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Love toy

Uruha x Die x3
von

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Chapter 1

So, eine neue Fanfiktion!

Diesmal zusammen mit einer Freundin geschrieben, dem SmuChan(Mexx: Smu) hier schon mal das erste Kapitel, nicht viel, aber wir hoffen, es gefällt euch!

Um Kommis werden ganz lieb gebeten, was ihr davon haltet!

Dann viel Spaß chu chu ^^

*weghoppel*

KaoChan & Smu
 

+*+*+*+*+
 

Kapitel 1:
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen eilte der junge Japaner durch die verlassenen Straßen. Er war froh, um diese Zeit niemanden mehr anzutreffen, denn es geschah nicht gerade selten, dass ihn jemand unerwartet mit irgendwelchen Hintergedanken ansprach.

Lag wahrscheinlich an seinem allzu weiblichen Aussehen.

Bei jedem Schritt wehte sein braun-blondes Haar im nächtlichen Wind, die unergründlichen, dunkel geschminkten Augen blickten wachsam umher.

Trotz, dass der Winter nun schon fast vorbei war, fröstelte Uruha und zog den langen, schwarzen Mantel enger um sich.

Er trug schwarz-violette Strapsen und ein kunstvoll mit Nieten und Ketten verziertes schwarzes Oberteil.

Irgendwo schrie eine Eule, die Kirchturmuhr schlug halb vier.

Wurde langsam Zeit, dass er nach Hause kam, aber um genau zu sein, wäre es auch egal gewesen, wenn er diese Nacht gar nicht mehr heim kam.

Er hatte nicht gerade viele Freunde, doch das kümmerte ihn nicht besonders. Bis auf Ruki gab es niemanden, der ihn verstand und um ehrlich zu sein versuchte es niemand anderes.

Während Uruha um eine schwach von einer Straßenlaterne beleuchteten Ecke bog, rief er sich die vergangenen paar Stunden in Erinnerung.

Ein kurzes Grinsen huschte über das fein geschnittene Gesicht des eher schmächtigen Japaners.

Zugegeben, das Hobby, dem er des Öfteren nachging, war ungewöhnlich.

Aufgrund seines Aussehens übte er eine überaus anziehende Wirkung auf andere Menschen aus, egal ob männlich oder weiblich.

Doch nach mehreren kurzen Affären mit Mädchen aus seiner Schule war ihm klar geworden, dass das nicht das war, was er wollte und hatte es sich zum Hobby gemacht, regelmäßig Jungen, die ihn reizten, abzuschleppen.

Meist ging er dafür in eine Bar, die er manchmal auch zusammen mit Ruki besuchte.

Heute war wieder so ein Abend gewesen, aber diesmal war er alleine dort hingegangen.

Schon beim Betreten der Bar war ihm ein ungewöhnlich hübscher, junger Japaner aufgefallen, etwa ein Kopf größer als er, mit flammend roten Haaren.

Wie er da in einer Ecke am Tisch gesessen hatte...

Leider war er zusammen mit Kaoru, einem Klassenkameraden von ihm, in der Bar gewesen, der ihn sogleich mit misstrauischen Blicken verfolgt hatte.

Klar, Kaoru hielt nicht viel von ihm, wie jeder aus seiner Klasse. Sein Ruf als männliche „Schlampe“ eilte ihm voraus.

Zum Glück kam ihm nach einiger Zeit der Gedanke, Uruha würde die beiden in Ruhe lassen und achtete nicht weiter auf ihn.

Doch da hatte er sich verschätzt, Uruha’s Interesse war angesichts des Rothaarigen entfacht worden. So jemanden zu finden, war in einer Stadt wie dieser alles andere als leicht.

Es war schon weit nach Mitternacht gewesen, als der Rothaarige aufstand, um in den Keller zur Toilette zu gehen und kurz darauf war Uruha ihm gefolgt.

Wie eigentlich bei jedem war ihm im ersten Moment nicht aufgefallen, dass Uruha ein Mann war, vor allem, weil er schon zu viel getrunken hatte.

Aber irgendetwas...

Irgendetwas war dieses Mal anders gewesen, als die unzähligen Male davor.

Uruha zog seine Stirn kraus. Nur was?

Bisher hatte es ihm nie etwas bedeutet, eine kurze Nummer mit Fremden zu schieben, die Kommentare in der Schule ignorierte er, es ging ihm nur um den Spaß.

Aber...

Das leuchtend rote Haar, wie weich es sich unter seinen Fingern angefühlt hatte.

