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Reise durch Enorath

von

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Pferdegeflüster

Layn runzelte die Stirn und starrte auf das Pferd. Ein besseres gab es wohl nicht…, dachte er sich mürrisch. Es schien zwar nicht alt, aber irgendwie unmotiviert und müde. Hoffentlich bricht es nicht unterwegs zusammen…er muss mir wirklich nicht sonderlich vertrauen, wenn er mir so eines bringt…als ob ich mit dem Pferd abhauen würde…na ja…soll mir doch egal sein…ich mag ihn schließlich auch nicht…

Er nahm Velten schnell die Zügel ab und musterte dann immer noch kritisch „sein“ Pferd. „Ich hole jetzt nur noch mein eigenes und dann können wir los…uns werden übrigens noch zwei weitere Männer begleiten wenn es Euch recht ist…“ „Von mir aus…“ erwiderte Layn ohne ihn zu beachten und wandte sich zu seinem Pferd, das leicht nervös mit den Vorderhuf schabte. Velten sah ihn dabei interessiert an. „Wollt Ihr jetzt mit ihm reden?“ „Ja...und?“ Layn sah ihn groß an, dann grinste er jedoch schief, wobei er jedoch darauf achtete, dass seine Zähne nicht hervorschauten. „…nur so…“ Velten drehte sich um und ging zurück zu den Ställen.

Weiter grinsend sah Layn auf den Hengst. „hallo…wieheißtdu?“ Er strich dem Pferd beruhigend über die Stirn, da es nervöser wurde. „du…kannstmitmirreden? werbistdu…undwaswillstduvonmir? Wenndumich stehlenwillst…daskannstduvergessenbürschchen…aufmirkommstdunichtdrauf…“ Er bäumte sich leicht auf und wieherte drohend, ließ sich dann aber schnell wieder auf die Vorderbeine fallen.

Layn lachte leicht. „überanstrengdichbloßnicht…ichwilldirnichtstun…oderwarummeinst du, dassdieserveltendichmirfreiwillig...undnichtnurdas…sondernsogaraufdenbefehldeskönigs gegebenhat? Layn sah ihn grinsend an. „derkönighatesbefohlen?“ schnaubte der Hengst verwundert. „ohja…aberwenndunichtwillst…dannwerdeichhalteinanderespferdnehmen…dabei mussersovielwertindichsetzen…sonsthättemandichdochnichtfürdiesewichtigeaufgabegewählt…oder?“ Wild schnaubend schüttelte der Hengst leicht den Kopf. „nein, nein! nimmmich!“ wieherte er und schüttelte dabei nun wild den Kopf. „bistdusicher? duscheinst mir…schonetwas müdezusein…“ „achunsinn…“ Der Hengst schnaubte wieder laut. „dasmacheichimmer…“ Layn hob grinsend eine Braue. Der Hengst musterte ihn kurz. „dubistnichtvonhier, oder? Icherklär esdir…ichtuimmersoalsseiichständigmüdedamitderdickebaldonichtaufmirsitzt…“ Layn sah ihn verwundert an. „baldo? ichglaub, ichfragliebernichtnach, aber…hastdunichtangst, dasssiedich desswegentöten?“ „nun…“ schnaubte er und wackelte dabei leicht mit den Ohren. „eswarenschoneinpaarfleischerhieraber, diehabich nichtanmichrangelassen…habdannimmerwildumichgetretenoderbineinfachweggerannt, sodasssiemichniekriegten, weistdu…sagmal...wieheißtdueigentlich?“ Der Hengst sah Layn mit seinen großen, schwarzen Augen an und spitzte interessiert die Ohren.

Layn lachte leise, dieser Hengst war einfach zu komisch. „ichheißelayn…darfichjetztdeinennamenerfahren?“ „diemenschennanntenmichbaran…abereigentlichheißeichrhow, sonanntemichmeinemutter…“ „dannwerdeichdichauchrhownennen, abersagmal…wienennendichdiemenschendennheute?“ Rhow schüttelte leicht traurig den Kopf, dann schnaubte er laut. „ach…duweistschon…lahmer gaulundso…einmalwarsogareinelfhier…alsermichsahlachteer nur…dannnannteermich’lonroc’… elfensprache, aberichverstandesnatürlich…“ Layn tätschelte ihn tröstend am Hals. „dasist nichtbesonders nett…normaleweisebeleidigenelfenkeinetiere… bistdusicher, dasseseinelfwar, rhow?“ „natürlich…ichbindochnichtblöd!“ schnaubte dieser laut und warf dabei den Kopf hin und her. „schongut, schongut…meintejanur…“. „jaichweis… istschonokay…“ erwiderte Rhow. „duhingegenbistfüreinenelfganznett...obwohlichmirbeidir wirklichnichtsicherbin...“ schnaubte er leise und musterte Layn genauer. Dieser lächelte matt. „nun...ichbineinhalbelf...“ „achso, nadann...“ wieherte Rhow und schien mit dieser Erläuterung zufrieden, was Layn sichtlich erleichterte. Dann sah er hoch, denn Velten kam wieder auf sie zu. Er führte hinter sich einen schönen, weißen Schimmel.

