Zum Inhalt der Seite

Setos Spezialität

Eine Weinprobe unter vier Augen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

1

Hellow^^

Viel Spaß beim Lesen :D
 

--
 

Es war ein verschneiter Samstagabend um 19:45 Uhr, als Seto Kaiba sich dazu entschloss, einen guten Wein zu kaufen, da er leider feststellen musste, dass die Minibar in seinem Wohnzimmer nicht mehr viel hergab. Die Minibar in der Küche, in Hausbüro und Schlafzimmer übrigens auch nicht.

Nun gut, in der Küche und seinem Büro verwahrte er selten Alkohol, aber dass die geheimen Vorräte in seinem Schlafzimmer auch aufgebraucht waren.. Er würde wohl mal ein ernstes Wörtchen mit Mokuba reden müssen sobald er zurück war, beschloss Seto grimmig, während er sich den Mantel überstreifte. Das ging schließlich überhaupt nicht an, mit 16 schon Alkohol zu trinken! Aber Mokuba würde das schon noch merken, dafür würde er selbst sorgen.

Ein Griff an den Schlüsselhaken, in Form eines Elefanten, den sein kleiner Bruder dort angebracht hatte, dann trat er auf die Galerie hinaus und eilte die Treppen hinunter. „Roland!“ rief er mit herrischer Stimme, was zur Folge hatte, dass unmittelbar neben ihm eine Tür aufgerissen wurde und sein treuster Bediensteter tadellos angezogen im Rahmen erschien. Er deutete eine Verbeugung an und fragte neutral: „Sie haben gerufen, Mister Kaiba?“

Seto ging mit weitausgreifenden Schritten zum Hauptportal und bedeutete dem Butler mit einem Wink über die Schulter, ihm zu folgen. „Hol meinen Jaguar aus der Garage. Ich gehe einkaufen!“ Roland neigte seinen Kopf erneut, obwohl Seto ihn nicht mal mehr ansah. „Sofort, Mister Kaiba.“
 

Als Seto das Haus verließ, fuhr auf dem Kiesweg der Auffahrt seines Anwesens gerade der brandneue, schwarze Jaguar vor, den er erst neulich erstanden hatte, und hielt mit knirschenden Reifen direkt vor ihm. Roland stieg aus, lief einmal um das teure Stück herum und wollte schon die Beifahrertür öffnen, als Seto sie ihm aus der Hand nahm.

„Danke Roland, ich fahre heute selbst.“ Mit einem Knall ließ er die Tür wieder zufallen. „Sehr wohl.“ Roland guckte ein wenig irritiert. „Aber erlauben Sie mir die Frage, Mister Kaiba, wo Sie zu dieser Zeit noch einkaufen wollen?“ Seto hielt ihm auffordernd die Hand hin und sagte kühl, die Frage einfach ignorierend: „Ich wünsche Ihnen einen erfüllten Feierabend, Roland.“ Dieser war zwar immer noch ziemlich verwirrt, verkniff sich jedoch jeglichen Kommentar und ließ die Autoschlüssel in Setos geöffnete Hand fallen. „Danke gleichfalls, Mister Kaiba.“

Seto stieg, ohne einen weiteren Blick, auf der Fahrerseite ein, startete den Wagen und fuhr Kies aufspritzend die lange Auffahrt hinunter. Roland stand verlassen vor dem großen Gebäude, das dunkel über ihm aufragte, und blickte seinem Arbeitgeber Stirn runzelnd hinterher. Was hatte der große Boss jetzt wieder im Sinn?
 

Seto derweil fuhr vergnügt und schrecklich schief pfeifend, was ja Gott sei Dank niemand hören konnte - durch das abendliche, verschneite Domino. Leider konnte er nicht, wie sonst immer, ordentlich auf die Tube drücken, da es gefährlich glatt auf den Straßen war.

Also ließ er sich auf das Niveau des Schneckentempos herunter und tuckerte so, schon etwas verstimmter, Richtung Einkaufsstraße vor sich hin. Zusätzlich hatte er dummerweise keine Grüne Phase erwischt und saß Zehn Minuten später zähneknirschend in seinem ultraweichen Autositz vor einer ziemlich roten Ampel. Und noch einer. Und dann noch einer.

Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf das Lenkrad ein und verfluchte in Gedanken einen dreisten Zivilisten, der ihm an der nächsten Kreuzung beinahe in die Reifen geschliddert wäre.

Wenn das so weiter ging, würde der Laden zu machen, bevor er dort ankam. Zugegeben - er hatte sich auch reichlich spät dazu entschlossen, noch einkaufen zu fahren. Aber er war nun einmal Seto Kaiba und wenn er etwas wollte, dann konnte man ihn nicht aufhalten. Und außerdem.. Ein süffisantes kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Außerdem.. hatte er da so seine Mittel um das was er wollte auch zu bekommen.
 

Ganz genau um 20:09 Uhr parkte er seinen Wagen direkt vor dem Weinladen und registrierte erfreut, dass er noch beleuchtet war. Gut so. Der Besitzer wäre sicher nicht erfreut gewesen, wenn er ihn extra herbestellt hätte..

Gewissenhaft schloss Seto den Wagen ab und drapierte seinen Schal enger um den Hals, da er die Kälte, von der er im Auto verschont geblieben war, jetzt zu spüren begann.