Sein wunderschönes Gesicht, sein verlangendes Stöhnen...

Verärgert schüttelte Uruha den Kopf. Wahrscheinlich war er nur müde.

Er kramte in seiner Manteltasche nach dem Hausschlüssel, als er durch den kleinen Vorgarten zu seinem Haus ging.

Er bekam das Bild des jungen Japaners einfach nicht aus dem Kopf...

Fast auf Zehenspitzen schlich Uruha die Treppen hoch zu seinem Zimmer, schloss von innen ab und ließ sich noch komplett angezogen auf sein Bett fallen.

„Verdammt...“, flüsterte er und krallte sich in sein Kissen.

Doch so sehr er es auch versuchte, schlafen war in dieser Nacht zwecklos.
 

Und so sah er auch am nächsten Morgen aus.

Müde betrachtete er sein Spiegelbild, als er im Badezimmer stand und vergebens versuchte, sein Haare zu etwas Frisurähnlichem zu stylen.

„Nun kommt schon...“, grummelte er verärgert, wenn das noch lange dauerte, konnte er es so gut wie vergessen, noch rechtzeitig zur Schule zu kommen.

„Uruha?!“, rief seine Mutter von unten herauf. „Kommst du bald runter? Du kommst noch zu spät!“

„Ja ach...“, murmelte er. „Jah, ich komm sofort“, setzte er dann lauter hinzu.

Rasch schminkte er sich noch und rauschte dann die Treppe hinunter zur Küche. Bevor er jedoch hinein ging, stellte er vorsorglich seine Tasche im Flur ab und betrat erst dann die Küche, wo schon seine Eltern am Tisch saßen.

„Morgen, mein Schatz!“, begrüßte seine Mutter ihn gut gelaunt.

„Morgen...“, erwiderte der Blonde und setzte sich.

Sein Vater sagte nichts, er hatte sich wie immer hinter seiner Tageszeitung vergraben.

Uruha war es gleich; solange er keine Kommentare zu hören bekam, war ihm diese stille Ignoranz mehr als willkommen.

Noch während er sich Butter auf seine Brotscheibe schmierte, klatschte sein Vater die Zeitung auf den Tisch und warf ihm einen missbilligenden, halb wütenden Blick zu.

Uruha wusste, was gleich kommen würde, er konnte es schon an dem rot anlaufenden Gesicht seines Vaters erkennen.

„Und SO willst du wieder zur Schule gehen?“, wehte seine Stimme bedrohlich wie vor einem Unwetter über den Tisch hinweg zu ihm herüber.

Ungerührt biss Uruha ein Stück von seinem Brot ab und schwieg.

SO ging er so gut wie jeden Morgen zur Schule.

Fast vollkommen schwarz und in Ledersachen gekleidet, mehreren Nietenarmbändern und Kettengürteln, schwarz geschminkt und die Haare in alle Richtungen gestylt.

Wie er da auf dem Stuhl saß, die Beine übereinander geschlagen, hätte er gut als Mädchen durchgehen können.

„Schatz...“, setzte seine Mutter hilflos an.

„Halt du dich da raus, du hast den Jungen eh nicht im Griff!“, fuhr Herr Takashima seine Frau erbost an und sprang vom Tisch auf.

„Wann wirst du endlich diese Abnormität los, Kouyou?!“, fing er an Uruha gewandt an.

Dieser verzog das Gesicht. Er hasste es, bei seinem richtigen Namen genannt zu werden.

Aber noch erklärte er sich nicht bereit, etwas zu entgegnen, sondern aß weiterhin stumm sein Brot.

„Hörst du mir überhaupt zu?! Wo warst du eigentlich gestern Nacht schon wieder? Denkst du, ich bekomme nicht mit, wie du immer stundenlang verschwindest und dann auch noch in diesem Aufzug!“, polterte er los.

Uruha nahm seine Tasse und nippte an seinem Kakao. Solche Diskussionen war er gewöhnt, sie fanden fast jeden Morgen statt und hatten immer denselben Ablauf.

Aber er war es Leid, seine Rechtfertigungen und Erklärungen nahm eh keiner wahr. Seine Mutter war viel zu ängstlich, seinem Vater zu widersprechen.

Herr Takashima eilte halb um den Tisch rum und das war der Grund, weswegen Uruha rasch aufstand und schon mit einem Bein in der Tür stand. Wenn sein Vater auf ihn losging, hatte er ihm nichts entgegen zu setzen. Mal abgesehen davon, dass er ein absoluter Schwächling war, er hätte dann auch noch mögliche blaue Flecken erst überschminken müssen, ehe zur Schule ging.

