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Elfenzauber - Kapitel 8

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Shera hatte die Kühe auf die Hochweide getrieben und sich auf einem der sonnengewärmten Steine nieder gelassen. Sie spielte auf ihrer Flöte, als ein lautes Gebell ertönte und die Kühe nur so auseinanderschossen. Die kleinen Kälber versuchten sich bei ihren Müttern in Sicherheit zu bringen, als der große Hund sie laut kläffend jagte. Shera setzte die Flöte ab. "Magira hör sofort damit auf, die Kühe zu ärgern. Aphenie! Du solltest ihm mal Manieren beibringen." Rief sie in Richtung des Abhanges, wo nun Aphenie und Ryuquir auftauchten.
 

"Magira!" Aphenie fuchtelte wild mit den Armen in der Luft herum und versuchte den Hund einzufangen und ihn davon abzuhalten die Kühe zu jagen. Das war leichter gesagt, als getan, da der Hund im Vergleich zu Aphenie ein Riese war. Und schließlich kam es so, dass sie völlig verzweifelt an seinem Halsband hing und einfach mitgeschleift wurde. Ryuquir kringelte sich vor Lachen.
 

"Würdest du bitte aufhören zu lachen und mir statt dessen vielleicht helfen?" schrie Aphenie. Ryuquir holte tief Luft, mußte aber noch immer grinsen. Schließlich gelang es ihnen Magira unter Kontrolle zu bekommen.
 

"tut mir leid, ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist." Japste Aphenie völlig außer Atem und beobachtete Shera dabei, wie sie die Kühe wieder beruhigte. Magira ließ sich zu Aphenies Füßen nieder und hechelte schwer. Nach dem sich die Kühe wieder einigermaßen beruhigt hatten, setzten sich die drei Freundinnen auf die sonnengewärmten Steine. In der Ferne funkelte einer der vielen Seen. Aphenie betrachtete diesen sehnsüchtig. "Puh, ist das heute eine Hitze. Wie wäre es, wenn wir baden gehen?" begeistert sah sie die beiden anderen an. "Und was meinst du, soll ich mit den Kühen machen?" Shera deutete zur Herde hinüber. "Die werden dir schon nicht weglaufen. Aphenie hat recht. Eine kleine Abkühlung könnte uns nicht schaden." Ryuquir zog Shera hoch und hinter sich her den Hang hinunter in Richtung See. Aphenie folgte ihnen jauchzend und auch Magira war völlig ausgelassen.
 

Nach einiger Zeit waren sie an dem See angekommen und stürzten sich sofort ins kühle Naß. Die Hitze des Tages war drückend und schwül. In den Häusern konnte man es kaum aushalten. Shera war ganz froh gewesen, als sie mit den Kühen auf eine der Hochweiden hatte fliehen können. Dort wehte manchmal ein kühles Lüftchen. Jetzt planschten die drei Mädchen und Magira fröhlich und ausgelassen im Wasser. Die Drei vergaßen dabei völlig die Zeit. Auf einmal viel ein Schatten auf das Wasser. Ryuquir fuhr herum um sich dem vermeintlichen Angreifer zu stellen, doch es war nur ihr Bruder, der sie gesucht hatte. "Du sollst dich doch nicht so anschleichen" murrte sie mißmutig.
 

"Du mußt einfach wachsamer sein." Meinte er und setzte sich auf einen der Steine.
 

Für diesen Kommentar wurde er von Ryuquir naß gespritzt. "Ich bin wachsam. Aber etwas Spaß muß auch sein." Erwiderte sie kichernd, als ihn ein Schwall Wasser traf.
 

"Hey!" Er sprang auf und versuchte sich in Sicherheit zu bringen, doch die Wasserfontäne traf ihn. "Na toll!" Er war anschließend pitschnaß und die drei Mädchen lachten, denn er sah wie ein begossener Pudel aus. "Na warte, dass zahl ich dir heim." Meinte er grinsend. Ryuquir prustete laut los. "Und wie stellst du dir das vor Bruderherz?"
 

Magira hatte sich mittlerweile angeschlichen und sprang ihn nun an. Durch den kraftvollen Sprung des Hundes wurde er nach vorne gestoßen und landete im Wasser. "Habt ihr euch etwa alle gegen mich verschworen?"
 

"Nein, aber du konntest sicher auch eine kleine Abkühlung gebrauchen, oder?" Er mußte sich geschlagen geben. Gegen die Drei konnte er nicht ankommen.
 

