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Sags durch einen Kaktus

Tezuka x Fuji
von

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Pairing: Tezuka Kunimitsu x Fuji Syusuke
 

Warnings: ohweia... bei sowas bin ich nicht gut. Keine Ahnung - maybe OoC, auf jeden Fall Sap... und Klischees... denk ich halt. Und es nimmt keinen Bezug auf den Anime, Manga oder was es sonst noch alles von PoT gibt. Aber das fällt eigentlich nicht auf, also kann man es theoretisch auch irgendwo dort reinpacken.
 

Disclaimer: Alle Charaktere in dieser Geschichte gehören nicht mir und ich verdiene leider auch kein Geld damit, obwohl ich bezweifle, dass mir dafür jemand was geben würde -.-*
 

Widmung: Luinaldawen XD
 

Special Thanks: Azra XD (Du bist eine dermaßen gute Beta... vielen Dank!)
 

Sag's durch einen Kaktus
 

Es war alles gut durchdacht. Natürlich war es gut durchdacht. Immerhin sprachen wir hier von Tezuka Kunimitsu. Nichts, was er sagte oder wie er handelte, war nicht bis ins kleinste Detail überlegt. Der braunhaarige Kapitän des Seigaku Tennisclubs dachte lieber fünf Mal über eine Handlung nach, als einmal einen Fehler zu begehen. Und diesmal war das Problem etwas schwieriger zu lösen. So schnell er manchmal auch Antworten parat hatte, die Dimension dieses bestimmen Dilemmas überstieg einfach seine Kapazitäten.
 

Wobei... das war falsch ausgedrückt. Es überstieg sie nicht, denn immerhin hatte Tezuka ja eine Lösung gefunden. Es hatte zwar gedauert, aber er hatte ein Ergebnis. Jetzt konnte er nur hoffen, dass er sich nicht irgendwo geirrt hatte. Dass er irgendwo etwas hineininterpretiert hatte, was nicht da war. Allerdings hielt er das für sehr unwahrscheinlich. Tezuka war bei seinen Überlegungen immer gründlich.
 

Und es war ja nicht so, dass er ins kalte Wasser sprang. Weit gefehlt... höchstwahrscheinlich würde es keiner erfahren. Naja, fast keiner. Derjenige, den dieses ganze Spektakel betraf, würde seine stumme Nachricht schon verstehen. Immerhin war es ein Genie und somit sollte es eigentlich kein Problem darstellen. Wie schon gesagt, es war alles bestens durchdacht. Es konnte nichts schief gehen, außer Tezuka hätte sich geirrt. Und er irrte sich nie. Hatte sich noch nie falsch geäußert. Fehler hatte er schon gemacht, aber noch nie geirrt. Seine Aussagen traf er zu sorgfältig, als dass er da etwas falsch machen konnte. Wenn er mal keine Antwort wusste, dann schwieg er. Schweigen war manchmal einfach die bessere Lösung.
 

Noch einmal sahen die braunen Augen zu dem kleinen, in Papier eingewickelten Geschenk. Es war schlicht. Traf äußerlich keine nennenswerte Aussage. Und doch war darin eine weltbewegende Nachricht verpackt. Wobei er sie sicherlich nicht persönlich überbringen würde. Tezuka wollte schließlich niemanden beunruhigen oder gar zum Zweifeln bringen. Er ließ sich sehr ungern durchschauen und auch wenn das einigen Teamkollegen nicht immer zu passen schien, es war nun mal seine Art.
 

Heute war er früh dran – früher als sonst jedenfalls. Es waren nur zehn Minuten und jeder andere hätte gemeint, dass es im Toleranzbereich lag. Für ihn nicht. Tezuka war ein Perfektionist. Zumindest sah es von außen betrachtet sehr danach aus. Er kam immer – wirklich immer – pünktlich. Seine Sachen waren stets in Ordnung. Das Einzige, was nicht in Reih und Glied bei ihm war, waren seine Haare. Aber das störte ihn nicht wirklich. Was er nicht beeinflussen konnte, konnte er auch nicht ändern.
 

Der Kapitän war beim Morgentraining immer der Erste, der kam und der Letzte der ging. Genau diese Tatsache machte er sich heute mehr denn je zu Nutzen. Es war Bestandteil des Ergebnisses zu dem er gekommen war.
 

Sorgfältig stellte er das kleine Ding an eine bestimmte Stelle. Unmissverständlich für alle, dass es genau zu dieser Person gehörte. Es prangte dort und versprühte den Zweifel, ob es wirklich eine gute Idee war. Aber Tezuka ließ sich nicht beirren. Nicht im Geringsten. Er kümmerte sich auch nicht mehr großartig darum. Seine Entscheidung war gefallen. Was die zweite Partei daraus machen würde, konnte er nicht beeinflussen. Zumindest nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt.
 

