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Ride the Rockers 4 - Love Education

3. Sequel zu Ride the Rockers; direkte Fortsetzung zu Sex Education. Man sollte Sex Education dazu unbedingt gelesen haben ^^ adult in späteren Kapiteln
von

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Titel: Ride the Rockers - Love Education
 

Teil: 3/?
 

Autorin: Raphaèl Asdrai
 

Rating: MA (noch nicht in diesem Kapite, aber in den späteren. Ihr kennt mich ja ^_~)
 

Fandom: the GazettE (Gazette), Alice Nine, J-Rock, Visual Kei
 

Warning: Comedy, Lemon, Lime, Drama (evtl. noch andere)
 

Disclaimer: Nix meins. Leider ... So viel Realitätssinn ist mir gerade noch geblieben. Aber ich will trotzdem Uruha und Saga! Gebt sie mir!! *puppy doggy eyes*
 

Inhalt: also, INZWISCHEN sollte eigentlich jeder wissen, worum es geht
 


 

*************
 

Kapitel 3
 

Aoi presste die Augen fest zusammen. Er wagte nicht zu atmen, innerlich dafür betend, dass er jeden Augenblick in seinem Bett aufwachen würde und alles nur ein Traum gewesen war, doch er wusste, dass das, was geschah, real war.
 

Kais Hand strich beruhigend über seinen Rücken und als er die Lider schließlich öffnete, sah er an dem entschlossenen Ausdruck im Gesicht des anderen deutlich, was dieser vorhatte. Und obwohl Aoi nicht sagen konnte, dass er davon sehr begeistert war, wusste er, dass es keine andere Möglichkeit gab. Sie mussten sich Uruha stellen, um wenigstens die Chance für eine Erklärung zu erhalten, bevor der Gitarrist zu toben beginnen würde.
 

Lautlos streifte Kai seinen Pullover über und wartete, bis auch Aoi sein Shirt wieder angezogen hatte, bevor er tief durchatmete und einen Schritt zur Seite tat. Doch noch während der Bewegung erstarrte er und runzelte die Stirn, ehe er sich zu Aoi umdrehte und einen Finger auf die Lippen legte.
 

Dieser blickte ihn verwirrt an, bevor er zu lauschen begann. Und das Geräusch, das er vernahm, ließ ihn erstaunt nach Luft schnappen. Uruha summte. Eine Pop-Melodie, irgendein albernes Lied, das Aoi schon einmal im Radio gehört hatte. Doch dies schockierte ihn nicht einmal annähernd so stark wie die Tatsache, dass es Uruha scheinbar überhaupt nicht interessierte, dass sowohl seine Wohnungstür offen war als auch sein Licht brannte, obwohl er sich erinnern müsste, das dem nicht so gewesen war, als er fortging.
 

Ein lautes Poltern ließ Aoi und Kai zusammenzucken, und nur Sekunden später erklangen Uruhas gedämpfte Schmerzenslaute, bevor der Gitarrist mit belegter Stimme auf sein Bett zu schimpfen begann, gegen das er vermutlich gerannt war. Die Worte purzelten zusammenhangslos von seinen Lippen, klangen gedankenlos und schienen den anderen viel Mühe zu kosten, ehe er zu Aois Verwunderung mit einem Mal zu lachen begann und sich auf die Matratze plumpsen ließ.
 

Der Geruch von Tabak und starkem Alkohol lag in der Luft, und zum ersten Mal, seitdem der Gitarrist nach Hause gekommen war, wagte Aoi wieder normal zu atmen. Uruha schien sternhagelvoll zu sein. Wenn er noch nicht einmal bemerkte, dass jemand in seine Wohnung eingedrungen war, konnten sie vielleicht unerkannt an ihm vorbeischlüpfen.
 

Kai schien den selben Gedanken zu haben, denn er winkte Aoi, sich zurückzuhalten, bevor er vorsichtig um die Ecke des Paravans spähte und dann erleichtert nickte. Auf Zehenspitzen tapste er in die Zimmermitte, bedacht, keine lauten Geräusche zu machen, und nach ein paar Sekunden folgte Aoi ihm, wenn auch mit etwas mulmigem Gefühl in der Magengegend.
 

Sein Blick wanderte zum Bett, auf dem Uruha mit geschlossenen Augen lag und augenscheinlich zu schlafen schien. Sein Oberkörper ruhte auf der Matratze, einen Arm hatte er zur Seite ausgestreckt, der andere lag halb über seinem Gesicht und verdeckte seine Augen, während seine Beine über die Bettkante in der Luft baumelten.
 

Er hatte es noch nicht einmal geschafft, seine Schuhe auszuziehen, als er eingetreten war. Selbst seine Jacke hatte er noch an, darunter ein halb geöffnetes Nadelstreifenhemd und eine dunkle, elegante Jeans, die sich so verlockend über seine prallen Oberschenkel und seinen Schritt spannte, dass sich Aoi unbewusst über seine plötzlich unangenehm trockenen Lippen lecken musste.
 

Es kostete ihn seine ganze Selbstbeherrschung, nicht zum Bett zu gehen und seine Fingerspitzen über die vom Alkohol gerötete Haut gleiten zu lassen, über den aufreizend entblößten Hals hinab bis zu der Stelle, wo das Hemd die Sicht auf Uruhas Oberkörper verwehrte, der sich unter seinen ruhigen Atemzügen gleichmäßig hob und senkte.
 

"Komm schon!", zischte Kai leise und Aoi schluckte trocken, bevor er den Kopf schüttelte und sich abwandte, doch auch als er das Zimmer schon verlassen hatte und auf dem Flur stand, ließ ihn der Anblick nicht los.
 

"Wir sollten so schnell wie möglich verschwinden!", meinte Kai und griff nach Aois Hand, doch dieser stockte und warf einen besorgten Blick zurück ins Schlafzimmer.
 

"Meinst du, es ist gut, ihn in so einem Zustand allein zu lassen?", flüsterte er leise und sah Kai bittend an. "Wenn er noch nicht einmal gemerkt hat, dass seine Tür offen und sein Licht an war, dann hat er sich sicher halb ins Koma gesoffen. Er merkt doch eh nicht, dass wir da sind. Wir sollten ihn zumindest ordentlich ins Bett packen und sehen, ob es ihm gut geht."
 

