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Harry Potter und das Medaillon der Vampire

Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix"
von

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Flucht aus St. Mungos

Trotz meines Fehlers, gibt es hier ein neues Kapitel:
 

Flucht aus St. Mungos
 

***** Ron *****
 

Eineinhalb Kilometer nördlich von Little Hangleton befindet sich der Pentagonhügel. Seinen Namen gaben ihm die Muggel, die noch immer mit Bewunderung die fünf fast identischen Steinsäulen besuchen. Ihre Anordnung bildet ein großes Fünfeck. Der Ort selbst wurde schon vor tausend Jahren als Ritual- und Opferstätte genutzt.

Im frühen Mittelalter errichteten Zauberer und Hexen die fünf Säulen der weißen Magie. Zur Berühmtheit wurde er, als es Harriet Genyterate von dort aus gelang einen Bann gegen die Pest auf das kleine Städtchen zu legen.

In der heutigen Zeit ist dieser Ort in Vergessenheit geraten und nur wenige nutzen die Kraft der Steine für Rituale.

Die fünf Steine verkörpern die Tugenden: Unschuld, Liebe, Güte, Treue und Gerechtigkeit...

"Nichts, aber auch gar nichts", mokierte Ginny missgelaunt, als sie die Bibliothek betrat und sich neben Ron auf einen Stuhl setzte, "Dumbledore ist nicht im Schloss und die anderen Lehrer scheinen mir nicht zu glauben. Professor McPherson wollte mir sogar Punkte abziehen, wenn ich weiter solche Lügen erzähle."

Ron sah von seinem Buch auf. Er hatte einen ganzen Stapel Bücher über Ritualmagie auf seinem Tisch liegen, welche er nach und nach erfolglos durchgeblättert hatte. Erst im letzten Buch, hatte er etwas über Little Hangleton gefunden und war noch immer dabei sich fieberhaft durch das Kapitel zu arbeiten.

"Hat sie denn gesagt, wo Dumbledore ist?"

"Nein, nur, dass er in einer wichtigen Angelegenheit vor zwei Stunden das Schloss verlassen hätte und das es wohl länger dauern könnte, bis er wieder hier sei. Hast du denn was gefunden?" Ron ließ ein unverständliches Murmeln von sich und schob ihr das Buch zu. Ginny überflog den Abschnitt flüchtig und begutachtete dann eindringlich die abgebildete Karte des Ortes.

"Bist du sicher, dass das der richtige Ort ist?", fragte Ginny zweifelnd.

"Nein, nicht wirklich, aber es gibt keinen anderen im Umkreis von zig Kilometern, der stattdessen in Frage käme. Er ist außerhalb in einem Wald, wie Harry schon sagte und hier, schau mal -" Rons Zeigefinger fuhr über die Zeichnung des Ortes: "Wenn ich mich nicht irre, ist das das Haus, in dem Voldemorts Eltern gelebt haben."

"Na gut, wenn wir davon ausgehen, dass sie dort das Ritual abhalten, WAS machen wir, wenn wir Dumbledore nicht erreichen, bis dieses Ritual anfängt?" Ron erschauderte. Seine Gedanken rasten, doch eine Lösung wollte ihm nicht einfallen. Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander. Ron starrte auf das Buch, "Schick ihm ne Eule. Hedwig wird ihn schon finden!", murmelte Ron, "Es ist unsere einzige Chance."
 

***** Harry *****
 

Harry wusste nicht wie lange er ohne Bewusstsein gewesen war, doch als er so langsam anfing seine Umgebung wieder wahrzunehmen, lag er in seinem Bett. Der Besuch von Ginny und Ron schien Ewigkeiten her zu sein und war in seinem Kopf nicht klarer als ein diffuser Traum und doch spürte er noch immer die Bedrohung, die von dieser Erinnerung ausging.

