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Big City Life

von

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[Reita] Party

So.

Ab diesem Kapitel kommen wir endlich langsam in Richtung Shonen-Ai und zum eigentlichen Hauptthema Oo

Himmel Herrje... will jemanden verkuppeln und lass den Gegenpart erst in Kapitel 8 auftauchen =.=

Wie kann ich nur? *headdesk*

Na ja *hust*

Lassen wir das ^^°

Ich freu mich wie immer über konstruktive Kritik und Kommentare und hoffe, dass euch das Kapitel gefällt ^-^ !
 

Titel: Big City Life

Teil: 9/?

Dank: dat_azra, weil sie sich mein Geschreibsel durchgelesen und gebetat hat ^^°

Warning: mein Schreibstil, OoC und Shounen-Ai (ab Kapitel 8... ^^° ?)

Disclaimer: Keiner der JRocker gehört mir und ich verdiene auch kein Geld hiermit. Lediglich einige Personen sind meiner Fantasie entsprungen, wie zum Beispiel Rukis Eltern und sein Bruder. Ebenso wie mögliche andere Verwandte, Lehrer etc. ...
 

Viel Spaß beim Lesen!

Maya
 


 


 

Kapitel 8 – [Reita] Party
 

Wummernde Musik war das erste, was Ruki wahrnahm, als sie sich dem Checkpoint näherten. Momentan kam ihm noch alles sehr unwirklich vor. So als würden sie gar nicht zu einer angesagten Party gehen, sondern einfach nur draußen ein wenig spazieren.
 

Erst, als sie nur noch wenige Meter vom Eingang entfernt waren und zwei Jungen auf sie zugeschritten kamen, sickerte die Erkenntnis zu ihm durch. Er würde gleich auf einer Party sein, wo wahrscheinlich fast alles älter waren als er und Kanon, tranken, rauchten und wahrscheinlich miteinander tanzten, als würden sie sich jeden Moment die Kleider vom Leib reißen wollen.
 

Ruki konnte nicht einmal tanzen. Vielleicht hätte er da eher dran denken sollen? Ein Gefühl wie Panik kroch ihm mit einem Schlag in die Glieder und würden seine Beine nicht wie von alleine einfach immer weiter geradeaus gehen, hätte er augenblicklich auf dem Absatz Kehrt gemacht. Was sollte er da bloß?
 

„Aoi!“, rief da aber auch schon ein sehr großer Junge mit bunten Haaren und Piercings im Gesicht, der mit ausgebreiteten Armen auf die drei zuschritt. Jetzt war jede Flucht unmöglich geworden. Der lange Lulatsch fiel Kanons Bruder theatralisch um den Hals und begrüßte ihn mit einem stürmischen Kuss. Ok. Jetzt war Ruki platt. Die beiden großen Jungen standen hier mitten in der Öffentlichkeit, hatten Publikum und steckten sich gegenseitig die Zunge in den Hals. War das normal?
 

Er sah rüber zu Kanon, der zum wiederholten Male rot geworden war. Aber er schien nicht überrascht, also war dies wohl schon öfter als einmal vorgefallen.
 

Der große Junge trennte sich von >Aoi< mit einem breiten Grinsen und wandte sich an den jüngeren Shiroyama-Bruder. „Kanon! Gott, siehst du heiß aus!“ Und auch der Kleine wurde überschwänglich umarmt, allerdings nicht niedergeknutscht. „Hallo, Miyavi“, nuschelte Rukis Klassenkamerad nur und wurde noch eine Portion röter. „Hach – jetzt bist du also auch endlich in dem Alter, wo du anfängst auf Partys zu gehen und dich hemmungslos zu besaufen!“, begann dieser Miyavi zu schwärmen und wischte sich eine imaginäre Träne aus den Augenwinkeln, „Und wer ist dein Begleiter?“
 

„Ruki“, stellte er sich selbst vor und ersparte Kanon somit seine Antwort. Er war der Ansicht, dass er alt genug war, um sich selber mit jemandem bekannt zu machen und nickte dem Großen höflich zu. „Ich wusste gar nicht, dass du einen solch hübschen Freund hast! Wie lang verheimlichst du mir das denn schon?“
 