„Wo willst du hin?!“

„Zur Schule?“, schleuderte Uruha ihm entgegen, mit einer gleichgültigen, kalten Stimme, die seinen Vater fast zur Weißglut brachte, was er genau wusste.

„SO GEHST DU MIR NICHT AUS DEM HAUS!“, tobte er los und ging auf Uruha zu.

„Und wie willst du mich daran hindern?“, Uruha wandte sich um, schnappte sich seine Tasche, die im Flur stand und warf die Haustür hinter sich zu.

Er hörte noch seinen Vater von innen brüllen, doch es kümmerte ihn nicht und er trat auf die Straße.

Noch nicht weit gekommen, hörte er jemanden hinter sich rufen.

„Uruha! Warte auf mich!“

Der Angesprochene wandte sich um und sah Ruki einige Meter hinter sich auf ihn zukommen, was ihn zum ersten Mal an diesem Morgen zum Lächeln brachte.

„Morgen, Ruki.“, sagte er zu ihm, als er aufgeschlossen hatte.

Ruki war ungefähr einen Kopf kleiner als er, mit widerspenstigen, blonden Haaren und stets mit einem frechen Grinsen. Er ging eine Klasse unter ihm.

„Morgen!“, erwiderte Ruki fröhlich, wurde jedoch ernster, als er Uruha’s Gesichtsausdruck sah. Was für andere Menschen ein normaler war, erkannte Ruki aber die Traurigkeit in ihm.

„Was ist denn los?“

„Ach...mein Vater schon wieder.“ Vor Ruki brachte es nichts, zu lügen, er war eh der Einzige, dem er sich anvertrauen konnte.

„Oh Mann... wieder dasselbe Thema?“

„Ja... auch, weil ich gestern Abend schon wieder weg war.“

„Mhm.“ Ruki nickte mitfühlend, was Uruha freute. Wenigstens einer, der ihm keine Vorwürfe machte, er akzeptierte seine nächtlichen Unternehmungen, versuchte aber stets, ihm das abzugewöhnen.

„Das bessert deinen Ruf aber auch nicht gerade weiter auf, oder?“

„Ach komm.“ Uruha winkte ab. „Als ob das jetzt noch was bringen würde. Die anderen haben schon ihre Meinung über mich, selbst wenn ich jetzt aufhören würde, würde sich nichts daran ändern.“

Ruki runzelte die Stirn. „Schon, aber...“

„Lass gut sein, okay? Wenigstens etwas Spaß kann ich doch haben, oder?“

Uruha zog eine seiner Schnuten, worauf Ruki ihm lachend einen Knuff in die Seite verpasste.

„Ist ja schon gut! Tu, was du nicht lassen kannst.“

In diesem Moment bogen sie um die Ecke in die Straße ein, wo ihre Schule lag.

Uruha starrte missmutig auf die kalte Fassade des Gebäudekomplexes. Wie er diesen Ort hasste... keiner wollte etwas mit ihm zu tun haben, aber solange sie nichts gegen ihn unternahmen, sollte ihm das egal sein.

„Nun ja, ich muss zu Sport, sehen wir uns in der Pause?“, fragte Ruki.

„Sicher doch.“, sagte Uruha und sah seinen Freund mit schwerem Herzen zur Sporthalle gehen, während er selbst die Tür zum Hauptgebäude aufstieß.

Ohne die Blicke der anderen zu würdigen, stieg er die Stufen zum vierten Stock hinauf, seine schwarze Tasche schlug dabei bei jedem zweiten Schritt gegen seine Beine.

Plötzlich hörte er neben sich etwas zu Boden scheppern und wandte sich verwundert um.

Eine kleine, hübsch verzierte Dose war einem Mädchen aus der prall gefüllten Tasche gefallen, als sie in ihrer Eile an ihm die Stufen empor gehastet war.

Er hob sie auf und holte kurze Zeit später das Mädchen ein, die vor einem Raum neben ein paar anderen stand und sich mit ihnen unterhielt.

„Uhm... du hast gerade diese Dose verloren.“, sagte er, als er hinter ihr stand.

„Eh?“, sie wandte sich fragend um. „Ohh, danke!“

Sie strahlte ihn lächelnd an und nahm ihre Dose, als offenbar eine ihrer Freundinnen sie grob von hinten anstieß.