Energisch öffnete er die Ladentür und trat ein.
 

Sofort empfing ihn die vertraute Atmosphäre des Geschäfts, indem er so gerne kaufte. Das Licht war etwas gedimmt und verursachte in den vielen, auf langen und vor allem zahlreichen Regalen stehenden, Weinflaschen in den verschiedensten Farbtönen, herrliche Farbspiele.

Auf dem Boden vor der Theke und anderen Ecken des Ladens standen große Fässer mit Weinflaschen und mit Weinranken dekorierten Gläsern. Davor waren Holzkörbe, ebenfalls mit Weinflaschen gefüllt, drapiert.

Der Laden besaß eine niedrige Decke, sowie Wände aus verputztem Stein und erinnerte stark an ein Kellergewölbe - trotzdem machte er einen angenehmen, ja fast gemütlichen Eindruck auf Seto.

Hinter einem Säulendurchgang am anderen Ende des Ladens befand sich eine Sitzecke mit einem Kiefernholztisch und mehreren Stühlen. Auf kleinen Mauervorsprüngen standen, wie auf einer Fensterbank, zahlreiche Kerzen und auf dem Tisch weitere Weingläser, sowie eine geöffnete Flasche Roter Burgunder, wie Setos fachmännisches Auge sofort erkannte.

Als Seto den Laden betreten hatte, klingelte, ganz altmodisch, eine Glocke an der Tür und machte eindringlich auf ihn aufmerksam.

So wurde Seto aus seiner sinnlichen Betrachtung gerissen, als aus einem Vorhang hinter der Theke jemand hervor trat und sich räusperte. „Guten Abend, kann ich Ihnen helfen?“

Seto wollte sich gerade umdrehen und zu einer Antwort ansetzen, als.. Moment. Diese Stimme kannte er doch? Seto ging in sekundenschnelle alle Gesichter aus seinem, mehr oder minder freiwilligen Bekanntenkreis durch, die auf diese Stimme passten. Als die Erkenntnis in seinem Hirn einrastete, war er nahe daran, sich gegen die Stirn zu klatschen. Aus Verzweiflung.

Das konnte doch nur dieser Möchtegernpunk, dieser dreiste kleine Penner sein! Was machte dieser penetrante Widerling in seinem Lieblingsgeschäft? Und dazu noch als Verkäufer?!

Seto zählte in Gedanken bis drei. Dann drehte er sich langsam um und blickte in das Gesicht, dass ihm so schrecklich bekannt war.
 

Yami erkannte ihn in dem Moment, als Seto sich zu ihm umdrehte, und ihn mit finsteren Blicken musterte. Er runzelte die Stirn und wollte etwas Entsprechendes erwidern, als Seto ihm zuvor kam. „Was machst du denn hier, Muto?“ schnarrte er und trat näher an die Theke heran.

Yami schien mindestens genauso überrascht zu sein, seinen Rivalen hier zu treffen, fing sich jedoch gleich wieder. Er trat näher an die Theke, lehnte sich lässig dagegen und zog dabei lediglich eine Augenbraue hoch. „Tja Kaiba, tut mir leid, wenn du was kaufen willst aber ich schließ den Laden jetzt ab.“ Seto verschränkte die Arme. „Meine Frage war eigentlich, seit wann man so inkompetente Idioten wie dich einstellt.“ Gäbe es ein Maß für Arroganz - Seto hätte es gesprengt.

Yami jedoch ließ sich davon nicht einschüchtern, sondern grinste im Gegenteil. „Seltsam. Der Besitzer hält mich für so kompetent, dass er mir den Ladenschlüssel anvertraut.“ Setos Blick wurde noch herablassender. „Na das Geld kannst du wohl gebrauchen was?“ Er ließ seinen Blick schweifen und streifte mit den Fingern fast zärtlich über den Hals einer Weinflasche, welche in einem Regal ganz in seiner Nähe stand. Dann sah er wieder Yami an und sagte mit einem gehässigen Lächeln: „Du passt leider nicht so ins Ambiente..“

Der Kleinere zuckte die Achseln und verschränkte ebenfalls die Arme. „Kann schon sein.. Aber du hast Recht, ich brauche das Geld wirklich..“ Dabei grinste er so hinterhältig, dass Seto misstrauisch die Augen zusammen kniff. „Und das wäre..?“

Yami lächelte nur und führte dann langsam eine imaginäre Zigarette an die Lippen um den ebenso imaginären Rauch gleich darauf wieder auszustoßen. Mit gespielt verruchter Stimme schnurrte er dann: „Drogen, Sex und Alkohol, was dachtest du?“ Dann zwinkerte er lustig und stützte die Hände an der Tischkante ab. Seto verdrehte die Augen. „Du bist also tatsächlich so primitiv wie du aussiehst.“ Er wandte sich ab, ließ die Arme sinken und ging langsam die Regale entlang um die Weinflaschen zu begutachten. „Ach komm..“

Yami beobachtete ihn mit einem leichten Grinsen auf den Lippen von seinem Platz aus. „Tu doch nicht so, als wärst du was Besseres..“ Bei diesen Worten schnaubte Seto zustimmend. „..In Wirklichkeit bist du genauso primitiv und versaut wie alle anderen, stimmt’s?“ Seto schüttelte abwesend den Kopf. „Ja genau, und besonders wie du“, knurrte er und nahm eine Flasche mit verheißungsvoll aussehendem Inhalt prüfend in die Hand. Da erst fiel Yami wieder ein, dass er ja eigentlich den Laden abschließen wollte.

Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr, stieß sich von der Theke ab und kam auf Seto zu. „Sorry, aber ich muss jetzt echt zu machen“, meinte er, irgendwie bedauernd, dieses durchaus interessante Gespräch nicht weiter führen zu können. Seto jedoch sah das etwas anders.

„Vergiss es, ich gehe erst hier raus, wenn ich meinen Wein habe, klar?“ knurrte er und warf Yami einen funkelnden Blick zu. Dieser setzte dazu an, etwas zu sagen, schwieg dann aber und überlegte hin und her. Eigentlich hinderte ihn ja nichts daran, noch eine Weile hier zu bleiben - mit Seto. Schließlich hatte er den Schlüssel, war der Letzte im Laden und hatte so jede Menge Zeit um.. ja um was eigentlich?

Nachdenklich betrachtete er Seto. Eigentlich konnte er sich auf Anhieb Hundert Dinge einfallen lassen, die er lieber täte, als mit Seto allein in einem Raum zu sein und Kaufmannsladen zu spielen. Allerdings war da noch eine etwas stärkere Stimme in seinem Kopf, die das gar nicht so übel fand.

Wenn er ehrlich war, faszinierte ihn dieser Mensch auf gewisse Weise. Ob es nun seine Macht war, oder aber seine kalte Art, die soviel Raum zu Interpretationen, zu Rätseln ließ - Yami wusste es nicht genau. Tatsache war: Seto war ein Geheimnis. Und das machte Yami neugierig.

Also, wieso sollte er nicht noch ein bisschen hier bleiben und abwarten, was vielleicht noch Interessantes passieren würde?

Vielleicht erfuhr er ja ein paar Dinge über den großen Kaiba.. Nun, eins wusste er ja jetzt schon: Seto schien ein leidenschaftlicher Weintrinker zu sein. So wie er die Flaschen begutachtete, aus zusammen gekniffenen Augen skeptisch das Etikett las - Auf Yamis Gesicht schlich sich ein versonnenes Grinsen. Warum also nicht?

„Okay..“ Er stützte eine Hand am Regal ab, wobei er genauestens auf die Flachen achten musste, und sah Seto von der Seite an. „Suchst du was Bestimmtes?“ Der Größere hob den Kopf und erwiderte den Blick misstrauisch. „Pff..“ „Was denn?“ Yami schmollte gespielt. „Zweifelst du etwa an meiner Fachkompetenz?“ „Allerdings“, murrte Seto, ohne jedoch den Blick von ihm zu wenden.

Yami zuckte die Achseln, nahm ihm ungefragt die Flasche aus der Hand und stellte sie zurück. „Darf ich die dir das Gegenteil beweisen?“

Seto lächelte höhnisch. „Nur zu.“

„Schön..“

Yami lächelte ebenfalls, drehte sich um und wies auf den Tisch in der Ecke. „Setz dich hin, ich bin gleich wieder da“, sagte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete und Seto registrierte überrascht, wie sich seine Beine fast ohne sein Zutun in Bewegung setzten. Er hängte erst einmal seinen Mantel über eine Lehne und setzte sich dann mit übergeschlagenen Beinen auf den gleichen Stuhl.

Dann griff er nach einem Weinglas und drehte den fein gearbeiteten Griff zwischen den Fingern. Der Schein der Kerzen schimmerte auf dem lupenreinen Glas. Ein feines, kaum zu sehendes Lächeln glitt über Setos Züge, während er auf Yami wartete.
 

Dieser kehrte schon nach wenigen Minuten mit einem Korb Weinflaschen zurück. (Hier ist Platz für Rotkäppchenassoziationen), hob eine nach der anderen behutsam heraus und stellte sie auf den Tisch. „So“, ließ er verlauten. „Ich habe hier eine kleine Auswahl mitgebracht.“ Er nahm einen Korkenzieher und öffnete geschickt die nächst beste Flasche, langsam und völlig lautlos - genauso wie es sein musste, stellte Seto widerwillig anerkennend fest.

Yami lächelte zufrieden. „Das ist ein Rosé, der so genannte ‚Tavel’..“ Er machte eine auffordernde Bewegung und Seto hielt ihm sein Glas hin. Während Yami es zu Dreivierteln füllte, erzählte er weiter. „Er ist ziemlich trocken und hat einen beerig-würzigen Geschmack.“

Er setzte die Flasche ab und nickte Seto zu. Dieser warf Yami noch einen kurzen prüfenden Blick zu, so als wolle er in seinen Augen nach Anzeichen dafür suchen, dass der Wein eventuell vergiftet war, setzte seine Lippen aber an das Glas und nahm einen kleinen Schluck.

Dann schwenkte er es ein wenig mit dem Handgelenk und betrachtete die Flüssigkeit. „Hm..“ „Und, schmeckt er?“ fragte Yami neugierig und sah den Firmenchef abwartend an. Dieser nickte leicht.