Kai zog die Stirn in Falten, doch Aoi wusste, dass er mit seinen Worten genau die richtige Taktik gewählt hatte, um Kais Mutterinstinkte zu wecken. Der Brünette seufzte tief und warf einen Blick auf die offene Wohnungstür, die Uruha noch nicht einmal hinter sich geschlossen hatte, bevor er nickte und Aoi deutete, zurück ins Schlafzimmer zu gehen. Er selbst drückte die Tür ins Schloss, griff nach Uruhas Tasche, die einsam auf dem Boden lag, und fischte dessen Handy heraus, um eine Nummer einzutippen und es kurz anwählen zu lassen.
 

"Nur für den Fall, dass er wieder aufwacht und sich fragt, warum wir mitten in der Nacht in seiner Wohnung sind", erläuterte er Aoi und klappte das Telefon zusammen. "Wir erzählen ihm, er hätte mich stockbesoffen von einer Bar aus angerufen und wir wären deshalb besorgt zu ihm gefahren, um nach dem Rechten zu sehen. So zu wie der ist, erinnert er sich morgen eh nicht mehr daran, ob er wirklich mit mir telefoniert hat."
 

Aoi grinste amüsiert und nickte. Kai dachte wirklich an alles. Doch schon wieder war etwas seltsam. Sie hatten mehr als nur ein bisschen miteinander rumgemacht und Aoi war sich nicht sicher, ob er die Notbremse gezogen hätte, wenn Uruha nicht gekommen wäre. Und nun, als habe ihn die Realität wie aus dem Hinterhalt angesprungen, war alles wieder normal und sie verhielten sich, als sei das, was sie noch vor kurzem getan hatten, niemals geschehen.
 

Aoi runzelte die Stirn und blickte unauffällig zu Kai, doch entweder ließ sich dieser nichts anmerken, oder er konnte wirklich so schnell wieder in die Wirklichkeit zurückkehren. Nichts an seinen Bewegungen verriet, dass er Aoi am liebsten aus der Wohnung geschleift und gegen die nächste Straßenwand gepinnt hätte, anstatt sich um ein besoffenes Bandmitglied zu kümmern, das, wenn man es genau betrachtete, seine direkte Konkurrenz war. Vor allem, wenn …
 

Ja, wenn was? Wenn Kai auf ihn stand? Aoi bezweifelte dies stark. Trotz aller Signale, trotz der beinahe animalischen Gier, mit der sie sich aufeinander gestürzt hatten … Trotz der Tatsache, dass er sich selbst immer stärker zu ihm …
 

"Kommst du?" Kai blickte ihn mit fragendem Gesichtsausdruck an und Aoi zuckte kurz zusammen und senkte den Blick, als würde er fürchten, dass Kai seine Gedankengänge lesen könnte, wenn er ihn zu lange anblickte.
 

"Klar", meinte er und flüchtete beinahe in Uruhas Schlafzimmer. Er war vollkommen verwirrt. Das Bild auf dem Nachttisch zog erneut seine Aufmerksamkeit auf sich, und ohne zu wissen warum, klappte er es mit der Vorderseite auf die Tischplatte, bevor er sich zu Uruha wandte und diesen nachdenklich betrachtete.
 

Die braunen Haare, die dieser seit kurzem hatte, fielen ihm trotz Hairsspray wirr ins Gesicht, seine Lippen waren halb geöffnet und entließen bei jedem Atemzug den stechenden Geruch von Alkohol, und der dunkle Lidschatten, mit dem er seine Augen betont hatte, war verschmiert oder abgebröckelt. Doch trotzdem fühlte Aoi, wie sein Herzschlag ein bisschen schneller ging, als er den anderen betrachtete. Und das lag nicht nur an der Tatsache, dass Kais Kuss ihn nicht unbeachtlich erregt hatte.
 

"Wir sollten ihm erstmal die Klamotten ausziehen und ihn ordentlich hinlegen", meinte dieser nun und piekte testend mit dem Zeigefinger in Uruhas Wange, um erleichtert zu nicken, als dieser einen verzerrten Laut von sich gab, sich aber sonst nicht regte.
 

"Nimm du seine Schuhe, ich pelle ihn aus der Jacke. Dann sehen wir weiter", wies er Aoi an, der kurz nickte, bevor er sich daran machte, den anderen Gitarristen von seinen Sachen zu befreien. Es war gar nicht so leicht, wie er gedacht hatte, denn Uruha zu entkleiden, war ähnlich dem Versuch, einen 50 Kilo Sack Mehl in einen Kimono zu verfrachten, und als der andere schließlich nur noch in Unterwäsche vor ihnen lag, stand sowohl Aoi als auch Kai der Schweiß auf der Stirn.
 

"Meine Güte …", keuchte der Drummer und ließ sich neben Uruha aufs Bett sinken.
 

Aoi wischte sich mit einem Zipfel seines Shirts die Nässe vom Gesicht und atmete tief durch, bevor er kurz überlegte, ob er sich in Ermangelung einer weiteren Sitzgelegenheit einen Stuhl aus der Küche holen sollte, sich dann aber doch auf der Bettkante niederließ.
 

Der Anblick, der sich ihm bot, als sein Blick zu den beiden Männer auf dem Bett schweifte, ließ ihn jedoch augenblicklich wünschen, er hätte das Zimmer doch verlassen.
 

"Shit", fluchte er lautlos, als er vergeblich versuchte, seine Augen von Uruhas halbnacktem Körper abzuwenden, dem Körper, nach dem er sich seit Monaten verzehrte. Und daneben Kai, die Augen geschlossen, die Lippen geöffnet, als würde er alles daran setzen, um Aoi zu verführen.
 

Eine feine Schweißschicht glitzerte auf seinem Gesicht und seinem Hals und verlieh ihm eine ruchlose Schönheit, die Aoi das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Diese beiden Verlockungen so dicht nebeneinander zu sehen, war beinahe mehr, als er ertragen konnte und ließ die Erregung erneut in ihm aufflammen.
 

Vorsichtig hob er die Hand und bewegte sie in Uruhas Richtung, doch noch bevor er ihn erreicht hatte, stockte er und biss sich unschlüssig auf die Unterlippe. Was tat er hier eigentlich? Es war doch sonst nicht seine Sache, innerhalb von Minuten von einem Mann zum anderen zu springen, wie es der Rest seiner Musikerkollegen scheinbar ohne die Spur eines moralischen Zwistes zu tun schien. Doch Aoi war in dieser Beziehung altmodisch. Wenn er jemanden wollte, dann auch nur diesen – mit Haut und Haaren.
 

