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Elfenzauber - Kapitel 3

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Seit der Falke in Ryuquirs Dorf aufgetaucht war, folgte er Shera überall hin. Er hielt sich gut versteckt, so dass die Hofbewohner ihn nicht zu Gesicht bekamen. Shera war über etwas Gesellschaft froh. Was sie am meisten wunderte, war die Stimme des Tieres. Sie konnte sie in ihren Gedanken hören. Der Falke war ein Weibchen und hieß Silberpfeil. So hatte sie sich Shera zumindest in ihren Gedanken vorgestellt. Seit dem Tag im Dorf hatte sie nun geistigen Kontakt zu dem überaus intelligenten Tier. Silberpfeil warnte sie auch, wenn irgendwelche Gefahren drohten. So konnte sie schon einige Kühe retten.
 

Alles nahm seinen gewohnten Gang auf dem Hof. Shera hütete weiterhin die Kühe und mußte auch so allerlei Drecksarbeiten übernehmen, für die sich Amil und Pera zu fein waren. Diese beiden saßen gerade auf einer der Wiesen und räkelten sich in der Sonne, als auf einmal vor Amils Gesicht die Schnauze einer Kuh auf tauchte. Die Kuh berührte ihr Gesicht mit ihrer weichen Schnauze und Amil sprang schreiend und kreischend auf. Durch ihr Gekreische versetzte sie die gesamte Herde in Aufruhr.
 

Pera hielt sich den Bauch vor lachen. Ihre Schwester hatte ein so schön komisches Gesicht gemacht. doch schon rannte eine Kuh direkt auf sie zu und nun rannte auch Pera schreiend und kreischend durch die Gegend. Shera hatte alle Hände voll damit zu tun, um die Kühe wieder zu beruhigen. Zuerst versuchte sie sie einzufangen, doch das brachte nichts. Dazu waren die Kühe einfach viel zu sehr aufgeregt. Sie seufzte. Zum Glück war das Gatter geschlossen.
 

Schließlich setzte sie sich einfach auf den Zaun und betrachtete kurz amüsiert die Szene, die sich ihr da bot. Dann holte sie ihre Flöte hervor und begann einige Töne zu spielen. Die Kühe spitzten sofort die Ohren. Einige der Kühe waren sehr schwer zu beruhigen, doch schließlich hatte sie es geschafft. Die arme dickliche Amil war schon völlig außer Atem. Sie stand keuchend und Luft schnappend da. Pera kam zu Shera herüber. "Paß lieber etwas besser auf deine Viecher auf." fauchte sie Shera böswillig an. Die wich einen kleinen Schritt zurück. "Ihr hättet sie halt nicht erschrecken dürfen!" erwiderte sie gelassen. Shera wandte sich um und ließ Pera einfach stehen. Eines der Kälber kam auf sie zu gesprungen und sie kraulte es zärtlich. Es war noch sehr früh am Morgen. Gegen Abend wollte sie sich wieder mit Ryuquir im Wald zu einer Übungsstunde treffen. Es gab bis dahin noch sehr viel zu tun. Die Hausherrin rief da auch schon unwirsch nach ihr. "Shera, du Nichtsnutz komm sofort her." Shera seufzte "Was für Arbeit jetzt wohl schon wieder auf mich wartet?" Sie sah noch einmal nach, ob alles mit den Kühen in Ordnung war und ob das Gatter auch richtig verschlossen war. Dann machte sie sich auf den Weg. Sie schlenderte gemächlich den Hang hinunter, da sie keine allzu große Lust hatte. Doch das war der Hausherrin nun gar nicht recht.
 

"Beeil dich gefälligst, oder soll ich dir Beine machen?" rief sie erbost. Shera beeilte sich jetzt lieber zu ihr zu kommen. Keuchend kam sie vor ihr zum Stehen.
 

"Du Faulpelz wirst jetzt das Kräutergärtchen jäten! Es ist schon fast von Unkraut überwuchert. Und dass Du ja gründlich bist." Mit diesen Worten schob sie Shera hinters Haus in das Kräutergärtchen. Es war wirklich nur so von Unkraut überwuchert. Es war eigentlich Amils Aufgabe das Gärtchen zu pflegen, doch diese saß viel lieber in der Küche und stibitzte sich allerlei Leckereien. Shera stellte sich vor, wie Amil keuchen würde, wenn sie das Gärtchen jäten müßte. Sie mußte sich den Mund zu halten, um nicht laut los lachen zu müssen.
 