„Welcher Jahrgang ist das?“ Yami zuckte die Achseln. „Keine Ahnung“, grinste er, schenkte sich jetzt ebenfalls ein Glas ein und nahm einen ziemlich kräftigen Schluck. Seto runzelte die Stirn. „Erstens steht das auf dem Etikett und zweitens, wieso trinkst du den Wein selber? Du bist hier nicht der Kunde..“ murrte er missbilligend, was Yami jedoch nicht all zu Ernst nahm und sich statt dessen genießerisch die Weinreste von den Lippen leckte.

„Ist doch egal. So jetzt probier mal den hier!“ Und schon hatte er die nächste Flasche geöffnet. Seto starrte ihn entgeistert an.

„Hallo? Darf ich erst mal zu ende trinken?“ „Was?“ Yami stutzte, zuckte dann aber die Achseln. „Klar doch.. Trink so viel du willst“, fügte er mit einem Grinsen hinzu. Seto beschloss, nicht darauf einzugehen und nippte stattdessen mit einigermaßen finsterem Blick an seinem Rosé.

Yami rollte ungeduldig mit den Augen. „Du musst schneller trinken, Kaiba, der Abend ist noch lang und wir haben noch eine Menge Auswahl.“

Das Grinsen wurde Setos Geschmack entschieden zu dreckig und außerdem nervte ihn Yamis Ungeduld - Seto hasste es, herum zu kommandiert werden.

Doch er beschloss, Yamis blöde Sprüche einfach zu ignorieren, schließlich wollte er nur so schnell wie möglich einen guten Wein - oder auch ein paar mehr - aussuchen und dann wieder nach Hause um sich einen schönen Abend zu machen. Dass Yami das ebenfalls wollen könnte, kam ihm gar nicht in den Sinn, interessierte ihn, wie üblich, aber auch nicht besonders.

Der Typ sollte seinen Job tun und wenn er manchmal ein bisschen länger arbeiten musste.. Er wurde schließlich dafür bezahlt!

„Ist ja gut“, knurrte er deshalb und reichte Yami sein jetzt leeres Glas. Sein Gegenüber grinste und schenkte ihm aus der gerade geöffneten Flasche einen großzügigen Schluck goldfarbenen Wein ein - sich selbst freundlicherweise auch gleich mit. Seto betrachtete aufmerksam die Farbe. „Das ist ein ‚Vadiavolo’ - ein Vin Santo“, stellte er mit Kennermiene fest.

Yami nickte. „Halbtrocken.. Noch mehr?“ fragte er, nachdem Seto das Glas mit bedächtigen kleinen Schlucken geleert hatte. Dieser schüttelte jedoch den Kopf. „Lass mal sehen, was du noch so hast“, forderte er und lehnte sich ein wenig weiter auf den Tisch. „Na gut“, grinste Yami mit einem belustigten Funkeln in den Augen. „Ich habe auch noch was viel Besseres..“ behauptete er und öffnete kurzerhand eine große schwarze Flasche mit rotem Etikett.

„Probier mal den da, der ist ‚tiefdunkelrot’“, zitierte er mit einem Augenaufschlag Richtung Seto. Dieser quittierte seinen Blick mit einem skeptischen Stirnrunzeln. „Schenk ein“, brummelte er nur und zog es vor, anstatt seinem engagierten Verkäufer das Weinglas zu mustern. Das hatte zugegebenermaßen ja auch recht schöne Rundungen.

Doch Yami forderte ziemlich eindeutig, dass nur ihm - Verzeihung, natürlich ihm und der Weinflasche - die gesamte Aufmerksam zu Teil wurde.

„Hey, wir haben vergessen anzustoßen!“ protestierte er jetzt lautstark, als Seto schon einen Schluck nehmen wollte. Der junge Firmenchef schenkte ihm einen genervten Blick. „Nichts da, wir müssen nicht anstoßen - du darfst eigentlich gar nichts trinken, du Trottel!“ wehrte er ab. „Ach..“ Yami legte den Kopf schief und hob sein Glas ein wenig in Setos Richtung. „Machst du dir etwa Sorgen um meine Gesundheit?“ Ein eindeutig amüsierter Ausdruck lag auf seinem Gesicht und er gab sich auch keine Mühe, ihn zu verbergen. „Schwachsinn!“ entfuhr es Seto und er trank demonstrativ, und ohne anzustoßen, sein Glas leer.

Yami sah jedoch nicht enttäuscht aus, sondern lächelte nur und sah Seto auf eine Art an, die diesen beinahe alarmierte, während er an seinem eigenen Wein nippte.

Einige Minuten lang schwiegen sie, genossen den herben Geschmack des Weins und erfreuten ihre Gaumen.

Je mehr Seto trank, desto entspannter ließ er sich gegen die Stuhllehne sinken und ließ seine Blicke durch den Laden schweifen. Das Kerzenlicht warf flackernde Schatten an die Wände und ließ die Weinflaschen verheißungsvoll dunkelrot und silbern funkeln - Seto liebte diesen, irgendwie edel wirkenden, Anblick. Außerdem begann er sich zunehmend wohl zu fühlen. Die Atmosphäre hatte so etwas Ruhiges, Betörendes und doch irgendwie..