„nettestute, was?“ grinste Layn Rhow schelmisch an. „sieistdiebeliebtesteundbegehrtestevon allen…haahh…aberbisjetzthatsienochzukeinemhengstirgendwieandeutungengemacht, oder überhauptinteressegezeigt…dabeihabenesdieschönsten, mutigsten, stärksten, größten, schnellsten, jasogarklügstenbeiihrversucht…diebeliebtestenhalt...“ Rhow klang dabei leicht traurig und Layn beschlich der Gedanke, dass er wohl nicht zu diesen Hengsten gehören würde. Oder er ist einfach nur schüchtern..., dachte er sich und grinste. „vielleichtstehtsieja aufdieausgeflippten…“ murmelte Layn und musste kichern. „weristhierausgeflippt?“ Rhow schnaubte laut und schabte dabei leicht drohend mit einem Vorderhuf. „na…sobockigwiedu dichanscheinendmanchmalhieraufführst…einmalmüde…einmalwildwiederwildestehengst… ungezähmtundfrei…“ „ungezähmtundfrei? hastdugetrunkenoderwas?“ Rhow sah ihn nicht nur schief an, sondern legte dazu noch die Ohren schief, was einen sehr lustigen Anblick bot. Layn lachte eh schon und drehte sich dabei sofort zu ihm um, damit Velten nicht seine Zähne sehen konnte. Dieser sah ihn schief an.

„Anscheinend habt Ihr Euch mit ihm gut angefreundet…mal sehen wie Ihr mit ihm zurrecht kommt…er kann ziemlich bockig sein, wenn er will…oder faul…“ „Also für mich sieht er sehr fit aus…sogar richtig wild…ich finde er strotzt förmlich vor Energie…“ erwiderte Layn grinsend und klopfte Rhow am Hals. Velten sah ihn schief an. „Wenn ihr meint…“ „benimmdichdocheinmalganznormal…nawiewär’s…nicht zuwildundauchnichtzuübermüdet…vielleichtkannstdujaeinwenigeindruckschinden…außerdem kommtdasnichtgutbeidenfrauenan…“ flüsterte er Rhow ins Ohr. „meinstdu…“ flüsterte dieser zurück. „ganzbestimmt…“ erwiderte Layn obwohl er keine Ahnung über das hatte, was Frauen an Männern interessierte. "jetztwollenwiraberlos…ichsteigjetzt auf…okay?“ Layn trat neben Rhow, der nur nickte. Velten war schon längst auf seine Stute gestiegen. Mit Schwung zog sich Layn hoch und saß auch schon im Sattel. „na...immerhinbistdunichtsoschwerwieder dickebaldo…beiweitemnicht…“ schnaubte er laut. „oh…vielendankauch…“ Layn grinste und tätschelte wieder Rhows Hals.

Velten hatte ihn dabei beobachtet und runzelte dann erstaunt die Stirn. „Das ging ja schnell…normalerweise lässt Baran andere nicht so leicht auf sich sitzen ohne davor nicht wild um sich zu treten - und reiten erst recht nicht…von Fremden erst gar nicht zu sprechen...“ „Wenn man gut auf sie einredet…außerdem...ich bin zwar froh zu hören, dass Ihr in noch Baran nennt, aber eigentlich heißt er Rhow…“ „Rhow?“ Doch Velten fragte nicht weiter nach, zog an den Zügeln und ritt dann vom Innenhof. Layn folgte ihm sofort. „Die anderen warten hinter dem südlichen Haupttor…“ „Aha…“ Layn ließ Rhow auf Kopfhöhe neben der Stute reiten, sodass sie stets Augenkontakt hatten. Rhow schien, so wie Layn es sich gedacht hatte, wie verwandelt. Er hielt den Kopf aufrecht, blickte mit klaren Augen um sich und schien keineswegs übermüdet, sondern eher stolz, fast schon wie das Pferd eines Königs und nicht nur wie eines aus dessen Ställen. Auch Velten schien dies nicht entgangen zu sein.