„Hey, was soll das?“, fragte das Mädchen verärgert.

„Red bloß nicht mit dem! Weißt du nicht, wer das ist? Das ist dieser Typ aus der Parallelklasse... du weißt schon!“, raunte ihre Freundin ihr ins Ohr und das Mädchen sah ihn erst verwundert, dann angeekelt an.

„Oh Gott... hoffst du jetzt, mit der Dose bei mir zu landen?“, fragte sie voller Abscheu.

Uruha zog eine Augenbraue hoch und sah ihre Freundin hasserfüllt an.

„Ich wollte dir nur deine D-“

„Jaja, ist klar. Los, verzieh dich, wir wollen hier nichts mit dir zu tun haben!“ Mit diesen Worten wichen die Mädchen einige Schritte zurück.

Uruha zuckte nur mit den Schultern und ging weiter zu seinem eigenen Raum.

>Diese Mädchen, ey... als ob ich irgendetwas mit MÄDCHEN machen würde...<

Er zog verstimmt die Tür auf, ließ alle hämischen Kommentare, die sogleich an ihn gerichtet wurden, abprallen und ging zu seinem Platz in der hintersten Reihe.

Dabei kam er an Kaoru vorbei, der ihn ebenfalls mit Abscheu anstarrte.

Offenbar hatte er den vergangenen Abend auch noch in Erinnerung. Uruha schenkte ihm ein herablassendes Lächeln und ließ sich dann hinter ihm auf seinen Stuhl fallen.

Kaoru drehte sich auf seinem Platz zu ihm um. Seine Augen blitzten.

„Na, hat’s Spaß gemacht, gestern?“, flüsterte er.

Uruha sagte nichts.

„Ich hätte es wissen müssen, kaum bist du in die Bar gekommen! Ist doch immer dasselbe mit dir!“

„Hättest ja gehen können. Deinem Freund scheint’s jedenfalls gefallen zu haben.“, konterte Uruha.

Kaoru sah aus, als würde er ihm am liebsten an den Hals springen.

„Du-“

„Ruhe dahinten, bitte!“, unterbrach die Stimme des Lehrers, der gerade die Klasse betreten hatte, die Diskussion.

Mit einem letzten Blick wandte sich Kaoru wieder nach vorne.

Genugtuung machte sich in Uruha breit, während er auf seinen Hinterkopf blickte.

Schon allein wegen Kaoru’s Reaktion war es das wert gewesen.

Sein Blick wanderte von der Tafel zum Fenster.

Der Stoff, den der Lehrer vorne erklärte, der seinen Worte zufolge Mathematik war, war für Uruha ohnehin ein Rätsel und er machte sich schon längst keine Mühe mehr, den längst verlorenen Anschluss wiederzufinden.

Die Formeln und Zahlen sahen für ihn aus wie Hyroglyphen und niemanden wunderte es, dass seine Klausuren regelmäßig schlecht ausfielen.

Die Stunde war kaum zur Hälfte rum als die Tür zum Klassenraum erneut aufging.

Irritiert wandte sich der Lehrer um und direkt darauf verwandelte sich seine Verwirrung in ein Lächeln um.

„Ahh... ja. Sie bringen den neuen Schüler?“

„Ja, entschuldigen Sie die Verspätung, er hatte noch ein kurzes Gespräch mit dem Direktor.“, antwortete jemand auf dem Flur, den man von innen nicht sehen konnte.

„Macht doch nichts! Komm nur rein ehm...“

„Andou-san, Sensei.“, erwiderte eine zweite, deutlich jüngere Stimme, die Uruha aber sofort aufmerken ließ.

Irgendwoher kannte er diese Stimme...

Wie vom Donner gerührt starrte er auf die Tür, durch die gleich darauf ein hoch gewachsener, schmächtiger, rothaariger Junge hereinkam und die Klasse nervös anlächelte.

„Wir haben ab heute einen neuen Schüler in der Klasse.“, ergriff der Lehrer das Wort. „Er ist erst vor kurzem in die Stadt gezogen und hat die Aufnahmeprüfung für diese Schule geschafft, aber ich denke, ihr werdet ihm sicher helfen, den Stoff nachzuholen, nicht wahr?“

Einiges Gemurmel.

Das Schuljahr hatte vor etwa drei Monaten angefangen.

Uruha schrumpfte auf seinem Platz zusammen. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein!

Das war der Junge, den er gestern Nacht in der Bar - !

„Nun, erzähl der Klasse doch erst mal etwas über dich!“, meinte der Lehrer aufmunternd.