Silberpfeil ließ sich auf einem der Apfelbäumchen nieder, die in dem Gärtchen standen und etwas Schatten spendeten. Shera holte sich das Werkzeug, dass sie zum jäten brauchte und machte sich an die Arbeit. Sie mußte sehr vorsichtig vorgehen, damit sie nicht ausversehen eines der wertvollen Kräuter ausriß und wegschmiß, dann hätte die Bäuerin sie wahrscheinlich geköpft. Diese war gerade dabei die Hühner zu füttern und warf immer wieder einen Blick zu Shera, um zu überprüfen, dass diese auch ja arbeite und sich nicht auf die faule Haut lege.
 

Shera schuftete Stunden. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und sie hatte noch nicht einmal die Hälfte des Gärtchens fertig. Ihr tat mittlerweile der Rücken weh. Vorsichtig richtete sie sich auf und streckte sich etwas. Da es schon längst Mittag war knurrte ihr der Magen. Sie ging in die Küche und holte sich einen Apfel und ein Stück Brot. Aus dem Brunnen vorm Haus schöpfte sie etwas Wasser um ihren Durst zu stillen. Am liebsten wäre sie jetzt zum See gegangen und eine Rund im kühlen Naß geschwommen. Aber sie mußte sich wieder an die Arbeit machen, wenn sie bis zum Spätnachmittag fertig sein wollte. Silberpfeil saß noch auf dem Baum. Er war fast die ganze Zeit dagewesen, nur von Zeit zu Zeit war er auf Jagd gegangen, um seinen Hunger zu stillen.
 

"Du hast es gut." Shera blickte zu ihm hoch.
 

"Wieso?" erwiderte ihr dieser in Gedanken.
 

"Du mußt kein Unkraut jäten, um dir dein Essen zu verdienen." Sie bückte sich wieder und machte weiter.
 

Als sie endlich fertig war, fühlte sie sich wie eine alte Frau, so sehr schmerzte ihr der Rücken. Jetzt mußte sie nur noch wieder die Kühe von der Weide holen und diese melken, bevor sie zum See konnte. Hoffentlich reichte ihr die Zeit noch. Sie wollte Ryuquir auf keinen Fall warten lassen. Als sie die Kühe gemolken hatte brachte sie die Milchkannen noch schnell in die kühle Milchkammer und dann war sie endlich fertig.
 

So schnell wie sie nur konnte machte sie sich auf den Weg zum See. Vorher holte sie jedoch noch ihr Schwert, ihren Bogen und den Köcher aus dem Versteck. Als Versteck hatte sie eine alte, hohle Eiche gewählt. Ryuquir saß schon wartend dort und ließ Steine über die glatte Oberfläche des Sees springen, als Shera aus dem Wald heraus auf die Lichtung trat.
 

"Entschuldige, dass ich zu spät bin." Shera setzte sich neben sie und holte erst einmal tief Luft.
 

"Ist schon in Ordnung. Ich habe ja nicht lange warten müssen." Ryuquir lächelte Shera zu. Da kam Silberpfeil angeflogen und ließ sich auf einem Stein in der Nähe nieder. "Hallo Silberpfeil, du bist ja auch da." Ryuquir griff in ihre Tasche und warf Silberpfeil ein Fleischstückchen zu, dass dieser Geschickt auffing.
 

"Seid er im Dorf aufgetaucht ist, folgt er mir überallhin." Shera beobachtete, wie Silberpfeil sein Gefieder zu pflegen begann. Er zog jede einzelne Feder säuberlich durch seinen Schnabel und glättete anschließend wider sehr sorgfältig sein Gefieder. Dann betrachtete er aus funkelnden Augen die beiden Freundinnen.
 

"Wir sollten jetzt lieber mit der Übungsstunde anfangen." Ryuquir erhob sich und nahm ihren Bogen in die Hand. Sie hatte schon ein paar Ziele zum Üben aufgebaut. Shera erhob sich ebenfalls mit ihrem Bogen in der Hand und dem Köcher umgehängt.
 