Für einen Moment lauschte er dem Treiben auf der Station. Vage nahm er die Stimmen der Heiler war. Seltener waren es auch Stimmen anderer Patienten aus den Nachbarzimmern. Alles schien seinen normalen Gang zu gehen. Mühsam richtete Harry sich auf und mit einem Mal kamen alle Erinnerungen zurück. Es war wie eine plötzliche Erschütterung, die ihn erfasste, all das Grauen und die Befürchtungen brachen auf ihn ein. Hektisch sah er sich nach einer Uhr um, nach einem Zeichen wie spät es jetzt sein mochte, doch es war noch nie eine im Zimmer gewesen. Das einzige was ihm blieb, war der Blick auf die Straße. Sie war noch voller Menschen und die vereinzelten Läden, die Harry sah, waren noch geöffnet. Er seufzte erleichtert auf, richtete seine Robe und ließ sich wieder auf seinem Bett nieder.

Harry wusste nicht, ob diese Entscheidung die Richtige sein würde, aber er wollte nur kurz sehen, was Voldemort gerade tat. Insgeheim hoffte er, dass Voldemort zu beschäftigt war um ihn erneut außer Gefecht setzen zu können. Ganz vage erschien die Lichtung. Ein dichter Ring aus Nebel hatte sich um die Lichtung gelegt und ließ den dahinter liegenden Wald nur noch als grauen Schatten erscheinen. Dafür strahlte das Pentagramm und der Kreis um es herum in einem sanften Licht, das den Ort nun friedlich erscheinen ließ. Voldemort tat Harry aber nicht den Gefallen sich weiter auf der Lichtung umzusehen sondern schritt schnurstracks zu einer Gruppe Todesser, die in diesem Augenblick die Lichtung betraten. Harry hatte seine große Mühe nicht laut aufzuschreien. Immer zwei Todesser hatten eine gefesselte Person zwischen sich genommen und es waren die fünf vermissten Schüler aus Hogwarts.

Hermine war blass und abgemagert. Der Ausdruck ihrer Augen verriet ihre Angst aber auch ihren Stolz, den man ihr nicht nehmen konnte. Sie warf dem Lord einen verächtlichen Blick zu und ließ dann ihren Blick über die Lichtung wandern. Erst als sie den Kreis erblickte schien sich hinter ihrer Stirn etwas zu tun, doch sie schwieg, wie auch die anderen Gefangenen, die von den Todessern unweigerlich weiter auf die Lichtung bugsiert wurden. Harry betrachtete das Geschehen mit regem Interesse und großer Neugier. Einige der Todesser sahen sich ratlos um und warteten auf Anweisungen Voldemorts, doch der Lord trat einzeln zu den Geiseln hin. Er betrachtete sie einen Moment eindringlich und wies dann mit seiner Hand in Richtung einer der Steinsäulen. Dieses Prozedere wiederholte er bis er jeder Geisel eine Säule zugeordnet hatte, dann nickte er zufrieden und betrachtete mit Genugtuung seine Untertanen, die die Hogwartsschüler mit einem Fesselfluch an die Steinsäulen banden.

Nur mit mühe riss Harry sich aus Voldemorts Gedanken zurück. Er würde liebend gern erfahren, was mit den Geiseln geschah, doch er musste auch an seine Flucht denken. Er musste so langsam in die Gänge kommen und endlich handeln. Der Slytherin atmete ein paar Mal tief durch und trat fest entschlossen aus seinem Zimmer. Der Blick auf die Uhr über der geschlossenen Stationstür verriet ihm, dass es doch später war als er gedacht hatte. Der Schichtwechsel war bereits vollzogen und so musste er hoffen, dass schon bald jemand die Station betrat oder verließ.

Der Zeiger der Uhr rückte unaufhaltsam weiter und es tat sich nichts. Er lungerte ständig zwischen Dienstzimmer und Stationstür herum. Einige Heiler sahen ihn, sprachen kurz mit ihm, aber niemanden störte seine Anwesenheit. Pierre war ebenfalls wieder da, doch auch er war zu beschäftigt, um sich um ihn zu kümmern. Ungeduldig sah er sich das zigste Mal das Bild eines Heilers an, welches ihm starr entgegenblickte, aber schwieg.

Es war nur einen Augenblick, die die Tür offen stand. Ein Heiler betrat voll bepackt mit Taschen die Station, doch dieser Augenblick reichte um an dieser Person vorbeizuschlüpfen. Harry sah sich einen Moment orientierungslos um, entschied sich dann den Korridor nach rechts zu folgen in der Hoffnung dort eine Treppe zu finden, die ihn aus dem Krankenhaus brachte. Der Gang schien kein Ende zu nehmen. Unzählige Personen liefen hin und her ohne ihn zu beachten, dennoch senkte er seinen Blick und hoffte inständig, dass man ihn nicht erkannte.