Warum also war es diesmal nicht so? Warum wollte er Uruha und Kai zur selben Zeit?
 

Aoi seufzte und betrachtete nachdenklich seine noch immer ausgestreckte Hand, bevor er erschrocken zusammenfuhr, als ein Poltern und laute Stimmen auf den Flur ertönten.
 

"Uruha, das nächste Mal, wenn ich einparken soll, sag mir gefälligst, wo die Parkplätze sind, ehe du aus dem Auto springst und ..."
 

Im selben Augenblick, in dem die Schlafzimmertür aufflog, brach die Stimme ab und Aoi starrte mit offnem Mund auf Shou, der mit Saga im Schlepptau um die Ecke geschwankt kam und in dem Moment, in dem er ihn erblickte, in seiner Bewegung erstarrte. Der Blick des Blonden huschte zum Bett, über Uruha und Kai, der erschrocken in die Höhe geschnellt war, zurück zu Aois ausgestreckter Hand, deren Fingerspitzen nur Millimeter von der nackten Haut des Gitarristen entfernt waren – und innerhalb von Sekunden schien er die Situation erfasst zu haben.
 

"Heilige Scheiße, was geht denn hier vor?", japste er und rieb sich mit seiner freien Hand die Augen, als müsse er sich versichern, dass er keine Geister sah. "Wie seid ihr hier reingekommen? Und was habt ihr mit Uruha gemacht?"
 

Saga, der einen Arm um Shous Schulter gelegt hatte und wie eine Klette an ihm hing, lallte etwas Unverständliches, bevor er auf den Boden kippte und sich auf den Rücken rollte, doch Shou beachtete ihn nicht einmal. Sein Blick war starr auf Aoi gerichtet, der ihn mit ebenso großen Augen ansah, den Mund geöffnet, um sich zu verteidigen, aber wie um alles in der Welt sollte er ihre Anwesenheit erklären?
 

"Uruha hat mit dem Handy angerufen und wollte, dass wir zu ihm kommen", sprang Kai ein und schluckte trocken, als er sah, wie Shou skeptisch eine Augenbraue hob.
 

"Hat er wann?", fragte er misstrauisch und blickte zu dem brünetten Gitarristen, der sich im Schlaf zur Seite gedreht hatte und auf seiner Unterlippe kaute. "Wir waren die ganze Zeit zusammen. Ich hätte gemerkt, wenn er dich angerufen hätte. Außerdem, warum sollte er das tun, wenn er doch wusste, dass ich ihn nach Hause bringe?"
 

Seine dunkeln Augen maßen den Drummer argwöhnisch, der ertappt den Blick senkte, während es Aoi flau im Magen wurde. Es hätte sie skeptisch machen sollen, wie es der betrunkene Gitarrist geschafft hatte, sich allein zu seiner Wohnung zu schleppen. Doch wer, verdammt noch mal, hätte auch damit rechnen können, dass er nicht allein zurückkehrte? Sie hätten verschwinden sollen, als sie noch die Gelegenheit gehabt hatten. Jetzt war es zu spät und der entschlossene Zug um Shous Mund machte sehr deutlich klar, dass er nicht vorhatte, ohne eine Antwort zu verschwinden, die ihn zufrieden stellte.
 

"Wird’s bald?", brummte er und stemmte die Hände in die Seiten, doch weder Aoi noch Kai antworteten. Aoi schickte dem Drummer einen fragenden Blick, und als dieser resignierend seufzte und die Schultern hängen ließ, wurde auch ihm klar, dass sie keine Wahl hatten.
 

"Okay", meinte er so und strich sich durch die schwarzen Haare. "Freunde sollte man nicht anlügen. Und da du sowieso nicht locker lässt, werden wir es dir wohl verraten müssen. Kannst du den da", er deutete auf Saga, der sich auf dem Boden zu einer kleinen Kugel zusammengerollt hatte und leise schnarchte, "allein lassen, ohne dass er was anstellt?"
 

Shou runzelte irritiert die Stirn, bevor er den Bassisten vorsichtig mit dem Fuß anstupste und nickte, als sich dieser nicht rührte.
 

"Was soll die ganze Geheimniskrämerei? Bricht bald ein Atomkrieg aus und ihr sollt uns im Auftrag der Regierung retten?" Er grinste, doch als er Aois und Kais besorgten Gesichtsausdruck sah, wurde er übergangslos wieder ernst. Wenn Kai nicht lächelte, war definitiv etwas nicht in Ordnung.
 

"Es ist doch nicht irgendwas Schlimmes passiert, oder?", fragte er alarmiert und blickte Aoi, der sich wortlos erhob und ihm nur winkte, ihm in die Küche zu folgen, verstört an.
 

"Komm einfach mit, dann wirst du es erfahren", antwortete Kai anstelle des Gitarristen und warf einen letzten Blick auf die beiden schlafenden Männer, erleichtert aufatmend, als er feststellt, dass sich von diesen wohl keiner so schnell wieder regen würde, und folgte dem Schwarzhaarigen.
 

Shou blickte ihm verwundert nach, doch dann zuckte er mit den Schultern und verließ das Zimmer. Der Abend wurde immer seltsamer.
 


 

~*~
 


 

"Also ist jemand in Kagrras Proberaum eingebrochen, von dem eigentlich niemand wissen sollte, dass darin das Archiv ist, hat den Schrank aufgebrochen, und die DVD gestohlen, von der eigentlich niemand wissen konnte, dass sie da ist und was sich auf ihr befindet, und hat sich damit aus dem Staub gemacht, ohne dass ihn jemand gesehen hat? Und ihr glaubt jetzt, dass Uruha sie gestohlen und in seiner Wohnung versteckt hat, weswegen ihr mitten in der Nacht bei ihm einbrecht, alles durchwühlt und ihn anschließend auch noch auszieht, weil er sie eventuell am Körper tragen könnte?"
 

Shou blinzelte und in seiner Stimme hatte der Argwohn über das, was Aoi und Kai ihm offenbart hatten, deutlich mitgeschwungen.
 

"Muss ich eure bizarre Logik verstehen?" Er griff nach einer Flasche Bier, die Kai ihm gereicht hatte, und nippte an dem Getränk, bevor er es wieder hinstellte und die anderen durchdringend musterte.
 