Mit der üblichen Präzision zog er sich um und ging auf den Tennisplatz. Von den anderen war weit und breit noch nichts zu sehen, aber das wunderte ihn nicht. In aller Ruhe wärmte er sich auf und übte ein paar Aufschläge. Dann war es auch schon so weit. Die ersten Teammitglieder tauchten laut schnatternd auf. Er konnte sie über den ganzen Platz hören. Eigentlich war es nur einer, aber jemand musste bei ihm sein, da er genau wusste, dass Kikumaru Eiji keine Selbstgespräche führte. Er riskierte einen kurzen Blick, der seine Vermutung auch sofort bestätigte.
 

Neben dem akrobatischen Tennisspieler ging lächelnd Fuji Syuusuke. Natürlich lächelte er. Das braunhaarige Genie kannte ja kaum andere Gesichtsregungen. Aber Tezuka war da keinen Deut besser. Nur dass er selten lächelte. So gut wie nie. Das Leben war ernst und man musste rational bleiben, wenn man etwas erreichen wollte. Und genau das tat er auch. Er dachte immer nach, bevor er eine Entscheidung traf.
 

Was den Kapitän diesmal wunderte, auch wenn man ihm das gar nicht ansah, war die Tatsache, dass Fuji stehen blieb. Etwas mehr, kaum merklich, drehte er sich zu den beiden Neuankömmlingen um. Wobei Kikumaru immer noch redete und nicht zu merken schien, dass Fujis Aufmerksam nicht mehr länger bei seinem Wortschwall lag. Stattdessen fand sich Tezuka in einem Blickabtausch mit dem Genie wieder. Es war zwar nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber genug, um diese Zweifel wieder etwas lauter werden zu lassen.
 

Aber Tezuka hatte lange genug über seine Handlung nachgedacht. Hatte sich alle Eventualitäten überlegt und sich die Konsequenzen ausgerechnet. Selbstsicher drehte er sich wieder weg und steckte sich den Tennisball, den er bis eben noch in der Hand gehalten hatte, in seine Hosentasche, ehe er den Platz verließ. Das Training würde bald losgehen.
 

Wenig später trafen auch die restlichen Stammspieler ein. Tezuka bekam allerdings von Fuji immer wieder fragende Blicke zugeworfen, die der braunhaarige Kapitän nach bestem Wissen und Gewissen ignorierte. Jetzt hatte erst einmal das Training Priorität und danach kam der Unterricht. Wenn er sich so wie immer verhielt, hatte Fuji kaum eine Chance, ihn in irgendeiner Weise zur Rede zu stellen. Und er konnte anhand des Lächelns schon sagen, dass irgendetwas in der Richtung in Fujis Kopf vorging. Zumindest wäre es eine logische Reaktion auf Tezukas Verhalten und das war dem großgewachsenen Kapitän der Tennismannschaft durchaus bewusst.
 

~*~
 

Und tatsächlich hatte es Tezuka den ganzen Tag geschafft, Fuji relativ aus dem Weg zu gehen. Wann immer sie sich allerdings über den Weg liefen oder gemeinsam Unterricht hatten, warf ihm der Braunhaarige vielsagende Blicke zu. Die Fragen waren fast schon greifbar hinter dem Fujis Standardlächeln zu sehen. Aber Tezuka hätte nicht den Ruf eines gefühlskalten Realisten, wenn er das nicht ignorieren konnte. Es war ihm nach außen hin einfach egal, ob Fuji mit ihm reden wollte oder nicht. Es war ihm auch egal, dass die Blicke mit jeder Begegnung unangenehmer wurden.
 

In der Mittagspause verzog er sich wie immer, um alleine sein Lunchpaket zu verzehren. Er hatte gerne seine Ruhe und das wussten alle. Zumindest hatten die meisten Schüler soviel Respekt vor ihm, dass sie einen großen Abstand zu ihm hielten, nur um ihn nicht zu stören. Allerdings galt es tatsächlich nicht für alle, denn schon bald erschien ein, ihm nur allzu bekannter, kleiner Kaktus in seinem Sichtfeld.
 