Der Neue sah erst ihn, dann den Rest der Klasse an und sein Lächeln wurde ein wenig breiter.

„Also... mein Name ist Daisuke Andou, wird aber lieber Die genannt, bin 18 Jahre und spiele in meiner Freizeit gerne Gitarre und komponiere auch selbst Lieder.“, stellte er sich kurz vor.

„Fein, Daisuke. Setzt du dich neben Takashima-san in die letzte Reihe? Das ist momentan der einzige freie Platz.“, forderte der Lehrer ihn freundlich auf.

Das ließ Uruha so weit es ging noch mehr auf seinem Stuhl einsinken.

Das durfte doch echt nicht mehr wahr sein!

Ausgerechnet der!

Die schritt zwischen die Bankreihen hindurch, grinste Kaoru kumpelmäßig an und setzte sich an den letzten, noch freien Tisch. Neben Uruha hatte normal niemand sitzen wollen.

Der Rothaarige wandte den Kopf zu ihm und blickte ihn verwundert an.

Seine Augen tasteten Uruha förmlich ab, dessen Gesicht augenblicklich heiß wurde.

>Oh nein... er wird mich wiedererkennen, mich und mein Aussehen KANN man einfach nicht vergessen! Aber... seit wann macht mir so etwas was aus?<

Normal war es ihm egal gewesen, wenn er die betreffenden Leute wiedertraf, meist behandelte er sie dann wie Luft, als sei nie etwas vorgefallen.

Doch hier... es war anders, ganz klar. Nie hatte er sich Gedanken gemacht, nie scherte es ihn, was er dachte...

Die öffnete den Mund, um etwas zu sagen.

>Oh nein... jetzt kommt’s!<

Uruha wappnete sich innerlich auf eine Sintflut wütender Bemerkungen, wie er sie schon kannte und zu seiner größten Verblüffung merkte er, dass ihn diese Worte dieses Mal treffen würden. Warum nur?

„Hey!“, flüsterte Die und stupste ihn an der Schulter an.

Uruha hob den Kopf und sah ihn zögerlich an.

„H-Hai?“

„Die, freut mich!“, wiederholte der Rothaarige, was Uruha erstaunte.

>Wie jetzt...?<

„Und wie heißt du?“, fragte er weiter.

„Uhm... Uruha.“

„Uruha? Außergewöhnlicher Name.“, Die lächelte ihn freundlich an.

„Eigentlich Kouyou Takashima, aber Uruha ist mein Spitzname...“, erzählte Uruha.

„Ahhh, genau wie bei mir und Die. Ich kann’s nicht hören, wenn jemand mich Daisuke nennt!“

„Genau wie bei mir Kouyou...“, murmelte Uruha. Er senkte den Blick wieder.

Dieser Die sah verdammt gut aus. Nur... wieso war er so freundlich?

Kaoru wandte sich auf einmal verärgert zu ihnen um.

„Jetzt seid mal leise! Im Gegensatz zu euch beiden würde ich gern verstehen, was der Sensei erklärt!“, flüsterte er, wobei er nur Uruha wutschnaubend ansah.

„Reg dich ab, Kao, wir sind ja schon still!“, meinte Die grinsend und warf Uruha einen entschuldigenden Blick zu, als der vor ihnen sich wieder umdrehte.

„So ist er, der Kao, aber das kennst du sicher ja!“, sagte er noch, bevor er ebenfalls beschloss, dem Unterricht zu folgen.

Nein, das kannte Uruha eben nicht.

Klar, dass Kaoru Niikura der Klassenstreber schlechthin war, entging niemandem. Aber was Die indirekt andeutete, dass er sich mit Kaoru ebenso gut verstand, war schlichtweg falsch.

Mit niemandem aus der Klasse verstand sich Uruha und im Moment verstand er selbst nicht, wieso Die so nett zu ihm war.

Was war denn mit gestern Nacht passiert? Erinnerte er sich etwa nicht mehr daran?

>Vielleicht liegt es daran, dass er so dicht war...<, schoss es ihm durch den Kopf, aber normal erinnerte man sich an so etwas, wenn auch nur in Bruchstücken.

Aber Uruha’s Äußeres konnte eigentlich niemand vergessen.

Immer wieder warf er verstohlene Blicke auf den Rothaarigen.

Ohne Zweifel, dieser Junge hatte etwas. Uruha konnte nicht sagen, was es war, aber er hatte etwas an sich, was Uruha’s gesamte Aufmerksamkeit nahezu magisch anzog.