Vom weitem sah er bereits ein Treppenhaus, als er weit hinter sich eine aufgebrachte Stimme hörte, die nach ihm rief. Hektisch sah Harry über die Schulter zurück und erblickte eine Traube Menschen, die sich vor der Station, die er gerade eben verlassen hatte, sammelte.

"Da vorne!", rief eine Heilerin, "Harry!" Die Menschenmenge begann sich auf ihn zu zu bewegen und zwar schneller als Harry erwartet hatte. Er riss sich aus der momentanen Starre und rannte den Rest des Ganges hinunter. Ein kurzer Blick auf die Treppe, dann die Stufen, immer drei auf einmal nehmend, hinunter. Unterwegs stieß er einen Zauberer beiseite und rannte weiter.

"Haltet ihn auf!" hörte er eine Frau schreien. Das ganze Treppenhaus war damit gewarnt und so glich Harrys Flucht mehr einem Spießrutenlauf. Einigen Zauberern konnte er noch ausweichen, doch er hörte nun, dass auch von weiter unten eine größere Menge Heiler auf ihn zu gerannt kam. Der Slytherin überlegte nicht lange und verließ auf der nächstgelegenen Etage das Treppenhaus und stürzte den Korridor so schnell wie möglich hinunter. Er hörte wie ein Zauberer Petrificus totalus rief, doch er konnte dem Fluch nicht ausweichen und fiel zu Boden. Unfähig sich zu rühren, musste er mit ansehen, wie er augenblicklich von einer Menschenmenge umringt wurde und kurz darauf von zwei kräftigen Heilern wieder zurück zur Station getragen wurde.

Zurück in seinem Zimmer und nur noch in der Anwesenheit von Mrs. Benigus und Pierre, wurde der Lähmfluch wieder von ihm genommen. Harry ging es schlecht, er hatte seine Chance vertan.

"Bitte", flehte er, "Ich - ich … Voldemort hat Simon… er - er wird noch heute Nacht … schon bald…" Harry stotterte unwillkürlich. Seine Zunge fühlte sich wie belegt an und das Sprechen fiel ihm erschreckend schwer. Mit Mühe und letztendlich unter Tränen stammelte er Voldemorts Plan von dem Ritual, welches Harry noch heute Nacht vernichten würde. Die beiden Heiler ließen ihn aussprechen und Mrs. Benigus versprach Dumbledore zu informieren, doch sie könnte Harry auf keinen Fall gehen lassen. Harrys Legilimentik verriet ihm allerdings etwas anderes. Etwas in ihren Augen sagte ihm, dass sie ihm auf der einen Seite glauben wollte, aber aus irgendwelchen Gründen nicht konnte. Obendrein wies sie Pierre an, einen Schlaftrank zu holen. Der junge Mann wollte widersprechen, doch auch er wusste wie sinnlos es war, mit ihr zu diskutieren und stand wortlos auf. Es dauerte eine ganze Weile bis er wiederkam und vor Harry in die Hocke ging.

Die blauen Augen zwinkerten Harry verschmitzt entgegen: "Trink das, es ist nur Wasser, aber Benigus muss es ja nicht erfahren.", verriet Pierres Blick, "Sie ist sowieso gleich weg."

Harry schüttelte ungläubig den Kopf, griff aber zögerlich nach der undurchsichtigen Flasche. Es war tatsächlich nur Wasser und mit wenigen Schlucken leerte er sie und reichte sie Mrs. Benigus, die ihn zufrieden anlächelte.

"Es geschehen noch Zeichen und Wunder", sagte sie, "Leg dich hin. Morgen geht es dir sicher besser." Beide Heiler verließen das Zimmer und für einen kurzen Augenblick blitzte ein blaues Licht über der Tür und deren Rahmen. Man hatte ihn eingeschlossen, um einen weiteren Fluchtversuch zu unterbinden.
 