„Noch etwas Wein?“ unterbrach Yami seine Gedankengänge und umschloss den schlanken Flaschenhals, wobei er Seto fragend und gleichzeitig auffordernd anblickte. Seto schüttelte leicht den Kopf um sich zu sammeln, - der Alkohol zeigte anscheinend langsam Wirkung - nickte aber gleich darauf und verlangte: „Der hier hat einen guten Nachgeschmack, den nehme ich.“

Yami nickte eifrig und beeilte sich dem Wunsch nach zu kommen, noch etwas nach zu schenken. Mit einem schelmischen Grinsen bemerkte er: „Du solltest aufpassen, sonst baust du noch einen Autounfall.. Oder wartet dein Fahrer draußen?“ Er warf einen fragenden Blick zur Ladentür. „Nein, heute bin ich selbst unterwegs“, erwiderte Seto und kniff unwillig die Augen zusammen.

Jetzt wurde er auch noch zurecht gewiesen! „Und danke, ich weiß schon sehr gut selbst, wie viel ich vertrage.“ Yami bezweifelte dies offensichtlich, doch er grinste nur viel sagend - was Seto übrigens noch mehr provozierte - und spielte wie gedankenverloren immer noch an der Weinflasche herum.

Seto, der dies bemerkte, runzelte die Stirn und fragte sich im Stillen, woran Yami eigentlich gerade dachte. Das Risiko, ihn zu fragen ging er aber lieber nicht - war wohl auch besser es nicht zu wissen.
 

Yami hatte derweil auch schon ganz ordentlich was getrunken. Sein Glas leerte sich schneller, als er nach schenken konnte und auch bei Seto war es nicht anders. Sie probierten diesen und jenen Wein, kommentierten fachmännisch Geschmack, Herkunft und Alter und vergaßen völlig, dass das hier eigentlich nur eine Weinprobe werden sollte und kein ausgewachsenes Gelage.

Allerdings - wenn Seto mal darüber nach dachte, hatte er gar nichts dagegen hier mit Yami zu sitzen, zu trinken und zu fachsimpeln.

Nun hatte er schon einmal jemanden gefunden, der seine Leidenschaft teilte - da konnte er seinen Abend auch genau so gut mit diesem verbringen, was er ansonsten alleine und mit ein wenig entspannender klassischer Musik auf seinem Sofa getan hätte.

Yami war zwar etwas merkwürdig, aber er verstand sich offensichtlich auf seinen Job. Und irgendwie war es ja auch ganz amüsant mit ihm..

Nach und nach kamen sie über den Wein auf ein neues Gesprächsthema.

Yami tippte gerade, fast zielsicher, gegen eine noch ungeöffnete Flasche. „Der da ist was ganz Besonderes, weißt du?“

Er strich mit einem Finger, fast zärtlich, über das dunkle Glas. „Kommt aus der Toskana..“ Verträumt sah er Seto an - oder an ihm vorbei, das konnte dieser nicht genau sagen. „Also, wenn ich mal genug Geld zusammen hab um Urlaub zu machen, dann bestimmt in der Toskana!“ „Achja?“ fragte Seto mit verhaltenem Interesse und ließ seinen Finger über den Glasrand fahren.

„Mhm..“ Yami führte Seines an die Lippen, nahm einen genussvollen Schluck und sah Seto dann durch das durchsichtige Material hindurch an. „Das musst du dir mal vorstellen.. Endloser weißer Strand, die felsige Küste mit wunderschönen kleinen Buchten wo man baden kann..“ Er hauchte gegen das Glas und stellte es hin um sich Seto noch weiter entgegen zu lehnen. Fest blickte er ihn an. „Die bergige, grüne Landschaft, Natursteinhäuser, alte Burgen.. dieser mittelalterliche Charme!“ Ein feines Lächeln kräuselte seine Lippen.

„Und dann wären da noch die Weinberge, die kulinarischen Spezialitäten, die..“ „Ich weiß“, gebot Seto seiner Aufzählung Einhalt und hob eine Hand. „Ich hab da ein Ferienhaus.“ Yamis Augen wurden groß.

„Im Ernst? Ein Ferienhaus?!“ rief er mit einer Mischung aus Neid und Begeisterung und umschloss die Weinflasche mit den Händen. Seto neigte ein wenig den Kopf und fügte schließlich hinzu: „Na gut, es sind drei. Eins bei Rasiglia di Foligno, eins in Sellano und das Dritte in der Nähe von Assisi.“

Yami schmolz förmlich dahin. Das war ja wirklich Wahnsinn! Er hatte schon immer mal in die Toskana gewollt, und Derjenige, der ihm die Möglichkeit dazu möglicherweise bieten konnte, saß direkt vor seiner Nase!

Nun ja, ob Seto das gerade bei ihm tun sollte, war fraglich. Aber Yami ließ es auf einen Versuch an kommen. „Sag mal..“

Er beugte sich noch ein wenig weiter vor und bestach Seto förmlich mit seinem bittenden Lächeln. „Du könntest mir da nicht zufällig..“ „Du hast wohl zu viel getrunken“, murrte Seto und reichte ihm paradoxer Weise sein eigenes, noch halbvolles Glas. Yami zuckte leicht enttäuscht die Achseln, nippte aber brav daran. Hätte ja sein können..