Aoi lachte, Kanons Kopf wurde langsam so rot, dass Ruki Angst bekam, er würde platzen und Miyavi grinste immer noch vor sich hin. „Die zwei sind nicht zusammen, Miya!“, brachte Aoi schließlich eine Antwort zustande und klopfte seinem kleinen Bruder beistehend auf die Schulter, „Er ist neu hier und in Shinyas Klasse.“ Miyavi sah kurz enttäuscht aus, lächelte aber sofort wieder, als er sich an Ruki wandte. „Schade, ihr wärt so ein hübsches Paar! Aber freut mich, dich kennen zu lernen, Ruki!“
 

„Mich auch“, meldete sich da plötzlich der zweite Junge zu Wort, dem Ruki bis gerade eben noch keinerlei Beachtung geschenkt hatte. Er hatte schwarze Haare, die am Hinterkopf abstanden und vorne ordentlich herunterhangen. Das breite Lächeln war geziert von leicht schiefen Zähnen und auch er war sehr groß und hatte ellenlange Beine, die in engen Jeans steckten. Ein auffallendes Jackett und ein buntes T-Shirt darunter rundeten sein Outfit ab.
 

„Ruki-chan? Das ist Toshiya. Oder auch Toto. Aber nur ich darf ihn so nennen, klar?“ Ruki nickte und notierte es sich in einem der hintersten Winkel seines Gehirns, als er und Kanon von den drei Älteren schließlich in die Bar bugsiert wurden.
 

Im ersten Moment dachte Ruki, er würde auf der Stelle taub werden. Die Musik im Innern war immens laut und wenn man es gewöhnt war, auf Zimmerlautstärke zu hören, um die Eltern nicht zu provozieren, war das dann doch schon ein kleiner Schreck für die empfindlichen Ohren. Nachdem er diesen überwunden hatte, sah er sich neugierig um, während er von seinen größeren Begleitern weiter nach hinten geführt wurde. In einer kleinen Nische, links von ihnen, entdeckte Ruki die Bar, an der einige Besucher saßen und standen, um sich vom Tanzen eine Pause zu gönnen. Denn auf eigentlich jedem freien Fleck, der keine Sitzecke war, befanden sich die im Rhythmus bewegenden und zuckenden Leiber der anderen Gäste, die im flackernden und bunten Licht dem Betrachter eine beinahe surreale Erscheinung boten.
 

Ruki war eingeschüchtert und zugleich fasziniert von diesem Anblick. Die tanzende Menge wirkte wie eine einzige wabernde Masse, wie ein einziges atmendes Wesen. So etwas hatte er bisher noch nie gesehen. Er drehte einige Male orientierungslos seinen Kopf, um Kanon ausfindig zu machen und entdeckte ihn schließlich nur wenige Schritte hinter sich. Toshiya hatte einen Arm um den Jüngeren gelegt und grinste breit, während Kanon ebenfalls vom Anblick der Menge wie hypnotisiert schien.
 

Der Kleinste der Truppe wandte seinen Kopf wieder nach vorne und folgte Aoi und Miyavi weiter nach hinten zu einer bequemen Sitzecke, die schon zum Teil von einigen anderen Jugendlichen belagert wurde.
 

Ruki fühlte sich leicht unwohl, als er sich mit seinen vier Begleitern ebenfalls dort niederließ. Rechts von ihm saß Toshiya, der noch immer den Arm um Kanon gelegt hatte und links von ihm hatte sich Miyavi niedergelassen, der Aoi besitzergreifend auf seinen Schoß zog. Er fühlte sich furchtbar fehl am Platz.
 

Er wusste, dass er mit seinem Gefühl nicht alleine dastand, als Kanon ihm, über Toshiya hinweg, einen eingeschüchterten und leicht verzweifelten Blick zuwarf.
 