"Dann zeig mal was du kannst." Ryuquir hatte schon einen Pfeil aus dem Köcher genommen und legte auf die erste Zielscheibe an. Ihr Pfeil traf knapp neben der Mitte. Mittlerweile hatte auch Shera einen Pfeil angelegt. Sie zielte und der Pfeil schoß direkt in die Mitte der Zielscheibe. "Na also, Du wirst ja immer besser. Ist aber leider noch nicht gut genug. Ryuquir grinste ihre Freundin herausfordernd an. Dieses hatte schon den nächsten Pfeil in der Hand und drehte sich zu Ryuquir um, die an einen Baum gelehnt dastand.
 

"Na, warte!" Auch der nächste Pfeil traf sein Ziel, nämlich den Stamm des Baumes, knapp neben Ryuquir. Diese zuckte mit keiner Wimper.
 

"Also mit dem Bogen kannst Du jetzt schon ganz gut umgehen, aber wie sieht es mit dem Schwert aus?" Ryuquir warf Shera ihr Schwert zu. Diese fing es geschickt auf. Beide gingen in Stellung, es würde nur ein kleiner Übungskampf werden, doch für einen Beobachter, der dies nicht wußte, würde es wie bitterer Ernst aussehen. Nach einiger Zeit waren die beiden ganz schön ins Schwitzen geraten und völliger außer Atem. Erschöpft ließen sie sich im Gras nieder. Ryuquir gab Shera die Wasserflasche. "Wenn du so weiter machst, dann überflügelst Du mich noch irgendwann." Ryuquir warf gelangweilt einen kleinen Stein in den See. Shera nahm einen großen Schluck aus der Flasche.
 

"Autsch!"
 

"Hast Du etwas gesagt?" überrascht sah Ryuquir zu Shera, doch diese schüttelte nur den Kopf. Sie war genauso überrascht, wie ihre Freundin.
 

Auf einmal flog Silberpfeil mit einem Schrei aus dem Baum auf und stieg steil in den Himmel empor. Dieses Verhalten verwirrte die Beiden nur noch mehr. Dann ließ Silberpfeil sich wieder fallen. Er fing irgendetwas knapp unterhalb der Wasseroberfläche, bevor er sich wieder in die Luft schwang. Schließlich landete er vor den beiden Freundinnen. "Hier ist der Störenfried." Vernahmen sie ihn. Neugierig betrachteten sie seinen Fang. Etwas wand sich zwischen seinen glitzernden Krallen. Silberpfeil schüttelte sich inzwischen das Wasser aus dem Gefieder und Shera und Ryuquir bekamen dabei einiges ab.
 

"Hey, paß doch auf." Maulte Ryuquir.
 

"Laß mich los du, du" fluchte das Wesen zwischen Silberpfeils Krallen. Es schillerte in allen Regenbogenfarben.
 

"Was bist du denn für ein komischer, kleiner Gnom?" Ryuquir befreite das kleine Wesen aus Silberpfeils Krallen und hielt es an einem Zipfel seines Gewandes fest.
 

"Siehst du das denn nicht, du zu groß geratene Schmusekatze. Ich bin eine Fee und kein Gnom du Blindschleiche." Das kleine Wesen strampelte, um frei zu kommen doch Ryuquir hielt es fest. Shera trat vorsichtig näher. "Eine Fee? Noch nie gehört? Ich wußte nicht mal, dass es so kleine Geschöpfe gibt."
 

Wütend blickte die kleine Fee sie an. "Wieso sollte es uns nicht geben? Und wenn du mich jetzt nicht sofort losläßt, dann..."
 

Ryuquir war einem Lachanfall nahe. "Was dann? Willst Du mich dann verprügeln?"
 

"Wie ist Dein Name?" Shera sah das kleine Geschöpf mitleidig an und an ihre Freundin gewandt meinte sie "Laß das arme Ding doch endlich wieder frei."
 

"Ich heiße Aphenie, wieso?"
 

"Ich heiße Shera und das da ist Ryuquir. Sag mal, was hattest du eigentlich da zu suchen?" Ryuquir hat die kleine Fee mittlerweile auf einem der Steine abgesetzt. Aphenie wrang ihre Kleider aus. Sie war tropfnass. "Nun, ich habe jemanden gehört und dachte, es wären die Jäger."
 

"Jäger?" Ryuquir blickte Aphenie verständnislos an.
 