Shou und Aoi saßen auf den zwei Barhockern neben der kleinen Kochecke, die aus Ermangelung von mehr Platz die Funktion eines Tisches einnahm, während Kai an der Tür lehnte, ein Glas Wasser in der Hand, um seine trockene Kehle zu benetzen. Er hatte dem Großteil von Aois Erzählungen nur gelauscht, doch obwohl er in der Videoaufzeichnung nur Statist gewesen war, wirkte er ebenso mitgenommen, als würde ihn die Sache direkt betreffen.
 

"Ich sehe, du hast es verstanden", antwortete er auf Shous Frage, der ihn perplex anblinzelte, bevor er einen tiefen Schluck Bier nahm.
 

"Das muss ich jetzt erstmal verdauen", murmelte er leise, betrachtete die Flache nachdenklich, bevor er sie in einem Zug hinunterkippte.
 

"Abgesehen davon, dass wir Uruha nur ausgezogen haben, weil wir ihn aus reiner Nächstenliebe ins Bett packen wollten", warf Aoi korrigierend ein und strich sich nervös eine Strähne aus dem Gesicht, als ihm seine gar nicht so auf Nächstenliebe gerichteten Gedanken wieder einfielen, die er gehabt hatte, als er Kai und Uruha auf dem Bett hatte liegen sehen. "Und wir haben auch nicht wirklich gedacht, dass er das Video hat. Aber wir brauchten Hilfe beim Suchen ..."
 

"... und deshalb hielten wir es für das Klügste, ihn vorher als Verdächtigen auszuschließen", beendete Kai seinen Satz und seufzte tief, als ihm klar wurde, wie widersinnig diese Erklärung auf Shou wirken musste. Dem blonden alice nine Sänger konnte man schwer etwas vormachen – leider.
 

Auch jetzt verriet sein Blick deutlich, was er von der ganzen Sache hielt, doch sowohl zu Kais als auch zu Aois Erstaunen nickte er schließlich.
 

"Verständlich", meinte er und zog die Stirn nachdenklich in Falten. "Nicht unbedingt logisch, aber verständlich. Immerhin wäre es durchaus möglich gewesen, dass Uruha das Video entwendet hat, so viel ich darüber sagen kann. – Wollt ihr meine Wohnung auch noch durchsuchen, oder kann ich euch gleich helfen?"
 

Er grinste, als er die überraschten Gesichter der beiden anderen sah, und wippte amüsiert mit den Augenbrauen, bevor er sich zurücklehnte und die Beine übereinander schlug.
 

"Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich mich raushalte und euch das allein durchstehen lasse?", grinste er breit und angelte mit den Fingerspitzen nach einer weiteren Flasche Bier. "Als erstes müssen wir einen genauen Plan machen. Auflisten, wer Zugang zu Kagrra’s Proberaum hatte und in der kritischen Zeit in der Nähe war, dann ordnen wir nach Motiv, suchen nach Zeugen und kontrollieren besser, ob derjenige, dessen Wohnung wir gerade durchsuchen, nicht zufällig wieder nach Hause kommt, während wir noch da sind."
 

Er lachte, als Aoi und Kai betreten die Köpfe senkte, und klopfte dem Gitarristen, der ihm am nächsten saß, aufmunternd auf die Schulter.
 

"Was würdet ihr nur ohne mich machen?", scherzte er und nahm einen weiteren Schluck Bier, bevor er zu Kai aufsah, der sich von der Tür gelöst hatte und ihm dankbar die Hand hinstreckte.
 

"Dafür hast du was gut", sagte er mit ernster Stimme, doch die Erleichterung über die unerwartete Hilfe war ihm deutlich anzusehen.
 

"No Prob!" Shou nickte und schlug ein. "Meine Entlohnung für diese noble Geste ist auch ganz bescheiden." Er grinste, als er den alarmierten Ausdruck in den Gesichtern der beiden anderen sah, und konnte sich ein Lachen nur schwer verkneifen, bevor er ihnen spitzbübisch zuzwinkerte. "Ab jetzt werde ich kein Wort des Spottes mehr von euch hören, wenn ich meine Crime-Serien gucke, anstatt mit den anderen zu irgendwelchen Partys zu gehen – und ihr werdet dem offiziellen CSI-Fanclub beitreten!"
 

Aoi blies gespielt empört die Backen auf und wollte etwas erwidern, als ein lautes Poltern und ein unterdrückter Schmerzensschrei aus dem Schlafzimmer ertönte, der die drei Männer beunruhigt aufschrecken ließ.
 

"Das war Saga", meinte Kai mit geweiteten Augen, bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und aus dem Raum stürzte, Aoi und Shou dicht auf seinen Fersen. Das Bild, das sich ihm bot, als er Uruhas Zimmer betrat, ließ ihn fast die Hände vor dem Gesicht zusammenschlagen. Auch Aoi, der nach ihm hastig über die Türschwelle stolperte, schnappte nach Luft und riss die Augen auf, während Shou laut losprustete und sich den Bauch haltend auf den Boden plumpste.
 

"Oh mein Gott", flüsterte Kai beinahe tonlos und starrte auf das ungewöhnliche Bild, das sich ihnen bot.
 

Saga, der scheinbar in der Zeit, in der sie in der Küche diskutiert hatten, aus seinem Alkoholkoma erwacht war, lag wie ein Krebs auf dem Rücken und ruderte hilflos mit den Armen, während er gleichzeitig versuchte, sich aus seinem T-Shirt zu befreien, das er schon halb über den Kopf gezogen hatte, scheinbar aber durch den Alkohol nicht in der Lage, seine Gliedmaßen vernünftig zu koordinieren. Seine langen Beine traten nach allen Seiten aus, so dass Aoi und Kai zurückspringen mussten, um nicht von einem Paar cremefarbener Designerschuhe getroffen zu werden, denn der Bassist sah nicht so aus, als würde er sich daran stören, wen er in seinen hoffnungslosen Versuchen, sich aus seiner Kleidung zu befreien, verletzte.
 

Seine Hose schlabberte geöffnet zwischen seinen Kniekehlen und hinderte ihn daran, sich aufzurichten, und Aoi verdrehte die Augen, als er den schwarz-gelb gestreiften Tigertanga erblickte, den der andere darunter trug. Sagas Unterwäsche war ein Thema, das beinahe jeden von ihnen zu verzweifelten Gebeten an alle Modegötter gebracht hatte, doch abgesehen davon, dass sie es geschafft hatten, den Brünetten zu der Einsicht zu bringen, dass Schlüpfer trotz ihrer nach Sagas Meinung ›vorteilhaften Passform‹ nicht sehr schmeichelnd für seine Kehrseite und eher ein Abturner im Bett waren, hatten sie nichts erreicht.
 

