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Shinjuku no Mayaku

GazettE Redlight
von

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Yukitachi (Schneeflocken)

Hallihallo, Ku-chan is back

Es geht weiter^^ vielleicht nicht mit allen Auflösungen in diesem Kapitel, die man sich wünscht aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem.

Anmerkungen und kommis sind dringend erwünscht

danke,danke, danke an alle die mir bisher schon so fleißig feedback gegeben haben.

So, jetz veil spaß mit der Story, eure Ku-chan

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Der nächste Tag dämmerte grau und eiskalt heran. In der WG herrschte eine, dem Wetter entsprechende Froststimmung. Aoi ging Uruha aus dem Weg, der wiederum verzweifelt das Gegenteil zu erreichen versuchte und das wirkte sich auch auf die Laune der anderen Bewohner nicht gerade positiv aus. Niemand redete viel und jeder lebte leise vor sich hin, ohne die anderen daran teilhaben zu lassen.

Niedergeschlagen traf man sich gezwungenermaßen erst wieder zum Mittagessen in der Küche ,auf das Kai unerbittlich, auch gegen mehrstimmigen Protest, bestanden hatte.

Es war Aoi anzusehen, dass er viel geweint hatte. Seine Augen waren gerötet und geschwollen, obwohl er versucht hatte das mit allem Menschenmöglichen zu überschminken.

Uruha war sehr blass und kaute lustlos auf dem ansonsten sehr leckeren Essen herum und suchte ohne große Erfolgschancen den Augenkontakt mit dem Schwarzhaarigen. Selbst Ruki war ungewöhnlich ruhig und beschränkte sich darauf seine Kameraden Einen nach dem Anderen flehentlich anzublicken als wolle er sie inständig bitten sich endlich wieder normal zu benehmen.

Eine Weile Verging, in der alle sich gegenseitig anschwiegen, aßen ohne zu bemerken was und versuchten seinen Mitmenschen die jeweilige Botschaft nonverbal zu vermitteln.

Schließlich riss Kai, der noch am ehesten die Ruhe und Übersicht bewahrt hatte, der Geduldsfaden. Der Braunhaarige, der heute ausnahmsweise nicht lächelte stand abrupt von seinem Stuhl auf, stemmte seine Hände in die Hüften und funkelte wütend in die Runde.

“Könntet ihr mal anfangen euch gefälligst wie normale erwachsene Menschen aufzuführen und nicht wie Stockfische oder Kleinkinder?“

Über den Plötzlichen Gefühlsausbruch des, sonst so beherrschten Brünetten erschrocken starrten die Vier am Küchentisch perplex zu ihm auf, der sich zu seiner vollen ‘Größe’ aufgebaut hatte und jetzt erst richtig in Rage geriet:“ Ich könnte es ja tolerieren wenn ihr euch prügeln würdet, oder anschreien, oder sonst etwas, was Paare so tun, wenn sie sich in den haaren haben, aber ich halte dieses tragische ’wir-reden-nicht-mit-einander-getue’ nicht mehr aus! Aoi! Uruha!“

Die beiden Angesprochenen schraken heftig zusammen. Keiner von ihnen hatte Kai jemals in diesem verärgerten, harschen Tonfall sprechen gehört. Der taxierte sie nun mit einem höchst unangenehm direkten Blick. “Könntet ihr gefälligst mal eure Beziehungskrisen direkt austragen anstatt hier mit Leichenbittermiene rum zu hängen und mir den Appetit zu verderben?!“ Vorwurfsvoll starrte er von Aoi, der unter der Schimpftirade in sich zusammen zu schrumpfen schien, zu Uruha, dessen Gesicht eine leicht rötliche Tönung angenommen hatte und der trotzig auf seine Fingerspitzen blickte als wolle er seinem schwarzen Nagellack die Schuld an der ganzen Misere geben. “So!“ Kai stützte sich mit beiden Händen energisch auf den Tisch „Und jetzt heraus damit! Was ist das Problem?“ Die Augen des kleinen Barbesitzers wurden langsam wirklich beunruhigend unheimlich. Selbst Reita un Ruki zogen die Köpfe ein, als er seinen Cerberusblick durch die Küche gleiten lies. Seine Stimmung verhieß nichts Gutes. Alle wussten, das es jetzt so oder so zu einer Eskalation, welcher Art auch immer kommen musste.