Layn sah zur Stute und beugte sich dann leicht über Rhows Sattel zu ihr hin. „einenschönen tag, diedame…darfmanihrennamenerfahren?“ Er erntete einen leicht überraschten Blick von ihr, wurde aber dann sofort ignoriert. Ist sich wohl zu fein…wie der Reiter so das Pferd…, dachte sich Layn und schüttelte leicht den Kopf. Doch er ließ sich nicht entmutigen und sprach munter weiter. „kenntihrschonrhow, lady?“ Sie schnaubte nur leicht. „solldasein verkuppelungsversuchsein?“ wieherte sie plötzlich leise und schnaubte dann laut. Oh…sie kann reden… Layn grinste schief. „nein…ichwolltenurfreundlichsein, lady…meinnameist übrigenslayn…“ Dann spürte Layn plötzlich Veltens Blick.

„Redet Ihr etwa mit meiner Vanima?“ „Vanima? Ach so heißt sie…sie ist ziemlich schüchtern müsst Ihr wissen…“ erläuterte Layn und grinste ihn leicht an. „So? Also hat sie noch nichts gesagt?“ „Nein, also...nicht viel…sollte sie denn etwas sagen?“ Velten sah zur Seite. „Nun...weis nicht…ja... schon…warum nicht?“ Das Interesse des Ritters an der Tiersprache bestätigte sich Layn hiermit. „habtihrgehört, vanima…euerherrbittetdarum, dasihrmitmirspricht…“ „so? wennesstimmt, sollermireinmaldenhalstätscheln…“ „was? haahh...okay…“ Layn richtete sich wieder auf und wandte sich wieder an Velten. „Sie sagt…“ Sofort drehte dieser gespannt den Kopf. „…wenn ich mit ihr reden soll, oder darf, dann sollen Sie ihr einmal den Hals tätscheln…“ Velten sah ihn verdutzt an. „Was? Das sagte sie?“ fragte er zögernd. „Das sagte sie…“ wiederholte Layn und schien jetzt schon das Interesse an dieser gesamten Unterhaltung zu verlieren.

Velten zögerte und sah an Vanima herunter, dann tätschelte er sie einmal am Hals. „ihrsagtetdiewahrheit…“ wieherte Vanima verdutzt. „esseidenn, ihrhabtihmirgendetwas andereserzählt, dassihndazuzwangmichzu tätscheln…“ schnaubte sie misstrauisch. „ohnein… ichschwöreihmnurdasgesagtzuhaben, wasihressagtet…“ versicherte ihr Layn. „hm…nagut...dannvertraueicheuchmal…überwaswolltihrreden?“ Layn sah Velten lächelnd an und wandte sich dann wieder an Vanima. „verratetmireurennamen, vanima…“ Sie richtete die Ohren und sah ihn verwirrt an. „aber...denkenntihrdoch…“ „ja...den, deneucheuerherrgab...ichmeine aberden, denihneneuremuttergab…eurennamenhalt…“ Die Stute sah ihn leicht verunsichert an, doch Rhow nickte ihr leicht zu. „…nungut…ich…ichheißenínim, aber…wiesowolltihrdaswissen?“ „nun…ichfindeespersönlicher…zumalichjaauchrhowmit seinemnamenanspreche…störteseuch? Müsstihrnursagen, abernínimisteinschönernamefindeich…“ „nein…ich…danke…“ Verlegen schnaubte sie leise. Layn grinste und sah zu Velten, der sie die ganze Zeit von der Seite her angeschielt hatte.

„Sie heißt übrigens Nínim…falls es Euch interessiert…“ Der Ritter sah ihn verblüfft an. „Nínim…oh…möchte sie, dass ich sie fortan so nenne?“ „Weis ich nicht… ich kann sie ja fragen…“ Doch eh er das tat, sah Layn nach vorne. Vom ganzen „nach unten schauen“ ist ihm während des Ritts leicht schlecht geworden und so setzte er sich auf, sah nach vorne und atmete tief ein. „Oh…wir sind schon da…“ sprach er überrascht und auch Veltens Blick wurde wieder nach vorne gelenkt.