Ruki hatte es letztendlich mit den Worten »Der ist Mitglied von alice nine, dem würden sich die Fangirls sogar an den Hals schmeißen, wenn er weiße Feinrippslips mit Rechtseingriff tragen würde« abgetan, es sich aber nicht nehmen lassen zu erwähnen, dass sein Freund einen wesentlich besseren Modegeschmack hatte, was Unterwäsche betraf. Der Kommentar des brünetten Bassisten, dass man dabei aber nicht die Dessous bewerten dürfte, die Reita auf der Nase trug, hatte er gekonnt ignoriert, doch Sagas Schmerzensschrei, als er zwei Stunden später seine gesamte Schuhsammlung mit verknoteten Schnürsenkeln vorgefunden hatte, hatte für sich gesprochen.
 

Dies war einer der Tage gewesen, an dem Aoi fest der Meinung gewesen war, dass die PSC in Wahrheit ein Kindergarten oder eine öffentliche Einrichtung zur Verhaltensanalyse sei – da sollten sie noch einmal wagen, zu behaupten, er wäre das Kind! Selbst hundert goldene Kimonos kamen nicht an solche Grundschulstreiche heran!
 

"Sollten wir ihm nicht helfen?", riss ihn Kais Stimme aus seinen Gedanken, doch Aoi schüttelte nur den Kopf und setzte sich neben Shou auf den Fußboden, der das Geschehen sichtlich amüsiert betrachtete.
 

"Du hast nicht zufällig deine Kamera dabei?", wollte der blonde Sänger wissen und zog eine Schnute, als Kai den Kopf schüttelte. "Schade ...", brummte er leise und Aoi nickte bekräftigend, während er weiter Sagas zum Scheitern verurteilte Versuche, sich aus seinen Klamotten zu befreien, beobachtete.
 

Schließlich war es Kai, der sich erbarmte und den Bassisten schlichtweg am Kragen packte und in die Höhe zerrte, bevor er ihm das Shirt über den Kopf zog, so dass der andere mit hochrotem Kopf und verstrubbelten Haaren nach Luft schnappen konnte.
 

"Ihr Säcke!", schimpfte Saga mit belegter Stimme und schnappte mit der Hand nach Kais Oberarm, als sich die Welt vor seinen Augen zu drehen und er zu wanken begann. "Mir einfach nicht zu helfen ... Wenn ich euch in die Finger kriege, dann ..."
 

Er holte mit der freien Hand aus und boxte ziellos in die Luft, doch die Hose, die noch immer um seine Knie schlackerte, ließ seine Drohung eher lächerlich als tatsächlich gefährlich wirken, so dass Shou ein weiteres Mal in lautes Gelächter ausbrach, bevor er seinen Bandkollegen abschätzend musterte.
 

Dieser biss sich gekränkt auf die Unterlippe und warf einen drohenden Blick in die Richtung, in der er Shou vermutete, bevor er sich schwungvoll umdrehte und auf das Bett zuschwankte, auf dem Uruha lag und friedlich, jedoch ziemlich geräuschvoll, schlief.
 

Aoi schickte Kai einen fragenden Blick, doch dieser wirkte genauso verwirrt wie er, ehe er sich umwandte und Saga beobachtete, dessen Hände ungeschickt über Uruhas Oberschenkel patschten, bis sie den Bund seiner Shorts gefunden hatten und daran zu rupfen begannen.
 

Spätestens in diesem Augenblick verlor Shou auch noch die restliche Beherrschung, die ihm geblieben war, und konnte sich nur mühsam davon abhalten, vor Lachen auf dem Boden zu kollabieren, während Aoi und Kai vor Schrecken die Münder aufrissen.
 

Ohne einen Moment nachzudenken, sprang Aoi auf und zerrte Saga in die Höhe, der augenblicklich zu murren zu und zappeln begann.
 

"Lass mich los ... Aoi!", murrte er und kniff die Augen zusammen, um seinen Blick zu fokussieren, bevor er dem Schwarzhaarigen einen erstaunlich präzisen Kick gegen das Schienbein verpasste, so dass er unterdrückt aufschrie und ihn losließ.
 

Sogleich war Saga wieder über Uruha, zerrte an seinen Shorts und hatte sie schon bis zu den Kniekehlen heruntergezogen, als Aoi ihn erneut packte und von dem anderen wegzog.
 

"Hast du sie noch alle?", schimpfte er, für seinen Geschmack ein bisschen zu sehr aufgeregt, doch es fiel ihm erstaunlich schwer, sich zu zügeln. "Was denkst du eigentlich, was du da gerade machst?"
 

Saga blickte ihn an, als würde er die Welt nicht mehr verstehen, bevor er sich aus seinem Griff zu befreien versuchte, um zurück zu Uruha zu kommen.
 

"Der ist doch eh schon halbnackt – und außerdem weggetreten! Die Gelegenheit kommt nicht so schnell wieder", verteidigte er sich lallend und ging mit einem überraschten Aufschrei zu Boden, als Aoi auf eines seiner losen Hosenbeine trat und nur Sekunden nach ihm ebenfalls Bekanntschaft mit Uruhas hartem Laminatfußboden machte.
 

Er konnte nicht fassen, was hier gerade geschah. Wie schlimm hatte der Alkohol Saga zugesetzt, dass diese hirnrissige Idee in seinem Kopf gewachsen war?! Und warum zu Teufel war er der Einzige, der sich daran zu stören schien?
 

"Könnte ich vielleicht etwas Hilfe bekommen?", rief er verärgert und hielt den zappelnden Mann in Ermangelung anderer Kleidungsstücke am Gürtel fest, den er in Höhe dessen Unterschenkel zusammenzurrte.
 

Kai trat einen Schritt vor, doch Shou zog ihn sofort wieder zurück und schüttelte den Kopf.
 

"Lass nur, das ist amüsant", grinste er und warf Aoi, der empört die Backen aufblies, einen entschuldigenden Blick zu. "Außerdem ist der doch zu eh nichts mehr zu gebrauchen. Ab einer gewissen Menge Alkohol läuft nichts mehr in der Hose, da kann die Gelegenheit noch so gut sein. Lass ihn einfach ein bisschen spielen, in zwei Minuten pennt er eh wieder!"
 