Bedächtig legte er seine Stäbchen weg und wischte sich mit einer Serviette den Mund und die Finger ab, bevor er sein Gegenüber nichtssagend ansah. Warum sollte er auch etwas von seinen Gedanken zeigen, wenn das Lächeln seines Mitschülers genauso vielsagend war, wie seine ernste Miene. „Der ist von dir, nicht wahr?“
 

Darauf würde Fuji keine Antwort bekommen und Tezuka erkannte, dass dem Braunhaarigen genau das klar war. Dennoch schien das Genie länger als gewöhnlich auf eine Antwort zu warten. Auch wenn es niemanden sonst auffiel, aber es zehrte gewaltig an den Nerven des Teamkapitäns. Schließlich sah er sein Gegenüber noch eine Spur finsterer an. Er mochte es nicht, wenn Fuji seine Spielchen abzog. „Willst du was bestimmtes?“, fragte er in seiner normalen rationalen Stimmlage.
 

Fuji lächelte. Natürlich lächelte er. Was anderes war von dem Jungen auch nicht zu erwarten. Dennoch wusste Tezuka dieses Lächeln zu deuten. Er hatte, wenn auch nur kurz, gesehen, dass die Mundwinkel seines Gegenüber sich etwas gehoben hatten. Siegessicher... genau das war es, womit er dieses Lächeln beschreiben würde. „Soll mir die Aktion etwas sagen?“, fragte Fuji offensichtlich höchst amüsiert.
 

Tezuka nahm wieder seine Stäbchen und aß weiter. Anscheinend hatte das Genie nichts Weltbewegendes zu sagen und die Mittagspause war auch nicht ewig lang. Mit unglaublicher und doch bei Tezuka so normaler Ruhe und Präzision verspeiste er sein mitgebrachtes Bento und ignorierte Fujis durchdringendes Lächeln so gut es ging.
 

„Ein normales Happy Birthday hätte es auch getan, weißt du?“ Tezuka blickte kurz auf. Fuji lächelte ihn immer noch an und schien sich nicht bewegt zu haben, seit er sich zu seinem Schulkollegen gesetzt hatte.
 

„Andere Leute beim Essen zu beobachten ist unhöflich“, meinte der Teamkapitän gefasst. Es war wirklich schwierig Fuji einzuschätzen, auch wenn er wahrscheinlich weitaus mehr Übung darin hatte, als manch anderer. Und irgendwie hatte er immer das Gefühl, dass egal was er auch sagte und wie unverfänglich seine Formulierungen waren, er gegenüber Fuji mehr preisgab, als er eigentlich wollte.
 

Sein Gegenüber schien diese Ermahnung wenig zu kümmern, aber auch das wunderte Tezuka nicht im Geringsten. Es war ohnehin selten, dass Fuji irgendetwas interessierte, was mit Regeln zu tun hatte. Er kannte nicht viele Menschen, die sich so konsequent Grauzonen suchten wie sein begabter Schulkollege. „Spielen wir heute nachmittag ein Match?“, fragte Fuji schließlich leise. Es klang nicht herausfordernd – eher wie eine beiläufige Bemerkung. Aber Tezuka wusste es besser. Niemand wollte einfach so mit ihm Tennis spielen und am wenigsten Fuji. Auch wenn dieser auf Herausforderungen stand, so hatte er oft genug die Gelegenheit bei den internen Ranking-Turnieren.
 

„Warum sollten wir das tun?“, stellt Tezuka die Gegenfrage. Tatsächlich war es noch nie vorgekommen, dass ihn Fuji um ein Tennismatch gebeten hatte und er selbst hatte eigentlich kein Bedürfnis gegen den Braunhaarigen zu spielen. Als Kapitän wusste er, dass sein Gegenüber ein unglaubliches Potenzial hatte und er fand es schade, dass er mit seinen Gegnern immer nur spielte. Es kam eigentlich so gut wie nie vor, dass Fuji seine Kontrahenten ernst nahm.
 

Der Braunhaarige sah weg – nur kurz, aber Tezuka hatte es bemerkt. Es waren diese kleinen Anzeichen, die man nicht übersehen durfte, wenn man Fuji wenigstens ein bisschen verstehen wollte. Genau diese subtilen Gefühlsregungen waren der Ansatzpunkt, um treffsichere Vermutungen anzustellen. Und Tezuka wusste immer gerne, wie andere reagierten und was sie dachten. Er war auch gut darin, andere einzuschätzen. Nur bei Fujis Lächeln war seine Trefferquote erstaunlich gering. „Warum sollten wir nicht?“
 

Tezuka schüttelte leicht den Kopf. Auf so eine Unterhaltung würde er sich bestimmt nicht einlassen. Er stand auf und packte seine leergegessene Bentobox weg. Der Unterricht würde bald wieder beginnen und er wollte nicht zu spät sein. Das war nicht sein Stil. Aber bevor er sich vollständig von seinem Platz entfernte, meinte er noch in seinem normal ernsten Tonfall: „Vergiss deinen Kaktus nicht.“
 