Auf einmal wurde Uruha von etwas Anderem abgelenkt.

Gerade fiel ihm auf, dass er nicht der Einzige war, der Die beobachtete.

Ein Junge mit schwarzen Haaren, die blau schimmerten, schien ebenfalls an dem Neuen interessiert zu sein, denn ständig wandte er sich zu ihm um.

Uruha’s Augen verengten sich zu Schlitzen.

Toshimasa Hara, genannt Toshiya, einer der stilleren Kandidaten der Klasse und auch einer von Kaoru’s Freunden und somit seinen natürlichen Feinden.

>Was schaut der Kerl denn bitte die ganze Zeit rüber?!<

Uruha stellte fest, wie gereizt er auf einmal darüber reagierte.

Er bemerkte nicht mal, wie schnell die Zeit verging, als es auch schon zur Zwischenpause klingelte.

Die erhob sich und sah mit einem Lächeln zu Uruha herunter.

„Kannst du mir vielleicht den Weg zur Toilette beschreiben? Ich kenn mich hier ja nicht aus...“, fragte Die ihn.

„Uhm... sicher doch.“ Kurz beschrieb Uruha ihm den Weg und sah ihm hinterher, wie er das Klassenzimmer verließ.

Doch kaum war er zur Tür hinaus, drehte sich Kaoru zu ihm herum.

„Ich sag dir eins: Lass deine Pfoten von ihm, Die ist nichts für dich!“, raunte er ihm in ungewöhnlich harter Stimme zu. Normal war Kaoru ein eher ruhiger, ausgeglichener und freundlicher Typ, nur gegen Uruha hatte er etwas.

Dieser schwieg beharrlich, er funkelte den vor ihm Sitzenden nur wütend an.

>Als ob du mir irgendetwas befehlen könntest...<

„Du kannst nur froh sein, dass-“

Doch in diesem Moment kam Die wieder herein und lächelte beide sorglos an. Uruha erwiderte sein Lächeln zögerlich, Kaoru schnaubte nur und wandte sich wieder um.

>Ich kann froh sein, dass was?<
 

Kaum hatte es zur Mittagspause geläutet, hakte sich Kaoru schon bei Die unter.

„Kommst du, Dai? Ich zeig dir erst mal alles, dann stell dich den anderen vor!“, meinte er freundlich zu ihm.

Etwas verdutzt sah Die Uruha an, der ebenfalls von seinem Platz aufstand.

Es versetzte ihm einen kleinen Stich, Kaoru und Die so vertraut beieinander stehen zu sehen und ging an ihnen vorbei, ohne einen auch nur eines Blickes zu würdigen.

Doch kaum war er aus dem Klassenraum raus, ließ er den Kopf hängen und trottete missmutig in Richtung Pausenhof, wo er sich wie immer mit Ruki treffen wollte.

Kalter Wind schlug ihm entgegen, als er nach draußen ging.

Ruki wartete schon auf ihn, grinsend stand er in einer Ecke des Hofes, neben einer Bank unter einer großen Eiche.

„Na, du?“, begrüßte er ihn und steckte sich eine Kippe zwischen die Lippen.

„Hey...“

Ruki blickte ihn forschend an. „Was ist denn mit dir los, Uru?“

Uruha seufzte und setzte sich neben seinen Freund auf die Holzbank. Dabei ließ er den Blick über den Schulhof schweifen. Klar, alle hatten einen weiten Bogen um sie beide geschlagen.

Somit war die Gefahr, belauscht zu werden, äußerst gering.

„Bei uns ist ab heute ein Neuer.“, begann er.

„Und?“ Ruki blies genüsslich den Rauch in die Luft.

„Du wirst nicht glauben, wer es ist.“, murmelte Uruha mehr zu seinen Knien als zu Ruki. Dieser sah ihn neugierig an.

„Wer denn?“

„Gestern Nacht war ich ja wieder in unsrer Bar. Und es ist genau dieser Kerl, mit dem ich da... na ja, du weißt schon.“, bei diesen Worten errötete der Blonde unmerklich.

Der Kleinere stutzte. „Und wo ist dein Problem? Du hattest mit fast der Hälfte der Leute aus unsrer Schule mal was, seit wann ist das ein Problem für dich?“

Uruha zuckte mit den Schultern. „Ich weiß auch nicht. Das gestern war irgendwie anders als sonst. Ich hab auch noch lange danach noch dran denken müssen und das ist ja sonst nie so... als der heute Morgen in die Klasse kam, hätt mich fast ein Blitz getroffen.“

„Hm.“ Ruki nahm noch einen Zug von seiner Zigarette. „Hast du dich etwa verliebt?“

Uruha zuckte zusammen.