Aoi starrte ihm mit fassungslosem Ausdruck an, doch es war Saga, der zuerst etwas erwiderte. Seine Augenbrauen waren zornig zusammengezogen und um seinen Mund lag ein entschlossener Zug, den er nur in dieser Form zeigte, wenn er so dicht war, dass er nicht mehr mitbekam, was er eigentlich tat.
 

"Unterstellst du mir, ich würde ihn nicht hochbekommen?!", fauchte er angriffslustig und packte kurzerhand Aois Arm, um dessen Hand in seinen Schritt zu drücken, so dass der Gitarrist hochrot anlief.
 

"Hast du sie noch alle?", fuhr er Saga an und sprang auf, um ihn von sich wegzustoßen und aufs Bett zu werfen, so dass der andere ihn überrascht anstarrte. Aoi fühlte, wie das Blut in seinen Kopf stieg und seine Hände zitterten, als er sich die zerstrubbelten Haare aus dem Gesicht strich. Sein Blick huschte zu Kai, doch dieser schien die Situation eher als belustigend zu empfinden, als sich ernsthafte Gedanken darüber zu machen.
 

Aoi wusste nicht, warum, aber die Reaktion des anderen versetzte ihm einen Stich, so dass er Uruha und Saga für eine Sekunde vollkommen vergaß. Erst, als er das Murren des Bassisten vernahm, der sich den brummenden Schädel hielt, wurde er wieder auf die beiden auf dem Bett aufmerksam. Uruha schien von dem, was um ihn herum geschehen war, nichts mitbekommen zu haben, denn er schnarchte noch immer ebenso gelassen vor sich hin wie am Anfang, und Saga, dem der plötzliche Schubs nicht gut getan zu haben schien, brummte lediglich ein bisschen, schien den Versuch, dem anderen im Schlaf seine Jungfräulichkeit zu rauben, jedoch aufgegeben zu haben.
 

Aoi brauchte einen Moment, bis er sich wieder beruhigt hatte, doch er konnte Saga keinen wirklichen Vorwurf machen. Er wollte gar nicht wissen, wie er sich verhielt, wenn er zu betrunken war, um sich am nächsten Morgen daran zu erinnern, was er getan hatte. Die belustigten Blick der anderen am Tag nach solch einem Ereignis hatten ihm stets gereicht, auch wenn die daraufhin beschlossenen Vorsätze, sich beim nächsten Mal zurückzuhalten, spätestens dann vergessen gewesen waren, wenn die Band zusammen ausging.
 

"Ich hasse es, wenn ich der einzige Erwachsene in einem Raum bin", brummte er leise vor sich hin und zog Uruha die Shorts wieder nach oben, bemüht darum, dessen Körpermitte nicht allzu ausführlich zu mustern. Trotzdem musste er grinsen, als er die kurzen Haarstoppeln auf dem linken Oberschenkel des anderen Gitarristen bemerkte und sich daran erinnerte, was für ein Gezeter es gegeben hatte, als Uruha beim Anblick des ursprünglich geplanten Hyena Outfits klar geworden war, dass die schöne Zeit der langen Hosen in PV’s ein Ende hatte und er sich wieder rasieren musste.
 

Er hatte zwei ganze Stunden im Büro der Managerin zugebracht, bis er sie mit der Drohung, lieber in Saga Unterwäsche auf die Bühne zu gehen als so, soweit gebracht hatte, eine Änderung des Schnittmusters anzuordnen. Der Kompromiss, auf den sich die beiden geeinigt hatten, war offensichtlich. Nun musste Uruha zwar nicht beide Oberschenkel rasieren, doch dass es bei einem beinahe noch lächerlicher aussah, war ihm zu spät eingefallen.
 

"Können wir den nicht so lassen?", meinte Shou, als Aoi auch Saga die Hose wieder hochziehen wollte, und zu dessen Verwunderung sprang Kai sofort auf seinen Vorschlag an.
 

"Oh ja", erwiderte er begeistert und grinste Shou breit an. "Das Gesicht, das sie beim Aufwachen machen, würde ich zu gerne sehen!"
 

Der Sänger nickte enthusiastisch, während man beinahe sehen konnte, wie es in seinem Kopf zu rattern begann. Die anderthalb Bier, die er in der Küche getrunken hatte, schienen doch ihre Spuren hinterlassen zu haben.
 

"Uruha ziehen wir auch wieder aus und legen sie nebeneinander", führte er Kais Idee mit funkelnden Augen fort. "Dann platzieren wir noch eine leere Kondomhülle und Gleitgel auf dem Nachttisch und lassen sie die nächsten Tage rätseln, wer denn nun wen flachgelegt hat. Am besten wir holen deine Kamera und filmen heimlich, wie sie am nächsten Morgen versuchen, ihr Ego zu retten!"
 

Aoi hob eine Augenbraue und betrachtete die beiden anderen, als würde er überlegen, ob es nicht angemessen wäre, die Beruhigungstabletten, die Kai einmal angeschafft hatte, um hysterische Bandmitglieder vor Konzerten auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, einzusetzen.
 

"Ihr seid gaga", meinte er trocken, zog dann Saga aber trotzdem die Hose aus und legte ihn so aufs Bett, dass er nicht bei der nächsten Gelegenheit wieder herunterfallen konnte.
 

Die Matratze war gerade groß genug, dass die beiden Männer auf ihr liegen konnte, aber trotzdem kamen sie sich für Aois Geschmack ein bisschen zu nah. Er wusste selbst, dass es überflüssig war, sich Sorgen zu machen, dass zwischen ihnen etwas passierte, denn beide waren so sternhagelvoll, dass sie noch nicht einmal bemerken würden, wenn neben ihnen ein Schnellzug durch die Hauswand rasen würde, doch trotzdem war er nicht wirklich zufrieden, als sie sich auch in der dritten Position, in die er sie geschoben hatte, berührten.
 

Schließlich gab er es auf und drehte sich zu Shou und Kai um, deren Gespräche schon vor ein paar Momenten verstummt waren. Der Blonde schien schläfrig zu werden, denn er starrte durch Aoi hindurch, als wäre er Luft, während Kais Blick ebenso gedankenversunken schien, jedoch deutlich stärker auf Aois Hinterteil fokussiert war.
 