Ruki ließ seinen Blick, hoffentlich möglichst unauffällig, über die anderen Jungen schweifen, die sich ebenfalls in dieser Ecke einen Platz ergattert hatten. Zwei Gesichter kamen ihm entfernt aus der Schule bekannt vor und einen dritten erkannte er zu seinem Schrecken sofort wieder: Jui! Als dieser ihn auch entdeckte, lächelte er allerdings nur kurz und hob grüßend die linke Hand, in der er eine Flasche mit blauer Flüssigkeit hielt. Die drei anderen Jungen waren ihm vollkommen unbekannt und sie beachteten ihn auch nicht weiter, weswegen sich Ruki auch nicht weiter um sie kümmerte.
 

Nachdem Aoi, Miyavi und Toshiya die anderen gegrüßte hatten, die sie anscheinend kannten, drehte sich der mittlere von ihnen um und fragte Kanon und Ruki, was sie denn trinken wollten. Beide sahen sich kurz hilflos an, ehe der Ältere auflachte und beide mit sich zur Bar zog.
 

Es war nicht leicht, sich durch die aufgeheizte Menschenmenge zu der Nische durchzuschlängeln, aber man stellte schnell fest, dass Toshiya darin Übung zu haben schien. Recht sicher schaffte er es, sich hindurchzukämpfen und einen Platz an der Theke zu ergattern. Er winkte sie zu sich heran und Kanon schaffte es schließlich vor Ruki, sich neben den Älteren zu stellen und die Getränke zu inspizieren. Da rempelte plötzlich jemand den Kleinsten an und er wurde weiter in die Menge hinein gedrängt, bis er sich auf einmal mittendrin befand.
 

Als er sich leicht drehte, um einen Ausweg aus der Masse zu finden, stieß ihm jemand den Ellbogen in die Seite und Ruki taumelte. Ehe er jedoch zur Seite wegkippen konnte, hielt ihn eine Hand am Oberarm fest und zog ihn zu sich heran.
 

Ruki sah auf und schluckte. Es war der Rotschopf aus dem Supermarkt! Als der erste Schreck jedoch überwunden war, sah er, dass der Größere freundlich lächelte und keineswegs aggressiv schien. Er brüllte ihm irgendwas entgegen, doch Ruki konnte die Worte nicht verstehen, weswegen er das Gesicht fragend verzog und seinerseits ein >Was?< zurückschrie. Der Junge mit den roten Haaren beugte sich weiter zu ihm runter, bis seine weichen Lippen Rukis Ohr streiften.
 

„Heute ganz allein unterwegs?“ Obwohl er scheinbar schrie, kam seine Stimme noch immer nur gedämpft bei Ruki an, aber immerhin hatte er ihn diesmal verstanden. Als der Ältere sich wieder etwas aufrichtete, schüttelte er verneinend den Kopf zur Antwort und winkte ihn mit der Hand wieder näher heran. Ihre Wangen berührten sich und Ruki bog leicht den Kopf, um das Ohr des Anderen ausfindig zu machen. „Ich bin mit Aoi und Kanon hier!“ Als sie sich wieder voneinander trennten, grinste der Große erst und lachte dann. Ruki verstand diese Aktion nicht, doch der Rotschopf zog ihn mit sich von der Tanzfläche runter in eine Ecke, in der es etwas ruhiger war.
 

„Warum hast du gelacht?“, fragte Ruki auch gleich und war erstaunt, als seine Stimme hier viel lauter klang, als gerade eben noch in der tanzenden Masse von Jugendlichen. Hier konnte er auch endlich einen besseren Blick an seinem Gegenüber auf- und abschweifen lassen und siedend heiß fiel ihm nun auch wieder der Name des Anderen ein. Der zweite Junge im Supermarkt hatte ihn Dai genannt, genau. Dai zuckte mit den Schultern, ehe er schließlich doch antwortete. „Ich finds nur amüsant, dass Aoi heute hergekommen ist“, erklärte er, „Aber ich habe auch damit gerechnet, immerhin hat er –“
 

„Dai!“ Beide Jungen drehten sich, leicht erschrocken, zu der Stimme um und Rukis Augen erblickten einen Jungen, der ihm erst recht den Schreck in die Glieder fahren ließ.
 