„Und nu?“ fragte er dann und sah sein Gegenüber erwartungsvoll an. Okay, in die Toskana konnte er nicht, aber dann wollte er wenigstens noch etwas von dem Besitzer dieser drei Ferienhäuser haben, von seiner Gesellschaft und natürlich dem Wein. Inzwischen hatte er schon ganz gut Einen sitzen. Sein Blick war leicht glasig und der Rest seines Körpers fühlte sich auch irgendwie anders an als sonst - schwerer und gleichzeitig angenehm schwindelig. Er wusste, dass die vielen unruhigen Schmetterlinge in seinem Bauch vom Alkohol und dessen beflügelnder Wirkung rührten, doch es fühlte sich gut an.

Er grinste, als er seinen Kopf auf einer Hand abstützte und Seto ein wenig mit seinem nach oben gerichteten Blick musterte. Seto hingegen grinste nicht, aber es erging ihm ebenfalls nicht anders. Seine Zunge fühlte sich irgendwie schwer an und er erwischte sich dabei, automatisch nach der Weinflasche zu greifen um das leere Glas erneut zu füllen. „Eine gute Frage..“

Er überlegte kurz und stellte das Glas wieder hin, um dann Yami die Flasche, die dieser noch immer umklammert hielt zu entwinden.

Yamis Hände waren angenehm warm auf Setos von Natur aus kühleren Haut und er hielt kurz inne, um diese flüchtige Berührung noch ein wenig auszukosten. Als er sich dessen jedoch bewusst wurde, zog er seine Hände hastig wieder weg und lenkte seine Aufmerksamkeit stur auf die begehrte Flasche. Yami war das natürlich auch aufgefallen, doch er sagte nichts, sondern grinste nur in sich hinein.

Offensichtlich wirkte Alkohol beim großen, eisgekühlten Seto Kaiba genauso wie bei normalen Sterblichen.

Yami wusste ja aus eigener Erfahrung wie sehr er sich selbst im angetrunkenen Zustand immer nach Körperkontakt sehnte. War ja auch nichts dabei, oder? Irgendwie beruhigend, dass selbst Seto solche Gefühle haben konnte. Und Yami freute das ganz besonders. Vielleicht war Seto eine harte Nuss - aber selbst ihn musste man doch knacken können, irgendwie, und eine solche Gelegenheit ließ Yami auch nicht ungenutzt verstreichen.

„’Ornellaia, Bolgheri Superiore’“, sagte er mit gesenkter Stimme und stieß hauchzart mit seinem gegen Setos erhobenes Glas, was einen hellen klirrenden Laut verursachte.

Der Größere erwiderte den Blick, ohne dass sein Gesicht irgendetwas von seinem Gemütszustand widergespiegelt hätte - davon abgesehen, dass seine Augen genauso glasig waren wie die Yamis’ und verrieten, dass er schon mehr als nur ‚ein wenig’ angeheitert war. „Ein guter Jahrgang“, erwiderte er dunkel und stieß ein zweites Mal mit Yami an. Dieser grinste und leckte sich voller Vorfreude über die Lippen. „Auf diesen Abend, würde ich sagen..“

„Auf den Alkohol würde ICH sagen..“ entgegnete Seto.

Yami lächelte und kostete von dem teuren, roten Wein. „Du sagst es“, schnurrte er.

Er genoss es, dass Seto sich ihm gegenüber zur Abwechslung mal - für seine Verhältnisse - freundlich verhielt, und nicht ständig beleidigend und abweisend. Schön, er war nicht gerade gesprächig, aber das konnte sich im Laufe des Abends ja noch ändern.

Und dass dieser Abend noch lang genug wurde, dafür musste Yami sorgen. Also schenkte er immer wieder nach und durchforstete derweil sein Hirn nach einem guten Gesprächsthema, um Seto bei Laune zu halten. Nur fiel ihm beim besten Willen nichts ein, außer..

„Wie bist du eigentlich hier?“ fragte Seto beiläufig, stellte sein Glas ab und spielte gedankenverloren am Stiel herum. Yami, der aufmerksam jede Bewegung von Setos Händen mit den Augen gefolgt war, riss sich mit Mühe von diesem Anblick los und antwortete wahrheitsgemäß: „Mit dem Fahrrad. Und du?“ grinste er ironisch. Das hatten wir schon mal, murrte Seto in Gedanken. Laut sagte er: „Sind die Straßen dafür nicht ein wenig zu glatt?“

Doch sein Gegenüber zuckte nur die Achseln. „Ich fahre Fahrrad wie ein junger Gott, keine Sorge“, meinte er leichthin. Redeten sie jetzt im Ernst über das Wetter, bzw. die Witterungsbedingungen? Nun, das war zwar nicht ganz das, was Yami sich unter einem interessanten Gespräch vorgestellt hatte, aber es war ein Anfang. Nein - für Seto Kaiba war es sogar ein großer Fortschritt! Selbiger verzog sein Gesicht zu einem spöttischen Lächeln.

„Und woher kommt dann der blaue Fleck da, an deinem Arm?“ „Hä?“ Yami hob das besagte Körperteil hoch und betrachtete es suchend. „Oh.. jaa.“ Er grinste verlegen und rieb über die Stelle.