Vorsichtig nahm Fuji sein Geburtstagsgeschenk und ging in gleichbleibendem Abstand hinter seinem Teamkapitän her. Er hatte nicht vor, das Thema einfach so fallen zu lassen. Und auch Tezuka schien das zu bemerken. Aber wie immer war es für einen Laien nicht zu erkennen. „Danke, Tezuka.“
 

Tezuka warf einen Blick über seine Schulter. „Für was?“, fragte er und wusste genau, auf was der Braunhaarige angespielt hatte. Aber das Genie musste schon mehr zeigen, um die richtigen Antworten von Tezuka zu bekommen. Und dieser hatte festgestellt, dass sich Fuji dessen sehr wohl bewusst war, denn er hatte in dem ganzen letzten Jahr seine Fragetechnik unheimlich verfeinert. Er war auch der Einzige, der den Kapitän der Tennismannschaft aus dem Konzept bringen konnte, auch wenn es allen anderen glücklicherweise nicht auffiel. Tezuka reichte es, dass Fuji es wusste.
 

Und der lächelte. Tezuka war nicht dumm, er hatte an alles gedacht. Auch daran, dass Fuji ihm sein kleines Geheimnis entlocken wollen würde. Gerade deshalb hatte er sich schon im Vorfeld eine Strategie zurecht gelegt. Diesmal würde es Fuji nicht so einfach haben. Aber das Genie liebte ja ohnehin Herausforderungen.
 

~*~
 

Der Tag verging dann auch recht schnell. Wie immer war der Teamkapitän der Letzte, der die Schultennisplätze verließ. Wobei es diesmal wohl nicht wirklich zutraf. Fuji stand hinter der Garderobe und trat hervor, als der Kapitän an ihm vorbeiging. „Tezuka.“
 

Der großgewachsene Tennisspieler blieb stehen. Mehr war nicht notwendig, um anzudeuten, dass er seinen Namen vernommen hatte. Er brauchte sich auch nicht umzudrehen, um zu wissen, dass es Fuji war. Sein Mitschüler hatte eine ganz eigene Art, seinen Namen auszusprechen. Als der Braunhaarige allerdings lange Zeit nichts sagte, ergriff er die Initiative, was selten genug vorkam. Aber nachdem nur noch sie zwei da waren, war es für Tezuka sicher genug, mal etwas aus der Reihe zu fallen. „Alles Gute zum Geburtstag.“ Es war der Satz gewesen, den Fuji hören wollte. Zumindest hatte er in der Mittagspause gesagt, dass ihm genau das auch gereicht hätte.
 

Fuji lachte leise und trat vor Tezuka. Den Kaktus hielt er behutsam in seiner zierlichen Hand. „Hat der Kaktus eine tiefere Bedeutung?“, fragte das Genie herausfordernd und für einen kurzen Moment belächelte Tezuka die Hartnäckigkeit seines Schulkollegen. Innerlich versteht sich. Nach außen war sein Miene unverändert geblieben.
 

„Ich habe nie behauptet, er sei von mir“, sagte Tezuka ruhig. Für Fuji allerdings war es nicht schwer, eins und eins zusammenzuzählen. Und dessen war sich auch der Kapitän bewusst. Dennoch war es nicht seine Art, über gewisse Dinge offen zu reden.
 

Auch Fuji wusste, dass die Aussage nur ein Ablenkungsmanöver war. „Ein Match...“, meinte er und konnte erkennen, dass Tezuka es tatsächlich in Erwägung zog. Allerdings sagte er nichts und wartete einfach nur ab. Der Teamkapitän wusste einfach, dass da noch mehr kommen würde. Aber Fuji sagte nichts weiter.

„Und dann?“, fragte deshalb Tezuka nach. Es war ungewöhnlich, dass der begabte Schüler keine Bedingung daran knüpfte. Immerhin konnte sich der Braunhaarige nicht sicher sein, dass sie voll spielen würden. Das galt für das Genie genauso wie für Tezuka selbst.
 

Doch diesmal schien es wirklich anders zu sein, denn Fuji bestätigte nur nocheinmal. „Nur ein Match...sonst nichts.“ Und wieder hatte es das Genie geschafft, Tezuka aus dem Konzept zu bringen. Er hatte es nicht einkalkuliert, dass auch soetwas passieren konnte und es bedurfte nun sorgfältiger Überlegung. Immerhin wollte er es Fuji nicht allzu einfach machen.
 

„Nicht hier...“, meinte er schließlich und ging an Fuji vorbei, dessen Lächeln eine Spur breiter geworden war. Es war Fujis Geburtstag und es war nicht so schlimm, die unersättliche Gier nach Herausforderung wenigstens ein bisschen zu stillen. Außerdem war ihr letztes Match schon relativ lange her.
 