***** Ginny *****
 

Ginny betrachtete sorgenvoll die große Uhr in die Bibliothek. Es war inzwischen kurz vor fünf, und sie hatten noch immer nichts von Dumbledore gehört. Rons Blick war weiterhin auf das Fenster gerichtet, in der Hoffnung, dass Hedwig zurückkehrte. Dabei blinzelte er nicht einmal. Die Zeit des Wartens schien quälend lang zu sein und doch andersherum betrachtet, rannte die Zeit und mit jeder verstrichenen Minute sanken ihre Chancen das Ritual zu verhindern.

"Warum kommt er nicht?", fragte Ginny flüsternd. Ron drehte sich zu ihr um und auch der Ausdruck wirkte ungewöhnlich gequält, "Hat er unsere Nachricht denn nicht bekommen?"

"Ich weiß es nicht", flüsterte Ron zurück und legte Ginny beruhigend seine Hand auf ihren Arm, "Vielleicht hat Hedwig ihn noch nicht gefunden."

"Das ist es ja gerade", schluchzte Ginny. Sie konnte sich ihrer Angst nicht länger verwehren, unterdrückte aber ihre Tränen, "Wenn bloß Hermine da wäre, sie wüsste sicher was zu tun wäre… oder…" Sie wollte Harry sagen, doch sie brachte den Namen ihres Freundes nicht über die Lippen.

"Ginny…", fing Ron an, ohne aber den Satz zu beenden, vielleicht fielen ihm keine tröstenden Worte ein, denn er starrte nun völlig geistesabwesend vor sich hin.

"Alleine haben wir keine Chance", murmelte Ginny, "aber… aber natürlich… Ron!" Ginnys Bruder sah erschrocken zu ihr hinüber, "Wir müssen die DA zusammenrufen… ich meine wozu sonst haben wir so lange geübt?" Rons Mine erhellte sich und ohne auch nur ein Wort zu verlieren, war der Phönixhausschüler aufgesprungen.

"Na klar, … dass wir nicht früher darauf gekommen sind", Ron seufzte, "Also los, wir müssen möglichst viele Schüler zusammentrommeln, aber…", Rons Eifer endete abrupt, "Wie sollen wir denn nach Little Hangleton kommen?"

"Apparieren natürlich."
 

***** Harry *****
 

Harry war unruhig. Er wusste nichts mit sich anzufangen und so lief er fast zwanghaft in seinem Zimmer auf und ab. Er wusste nicht wie viel Zeit inzwischen vergangen war, doch die Sonne stand schon verdächtig tief über dem Horizont und die Muggelläden weit unten auf der Straße waren ebenfalls geschlossen.

Ganz unvermittelt wurde seine Zimmertür geöffnet und Pierre trat ein. Er hatte seine Krankenhauskleidung gegen einfache Muggelkleidung ausgetauscht und überreichte Harry eine Hose und einen Pullover.

"Schnell zieh das an", sagte er leise. Harry sah Pierre einen Moment ratlos, "Mach schon, wir haben nicht ewig Zeit. Die anderen sind momentan beschäftigt." Harry ließ sich das nicht zweimal sagen und zog sich um. Pierre streckte seinen blonden Schopf durch die Tür, sah sich um, dann winkte er Harry zu sich und beide huschten den Korridor hinunter und verließen die Station. Pierre nahm Wege, die offensichtlich nicht von der Öffentlichkeit genutzt wurden. Hier standen Container mit Kleidung und einige kaputte Essenswagen und eine Menge Gerümpel herum. Ungesehen und ohne ein Wort zu sagen, führte Pierre Harry aus dem Krankenhaus. Der Hinterausgang führte in einen kleinen muggeltypischen Hinterhof, von dem aus sie zu einer kleinen dunklen Gasse kamen.

"Warum tust du das?", brachte Harry schließlich hervor, um das Schweigen zu brechen, "Du riskierst deinen Job."

"Ich weiß", sagte Pierre ohne auch nur seinen Schritt zu verlangsamen, "Benigus und ich hatten in den letzten Tagen häufiger Auseinandersetzungen über den Umgang mit Patienten. Lange hätte ich es da eh nicht mehr ausgehalten." Sie überquerten eine Kreuzung, bogen in eine breite Straße nach rechts und zwei Straßen weiter wieder nach links ein, bis sie beide vor einer U-Bahnhaltestelle standen.