„Na gut, ich hab mich gestern bei Glatteis auf die Nase gelegt, zufrieden?“ Und nun grinste Seto doch tatsächlich. Okay, es war ein schadenfrohes Grinsen, aber es war definitiv eins! „Ich bin auch kein Wintermensch“, meinte er dann und setzte sein Glas wieder an die Lippen. „Ah.. deshalb die drei Ferienhäuser in der Toskana?“ kombinierte Yami, scharfsinnig wie er war.

„Korrekt“, bestätigte Seto mit einem Nicken. „Ach ja..“ seufzte Yami sehnsuchtsvoll. „In der Toskana ist es jetzt bestimmt ganz warm.“

„Falsch“, berichtigte Seto. „Es ist heiß.“

„Ah..“ grinste Yami und zog seine Hand vom Glas zurück, an dem er eben noch herum gespielt hatte. Statt dessen zupfte er jetzt an dem Verschluss seiner Kapujacke herum. „Wo wir gerade dabei sind, mir ist auch irgendwie heiß..“ murmelte er und blickte Seto beinahe zaghaft an. Das stimmte sogar.

Doch Seto sah nur zurück, ohne etwas zu erwidern. Yami fühlte den intensiven Blick seiner blauen Augen auf sich, was ihn fast ein wenig nervös und unsicher machte, doch er wollte sich nichts anmerken lassen.

Also begann er langsam, das Gesicht ein wenig abgewandt, den Reißverschluss auf zu ziehen. Stück für Stück wurden Yamis Schlüsselbein und dann der Brustansatz sichtbar. Er tat dies jedoch so nebenbei, dass man meinen könnte es wäre das Normalste von der Welt mitten im Winter in einem Weingeschäft den Oberkörper zu entblößen.

Aber Yami war ja ohnehin nicht ganz normal. Das jedenfalls dachte Seto gerade, als er beobachtete, was da gerade vor seinen Augen passierte. Das war.. Ihm fehlten einfach die Worte zu. Er konnte nichts Anderes tun, als Yami anzustarren und diesen Anblick auch noch faszinierend zu finden.

Yami war definitiv faszinierend. Er war zwar nicht besonders muskulös, aber das musste er auch gar nicht sein. Sein dunkler Teint und der leichte Ansatz der Brust zogen Seto schon genug in Bann..

Was natürlich völlig absurd war, wurde ihm im nächsten Moment klar. Dieser Kerl war überhaupt kein bisschen attraktiv oder begehrenswert und Seto legte auch nicht den geringsten Wert darauf, seinen nackten Oberkörper zu betrachten.

Also Schluss damit. Vergeblich versuchte Seto dieses schwammige Gefühl in seinem Kopf davon zu fegen, doch die Wirkung des Alkohol ließ sich nicht so einfach abschütteln. Also war es jetzt wohl an der Zeit das Thema zu wechseln..

„Ja, einen.. schönen Laden hast du hier..“, meinte er betont beiläufig und sah sich demonstrativ um. Also wirklich. So ein wundervoller Thema Wechsel war ihm wahrlich noch nie gelungen..

Yami tat gnädigerweise so, als hätte er das gar nicht bemerkt und folgte Setos Blick durch den Laden, allerdings mäßig interessiert.

„Gehört nicht mir“, erinnerte er. Nach einem kurzen, unangenehmen Schweigen fügte er hinzu: „Du bist doch bestimmt öfters hier, oder?“ Seto sah ihn ertappt an. „Hm..“ „Was heißt hier ‚Hm’?“ grinste Yami und beugte sich noch weiter vor, was Seto einen netten Einblick unter seinen halb geöffneten Pulli verschaffte. Natürlich war das überhaupt nicht erwähnenswert - jedenfalls nicht für Seto. „Nichts“, brummte er und starrte in sein Glas.

Doch Yami ließ nicht locker und fragte weiter. „Gib es doch zu, du bist ein richtiger Weinfanatiker.. du Alki“, grinste er. Alki? Ich? Dachte Seto empört. „Unsinn!“ „Doch klar, in Wahrheit steigen bei dir zu Hause immer Saufgelage, von denen ich nichts weiß.“ „Und selbst wenn, gäbe es einen guten Grund, dich nicht davon in Kenntnis zu setzen“, konterte Seto.

„Und der wäre?“, bohrte Yami unnachgiebig weiter. „Na weil..“ Seto seufzte genervt. Er hätte nicht so viel trinken sollen, jetzt gingen ihm sogar schon die Beleidigungen aus! „Weil du eben ein Yami bist“, murrte er widerwillig. „Ein Yami? Kein Muto mehr?“ Yami grinste über das ganze Gesicht.

Das war doch nun wirklich eine herzige Begründung. Seto knurrte nur irgendwas Unverständliches und grapschte nach der Weinflasche um sich noch etwas nach zu schenken. „Weißt du..“ meinte Yami daraufhin und tippte nachdenklich auf seine Lippen. „Du bist richtig goldig, Seto.“

Wie bitte was?! Seto stellte die Flasche mit einem dumpfen Laut wieder auf den Tisch. Goldig? Hatte der Kerl ihn da gerade goldig genannt? Das war ja wohl die Höhe! „..aber weißt du was ich echt gemein finde?“ fuhr Yami fort und beachtete Setos entgleisten Gesichtsausdruck gar nicht.