Schweigend gingen sie zu den Straßenplätzen, die um diese Zeit eigentlich recht voll waren. Diesmal allerdings nicht, was nicht nur ihn selbst wunderte, sondern auch Fuji. Aber keiner der beiden fand es der Mühe Wert diesen Umstand zu kommentieren. „Wenn ich gewinne, darf ich mir dann etwas wünschen?“
 

Also doch eine Bedingung. Tezuka holte seinen Schläger aus seiner Tasche und kontrollierte die Bespannung, ehe er sich auf den Platz stellte. Er gab Fuji sicherheitshalber keine Antwort auf die Frage, was einer Ablehnung gleichkam. Stattdessen konzentrierte er sich voll und ganz auf das bevorstehende Match. Er unterschätzte Fuji nicht und er konnte einer Diskussion im Nachhinein entgehen, wenn er dem Genie keine Chance gab, zu gewinnen.
 

Er beobachtete, wie Fuji einen Ball hervorholte und sich für den Aufschlag bereit machte. Jetzt gab es für Tezuka nur noch das Spielfeld, seinen Gegner und den Ball. Seine ganze Aufmerksamkeit fokussierte sich auf das Spiel. Und Fuji machte es ihm nicht einfach. Auch wenn man es dem Genie nicht ansah, so hatte er in dem letzten Jahr auch eine Menge dazu gelernt.
 

Dennoch schaffte es Tezuka das Match tatsächlich zu gewinnen, obwohl er ab der Mitte seine berechtigten Zweifel hatte. Aber er hatte nun einmal den Ruf, dass er sich nicht unterkriegen ließ, egal wie schwierig die Situation auch wurde. Und dieses Spiel gegen Fuji bewies ihm nur, dass er keinen Gegner unterschätzte. Es wäre sein Untergang gewesen.
 

Tezuka packte gerade seinen Schläger ein, als Fuji hinter ihn trat. „Das war ein sehr gutes Spiel...“, meinte er und Tezuka drehte sich zu ihm um. Das Lächeln auf Fujis Gesicht hatte einen verträumten Anschein. Er wirkte tatsächlich etwas zufriedener und Tezukas Mundwinkel zogen sich leicht hoch. Er hatte das Match auch sehr genossen. Dennoch äußerte er sich nicht dazu. War auch nicht notwendig, da Fuji sicher dieses leichte Lächeln bemerkt hatte. „Warum hast du mir den Kaktus geschenkt?“, fragte Fuji. Sein Standardlächeln wirkte ernster als sonst und auch seiner Stimme konnte man heraushören, dass er geradezu nach einer Antwort verlangte.
 

Tezuka überlegte, was er darauf antworten sollte. Fuji war intelligent und er konnte sich nicht vorstellen, dass der Braunhaarige nicht wusste, was es zu bedeuten hatte. Aber irgendetwas musste er sagen, da der Kleinere selten so entschlossen bei einem Thema blieb. „Manche Dinge lassen sich nicht in Worte fassen...“
 

Fuji nickte leicht, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. „So wie wir...“ Ob das nun eine Feststellung oder eine Frage war, ließ sich selbst für Tezuka nur schwer deuten. Und wieder gab es nichts, was der Teamkapitän darauf hätte antworten können. Es gab keinen Satz, der in dieser Situation sinnvoll erschien. „Kommst du noch mit zu mir?“
 

Das war tatsächlich eine ungewöhnliche Frage. Fuji hatte Tezuka noch nie eingeladen. Umgekehrt verhielt es sich genauso. Es gab keinen Grund, was es rechtfertigte, dass einer den anderen zu Hause besuchte. „Warum?“, war also die logische Reaktion darauf.
 

Fuji lächelte wieder etwas strahlender. So als hätte er Tezuka nun da, wo er ihn haben wollte. Aber Tezuka schien das nicht zu stören. Er hatte es erwartet, dass heute vieles passieren würde, das nicht ihrem festgefahrenen Alltag entsprach. Es war die längst überfällige Weiterentwicklung ihrer Beziehung, die schon seit je her zwischen Rivalität, Freundschaft und mehr schwebte. Diesmal war es an Fuji zu schweigen und darüber nachzudenken, wie er darauf am besten Antworten sollte. Dann wurde sein Lächeln breiter und schelmischer. Als wäre es das normalste er Welt, zog er Tezuka auf seine Höhe und flüsterte ihm ins Ohr: „Um mich für den Kaktus zu bedanken.“ Dann nahm er wieder denselben Abstand wie vor dem bedeutungsvollen Satz ein. So als wäre das nie passiert.
 