"Na, wir Feen haben doch magische Kräfte und deshalb wird Jagd auf uns gemacht."
 

"Gibt es dann auch eine Schonzeit?"
 

"Nicht so eine Jagd, es sind Kopfgeldjäger."
 

Shera hatte sich wieder hingesetzt während Ryuquir Aphenie noch immer mißtrauisch betrachtete.
 

"Und was macht ihr hier im Wald?" Aphenie blickte von Shera zu Ryuquir und wieder zurück. "Ähm, Ryuquir unterrichtet mich im Gebrauch von Waffen." Shera sah zu Ryuquir auf.
 

"Aber, ich dachte immer, ihr Elfen könnt super mit Waffen umgehen. Wieso also der Unterricht?" überrascht starrte Aphenie Shera an. "Nun ja, ich bin noch nicht sehr gut im Gebrauch von Waffen. Sagen wir es so, ich lerne es gerade erst."
 

"Ach, so. Dann mußt Du ja eine sehr gute Lehrmeisterin sein" Aphenie sah zu Ryuquir auf.
 

Diese brummte nur etwas unverständlich vor sich hin und beobachtete aufmerksam den Waldrand. Ihr Hirsch graste am Rande der Lichtung. Auf einmal hob er den Kopf und spitzte die Ohren. Irgendein Geräusch im Wald hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Vorsichtig witterte er in den düsteren Wald hinein um heraus zu finden, was dieses Geräusch bedeutete. Auch Ryuquirs feine Ohren hatten dieses Geräusch vernommen.
 

"Du sagtest, Kopfgeldjäger wären hinter Dir her. Wieviele sind es denn" Sie wandte sich an Aphenie und schielte dabei immer wieder besorgt zum Waldrand hin.
 

"Keine Ahnung!" Aphenie zuckte mit den Schulten. Sie hatte einen kleinen Kamm in der Hand und versuchte ihr zerzaustest Haar in Ordnung zu bringen. Ryuquir betrachtete sie verwirrt. Wie konnte dieses kleine Wesen jetzt daran denken, ihre Haare zu kämmen, wo sie doch verfolgt wurde. Und das Aphenie verfolgt wurde, darüber war sich Ryuquir jetzt ziemlich sicher, denn das Geräusch, dass sie vernahm, war keines der normalen Geräusche des Waldes.
 

Aphenie hatte jetzt ihre Haare einigermaßen wieder in Ordnung gebracht und ließ den Kamm wieder in einer Falte ihres Gewandes verschwinden. Sie blickte Ryuquir fragend an. "Wieso fragst du, wieviele es sind? Ich habe sie doch abgeschüttelt."
 

"So, du hast sie also abgeschüttelt!" Es war eine Feststellung und keine Frage, Ryuquir blickte zweifelnd zum Wald.
 

Shera sah in die Richtung, in die ihre Freundin blickte. Sie hatte die ganze Zeit das Gespräch zwischen den beiden aufmerksam verfolgt. "Was willst du damit sagen, Ryuquir? Meinst du etwa, dass diese Kopfgeldjäger ganz in der Nähe sind?"
 

"Nun , ich habe schon von Kopfgeldjägern gehört. Sie sollen so ziemlich hartnäckig sein. Und irgendetwas rennt da auch mit Sicherheit durch den Wald und es ist ganz bestimmt kein wütendes Wildschwein." Ryuquir hatte einen sehr besorgten Gesichtsausdruck. Wir sollten vielleicht besser gleich lieber verschwinden. Ich möchte denen auf keinen Fall begegnen." Ryuquir blickte Shera auffordernd an.
 

"Und was machen wir mit Aphenie?" Shera blickte zu Ryuquir und dann zu Aphenie. Ryuquir zuckte nur mit den Schultern. "Wir können sie doch nicht einfach zurücklassen." Empört sah Shera Ryuquir an.
 

"Da würde ich mich ja erkälten, so tropfnass, wie ich bin." Vorwurfsvoll blickte Aphenie die Beiden an.
 

"Was können wir denn dafür, dass du dich unbedingt am Seeufer Unterwasser verstecken mußtest." Ryuquir schielte wieder in Richtung Waldrand. Sie wollte nur noch so schnell wie nur möglich verschwinden.
 

"Jetzt sei doch nicht so gemein." Meinte Shera und an Aphenie gewandt "Du kannst natürlich mitkommen."
 