Die Sonne stand schon tief am Horizont, als Shera wieder auf die Weide zurückkehrte. Die Kühe hatten sich auf der riesigen Weidefläche weit verteilt. Shera rief sie nun zusammen und sie folgten ihrem Ruf. Eine nach der Anderen kam auf sie zu. Die kleinen Kälber sprangen zwischen den Beinen der älteren Tiere herum. Die Kühe sehnten sich nun auch nach ihrem Stall.
 

Als sie mit den Tieren im Stall angekommen war, machte sie sich daran, sie zu melken. Eines der Stallfenster stand offen und Silberpfeil kam herein. Er setzte sich auf einen der Querbalken und beobachtete Shera. Diese war nun bald mit den Kühen fertig und mußte ihnen nun nur noch frisches Wasser und Heu geben. Den Stall würde sie erst morgen früh ausmisten. Nach dem sie fertig war mußte sie sich beeilen, denn sie wollte sich noch einmal mit Ryuquir und Aphenie treffen. Sie hatten als Treffpunkt eine versteckte Höhle im Wald ausgewählt.
 

Als Shera jedoch bei der Höhle angekommen war, sah sie die Beiden nicht. "Hm, anscheinend sind sie noch nicht da." Suchend sah sie sich um. Es war jedoch nirgendwo etwas von ihnen zu sehen. Shera setzte sich vor den Eingang der Höhle in die Sonne. Sie nahm ihre Flöte vom Gürtel und spielte auf ihr. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Aphenie und Ryuquir endlich auftauchten. Shera war schon nahe daran gewesen wieder nach Hause zu gehen. "Wo habt ihr denn nur so lange gesteckt?"
 

"Wir sind einfach nicht von dieser dämlichen Dorfsitzung losgekommen." Ryuquir wirkte ziemlich zerknirscht. "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie todlangweilig solche Sitzungen immer sind." "Das hat man gemerkt." meinte Aphenie kichernd." Schließlich bist du ja mehr als einmal eingenickt. Es hätte nur noch gefehlt, dass du angefangen hättest zu schnarchen." Aphenie brachte sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit, sonst hätte sie einen Schlag von Ryuquir bekommen. "Hey, es ist doch schließlich die Wahrheit, oder?" maulte sie achselzuckend und blickte völlig unschuldig drein.
 

"Wir sollten besser mit der Übungsstunde anfangen." Shera nahm ihr Schwert in die Hand. Ryuquir nickte nur kurz. Aphenie machte es sich auf einem der Steine bequem. Magira untersuchte in der Zwischenzeit die nähere Umgebung und scheuchte ein paar Vögel in den Büschen auf, ebenso einen jungen Hasen.
 

Die Schwertübungen dauerten nun schon eine ganze Weile und Aphenie begann so langsam sich zu langweile. "Braucht ihr noch lange?" maulte sie. Die Ryuquir und Shera waren jedoch so sehr in ihren Übungskampf vertieft, dass sie Aphenie nicht hörten. Das ärgerte Aphenie nur noch mehr. "Hey, seid ihr taub?" Aphenie wurde es nun langsam zu dumm. Sie flog zu den Beiden hin und fuchtelte wild vor deren Gesichtern herum.
 

"Spinnst du?" Ryuquir sah sie wütend an. Shera ließ sich in das Gras sinken und sah die Fee fragend an. "Was ist denn los Aphenie?"
 

"Habt ihr denn noch nicht bemerkt, dass Silberpfeil verschwunden ist, oder habt ihr ihn heute schon gesehen?"
 

Shera sah sich suchend um. "Stimmt! Ich kann ihn nirgends entdecken und er ist doch sonst immer in der Nähe."
 

"Dem ist bestimmt nichts passiert!" versuchte Ryuquir die Beiden zu beruhigen.
 

"Und was ist, wenn doch was passiert ist?" Shera sah sie zweifelnd an. Doch noch bevor Ryuquir ihr Antworten konnte, erscholl der Ruf des Falken am Himmel und Silberpfeil schoß herab.
 

"Man, hast du uns einen Schreck eingejagt. Wo warst du nur die ganze Zeit?" Silberpfeil hatte sich auf einem Felsen niedergelassen. Er sah nur kurz auf und widmete sich dann wieder der Beute zwischen seinen Krallen.
 

"Da fällt mir ein, ich bekomme so langsam auch Hunger." Aphenie beobachtete Silberpfeil. "hat einer von euch daran gedacht, etwas zu essen mitzunehmen?"
 

"In meiner Tasche müßte noch etwas sein." Ryuquir deutete mit dem Kopf auf ihren Beutel, den sie an einen Baum gehängt hatte. Neugierig öffnete Aphenie die Tasche. "Was hast du denn alles da drin?" fragte sie neugierig, als sie die vielen Beutelchen, Fläschchen und Tiegel sah. "Wohl deine Schminkutensilien, damit deine Streifen nicht verblassen?" meinte sie grinsend.
 