Einen Moment schien Tezuka schockiert zu sein. Zumindest bildete sich Fuji ein, dass sich die Augen seines Gegenübers leicht geweitet hatten. Doch es gab keine Anzeichen dafür, dass Tezuka wirklich aufgewühlt war. Keine emotionalen Regungen spiegelten wider, was der großgewachsene Kapitän in diesem Moment fühlte und dachte. Und nach schier endlosen Minuten, nahm er schließlich seine Sachen und ging voraus. Allerdings darauf bedacht, dass Fuji ihm auch folgte. Es war eine stumme Bestätigung auf seine Frage.
 

~*~
 

Tezuka sah Fuji zu, wie er den kleinen Kaktus auf den Nachttisch neben seinem Bett stellte und ihn mit einem kleinen Bestäuber befeuchtete. Es war unglaublich, wie liebevoll er sich um diese stacheligen Pflanzen kümmerte. Auch wenn sich nichts an Fujis Lächeln änderte, so fiel Tezuka doch auf, dass das Genie wesentlich ruhiger wirkte, während er sich um die Kakteen kümmerte.
 

„Fühl dich wie zu Hause.“ Tezuka sah sich um. Er hätte die Möglichkeit gehabt, sich auf das Sofa zu setzen. Aber es schien ihm nicht die richtige Art des Handelns zu sein und deshalb blieb er stehen. Beobachtete weiter, wie Fuji den neuen Kaktus in seiner Sammlung pflegte. Schließlich drehte sich der Braunhaarige um. „Ich möchte einmal erleben, dass du die Fassung verlierst, Tezuka. Nur einmal möchte ich sehen, dass du nicht rational handelst.“
 

Tezuka zog leicht die Augenbrauen zusammen. Es war so gar nicht Fujis Art, es so direkt zu benennen. Vielleicht lag es daran, dass sie bei dem Genie zu Hause waren und der Braunhaarige es für sicher hielt, hier einen Teil seiner Maske fallen zu lassen. „Seine Ziele erreicht man nur mit dem dazugehörigen Maß an Disziplin“, erwiderte Tezuka in seinem typischen ernsten Tonfall.
 

Fuji stieß leicht die Luft aus und es klang schon fast wie ein Seufzen. „Möchtest du etwas trinken?“, fragte er höflich und entlockte Tezuka ein leichtes Nicken. Als der Größere allerdings nichts hinzufügte, hakte Fuji nach: „Und was?“
 

Einen Moment schwieg Tezuka. „Wasser, bitte.“ Mehr zu sagen als notwendig, lag definitiv nicht in der Natur des Kapitäns. Darin lag die eigentliche Schwierigkeit an Tezuka heranzukommen, da es dieser nicht der Mühe Wert fand, anderen entgegen zu kommen. Besonders bei Fuji schien er, mehr als bei jedem anderen, abzublocken. Vielleicht einfach nur, weil er es dem sogenannten Genie nicht zu leicht machen wollte.
 

Fuji brachte dem Kapitän ein Glas Wasser, an dem dieser bedächtig nippte. Langsam stellten sich beide die Frage, wessen Nerven wohl eher nachgeben würden. Tezuka war ein äußerst geduldiger Mensch und auch Fuji gehörte nicht unbedingt zu denjenigen, die nicht auf ein Ereignis warten konnte. Dennoch wussten beide, dass etwas bevorstand. Etwas, dass sich schon im ganzen letzten Jahr abgezeichnet hatte.
 

Tezuka hatte den ersten Schritt gemacht, aber es war noch keine nennenswerte Reaktion gekommen. Zumindest nicht als Antwort auf seine stumme Frage, die er mit dem Geburtstagsgeschenk an Fuji gestellt hatte. Jetzt war das Genie an der Reihe, zumindest aus Tezukas Blickwinkel. Doch der braunhaarige Tennisspieler war vorsichtig. Immer noch konnte er seinen Kapitän nur schwer einschätzen. „Wollen wir uns setzen?“
 

Mit einem Lächeln deutete Tezukas Gastgeber auf das Sofa. Der Kapitän folgte der Handbewegung und setzte sich abwartend auf das Möbelstück. Immerhin wollte sich Fuji ja für den Kaktus bedanken. Er würde ihm Zeit geben – Geduld hatte er ja genug.
 