„Ich... ich.... ich konnte es einfach nicht sagen...“ lies sich schließlich ein heiseres Flüstern vernehmen. Die Blicke wandten sich zu Aoi, der sich auf seinem Stuhl offensichtlich sehr unwohl fühlte. „Ich konnte nicht...bitte.. das ist alles was ich... zu sagen habe...“ Tränen rannen erneut über sein Gesicht. Uruha kam zu ihm um den Tisch und umschlang er zärtlich mit den Armen. Bebend lies der Schwarzhaarige es geschehen.

„Ich will dir doch nur helfen. Ich will dich doch nicht verletzen“ Nur Aoi hörte die leisen Worte des Blonden an seinem Ohr „...Ich will es doch nur aus deinem Mund hören. ....Ist das denn zuviel verlangt?“

Er war zur Ruhe gekommen in den Armen die ihn umgaben ,als er jedoch den Vorwurf in der Stimme vernahm befreite Aoi sich davon. Er richtete sich auf und stand nun von Angesicht zu Angesicht seinem Geliebten gegenüber.

„Ja!“ sagte er leise. Seine Stimme war klar und sicher, zum ersten mal, seit dem letzten Abend.

„Ja! und Ich hatte gehofft, du würdest es begreifen... überlege mal ob du dir nicht selbst damit helfen willst...“ Mit diesen Worten und mit einem verzweifelten Lächeln auf dem tränenüberströmten Gesicht verließ er den Raum, ehe ihn einer der Anderen daran hindern konnte. Bevor sich auch nur einer hatte rühren können, schlug die Wohnungstür zu. Wie versteinert blickten alle zur Tür, dann zu Uruha, der unschlüssige im Zimmer stand und nicht zu wissen schien, was er tun oder denken sollte. Ruki gab ihm einen Stoß in die Seite „Ihr seid solche Vollidioten!“ beinahe bewundernd schüttelte er den Kopf.

Kai trat neben den großen Blonden und legte ihm die Hand auf die Schulter „Man macht immer wieder Fehler... aber das richtige kannst du nur tun wenn du überhaupt etwas unternimmst!..“ er lächelte vielsagend und Reita reichte ihm wortlos seine Jacke. Auffordernd nickte er zur Tür.

„Danke, Leute..“ Schon war Uruha nach draußen gerannt. Er wusste was zu tun war, wenn er den Menschen, den er am meisten liebte auf der Welt, nicht noch mehr verletzen wollte....
 


 

Die Straßen der Gegend schienen völlig verödet.

Jetzt, bei Tage hielt sich hier kein einziges Lebewesen auf. Sobald aber die Dämmerung anbrach, würde es hier nur so wimmeln, das wusste Aoi, als er durch die verwaisten Straßen schlenderte. Er fühlte sich schwach und fiebrig, aber auch ein wenig erleichtert, als hätte er sich erbrochen und endlich ausgespuckt was ihn quälte.

Sein Kopf war klarer als seit langem. Seine Sinne waren schärfer, sein Herz ein wenig beruhigt.

Während er das Viertel durchstreifte, grübelte er darüber nach, was er jetzt tun sollte. Mittlerweile tat es ihm leid, davongerannt zu sein. Sein Gewissen meldete sich jedesmal schmerzhaft, wenn seine Gedanken ein weiteres Mal zu Uruha wanderten. Es war nicht fair gewesen, ihn einfach stehen zu lassen. Egal wie unangenehm der mentale Druck auch gewesen sein mochte, seine Reaktion war ein Fehler gewesen, doch jetzt führte kein Weg mehr zurück.

Immer weiter ging er, kein Ziel mehr vor Augen, ohne auf die Zeit zu achten. Langsam wurde es kühler. Für einige Sekunden hielt der Schwarzhaarige inne und schloss die Augen.

Was hatte er da bloß angerichtet?

Mit einem schweren Seufzer setzte er seinen Weg fort, strebte weiter zu einem Ort den er selbst nicht bestimmen konnte.
 