"Wo müssen wir hin?"

"Wir? Pierre, du musst zurück, du kannst…"

"Du sagtest selbst, dass ich meinen Job verliere. Wenn sie deine Flucht bemerken, bin ich dran… also werde ich dich auch bis zu deinem Ziel bringen." Harry studierte für einen Moment den Netzplan und versuchte sich krampfhaft an den Weg zum Grimmauldplatz zu erinnern. Schließlich nickte Harry zufrieden und sie betraten gemeinsam die U-Bahn.

Es war eine lange Fahrt. Harry war ungeduldig, doch er zwang sich sitzen zu bleiben. Bruchstückhaft nahm er Voldemort wahr, der inzwischen wieder auf der Lichtung eingetroffen war. Er stand im Kreis seiner Todesser und sie schienen eine Art Beschwörung abzuhalten. Gelegentlich wurden in dem Murmeln der unverständlichen, fremd klingenden Sprache Namen genannt, bekannte Namen, die der anwesenden Todesser und der Geiseln. Harry sah sich, soweit es der Lord erlaubte um. Simon war noch nicht in Little Hangleton, zumindest noch nicht auf der Lichtung, obwohl dort, zweihundert Kilometer nördlicher, die Sonne schon untergegangen war.

Der Slytherin wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als Pierre ihn anstieß, "Sagtest du nicht dass wir jetzt bald aussteigen müssen?" Harrys Blick wanderte zur Anzeigetafel im Zug und er nickte.

Harry und Pierre erreichten das Hauptquartier bei Dämmerung. Die Straßenlaternen waren bereits angesprungen. Da Pierre das Haus nicht sehen konnte und Harry nicht in der Lage war es ihm zu verraten, musste er das letzte Stück des Weges allein zurücklegen. Grimmauldplatz zwölf war nur zum Teil beleuchtet. Lediglich in der Küche und im benachbarten Versammlungsraum brannte Licht, als Harry an der Tür klingelte. Dumbledore öffnete und in seinem Gesicht war Erstaunen, als er den Besucher erkannte.

"Harry, was…?" Sein Blick fiel auf Pierre der unweit an der Kreuzung stand und noch immer entgeistert auf die Stelle starrte, wo Harry verschwunden war. Erst auf eine direkte Einladung näherte er sich zögernd dem Haus.

"Was tust du hier?", fragte Dumbledore als die Tür endlich geschlossen wurde und sie offen reden konnten.

"Voldemort hat Simon. Sie werden heute Nacht das Ritual…"

"Aber Simon ist hier!", unterbrach der Schulleiter den jungen Slytherin, "Lupin hat ihn und die jungen Vampire vor einigen Stunden in der Nähe von Culloden Moor ausfindig gemacht. Sie sind im Versammlungsraum."

"Das ist nicht Simon", widersprach Harry und stürmte an Dumbledore vorbei in den Versammlungsraum. Eine Reihe von Augenpaaren starrte ihn an.

"Das ist NICHT Simon!", wiederholte er, "Das ist einer aus Morticias Sippe, Er sieht nur so aus wie er! Ich habe selbst gesehen, wie er den Vielsafttrank getrunken hat."

"Harry, beruhige dich", sagte der Vampir, der wie Simon aussah, "V-Voldemort hat dich getäuscht. Vielleicht wollte er dich aus dem Sankt Mungos locken und…"

"Sei still!" Harrys grüne Augen bohrten sich in die blassen Augen, doch er konnte nichts erkennen. "Simon hätte Voldemort nicht beim Namen genannt, das hat er schon lange nicht mehr getan." Mutig trat Harry unbewaffnet näher an den Vampir heran. Unter seinem Mantel musste er irgendwo seinen Vielsafttrank aufbewahren, doch der fremde Vampir ließ ein drohendes Zischen von sich und entzog sich blitzschnell Harrys Griff. Harry jedoch versuchte es ein zweites und ein drittes Mal, doch immer wieder entglitt der Vampir seinem Griff mit Leichtigkeit.