„Tezuka...“, begann Fuji schließlich und der Angesprochene fragte sich, warum er so traurig klang. Ob es an der Tatsache lag, dass sie sich bei Fuji zu Hause befanden? Immerhin verhielt sich der Braunhaarige nicht wie sonst immer. Tezuka sah Fuji an, der sanft lächelte. „Ich hab deine Nachricht verstanden...“ Das war nicht sehr überraschend, da sich der Angesprochene schon vor dem Kauf des Geschenkes alle Möglichkeiten, wie er Fuji zeigen konnte, dass er eine Entscheidung getroffen hatte, durch den Kopf gehen ließ. Aber was der Kleinere anschließend tat, das überstieg sogar seine Kapazität. Das konnte er gar nicht so schnell verarbeiten.
 

Tezukas Wange kribbelte immer noch, als Fuji schon wieder normal auf dem Sofa saß, seinen Teamkapitän anlächelte und „Danke“ flüsterte. Der Sprung war geschafft. Sie waren in ihrer Beziehung eine Evolutionsstufe gestiegen. Der Weg war lang gewesen und doch wussten beide, dass es anders gar nicht gegangen wäre. Sie waren beide nicht gewillt, ihren Gefühlen einfach so Ausdruck zu verleihen. Aber zwischen ihnen war alles klar und es reichte, wenn Tezuka und Fuji es wussten.
 

Als letzte Geburtstagsüberraschung für Fuji breitete sich auf dem Gesicht des Braunhaarigen ein aufrichtiges Lächeln aus. „Gern geschehen...“
 

Fin
 

Kommentar: Ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll. Es war mein erster Versuch überhaupt etwas zu diesem Fandom zu schreiben. Deshalb bin ich noch mehr als sonst gierig darauf, in Grund und Boden gestampft zu werden, damit ich weiß, was ich zukünftig besser machen kann ^^**

Ich persönlich bin mit dem Ende nicht zufrieden... nya... aber für einen ersten Versuch denke ich mal, dass es nicht all zu schlimm war, oder?
 

Liebe Grüße

Jenchan ^^
 

PS: Thanks for reading



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lemontree
2009-03-09T13:15:14+00:00 09.03.2009 14:15
die story hat mich oft zum schmunzeln gebracht
die lässt dem leser viele freiheiten aber torzdem weiß man genau was gemeint sein soll denke ich XD
also mir hats gut gefallen
^^
Von:  Kirjava
2009-01-01T23:07:54+00:00 02.01.2009 00:07
Hi,
wirklich schön wieder mal eine so gute Prince of Tennis FF zu lesen. Wie du die beiden beschrieben hast passt, finde ich, sehr gut zu ihren Persönlichkeiten. Irgendwie liegt alles hinter den Worten. Was für komplizierte Charaktere...
Teilweise fast ein wenig bemitleidenswert, wie schwer es ihnen fiel aufeinander zuzugehen, aber auf jeden Fall hast du die beiden sehr gut getroffen. Wie das wohl weiter geht? Rationalität und Unergründlichkeit ergeben zusammen?
Von: abgemeldet
2008-12-24T09:47:26+00:00 24.12.2008 10:47
wow ich bin total überrascht *-*
du kannst das echt gut :D
ich hätte mich gefreut wenn das nur das erset Kapitel gewesen wär und es noch mehrere gebenwürde.
aba dass das das ende ist ist auch nicht schlimm.
und ich finde es echt klasse ^^
du hast alles total spannend geschrieben und so wortreich. xDD
ich weiß grad net wie ich das sagen soll.

wäre toll wenn du bald wieder was schreiben würdest ^^

lg. Vanny95
Von:  Princess_Leiya
2008-12-21T22:28:37+00:00 21.12.2008 23:28
Hoi,

alles in allem eine sehr schöne FF. Du hast Tezuka super getroffen, fast etwas ZU gut XD
Ich kann mir gut vorstellen, dass Tezuka in diesem Stil denkt, aba für mich persönlich war etwas wenig Handlung auf etwas zu viele Worte verteilt, jedenfalls am Anfang, aber irgendwo passt das zu der gesamten Fanfic.

Das Ende fand ich total zucker. Da mag man gern lesen, wie die zwei sich auch weiterhin langsam aneinander herantasten.
Alles in allem eine sehr süße Story, kann ich nicht anders sagen. So nen IC Tezuka krieg ich jedenfalls nicht hin ^^

Gruß Leiya
Von:  _Delacroix_
2008-12-17T17:42:09+00:00 17.12.2008 18:42
Es ist schon etwas her, dass ich in deine FF geschaut habe und ich dachte mir, ich hole jetzt Mal nach, was ich damals schon tun wollte und schreib dir einen Kommentar dazu.

Eins vorne weg.
Eigentlich kann ich mit Prince of Tennis überhaupt nichts anfangen. Entsprechend wenig kenne ich mich da auch aus, aber deine FF hat mir wirklich gut gefallen und ich sag dir auch warum.