Zu Dritt machten sie sich jetzt auf den Weg in Ryuquirs Dorf. Dort sollte Aphenie trockene Kleidung und etwas zu Essen erhalten. Der Weg war weit und schon nach kurzer Zeit begann Aphenie zu meckern. Sie waren noch nicht sehr weit von der Lichtung entfernt, als die Kopfgeldjäger aus dem Wald brachen und die Lichtung betraten. Sie hatten einen Feenhund dabei. Diese Tiere sahen nicht wie normale Hunde aus, sondern einfach schrecklich und sie waren darauf spezialisiert, Feen zu jagen. Der Feensuchhund witterte in der Luft und winselte anschließend. Er hatte auch Ryuquirs und Sheras Witterung zusammen mit der von Aphenie zusammen gerochen und war nun ein klein bisschen verwirrt.
 

"Los, such gefälligst weiter. Wir müssen diese kleine Fee so schnell wie nur möglich wieder einfangen." Der Kopfgeldjäger, der den Feensuchhund an der Leine hielt wirkte schon sehr ungeduldig. Die Anderen wirkten ziemlich erschöpft. Sie waren nun schon seit Tagen hinter Aphenie her und immer schiene dieses kleine Wesen ihnen einen Schritt voraus zu sein. Seufzend ließen sie sich nieder, einige gingen zum See, um etwas Wasser zu trinken.
 

"Wir haben keine Zeit, für eine Pause. Los bewegt euch und steht gefälligst auf!" Der Anführer der Kopfgeldjäger jagte seine Männer wieder auf. Er war sehr ungeduldig und sein Auftraggeber würde jetzt auch nicht mehr lange auf die Fee warten. Sie mußten dieses Biest erwischen, bevor es den Feenwald erreichte. Er selbst konnte nicht verstehen, was an dieser Fee anders sein sollte, dass sein Auftraggeber eine so hohe Summe dafür zahlte, dass man sie wieder fing.
 

Mittlerweile hatten sich die Männer erhoben. Murrend machten sie sich auf den Weg. Der Feensuchhund brauchte eine Weile, bis er die Spur wieder gefunden hatte, dann machte er sich aber eifrig an seine Arbeit, obwohl er schon ganz schön erschöpft war.
 

Shera, Aphenie und Ryuquir waren schon ein gutes Stück durch den Wald gelaufen, als sie das Gebell des Feensuchhundes hinter sich hörten. Es kam immer näher.
 

"Wie es aussieht, müssen wir uns denen stellen." Ryuquir sah zurück und versuchte auszumachen, wie weit die Verfolger noch entfernt waren.
 

"Du meinst doch nicht etwa, dass wir ..." zweifelnd sah Shera Ryuquir an. Aphenie hatte sich auf einem Stein nieder gelassen und sah von einer zur anderen.
 

"Doch, genau, dass meine ich." Ryuquir sah Shera kurz an.
 

"Aber ich bin doch noch nicht so weit." Versuchte Shera einzuwerfen, doch Ryuquir bedeutete ihr jetzt still zu sein.
 

Schon nach einigen Augenblicken brachen die Kopfgeldjäger aus dem Dickicht hervor. Überrascht blieben sie stehen und starrten Ryuquir und Shera an. Die beiden hatten ihre Schwerter gezückt und standen kampfbereit da. Ryuquir fletschte leicht die Zähne. Ihre raubtierähnlichen Zähne wirkten allein schon so bedrohlich, so dass einige ihrer Gegner schwer schluckten und hastig einen Schritt zurückwichen. Ryuquir machte einen Satz nach vorne und zwinkerte Shera leicht zu. Zwei der Jäger wandten sich schreiend um und rannten in den Wald.
 

"Hiergeblieben!" Der Anführer versuchte sie zurück zu halten, aber sie waren sehr schnell im Wald verschwunden.
 

Wutschnaubend wandte er sich wieder um. "Gibt uns sofort dieses kleine Biest von Fee." Er funkelte Shera und Ryuquir an.
 

"Wenn du sie willst, dann mußt du sie dir schon hohlen." Ryuquir machte sich bereit. Sie wollte sich auf keinen Fall von einem unerwarteten Angriff überraschen lassen.
 