„Nein!“, schleuderte er ihm ein wenig zu laut entgegen.

Erstaunt zog Ruki eine Augenbraue hoch, was Uruha beschämt zu Boden schauen ließ.

„Gomen ne... war nicht so gemeint.“, nuschelte er. „Nein, ich meine... ich bin nicht verliebt!“

Ruki sagte nichts dazu. So wie sich sein Freund aufführte, deutete alles in diese Richtung. Er kannte ihn schon seit Jahren und noch nie hatte Uruha etwas wie Zuneigung oder gar Liebe für einen anderen Menschen entwickelt. Alle waren lediglich eine Art Spielzeug für ihn und er wusste genau, welchen Einfluss er auf andere ausübte.

Aber dieses Mal...

>Er würde nicht mal erkennen, dass er verliebt ist, weil er so was nicht kennt.<, dachte Ruki, während er Uruha ansah.

„Wie heißt er denn?“, fragte er dann.

„Die. Also eigentlich Daisuke, ist wohl ein Freund von Kaoru.“, Uruha spie den Namen beinahe angewidert aus.

„Ahh... Kaoru.“ Ruki nickte finster. Auch er mochte Kaoru nicht besonders. Er und seine kleine Gruppe hatten es schon seit Längerem vor allem auf Uruha abgesehen. Ruki hing da sozusagen mit drin, nicht nur, weil er Uruha’s bester und einziger Freund war, sondern weil ein „Gruppenmitglied“ von Kaoru zugleich in seine Klasse ging.

Man konnte sagen, was man wollte, aber in dieser Klasse herrschte tagtäglich ein Machtkampf zwischen den beiden. Beide hatten einen Teil der Klasse auf seiner Seite und beide verabscheuten sich.

Dabei gab es sogar manche, die behaupteten, sie seien sich ähnlich.

Ruki und Kyo.

Schon wenn er an diesen kleinen Giftzwerg dachte, wurde ihm übel. Dabei hatte er tatsächlich ein paar Dinge mit ihm gemeinsam. Klein, blond, frech.

Als hätte Uruha seine Gedanken gelesen, meinte er plötzlich:

„Und alles okay bei euch in der Klasse?“

„Hm, das Übliche.“, gab Ruki zur Antwort. Das „Übliche“ waren wüste Beschimpfungen, Bloßstellen des anderen und gegenseitiges Provozieren. Dies artete nicht selten zum Nachsitzen aus.

„Dieser Kyo bringt mich immer wieder auf die Palme.“, meinte Ruki halbherzig; diesen Satz richtete er fast jeden Tag an Uruha, der daraufhin lächelte.
 

Auf der anderen Seite des Schulhofes konnte der blonde Japaner namens Kyo sich gerade noch umdrehen, um in die andere Richtung zu niesen.

„Gesundheit!“, bemerkte Shinya, während Toshiya kicherte. Zeitgleich kramte er in seiner Manteltasche nach einer Packung Taschentücher, während Toshiya kicherte

„Du erkältest dich noch!“, meinte er mit einem vorwurfsvollen Blick auf Kyo, der ihn nur verächtlich ansah.

„Ach was, Blödsinn!“

„Vielleicht hat auch nur einer gerade an ihn gedacht.“, tönte es von hinten und die beiden wandten sich um. Über den Hof hinweg kamen Kaoru und Die zu ihnen.

„Sorry, dass es so lange gedauert hatte, wir waren noch kurz in der Mensa. Musste Die ja ein bisschen herumführen.“, entschuldigte sich Kaoru.

Dann grinste er in die Runde. „Leute, das ist Die.“, stellte er ihn noch einmal vor. Bis auf Kyo, der ja nicht in ihre Klasse ging, kannten ihn schon alle.

„Hey, Die, ich bin Shinya.“, lächelte der dünne Blonde ihn an. Er hatte wie Uruha ein sehr weibliches Aussehen mit seiner anmutigen Statur, den langen blonden Haaren und dem fein geschnittenen, schmalen Gesicht.

„Und ich bin Toshiya.“, fügte der Dunkelblauhaarige hinzu, der neben ihm stand. Er errötete leicht, als Die ihn anlächelte und senkte den Blick.

Kyo sagte nichts, sondern blickte ein wenig trotzig zu dem Rothaarigen empor.