Ryuquir sah sie nur schief an und begann damit, ihr Schwert zu schärfen. "Hey, wenn du schon dein Messerchen wetzt," Aphenie hatte einen Laib Brot angeschleppt, "dann kannst du ja auch gleich mal für jeden ein Stück abschneiden."
 

"Und was machst du in der Zwischenzeit?" Ryuquir legte den Wetzstein beiseite. Aphenie zuckte mit den Schultern und ließ sich ihr gegenüber ins Gras fallen. Shera hatte mittlerweile die Wasserflaschen geholt. Die Drei machten es sich nun in der Sonne bequem. Magira döste vor sich hin. "Und das soll ein Wachhund sein?" Ryuquir sah ihn schief an.
 

"jetzt hör endlich damit auf, über das arme Tier herzuziehen!" Shera sah sie tadelnd an. "Ist ja schon gut." Ryuquir schnitt sich noch ein weiteres Stück vom Brot ab. Auf einmal spitzte Magira die Ohren und sprang, wie von der Tarantel gestochen, auf. Mit aufgestellten Nackenhaaren schlich er auf den Waldrand zu. Die Drei waren sofort hellwach und angespannt. Magira schlug einen Bogen und schlich sich an sein Opfer heran. Mit einem Satz sprang er sein Opfer an und warf es um. Er knurrte und fletschte die Zähne. Die Anderen konnten nur ein unterdrücktes Stöhnen von Magiras Opfer hören. Mit gezücktem Schwert näherten sich Shera und Ryuquir vorsichtig. Aphenie sah sich das Ganze aus luftiger Höhe an. Sie konnten nicht erkennen, wen oder was Magira da gefangen hatte. "Du solltest ihm wirklich mal Manieren beibringen!" Ryuquir sah Aphenie vorwurfsvoll an. "Magira!" Aphenie versuchte verzweifelt, Magiras Aufmerksamkeit zu bekommen, doch dieser beachtete sie nicht. Es sah ganz so aus, als wenn er seine Beute, was immer es auch sein mochte, nicht hergeben wollte. "Magira, laß endlich los, was immer du da auch erwischt hast." Aphenie fuchtelte wild vor dem Hund herum. Dieser sah nun endlich zu ihr auf und ließ von seiner Beute ab. Als Aphenie sah, was er da erwischt hatte, wurde sie bleich. "Serena!" schrie sie und ließ sich neben dem kleinen Wesen nieder. "Serena, bist du verletzt?" Das kleine Wesen mit den Schmetterlingsflügeln bewegte sich leicht. Ein Stöhnen war zu hören, dann schlug Serena die Augen auf.
 

"Was ist denn nun los?" Shera und Ryuquir waren nun sichtlich verwirrt. Für sie sah Magiras Beute, wie ein großer Schmetterling aus. Shera bückte sich und betrachtete die Szene etwas näher. Da erkannte sie, dass das Wesen Aphenie sehr ähnlich war, bis auf die Schmetterlingsflügel. Die Schmetterlingsfee richtete sich vorsichtig auf und besah sich. "Nein, es scheint alles in Ordnung zu sein. Bin ich froh, dass ich dich endlich gefunden habe, Aphenie!" meinte sie erfreut und sichtlich erleichtert. "Wieso ist irgendetwas passiert?" Aphenie war sofort hellwach. Serena sah ziemlich mitgenommen aus. Sie mußte schon eine ganze Weile unterwegs gewesen sein. "Nun," begann sie. "Alexis hatte wieder eine ihrer Visionen. Sie sah, dass sehr bald einige Kopfgeldjäger in unser Dorf einfallen würden." "Was?" Aphenie sah sie ungläubig an. Auch die Anderen waren überrascht. "Und sie meinte, dass Deine Freunde und Du die Einzigen während, die uns helfen könnten. Die Jäger sind mit Sicherheit hinter Deiner Mutter, der Königin her." Als Shera und Ryuquir erfuhren, dass Aphenie die Tochter der Feenkönigin war, da waren sie nun vollkommen baff und Ryuquir mußte sich erst einmal setzen. "Und was ist mit meinem Vater?" Aphenie sah Serena gespannt an. Er ist mit den anderen Feenkriegern unterwegs, um Hilfe bei den befreundeten Völkern zu finden." Aphenie sah Shera und Ryuquir fragend an. Sie zählte auf die Hilfe ihrer Freunde und wartete nun darauf, dass diese ihre Hilfe zusagten.



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