„..dass du mich zu deinen Partys nie einlädst.“ Er schob ein wenig die Unterlippe vor und spielte perfekt den Beleidigten. „Du weißt ja gar nicht wie.. unterhaltsam ich sein kann.“ Dabei spielte er ein wenig an dem Goldkettchen um seinen Hals herum und streichelte sich selbst wie zufällig ein wenig über die Brust. Sein Blick fixierte Seto und ließ ihm keine Möglichkeit den Seinen abzuwenden.

In Setos Kopf herrschte jetzt ein heilloses Durcheinander. Was war denn jetzt nur kaputt? Was waren das für Themen?

Und wieso musste er sich zusammen reißen um nicht den verspielten Bewegungen von Yamis Fingern zu folgen?

„Erstens..“ brachte er schließlich hervor, nach dem er es geschafft hatte, sich ein wenig zusammen zu raufen, „Erstens bin ich für dich nicht Seto, sondern Kaiba.. Zweitens.. ich bin weder goldig noch Alkoholiker und ich kann mich ganz gut selbst unterhalten und drittens..“

Er griff nach Yamis Glas und zog es aus dessen Reichweite. „Willst du etwa aufmucken?“ Yami musste sich jetzt wirklich zusammen reißen, um nicht laut los zu kichern. Während er grinsend über den Tisch griff, um sein Glas wieder an sich zu bringen, meinte er zustimmend: „Ganz genau, das war in etwa mein Plan.. Seto“, fügte er nach kurzem Überlegen hinzu. Dieser blickte ihn finster an und hielt das Glas ein wenig in die Höhe, Yamis Hand ausweichend.

„Das dachte ich mir. Aber das wirst du noch bereuen“, knurrte er und trank Yamis Glas kurzerhand selber aus. Yami störte das jedoch nicht. Stattdessen griff er schnell nach Setos Hand und zwang ihn das Glas wieder abzustellen, ließ seine Hand jedoch nicht los. „Und wie willst du das tun?“ hauchte er mit einem feinen Lächeln auf den Lippen. Er brachte sein Gesicht noch ein kleines Stückchen näher an Setos und sah ihn fest an. „Mich bestrafen?“

Seto spürte, wie ihm heiß wurde. Nein, das konnte nicht sein, er war noch niemals in seinem Leben rot geworden!

Yami sollte lieber ganz schnell seine Hand da wegnehmen, dachte er und fühlte nur noch, wie an der Stelle wo er ihn berührte, seine Haut kribbelte und ein seltsames Gefühl sich in seinem ganzen Körper ausbreitete. „Ja, darüber sollte ich mal ernsthaft nachdenken“, murmelte er, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen.

Yami legte den Kopf schief und biss sich mit einem leichten Grinsen auf die Lippen. „Und wie bestraft der große Seto Kaiba einen Untergebenen?“ Indem er dich mit dem nackten Arsch übers Knie legt und ihn dir ordentlich versohlt und danach.. Gott sei Dank hatte er das jetzt nicht laut ausgesprochen. Was musste Yami ihm auch so eine zweideutige Frage stellen?

So eine Frechheit! Laut sagte er: „Das kommt auf die Art des Vergehens an. Wenn er was wirklich.. Schlimmes gemacht hat.. naja dann mach ich.." Seto ließ seinen Blick unruhig über Yamis Gesicht streifen.

"..na was Böses halt." Das war jetzt wirklich nicht der richtige Augenblick um seine sadistische Ader raus hängen zu lassen. Oder legte es eine bestimme Person etwa darauf an?

Yami hatte ihn endlich los gelassen und lehnte sich jetzt im Stuhl ein wenig zurück, ohne Setos Gesicht aus den Augen zu lassen. „Wirklich interessant..“ stellte er mit einem frechen Grinsen fest und erhob sich dann plötzlich. „Ich mach mal eben die Ladenbeleuchtung aus, wir haben hier ja genug Licht“, stellte er treffend fest und verließ ihre gemütliche kleine Ecke, um das Gesagte zu erledigen.

Seto erwischte sich dabei, wie sein Blick an Yamis Hintern kleben blieb, als dieser aufstand und seine Hüften beim Gehen unverschämt sexy hin und her wiegte. Holla die Waldfee, wenn Seto das früher aufgefallen wäre, hätte er diesen Anblick schon viel eher genießen können! Nein halt.

Natürlich hätte er das nicht getan! Seto war ja schließlich nicht pervers. Und weil das eine unumstößliche Tatsache war, riss er seine Augen mühevoll von diesem Anblick los und wandte sich dem wesentlich interessanteren Kiefernholzmaterial zu. Was für eine wundervolle Feinarbeit! So einen Tisch wollte er unbedingt auch für sein neues Büro haben..



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HerzAs
2007-08-02T17:42:23+00:00 02.08.2007 19:42
*kicher*
...na was böses halt.
Ich hab mich so krank gelacht bei dem Satz und auch bei dem ganzen Kappi ^^
sehr interssante Idee die einem sehr interessante Einblicke verschafft ... XD
Von: abgemeldet
2007-07-19T13:08:15+00:00 19.07.2007 15:08
Hi^^

Jaja der liebe Alkohol.
Da kommt selbst Seto nicht gegen an XD
Das er nicht direkt über Yami herfällt.
Fand das Kapitel echt super.
Les gelich das nächste Kapitel.

bye Muffin89^^


Zurück