„Und das ist Kyo.“, lachte Kaoru. „Unser kleines Warumono!“

„Ach, halt die Klappe!“, fuhr Kyo ihn an und knuffte ihn in die Seite. Er hatte widerspenstiges, blondes Haar, ein katzenartiges, freches Gesicht und mehrere Piercings überall verteilt. Ihn als klein zu bezeichnen, traf durchaus zu, er ging Die gerade mal bis zur Brust und so schien es fast, als sei er ein kleines Kind.

„Irgendwann bekomme ich in unsrer Klasse noch die Krise.“, setzte Kyo an und schnippte genervt eine Zigarette aus der Schachtel. Dann reichte er diese in die Runde.

„Auch jemand eine?“

Während sich auch Kaoru eine nahm, schürzte Shinya die Lippen und es war offensichtlich, dass er sich bemühte, den Kommentar, der ihm auf der Zunge lag, runterzuschlucken.

„Shin ist absolut gegen Rauchen.“, klärte Kaoru Die auf, während er sich die Kippe anzündete.

„Ihr lebt alle viel zu ungesund.“, beschwerte sich der Blonde vorwurfsvoll.

Doch Die’s Blick galt im Moment Kyo. Es sah einfach zu komisch aus, den Kleinen rauchen zu sehen. Dieser bemerkte das auch.

„Ist was?“

Amüsiert schüttelte Die den Kopf.

„Hey, habt ihr nicht Lust, heute noch mal was zusammen zu unternehmen?“, fragte Toshiya in die Runde.

Shinya nickte. „Keine schlechte Idee, wir könnten mal was für die Band tun.“

Bei diesen Worten horchte Die auf. „Ihr habt eine Band?“

„Na ja, Band ist vielleicht übertrieben. Wir spielen alle bis auf Kyo ein Instrument und wir überlegen, später eine zu gründen.“, erklärte der Blonde.

„Und was spielt ihr so?“, fragte Die interessiert.

„Gitarre, aber das weißt du ja schon!“, meinte Kaoru lächelnd.

„Bass.“, murmelte Toshiya.

„Und ich Drums.“, sagte Shinya. Die musterte ihn. Dass Shinya Drums spielte, schien gar nicht so recht zu ihm zu passen.

„Und Kyo singt?“

„Jop.“

Kyo murrte etwas Unverständliches dazu.

„Ja, der Kleine hat eine super Stimme.“, meinte Kaoru grinsend und wuschelte dem „Kleinen“ dabei durch die Haarmähne. Kyo schrie empört auf, sprang von Kaoru weg und zupfte sich seine Frisur wieder zurecht.

„Boa, KAO!“, funkelte Kyo ihn angriffslustig an.

Doch Kaoru grinste nur. „Ja, was denn, Chibi?“

Kyo’s Gegenwehr, indem er sich auf Kaoru warf, ging in dem Gelächter der anderen drei unter.
 

+*+*+*+*+
 

So, Ende des Kapitels ^^

Wir beeilen uns auch, schnell weiterzuschreiben ;-)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2007-06-03T23:30:59+00:00 04.06.2007 01:30
ihr beeilt euch mit weiterschreiben?^^OK ICH WAAARTEEE xD~ mir gefällt die story und die idee und uru / dai is auch ma was neues^^v
Von:  -Uruha-
2007-06-01T16:07:56+00:00 01.06.2007 18:07
wah die und uruha..
ne tolle ideefür ein pairing und as erste kapitel ist schon schön geworden..freu mich auf mehr
Von:  -Couli
2007-05-29T14:02:08+00:00 29.05.2007 16:02
na, das ist doch mal ne geile story XD die und uruha! absolut super! ist doch mal wa sneues^^ die beiden passen iegnetlich giut zusammen...bin schon gespannt wie's weiter geht^^
Von: abgemeldet
2007-05-29T12:09:21+00:00 29.05.2007 14:09
joah, echt ne gute story! bin beeindruckt XD ich glaub, das meiste wirst eh du schreiben, also... kann ich ja ruhig loben ^^ aber das pairing war anfangs für mich wirklich gewöhnungsbedürftig... mal schauen, wie's wird! XD
Von:  miydai
2007-05-28T23:40:14+00:00 29.05.2007 01:40
Das is ja ma en schickes pairing ^.^
War erst was skeptisch aber is toll geschrieben XD
Bin gespannt wie es weiter geht ;D
Hoffentlich schnell!!

winks~


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