.

„Die Treppe runter.“

Auch dieser Anweisung folgte Naruto. Er spürte den Blick des Älteren in seinem Nacken. Auch die Vorwürfe formulierten sich schon in klaren Sätzen in seinem Kopf, doch er sprach sie nicht aus. Dafür ist bestimmt später noch Zeit, redete er sich ein. Tief in seinem Inneren aber fühlte er jedoch, dass es vielleicht nicht so sein würde.
 


 

*rumhüpf* Kommi nicht vergessen, ja ihr? x3 Bis zum nächsten Kappi~ ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Natalie_x3
2007-09-09T07:05:09+00:00 09.09.2007 09:05
....
Ich freu mich für Naruto, dass Sasuke wieder da ist.
Aber wieso hat Sasuke so seltsame Stimmungswandlungen?
IN dem einem Moment nimmt er Naruto in den ARm und im anderen
ist er wieder so distanziert.
Ziemlich gemein von ihm, einfach nichts zu antworten, als Naruto ihm erzählt, dass er den Eisblock (^^) vermisst hat.
Typisch Sasuke eben

Von:  Miyavi_Attack
2007-05-06T09:32:44+00:00 06.05.2007 11:32
hui ich werde namentlich erwähnt X3....*rot wird*

zur Story^^...
eu~ so viel will ich mal in so kurzer Zeit schaffen XD
ich find das Kapi auch wieder voll supi, man kann sich richtig Bilder vorstellen wie alles abläuft...das können nicht viele^^

schnell weiter schreiben^^ bin gespannt wie es weiter geht^^!!!
Von:  Luke
2007-05-06T07:56:38+00:00 06.05.2007 09:56
toll das du so in schreiblaune bist X3
ich bin gespannt was sasu mit naru vorhat.....
hm....
das kappi war echt cool
*wie immer*
schreib schnell weiter XD
Von: abgemeldet
2007-05-06T07:14:06+00:00 06.05.2007 09:14
SASUKE IST WIEDER DAAAAAA!!!!
juhu es geht weiter!!!
und schon wieder sooooooo schöööööön laaaaaang!!!
XP

aber warum darf naruto einfach so darum laufen??

hmmm...
aufjedenfall finde ich das kapi echt toll
ich hoffe du schreibst schnell weiter!!!!

ich freu mich schon XDD
^^
Von:  Ra_Phi
2007-05-05T21:09:17+00:00 05.05.2007 23:09
ha! erste!!
^^
also wieder super genial, hast dich auch angestrengt ^^ bin schon gespannt wies mit Naruto und Sasuke weitergeht
hdgdl


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