Das Licht schwand immer schneller und immernoch lief der Blonde suchend an den Clubs vorbei, die sich sekündlich mehr und mehr mit Leben zu füllen schienen. Es war bitterkalt und der Himmel wolkenverhangen.

Er hätte es wissen müssen, hätte die Wirkung seiner Worte verstehen müssen,

wusste er doch nur zu gut wie sensibel sein Freund war.

Wie lange er schon suchte wusste er nicht mehr, doch es war genug Zeit gewesen, um über viele Dinge nachzudenken.

Geduld. Er brauchte mehr Geduld, wenn er es schaffen wollte, Aoi zu helfen.

Er war so zerbrechlich, in Körper und Seele schon so oft erschüttert und gebrochen, das ein falsches Wort genügte um ihn völlig zu zertrümmern.

Die Stunden, die Uruha jetzt schon damit zugebracht hatte nach dem Schwarzhaarigen zu suchen, hatten ihn begreifen lassen was für eine schwere Bürde er sich auflud, wenn er sich endgültig für Aoi entschied.

Die Erkenntnis war unumgänglich, dass es nicht einfach werden würde, das es Anstrengungen und Zeitaufwand benötigen würde an die Qual des Anderen heranzukommen und sie zu lindern und schließlich, dass es keine Garantie für einen Erfolg gab oder dafür, dass das ganze nicht in einem totalen Desaster enden würde.

Anfangs drohten die Zweifel den Blonden zu übermannen. Die Furcht, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein ließ ihn mehrfach beinahe umkehren. Brennend nagte die Frage an ihm, ob es sich tatsächlich lohnte diesen hohen Preis zu zahlen

Doch mit jedem Schritt, den er weiterging ohne zurückzublicken oder anzuhalten, verfestigte sich sein Entschluss ein wenig mehr. Seine Füße wurden leichter und mit ihnen auch sein Herz.

Er beschleunigte seinen Gang, getrieben von dem Wunsch Aoi endlich zu finden. Er wollte ihn sehen, ihn umarmen, Vergebung erbitten und gewähren, noch einmal ganz von vorne beginnen.

Weiß stieg sein hastig ausgestoßener Atem in kleinen Wölkchen zum dunklen Himmel auf. Wo konnte sein Freund bloß sein?

An einer Straßenecke hielt Uruha an. Gerade flammte über ihm das Neonlicht einer Laterne über ihm auf.

Unruhig blickte er sich um und mit wild klopfendem Herzen wohin er sich wenden sollte.
 

Wohin sollt er gehen? Aoi bemerkte erst jetzt, das es bereits dunkel geworden war. Eigentlich Zeit für die Arbeit. Immernoch fehlte ihm der Mut, nach Hause zurückzukehren um sich Uruha und damit auch seinen eigenen Fehlern zu stellen. Unsicher und gereizt lief er hin und her, neurotisch wie ein eingesperrtes Tier.

Seine Angst und die Sorge, was Uruha jetzt von ihm denken mochte hielt ihn noch immer gefangen. Wie gehetzt wandte er den Kopf von links nach rechts und eilte weiter, wobei er die großen Straßen mied, die jetzt von Menschen bevölkert wurden.

Er wollte zwar einerseits nicht alleine sein, denn die Einsamkeit machte ihn halb verrückt, dennoch wagte er es nicht zu den einzigen Menschen zurückzugehen die er auf der Welt hatte. Er wusste, die Worte der Entschuldigung könnte er nicht über die Lippen bringen.

Tränen traten in seine Augen. Er hasste sich selbst für seine Unfähigkeit das Richtige zu tun, oder die richtigen Worte zu finden. Seine Schritte verlangsamten sich.

Mit einem Mal überkam es ihn wie eine Erleuchtung und plötzlich fühlte sich etwas in ihm verändert, ja fast verwandelt an. Jetzt wusste er, es war an der Zeit sich endlich einmal zusammenzureißen, anstatt sich selber fertig zu machen. Lange genug hatte Aoi nur innerlich über sich und Andere geklagt. Er begriff, dass er endlich versuchen musste stark zu sein...Stark, er war niemals stark gewesen. Die Starken waren es schließlich immer gewesen, die ihn gequält hatten.

