Wenn es zu spät ist....
Wenn es zu spät ist…
Kennt ihr das Gefühl wenn ihr jemanden liebt, aber das dieser eure Liebe nicht mehr erwidern kann… Wenn ihr es nicht kennt möchte ich euch meine Geschichte erzählen, denn ich kenne dieses Gefühl und wenn ihr dann immer noch glaubt dieses Gefühl nicht zu kennen dann wisst ihr noch nicht wie es ist eine geliebten Menschen zu verlieren, aber das ist dann auch besser so…
Joshua. Mein Joshua litt an einer Herzerkrankung und die Ärzte meinten das er nicht älter als 16 Jahre werden würde… aber trotzdem hatte er es geschafft, aber nicht mehr rechtzeitig um sich klar zu machen was Liebe bedeutete….
Es war ein Tag wie jeder anderer im Hochsommer, aber trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los das heute etwas Schreckliches passieren würde. Etwas das mein Leben für immer verändern sollte.
An den meisten Tagen in den Sommerferien war ich mit Joshua unterwegs… Oh, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt.
Ich heiße Kim, bin 16 Jahre alt und gehe auf eine Kunstschule.
Mehr gibt es eigentlich nichts über mich zu sagen außer das ich Hals über Kopf in Joshua verknallt bin, aber ich traue mich einfach nicht wirklich es ihm zu sagen, denn ich weiß nicht wie er über mich denkt oder fühlt.
Trotzdem bin ich froh, dass wir beste Freunde sind und in den Ferien fast jeden Tag etwas unternehmen. Am liebsten gehen wir in den Park, wo ein riesiger See mit Seerosen ist. Joshua und ich rudern gerne auf die kleine Insel, wo eine große Birke steht, denn Joshua liebt die Natur mit ihren Klängen… genauso wie ich. Manchmal wünschte ich mir das Joshua ein Spenderherz finden würde, aber die Ärzte sagen das es bei ihm nicht mehr lohnt, denn es ist nur eine Frage der Zeit bis sein Herz aufhört zu schlagen und bis dahin rechtzeitig ein Spenderherz zu bekommen wäre unmöglich.
Das ist auch der Grund warum ich mit Joshua jeden Tag verbringen möchte, denn ich weiß nicht ob es irgendwann unser letzter sein wird.
Als wir angelehnt an der Birke saßen brach Joshua die Stille und fragte mich folgendes: „Du sag mal Kim… was ist eigentlich Liebe?“
Ich starrte ihn geschockt an, denn bis jetzt hatte er mich so etwas noch nie gefragt, aber ich gab ihm eine ernste Antwort: „Nun das ist schwer zu erklären, aber Liebe ist etwas wunderbares was man sich nicht so einfach aussuchen kann… denn zur Liebe gehören immer 2. Aber du möchtest sicher wissen wie es ist jemanden zu Lieben oder?“
„Ja genau das meine ich weißt du wie es sich anfühlt und wie man es beschreibt?“
Heute stellte er mir viele Fragen. Sonst war er immer der Typ der auf alles eine Antwort wusste. Aber ich kam ihm dieser Bitte gerne nach.
„Nun ja das ist schwer zu beschreiben, aber wenn du zum Beispiel jemanden in die Augen schaust und so ein ganz komisches Kribbeln im Bauch spürst, dann ist es Liebe oder wenn du mit einer bestimmten Person tagtäglich zusammen sein möchtest… reicht das?“
Joshuas Blick veränderte sich von einer zur anderen Sekunde in warmes Lächeln. Als ich ihn so süß Lächeln sah, errötete ich etwas, denn er hatte mich noch nie so angelächelt geschweige denn angeschaut.
„Danke Kim. Ich wüsste gar nicht was ich ohne dich gemacht „hätte“…“
Joshua kam mir immer näher und ich spürte wie mein Herz zu rasen anfing.
Ich schluckte einmal, bevor mich Joshua sanft küsste.
//Seine Lippen sind so weich… aber was meinte er mit hätte…//
Ich genoss jede Sekunde dieses besonderen Augenblickes, aber dann spürte ich wie der Druck nachließ und von Joshua kein Atemzug mehr kam. Ich öffnete meine Augen und sah Joshua Lächelnd am Baum lehnen, und es sah so aus als ob er schlafen würde, aber ich wusste das es nicht so war… ich legte kurz meinen Kopf auf seine Brust und wollte einen Herzschlag spüren… nichts.
Ich verweilte auf seiner Brust und weinte bitterliche Tränen über Joshuas plötzlichen Todes.
In diesem Moment überkam mich ein Gefühl der Machtlosigkeit und Einsamkeit… und das schlimmste war ich konnte ihm nicht sagen wie sehr ich ihn doch liebte.