Dieser drehte sich schnell weg, um das flaue Gefühl in seiner Magengegend zurückzudrängen, und schnappte sich die Decke, die er zuvor unter Uruha hervorgezogen hatte, um sie über den beiden Schlafenden auszubreiten. Saga blinzelte ihn müde an, hatte sich jedoch während der vergangenen Minuten kein einziges Mal beschwert. Er gähnte ausgiebig, bevor er sich unter der dünnen Decke an Uruha heranschob, einen Arm um dessen Taille schlang und seinen Kopf an dessen Schulter bettete. Aoi betrachtete es mit Argwohn, doch was hätte er machen sollen?
 

"Da offenbaren sich ja tiefe Gefühle", schreckte ihn Shous Stimme aus seinen Gedanken und einen Augenblick wurde seine Kehle unangenehm trocken, bevor er begriff, dass er keinen Grund hatte, sich ertappt zu fühlen, da Shous Kommentar nicht seinen Gefühlen für Uruha, sondern den beiden aneinander geschmiegten Männern gegolten hatte.
 

Und auch wenn Aoi es auch nicht wahrhaben wollte, sie sahen gut nebeneinander aus. Sie wirkten wie ein verruchtes Bild aus einem Porno-Magazin, das Aoi früher immer unter seiner Matratze versteckt hatte. Sahneweiße glatte Haut, volle Lippen und anmutige, beinahe feminine Gesichter, leicht verstrubbelte Haare, Sagas ein wenig heller als Uruhas ... Locker nebeneinander liegend und erschöpft, als hätten sie die letzten Stunden so einige Dinge getan, die Aoi sich lieber nicht bildlich vorstellen wollte. Sogar von der Größe und der Statur passten sie besser zusammen als Uruha und Aoi, ganz zu schweigen von ihrer Einstellung zu Sex.
 

Aoi seufzte, als ihm klar wurde, dass der einzige Grund, warum die beiden nicht schon lange übereinander hergefallen waren, wohl der war, dass sie viel zu sehr darauf bestanden, der dominierende Part zu sein – und das schloss selbst den Gedanken daran aus, sein Hinterteil einem anderen zu opfern. Doch immerhin hatte sich Uruha ihm angeboten – ihm, nicht Saga ...
 

Aoi schüttelte den Kopf und rieb sich die müden Augen. Er würde aus dem Verhalten des anderen nicht schlau werden, auch wenn er den Rest der Nacht darüber nachgrübelte.
 

"Gehen wir oder bleiben wir hier?", warf Shou mit einem Mal die Frage auf, über die bis jetzt noch keiner von ihnen nachgedacht hatte. »Die beiden können wir schlecht allein lassen und ich kann eh nicht mehr fahren«, fuhr der Sänger fort und blickte Kai fragend an, der die Stirn in Falten zog.
 

"Wenn wir blieben, müssten wir Uruha erklären, warum wir hier sind", gab er zu bedenken, doch Shou winkte nur ab.
 

"Lass das mal meine Sorge sein. Ich erzähl ihnen einfach, dass ich sie, so besoffen, wie sie waren, nicht allein nach Hause bekommen hab und deshalb euch angerufen haben."
 

Er grinste und Kai lächelte dankbar, doch die Frage, was sie tun sollten, war damit noch nicht geklärt.
 

"Hier gibt es nicht wirklich viel zum pennen." Er blickte sich ratlos um, doch außer des Sofas im Wohnzimmer, das sie schon zuvor gesehen hatten, und der Sessel war keine wirkliche Schlafgelegenheit vorhanden. Und eine Nacht auf dem Boden war keine gute Idee, bedachte man, dass am nächsten Tag zumindest für drei von ihnen das Hyena-Photoshooting anstand. Selbst der beste Maskenbildner konnte nicht helfen, wenn die Augenringe nach einer Nacht auf dem Boden bis zum Kinn hingen.
 

"Okay, was haltet ihr davon, ich bleib hier und pass auf, während ihr nach Hause fahrt", schlug Shou vor und warf einen Blick auf Uruha und Saga. "Die sind so fertig, die merken nichts mehr. Und morgen sorge ich dafür, dass zumindest Uruha auf den Beinen ist, wenn ihr ihn abholen kommt. Der wird schon wach sein, und wenn ich ihm dafür einen Eimer Wasser über den Kopf kippen muss."
 

Kai seufzte erleichtert auf, bevor er Shou auf die Schulter klopfte und ihm zulächelte.
 

"Danke, du bist echt ein Freund", sagte er und wuschelte dem anderen durch die blonden Haare, bevor er sich zu Aoi umdrehte.
 

"Kommst du?", fragte er. "Ich bring dich nach Hause und hol dich morgen wieder ab, bevor wir Uruha einsammeln. Versuch, noch ein bisschen Schlaf zu bekommen."
 

Aoi nickte und wurde sich nach einem Blick auf seine Uhr erst richtig bewusst, wie fortgeschritten die Nacht schon war. Zum Glück war das Shooting erst auf nachmittags angesetzt, so dass er sich vorher noch ein bisschen erholen konnte.
 

"Bis Morgen!", lächelte er Shou zu, als aus der Wohnungstür trat und sich zum Fahrstuhl wandte, doch als Kai, der ihm folgen wollte, auch in den Flur trat, wurde er von Shou zurückgehalten.
 

"Hast du noch ne Sekunde?", flüsterte er mit Seitenblick auf Aoi, der gerade ausgiebig gähnte und bei seinem Handy die Lautstärke wieder einschaltete. Kai blickte ihn irritiert an, dann nickte er und drückte Aoi die Autoschlüssel in die Hand.
 

"Geh schon mal runter und lass den Motor an, ich hab noch was vergessen", sagte er freundlich, so dass der Schwarzhaarige ohne Widerworte nickte und im Halbdunkel des alten Flures in Richtung des Fahrstuhls schlurfte.
 

"Was ist? Was hast du, dass Aoi es nicht hören darf?", fragte er verwirrt, doch auch ein bisschen misstrauisch, als er den nachdenklichen Zug um Shous Mund sah, dessen Blick Aoi folgte, bis sich die Fahrstuhltüren hinter ihm geschlossen hatten, bevor er Kai durchdringend musterte. In seinen Augen lag ein Ausdruck, der ungewöhnlich für den aufgedrehten Sänger war, der stets zu Scherzen aufgelegt und nur selten wirklich ernst war. Seine langen Finger malten abwesend Kreise auf seiner Schläfe, als würde er angestrengt einem Gedankengang folgen, bis er mit einem Mal die Arme verschränkte und sich mit seinem selbstsicheren Blick an die Wand lehnte.
 