"Gut, wie du willst!" Es dauerte nicht lange und ein Kampf war im Gange. Auch Shera mußte sich gegen mehrere Gegner gleichzeitig wehen. Sie schlug sich wacker und schaffte es, ihre Gegner zurück zu drängen.
 

Ryuquir setze außer ihrem Schwert auch ihre Klauen und Zähne im Kampf ein.
 

Aphenie hielt sich zurück. Sie hatte sich auf einem der Bäume einen Ast ausgesucht, von dem aus sie alles gut überblicken konnte. Von ihrem Hochsitz aus beobachtete sie jetzt den Kampf, der unter ihr tobte. "Hey, ihr zwei seit ja richtig gut." Sie winkte Shera und Ryuquir fröhlich zu.
 

Shera sah kurz zu ihr hoch, als sie für einen Moment Luft hatte. "Wie wäre es, wenn du uns helfen würdest?"
 

Aphenie blickte sie frech an und schüttelte nur den Kopf.
 

Achselzuckend wandte Shera sich wieder ihren Gegner zu, doch es gab keine Gegner mehr. Jedenfalls niemanden mehr, der sie weiterhin angriff. Nur noch Ryuquir war in den Kampf mit dem Anführer verwickelt und es schien noch eine ganze Weile zu dauern. Die Beiden schienen gleichstarke Gegner zu sein und Shera konnte beim besten Willen nicht sagen, wer den Kampf gewinnen würde.
 

Sie lehnte sich gegen den Baum, auf dem Aphenie saß und sah ihrer Freundin zu. "Wie lange willst du denn noch brauchen?"
 

"Nicht mehr lange!" Ryuquir zwinkerte ihr kurz zu.
 

"Jetzt hör schon auf, mit dem armen Kerl zu spielen. Wird langsam langweilig." Shera steckte ihr Schwert wieder in die Scheide.
 

"Hast recht." Ehe sich Ryuquirs Gegner versah, flog er auch schon durch die Luft. Benommen blieb er liegen. "Dann laß uns mal gehen." Ryuquir sah kurz zu Aphenie hoch. Diese kam nun wieder herunter und betrachtete die niedergeschlagenen Kopfgeldjäger. Der Feensuchhund saß wimmernd und winselnd da. "Och, der Arme!" Aphenie ging zu ihm hin und kraulte ihn vorsichtig. Der Hund fing an mit dem Schwanz zu wedeln und schleckte sie ab. "Hey, hör auf, dass kitzelt!" Brachte Aphenie lachend hervor. Der Hund wedelte nur noch um so heftiger. Er warf Aphenie beinahe um und das wäre für die kleine Fee gar nicht so ungefährlich geworden.
 

"Kommst du jetzt?" Ryuquir wurde langsam ungeduldig.
 

"Aphenie, wir sollten uns lieber aus dem Staub machen, bevor die da wieder aufwachen." Shera deutete auf die Kopfgeldjäger.
 

"Komme schon." Aphenie trennte sich von den Hund und folgte den beiden. Der Hund erhob sich nun auch und folgte Aphenie. Er blieb jedoch ziemlich weit hinter ihnen und schlich vorsichtig hinter her. Ryuquir bemerkte dies mit Unbehagen. Sie traute dem Tier nicht, schließlich hatte es bis vor wenigen Minuten noch Aphenie zusammen mit den Kopfgeldjägern gejagt. Es würde wohl besser sein, wenn sie den Hund im Auge behielte, während sie sich ihrem Dorf näherten. Auf ihrem Weg durch den Wald begegneten sie auch einigen anderen Waldbewohnern. Doch diese versteckten sich sofort, als sie den riesigen Hund sahen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2002-09-20T08:09:42+00:00 20.09.2002 10:09
Stimmt. Aber das lag daran, dass mir nicht sorecht ein Anfang einviel und ich verrat Dir was, ich kann sehr schnell die nächsten Kapitel reinstellen, denn ich bin schon ziemlich weit! Und bitte, wenn irgendwo ein Fehler etc. ist, übt ruhig richtig Kritik, ja?
Von: abgemeldet
2002-09-19T18:59:49+00:00 19.09.2002 20:59
Ui, Super!!! Bitte schreib ganz schnell weiter, ja? Ich find, dass deine Story am Anfang ein bisschen an Aschenputtel erinnert^^


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