Sie waren um das ganze Schloss und die Straßen entlang geritten bis zum Haupttor. Layn klopfte Rhow stolz am Hals, schließlich hatte er diesen nicht gelenkt gehabt, sondern die ganze Zeit über gedolmetscht. Er ist die ganze Zeit einfach brav neben ihr hergeritten..., dachte er sich grinsend und spielte zu Rhows Verwunderung dabei mit dessen Ohren herum, die immer wieder nach vorne zurückschnellten, nachdem er sie nach hinten klappte. „hey! Lassdas, layn...dassindkeine spielzeugeunddukeinkleineskindmehr...“ schnaubte er und schüttelte genervt den Kopf. „oh...tutmirleid...“ erwiderte Layn nur und lachend leicht. Dann wurde ihnen von einem Torwächter, wie es Ombur einer ist, das Tor geöffnet, sodass sie hinaus reiten konnten. Draußen sah Layn auch schon die beiden anderen Reiter auf ihren Pferden. Wie von ihm erwartet waren es zwei Soldaten. Sie begrüßten Velten und ritten dann hinter Layn her. Ihre Augen blieben dabei stets auf ihn gerichtet. „Wieso kommen die noch gleich mit?“ fragte Layn mürrisch. Seine Laune war nun wieder auf dem Tiefpunkt. „Damit ihr gleich verhaftet werdet, falls ihr uns doch belogen haben solltet…“ erklärte Velten ohne ihn dabei anzusehen. „Oh…wie beruhigend…“ murrte Layn leise. „Ach ja…“ Er beugte sich wieder leicht nach vorne. „nínim…euerherrfragt, obihrfortanalsnínimoderweiterhinals vanimaangesprochenwerdenwollt…“ „wirklich? nun…also...sohatmichschonlangekeinermehr genannt…möchteerdenn?“ Layn verdrehte leicht die Augen. Hin und her…man...die beiden sind echt anstrengend… Er setzte sich wieder auf und erneut wurde ihm dabei leicht schwarz vor Augen. “Velten…“ fing er dann an und wartete, bis ihm nicht mehr schwindlig war. „Möchtet ihr sie mit Nínim ansprechen? Ihr wäre es, wie es aussieht, anscheinend egal…“ „Öh…ich…weis nicht…“ Unsicher sah er auf Nínim herunter. Layn sah ihn genervt an. Ich sagte ja schon…wie der Reiter so das Pferd… „Nun?“ hakte er drängend weiter. Plötzlich lächelte Velten leicht, worüber Layn sehr überrascht war. Er kann ja lächeln… Bei dem Gedanken musste er breit grinsen. „Ja…es…ist ein schöner Name…versteht sie ihn denn, wenn ich ihn spreche?“ „Natürlich…sie weis ja jetzt, wie er in der menschlichen Sprache klingt, also wird sie ihn auch verstehen, wenn Sie ihn benutzen…“ „Ja…stimmt…ich habe, zwischen all diesen Lauten, auch nur Namen heraushören können…diese Sprache...ähm…ist sie schwer?“ Layn sah über die Wiesen. „Ja…und ich selber lerne sie selber noch…“ Velten seufzte leise und folgte seinem Blick, dann sah er wieder zu Layn. „Kann man sie erlernen? Ich mein…so als „Nichtelf“?“ Layn sah ihn erstaunt an, aber so etwas Ähnliches hatte er sich schon fast gedacht gehabt. „Nun…ich…denke schon…allerdings müsstet Ihr dann vorher Elfisch lernen, dann erst, wenn Ihr dies perfekt beherrscht, könnt Ihr anfangen die Tiersprache zu erlernen, die, wie schon gesagt, sehr schwierig ist...und Elfisch ist auch kein Kinderspiel…ich bin ja damit aufgewachsen, daher ist es für mich nur halb so schwer, als wenn Ihr es probieren würdet...“ erklärte er. „Oh…ach so…ja...klar...“ erwiderte dieser nur. Layn sah Velten von der Seite an. Er würde wohl sehr gerne selber mit seinem Pferd reden können… Er grinste leicht. Ein hoher Ritter ist eifersüchtig auf so einen wie mich…

Doch Layn bemerkte Veltens leicht traurigen Blick und seufzte. „Ich kann ja weiter dolmetschen, wenn Ihr wollt…“ Sofort wurde Veltens Blick heller. „Das würdet ihr für mich tun?“ „Sicher…warum nicht…“ sprach Layn fast tonlos, lächelte aber dabei leicht. Ich bin zu gutherzig...kann einfach nicht nein sagen..., dachte er sich seufzend und sah wieder nach vorn.