"Harry", Dumbledore zog den jungen Slytherin zurück, "Damit ist keinem geholfen. Glaubst du, wir…"

"Harry, wo zum Teufel bleibst du?", schrie Simons Stimme in seinem Kopf. Für den Augenblick war der fremde Vampir und Dumbledores Worte vergessen, die ihm ins Gewissen reden wollten. Er schloss erschrocken die Augen, nur um erkennen zu müssen, wie Simon inmitten mehrerer Todesser auf die Lichtung gezerrt wurde. Simon wurde geradewegs in die Mitte des Pentagramms bugsiert und bevor man ihn niederzwang, riss man ihm seine Robe vom Körper.

"Harry, was ist passiert?", fragte Dumbledore besorgt. Harry riss die Augen auf. Er zitterte und saß auf dem Boden. Alle Anwesenden starrten ihn wortlos an und warteten darauf dass Harry etwas sagte.

"Es geht los", sagte er, "Die Todesser haben Simon nach Little Hangleton gebracht." Dumbledore hob eine Augenbraue und warf dann dem Vampir, der immer noch in der Nähe war, einen fragenden Blick zu. Dieser reagierte aber nicht, sondern starrte weiter zu Harry hinab. Der Ausdruck auf Dumbledores Gesicht veränderte sich kaum merklich und seine Reaktion war so schnell, dass der fremde Vampir keine Zeit zum Reagieren hatte bis der Zaubertrankumkehrfluch Patefacio ihn traf. Der Vampir sank von Schmerzen geplagt zusammen. Innerhalb von Sekunden, schrumpfte der Körper um gut dreißig Zentimeter, die strähnigen Haare, dagegen wurden länger und heller, wie auch das Gesicht wurde runder. Seine gelben Augen waren ehrfurchtsvoll, ja beinahe ängstlich auf den Schulleiter gerichtet, als die Verwandlung vollständig abgeschlossen war. Dumbledore starrte den Fremden wütend an, doch er beließ es dabei, den Vampir zu fesseln, dann wandte er sich an Harry.

"Wie viel Zeit haben wir noch?" Harry zuckte mit den Schultern. Sein inneres Auge zeigte ihm, dass Simon oben ohne und bewegungsunfähig in dem Kreis gefesselt war. Zwei Todesser flößten ihm erneut einen Trank ein, während die anderen beiden und Voldemort ihre Stellung an den Spitzen des Pentagramms einnahmen.

Harry konnte nicht sagen, wie lange es jetzt noch dauerte bis das Ritual beendet wurde, aber er berichtete stockend, was er gerade in Little Hangleton gesehen hatte. Dumbledore gab ganz knappe Anweisungen an Lupin und Tonks, die daraufhin verschwanden.

"Wir haben nicht viel Zeit, aber genug, um es zu schaffen. Mister Montague?" Der Heiler sah auf. Er hatte die ganze Zeit unbeteiligt daneben gestanden, "bringen Sie Harry wieder zurück nach St. Mungos."

"NEIN!", schrie Harry, "Ich werde nicht zurückgehen."

"Harry, du kannst nicht mitkommen, mit dir wird uns kein Überraschungsangriff gelingen. Voldemort wird bis dahin das ganze Gelände weiträumig abgesichert haben."

"Voldemort ist jetzt schon vorgewarnt. Also was macht das noch für ein Unterschied. Ich treffe mich mit Ginny und Ron auf dem Friedhof …und daran werdet ihr mich schwer hindern können." Dumbledore wollte widersprechen, doch schließlich senkte er den Kopf und nickte. Sein Gesichtsausdruck war verbittert, doch er hob seinen Zauberstab und führte einen Sammelzauber aus.

"Wenn du das für richtig hältst… Nimm, versprich mir aber, dass du dich nicht in unnötige Gefahr begibst… Du bist noch nicht bereit Voldemort gegenüberzustehen."

"Ich kann nichts versprechen", antwortete Harry zögernd, nahm aber seinen Zauberstab entgegen. Harry hatte sich lange nicht mehr so stark gefühlt wie jetzt und er wusste, vielleicht genauso wie der Schulleiter, dass ein Zusammentreffen zwischen ihm und dem dunklen Lord nicht zu verhindern war.
 

to be continued
 

Damit wäre der Endkampf eingeleitet *fg*



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