In erster Linie liegt das für mich an den Charas und ihrer Art zu agieren und reagieren. Es ist toll, dass Beide in ihrer Rolle bleiben und nicht Chara a plötzlich völlig aus dem Schema fallen muss, nur um Chara b große Liebesschwüre entgegen zu schmettern. Das finde ich wirklich sehr schön.

Die Geschichte ist nicht aufdringlich und ich habe das Gefühl, dass du die Charas durchaus getroffen haben könntest. (Wie gesagt: 0 Plan von der Serie^^)

Wirklich schön geschrieben.

Liebe Grüße

Roryn
Von:  Shirokko
2008-04-15T17:40:17+00:00 15.04.2008 19:40
mau.
da bin ich wieder.
und wieder in einer recht ernsthaften stimmung.
komisch, aber die storys, die ich bewerten kann, scheinen immer dieses gefühl in mir auszulösen. (bei den digi-ffs gings nicht. weiß nicht, warum)
Tetsukas Anfangsdings war zu lang. meiner meinung nach. du hast immer wieder betont, dass er perfektionist ist. und irgendwie dachte ich irgendwann: ist ja gut, das weiß ich jetzt!
Aber gefallen hat mir, dass die beiden umeinanderschleichen wie zwei katzen kurz vor dem angriff. nicht wissend, ob ihr verhältnis jetzt eigentlich gut ist oder nicht. echt klasse. das hat bei mir belustigung und respekt ausgelösst. belustigung, weil sie so kompliziert sind, respekt, weil du sie wirklich gut triffst.
wobei... ich halte fuji für offener. gut, ich kenne nur die manga, aber trotzdem denke ich, dass er soetwas wirklich offen sagen könnte. und einfach nur, um tezuka wirklich zu ärgern oder so.
aber es war deine geschichte, ich hab mich da nicht einzumischen.
tja, diesmal war das mit dem braunhaarigen' auch besser. nicht ganz so häufig...
fehler hab ich auch kaum gefunden, wenn waren sie nicht der rede wert.
gut gemacht ^^
Shi
Von:  Luinaldawen
2007-06-29T21:57:20+00:00 29.06.2007 23:57
So.
Geschafft. ^.^
Erstens: Du hast eine viel zu schlechte Meinung von deinen Schreibkünsten, das sage ich dir jetzt in aller Öffentlichkeit, dann kannst du mir nicht so leicht wiedersprechen. XD

Zweitens: Ich mag deine Ff. Sie ist toll geschrieben und du hast Tezuka ganz hervorragend getroffen. Würde ich es nicht besser wissen, würde ich sagen, du bist genauso drauf wie er. Aber das ist ja zum Glück nicht der fall.
Auch Fuji hast du gut hingekriegt, und der ist ja auch ein Fall für sich. -.-°°
Und um Conzis Frage zu beantworten: Ich würde spontan vermuten, dass Fuji Tezuka geküsst hat. XDD
Ich fand das Ende klasse. Genau richtig. ^.^ Was anderes ist bei den beiden kaum denkbar, es sei denn, der Leser ist frustriert, weil gar nichts passiert ist und das wollen wir ja auch nicht. ^.~

Was mich persönlich ein wenig gestört hat, war das Match.
Gut, du hast den Anime nicht zu Ende gesehen aber das Match am Ende zwischen Fuji und Tezuka war fast besser als Sex. XDDD
*hust* Sorry, aber da fehlte mir etwas... schwer zu erklären. Du hast es einfach etwas schnell abgefertigt, auch wenn ich verstehen kann, warum du es nur so kurz beschrieben hast.
Da ging die Spannung zwischen den beiden irgendwie verloren.

Nya, jetzt hab ich gemeckert und wie du weiß, bin ich nur glücklich, wenn ich kritisieren kann. XDDD

Fazit: Eine tolle Ff, für einen ersten Versuch schon fast umverschämt gut. XDD

~*Luina*~

PS: Danke für die Widmung. ^.^ *knuddel*
Von:  Caeldryn
2007-06-29T12:00:21+00:00 29.06.2007 14:00
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Immernoch Erste >.<

Ich wollte nicht erste sein, ich mache nie gescheite Kommentare
*fieps*

Also ich fand die Story wirklich schön
*nick nick*
Tezuka war so IC, dass ich ihn zwischendurch ernsthaft an die Wand klatschen wollte.
Nur beim Ende bin ich mir nicht sicher. Haben sie sich geküsst oder nicht?
*die ganze Zeit drüber nachdenk*
Also ^^ ich bin jedenfalls auf mehr von dir gespannt.

lg Conzi


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