„Oh…schaut…da vorne sind sie…“ sagte er und deutete auf ein paar dunkle Flecken auf der Wiese. Velten sah in die Richtung. „Anscheinend wurden sie noch nicht vermisst…wir haben Glück…“ sprach Layn weiter und sah sich nach eventuellen weiteren Goblins um. „Nein…Goblins suchen nicht nach Vermissten…und die Leichen von ihren Leuten holen sie auch nicht…sie lassen sie einfach liegen…wenn die Waffen dieser Goblins dort noch liegen, war noch kein anderer Trupp von ihnen da…“ erklärte Velten, ritt schnell auf die Stelle zu und stieg dann aus dem Sattel. Layn folgte ihm sofort und ließ Rhow neben Nínim halten, dann stieg auch er ab und ging zu ihm. „Ich muss mich bei Euch entschuldigen…“ sprach Velten und sah auf die Goblins hinunter. „Wegen was?“ erwiderte Layn und betrachtete die das, was er von den Goblins übrig gelassen hatte, genauer, schließlich war es ja nun heller Tag. Ziemlich...hässlich, aber...jetzt sehen sie sogar irgendwie besser aus... Er schmunzelte und sah auf den Schlitz im Kopf eines Goblins, wo sein Dolch darin gesteckt hatte. „Ich habe Euch nicht geglaubt, dabei sagtet Ihr die ganze Zeit die Wahrheit…verzeiht mir…“ „Schon gut…ich hätte ebenfalls so gehandelt…nun…was machen wir jetzt?“ Layn sah wieder auf und zu Velten, dann über die Wiesen in den nahe liegenden Wald. War da etwas? Nein...oder? „Hm...“ Grübelnd ging er zurück zu Rhow und sah dabei immer wieder zurück und leicht in den Wald hinein. War wohl nur Einbildung... Velten hatte die ganze Zeit über weiter geredet und schien nichts von dem, was Layn tat, zu bemerken. „Wir reiten zurück und berichten dem König davon…dann treffen wir so schnell wie möglich entsprechende Vorkehrungen…Ihr kommt natürlich wieder mit…“ erwiderte er und sah Layn scharf an. „Selbstverständlich…ich sagte doch, dass ich dort noch etwas zu erledigen hätte, außerdem gehe ich nicht gerne ohne mich zu verabschieden…“ entgegnete dieser nur. Velten verzog das Gesicht zu einem leichten Lächeln, zumindest glaubte Layn, dass der Ritter lächelte. „Gut…dann machen wir uns gleich wieder auf den Weg…“ Er trat zu Nínim und stieg wieder auf sie. Layn schwang sich auf Rhow und wendete ihn, dann ritten sie schnell wieder zurück. Die beiden Soldaten folgten ihnen stumm, der Anblick auf die Goblins schien sie leicht beunruhigt zu haben.