"Du bist gar nicht mit Aoi zusammen, oder?"
 


 

**
 

tbc.
 

Im nächsten Teil wieder mehr Uruha! ^^ Kann ich was dafür, dass der keinen Alkohol verträgt?
 

Wie immer: wer mit ein Kommentar schreibt, bekommt eine Info-ENS bei neuen Teilen ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (37)
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Von:  SmettgirlSimi
2007-07-02T21:17:39+00:00 02.07.2007 23:17
jaja. uru und der alkohol XD das musste ja mal in den ff eingebaut werden.....................................
........und saga und seine............naja.........untehose? gott wie peinlich XD der söllt sich echt mal nen anderen geschmack zulegen *feix*
aber die idee von aoi, kai und shou is schon echt fies hehehehehehheheh, aber dafür genau nach meinem geschmack *-*
Von:  -chAOsBoRn-
2007-06-12T14:05:03+00:00 12.06.2007 16:05
*lambada tanzt
juhuuu, ist das toll
*lach
*fanfähnchen hält
^^P
Von:  ScarsLikeVelvet
2007-06-12T09:29:42+00:00 12.06.2007 11:29
*breit grins*
die sind ja ganz schön fies...mit ihren Ideen
*wechrofl*
aber mir gefällts
und ich kann gut verstehen, dass Aoi-chan da eifersüchtig ist ^^
hmmm...bin gespannt was Shou und Kai da noch besprechen ^^
Mach schnell weiter
Ich freu mich auf die Fortsetzung.
Von:  Kysume
2007-06-11T12:39:44+00:00 11.06.2007 14:39
Sho, das kleine Schlitzohr! Der scheint ja wirklich ein Gespühr für Lügen zu haben! XDDD Ich bin schon so gespannt was Kai ihm darauf antworten wird, ob er ihm die Wahrheit erzählt oder doch versucht anzulügen! X33333333~
Ich liebe deine Fic einfach, die ist super genial geschrieben und bin jedes Mal aufs neue total gepackt und freu mich immer wenn du ein neues Kapitel hochgeladen hast!
Ganz besonders freue ich mich schon auf Uru was er davon mitbekommen hat oder was er noch so machen wird, vor allem will ich, wie alle anderen auch, endlich wissen wer das Tape hat!!! >___<
Von:  Hao
2007-06-11T11:50:58+00:00 11.06.2007 13:50
einfach nur geil, und ich bin wie immer noch gespannter als vorher..
aber geil war deise situation mit Saga und Urhuha XD aber mcih würde wirklich mal interessieren, wenn man die beiden pairt, wer da oben wäre XDDD
aber ich denke dann doch eher saga.. was denkst du?? ich meine wen würdest du oben liegen lassen *he he he*

lg
und mach bloß so weiter wie bisher ^^
Takuya
Von:  Ruki_Nishimura
2007-06-10T13:38:00+00:00 10.06.2007 15:38
Du meinst mehr Uruha in bewusster Aktion!XD

Ich freu mich schon wie's weiter geht!... Jetzt ist meine Welt wieder in Ordnung!
...
Gibt es eigentlich eine AoixUruha Petition die ich unterschreiben könnte?
o.O?!
Von: abgemeldet
2007-06-09T17:49:57+00:00 09.06.2007 19:49
OK....Uru also blau wie eine Haubitze....XXDDD
Na Glück gehabt, sonst möchte ich nicht wissen, wie er reagiert hätte...*löl*
Armer Aoi...da hat er nun seinen Traumboy vor sich liegen und Kai,
wo er nicht weis wie er dessen Verhalten (sein eigenes eingeschlossen)
deuten soll, daneben liegen....das der Arme total verwirrt ist, wundert mich nicht...
Es lebe der altbekannte flotte dreier...*lacht*
Nicht?....schade..es war ein Versuch wert...XXXDDDD
Shou und Saga...das wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn Kai und Aoi da "unentdeckt" geblieben wären...XD
Diese Hirngeilheit von Saga fand ich grandios beschrieben!!!!
Wieder ein sehr großes Lob an Dich!!!
Man gut das Uruha davon nix mitbekommen hat....wer weis ob Saga das überlebt hätte...*rofl*
Die Idee von Shou und Kai war genial....das hätten sie ruhig filmen sollen....ein Tip von mir...
ein leeres Kondom bringt dabei aber keinen wirklichen Sinn, wenn man aber Kondensmilch mit rohem Eiweiß vermischt, dann siehts wie Sperma aus....
Die beiden Gesichter könnte ich mir bei Uruha und Saga genau vorstellen....
*in die Ecke kuller*
Ja auch das eine unrasierte Bein von Uru konnte ich mir bildlich vorstellen, im Gegensatz zum rasierten.....*löl*
Oha...was wird Kai auf Shous Frage antworten?
Ich bin schon wieder sehr gespannt wie es nun weiter gehen wird....
Lieben Gruß
Aya-chan60 ^_____~

Von: abgemeldet
2007-06-08T21:08:15+00:00 08.06.2007 23:08
da haben Aoi und Kai glück das Uruha so besoffen ist...
obwohl sie ja doch erwischt wurden...
die Ausziehaktion ist einfach nur komisch xd
die Idee mit Comdom ist ja irgendwo gemein, aber wer zuviel trink muss halt leiden selbst schuld xd
gefält mir wie immer sehr gut
mata ne
Shishi
Von:  Rukis-Kuschelkissen
2007-06-08T11:54:08+00:00 08.06.2007 13:54
Aaaahhh Saga!!!Runter da!!
*Saga aus Bett kick*
Uruha gehört doch zu Aoi Q.Q
Aber es war mir irgendwie klar das Saga versucht an Uruha ran zukommen(wenn auch nur alkoholisiert)
Bin mal gespannt was Kaz Shou antwortet
Von:  Bakugou
2007-06-07T23:54:31+00:00 08.06.2007 01:54
Oh Gott...Saga..die arme Sau xDDDDDDDDDDDDDDDDD~
Maaaann~ ich lach mich immernoch kringelig xDD~
die Gesichter, wenn die zwo aufwachen würde ich auch zu gern sehn xDDDDD~
ey zuuu geil xDDDDD~
*flausch*
=^^=v


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