Das Gefühl, das ihn unvermittelt überfiel machte ihm langsam klar, das es da auch ihn ihm eine Kraft, eine Stärke gab, tief unter aller Schwäche, unter aller Angst, ein Letzter Rest Energie, die ihm niemand je genommen hatte.

Er blieb stehen, machte kehrt und lies die Gasse hinter sich, die er gerade durchquert hatte. Er musste zurück . Zurück zu den Menschen zu denen er gehörte.
 

Er rannte, lief immer schneller als fürchte er sonst nicht mehr rechtzeitig sein Ziel zu erreichen. Endlich war der Schleier gefallen der seinen Geist eingehüllt hatte. Endlich stieg die Erkenntnis in seinem Bewusstsein auf. Er rannte, bog um eine Ecke wandte sich um und blieb ruckartig stehen.
 

Im milchig weißen Licht der Straßenlaterne schimmerte das Blond von Uruhas Haaren wie flüssiges Gold. Schüchtern, langsam, fast andächtig trat Aoi und sah seinen Geliebten bewundernd an.

Wie schön er war... übermenschlich schön.

Auch Uruha schien etwas bemerkt zu haben, drehte sich zu um und blickte überrascht in das Gesicht des Anderen.

Es war fast als sähen sie sich das erste Mal. Wie gebannt, verlegen und gehemmt betrachtete jeder seinen Gegenüber. Lächelten, als wollen sie ihren Augen nicht trauen. Gleichzeitig öffneten sie den Mund um etwas zu sagen, doch schlossen ihn ebenso synchron um dem jeweils Anderen den Vortritt zu lassen.

Schritt für Schritt kamen sie näher zueinander. Schweigend setzten sie einen Fuß vor den Anderen und noch immer musterten sie einander ,tauschten Blicke aus, die in der Lage waren weit mehr zu sagen als Worte.

Schließlich standen sie sich unmittelbar von Angesicht zu Angesicht gegenüber.

Sanft ergriff der Blonde die Hände seines Geliebten. Scheinbar ewige Sekunden vergingen in denen sie einfach da standen und sich in die Augen sahen, während eine Aura voller Schmerz, Liebe und inniger Vergebung sie umgab.

Dann küssten sie sich, umschlangen einander fest und jede Barriere, jede Verletzung ,alles was sie getrennt hatte schmolz dahin.

In diesem Augenblick begannen kleine Flocken vom Himmel zu fallen.

Zeit verfloss, ohne das die beiden Liebenden es wahrnahmen. Sie hielten sich aneinander fest, inmitten des weißen Wirbelns. Keiner von ihnen musste jetzt stürzen oder etwas fürchten. Das unausgesprochene Versprechen, das sie einander gaben schützte sie und nahm die Angst. Die Beiden, die nie einen Sicheren Ort gekannt hatten, hatten endlich ein Zuhause gefunden.....

„Komm...“ flüsterte Uruha leise, als sie sich nach einer Weile voneinander lösten, lies aber die Hand seines Freundes nicht los.

„Lass uns heimgehen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-01-29T13:44:18+00:00 29.01.2008 14:44
Ah das Kapitel war wieder schön.
Aoi und Uruha sind einfach wundervoll geschrieben.
Auch der ganze Schmerz und ihre verzweifelte Situation ist wunderbar beschrieben.
Weiter so~
Von:  Snaked_Lows
2008-01-21T20:39:23+00:00 21.01.2008 21:39
Hach was schön!!!!!
Ich muss mich ebenfalls aufwischen, weil ich geschmolzen bin!!!
Super schön und klasse!!!!
Von:  Tatsu-addict
2008-01-21T19:20:52+00:00 21.01.2008 20:20
ich bin dahin geschmlozen.
diese atmosphäre die du aufgebaut hast, als sie sich wieder gefunden haben, ist einfach nur wunderschön.
man konnte sie fast greifen...
diese liebe, die sie empfinden. einfach nur schön!

und ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.
also mach bitte schnell weiter!
*lieb guck*


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