„Ich staune immer mehr… Baran…ich meine…Rhow…“ sprach Velten plötzlich und sah auf den braunen Hengst. „Ja…wisst Ihr…er litt darunter ständig einen gewissen Baldo tragen zu müssen…“ Daraufhin lachte der Ritter laut auf. Layn sah ihn schief an und grinste dabei leicht. „Was?“ „Nun…wisst Ihr…Baldo…also…das ist ein Mönch…Bruder Balduin um genau zu sein…und na ja…er ist nicht gerade schmächtig, wenn Ihr versteht was ich meine…“ Layn grinste und tätschelte Rhow mitleidig, der ihn deswegen überrascht anschnaubte. „Wieso ritt ständig Bruder Balduin auf ihm?“ „Nun…die anderen brannten uns immer durch, wenn er zu den Ställen oder zu der Koppel kam…nur Rhow stand noch immer dort…er muss die Trauer in Bruder Balduins Augen gespürt haben…er liebt Pferde, müsst Ihr wissen und wollte ständig reiten, wenn er zu Besuch kam…er war dann immer sehr traurig, wenn sie vor ihm Reißaus nahmen…ich glaube er tat Rhow Leid…wenn ich mir das so überlege, ist er eigentlich ein sehr liebes Pferd…“ Velten beugte sich vor und kraulte Rhow hinter dem Ohr. Dieser schnaubte nur verwirrt und sah den Ritter groß an. „womithabeichdasnunwiederverdient?“ Layn beugte sich zu ihm hinunter. „nun...duhastdirsoebenveltenshochachtungverdient, mein lieber…“ Nínim schnaubte dabei verwundert auf und sah Rhow und dann Layn groß an. „oh… wiesodenndas?“ fragte Rhow immer noch verwundert und spitze die Ohren. „veltenhatmir vonbruderbalduinerzählt…undhatfestgestellt, dassdueinpferdmiteinemgroßen, mitfühlenden herzbist…dashatihnsehrbeeindruckt…ichglaubeermagdich…“ „so?“ wieherte der Hengst und sah wieder hoch zu dem Ritter. „ja…undnichtnurer…“ flüsterte Layn dann in sein Ohr und schielte dabei zu Nínim, die den Hengst nun interessiert musterte. „wasmeinstdudenndamit schonwieder?“ Rhow schielte ebenfalls zu Nínim und wurde leicht unruhig. „Na, na…nichtso schüchternundbescheiden…packdasglückoderindemfalldiechance amschopf…“ flüsterte Layn nur weiterhin breit grinsend. „achhördochauf…duredestmalwiedernurdummeszeug…“ „gut… wenndumeinst…dannredeichhaltgarnichtmehrmitdir…“ Layn richtete sich leicht schmollend wieder auf, dann grinste er jedoch und zwinkerte Nínim an. Diese sah ihn immer noch verwirrt an und wandte sich dann an Rhow. Layn hörte ihnen noch eine Weile zu, beließ es aber dann dabei. Sollen sie sich doch näher kennen lernen… Grinsend blickte er über die Landschaft. Velten sah auf Layn und dann auf die Pferde, die leise wieherten und schnaubten. „Ähm…unterhalten sich die beiden gerade miteinander?“ fragte er unsicher und starrte auf die beiden herab. „Ja…“ antwortete Layn fast gleichgültig und sah dann jedoch interessiert auf Velten. „Wieso?“ „Och…nur so…“ Velten sah von Layn wieder zögernd auf die beiden Pferde. „Worüber…ähm...“ begann er dann wieder. „...worüber unterhalten sie sich denn?“ „Hm?“ Layn sah ihn groß an und lachte dann leicht. Velten sah zu Layn hoch. „Tut mir Leid, aber…“ Layn verdeckte rasch den Mund mit einer Hand. „…das ist privat…ich selber höre schon seit vielen Minuten nicht mehr zu…“ „Ach so…gut, dann…will ich auch nicht stören…“ erwiderte der Ritter und so verfielen sie in ein großes Schweigen, das nur die Geräusche der Pferde brach.

Layn grinste noch eine Weile, dann ließ er plötzlich Rhow anhalten, der ihn überrascht darüber sofort anmeckerte, und sah nach oben. Velten sah Layn ebenfalls überrascht an, verfolgte aber dann seinen Blick und runzelte die Stirn. „Was ist das denn?“ fragte er und musste wegen der Sonne blinzeln. Am Himmel war ein kleiner schwarzer Punkt zu sehen, der stetig näher kam und tiefer wanderte. Veltens Blick wurde finster. „Schnell…den Bogen!“ wandte er sich an einen der Soldaten, der ihm sofort einen Pfeil und seinen Bogen gab. Layn jedoch drehte sich rasch zu Velten „Nicht! Seid Ihr verrückt!“ und hielt sofort dessen Bogen fest. „Was…wieso?“ fragte dieser verwirrt. „Erstens…werden Sie ihn eh nicht treffen und zweitens…wenn doch, dann bringe ich Sie um…“ Velten sah Layn nun noch verwirrter an und auch die Soldaten schienen perplex. Dann ergriff einer sein Schwert und richtete es auf Layns Rücken. „Ihr wagt es Sir Velten zu drohen?“ Doch Velten reichte dann Bogen und Pfeil zurück. „Schon gut…nehmt das Schwert runter…er muss seine Gründe haben…“ „Die habe ich…“ murrte Layn und sah wieder hoch, denn das Rufen wurde immer lauter. Er grinste leicht und hob die Arme in die Luft. Velten sah ihn dabei schief an und sah wieder auf den schwarzen Punkt. „Ist das…eine Fledermaus?“ fragte er dann und starrte mit großen Augen nach oben. Dann stürzte sich auch schon Ijaii im Sturzflug auf Layn.



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