Die Körpergröße war es nicht. Definitiv nicht, denn er war vielleicht so groß wie Ruki selber – aber trotz seiner geringen Größe, wirkte er sehr autoritär. Nicht unbedingt furchteinflößend, aber er bezweifelte keine Sekunde lang, dass sein Gegenüber wusste, wie dieser sich Respekt zu verschaffen hatte. Seine Haare waren schwarz mit einem Blaustich und standen in kunstvoller Weise von seinem Kopf ab, die Augen waren dunkel geschminkt und er hatte mehrere Piercings im Gesicht. Ein schwarzes Lederband mit Stacheln zierte seinen Hals. Generell war seine Kleidung einfach nur... einmalig. Eine rot-blau-karierte Jacke mit Buttons drauf, ein schwarzes Hemd darunter und, was Ruki etwas stutzen ließ, einen blauen Jeansrock. Dieser war mit zwei dicken Gürteln geziert und am unteren Ende modisch ausgefranst. Darunter trug er eine seltsam gemusterte Leggins in Rot und Schwarz und dazu rote Boots mit dicken Sohlen und gelben Schnürsenkeln. Ruki fand, dass er der stylishe Höhepunkt des Tages – nein, der Woche! – war.
 

Genau wie Dai, den er auch erst jetzt richtig mustern konnte. Herrje, zwischen diesen beiden Jungen, kam er sich so richtig langweilig und klein vor. Dabei wich seine Kleidung auf jeden Fall von seiner sonstigen ab. Aber im Gegensatz zu diesen beiden sah er ja schon fast wieder spießig aus. Das war irgendwie... deprimierend.
 

Der Junge mit dem eigenwilligen Kleidungsstil trat näher auf sie zu und musterte Ruki kurz von oben bis unten, ehe er sich an Dai wandte. „Dein Cousin sucht dich“, rief er gegen die wummernde Musik an, „Du wolltest doch nur schnell Getränke holen!?“
 

Dai lachte nur entschuldigend und kratzte sich verlegen an der Nase. „Wollte ich ja auch!“, rechtfertige er sich, „Aber dann bin ich über den Kleinen hier gestolpert und war irgendwie abgelenkt.“ Wieder warf der Schwarzhaarige Ruki einen abschätzenden Blick zu und fragte dann: „Wie heißt du?“ „Ruki.“ Sein Gegenüber nickte verstehend. „Ach du bist das.“ Er ging nicht näher drauf ein, als er sich abwandte und Dai mit sich in Richtung Bar zog. Bevor sie außer Sichtweite verschwanden, gab ihm der Große zu verstehen, dass er ihnen folgen sollte.
 

Nur zögerlich setzte Ruki sich wieder in Bewegung und stürzte sich erneut in die tanzende Menge, zwischen der er haltlos hin- und hergeschubst wurde. Einzig die Neugier ließ ihn sich weiter durch das Gedränge kämpfen, bis er schließlich die Theke erreichte und erleichtert nach Luft schnappte. Der Sauerstoff schien ihm gerade eben doch etwas knapp geworden zu sein und wiederholt fragte er sich, was er hier eigentlich zu suchen hatte.
 

Toshiya und Kanon entdeckte er nirgends. Wahrscheinlich waren sie schon längst wieder bei Miyavi und Aoi in ihrer Sitzecke und fragten sich nicht einmal, wo er abgeblieben war.
 

„Hey, Ruka!“, war es wieder Dai, der gegen die Musik anbrüllte und damit dieses Mal den Barkeeper meinte, „Das Übliche für mich und Kyo, ne? Und für das Geburtstagskind eines deiner Spezis – aber wehe er wird pink!“ Der blonde Barkeeper mit dem schwarzen Hut auf dem Kopf und dem offenen Jackett nickte nur und begann mit dem Mischen der Getränke. Interessiert sah Ruki ihm dabei zu. Während er seine Unterarme auf die Theke stützte und den geschickten und flinken Händen des Älteren bei ihrer Arbeit zusah, lauschte er mit einem Ohr weiterhin dem Gespräch seiner beiden Spontanbegleiter.
 

„Aoi ist übrigens auch hier, Kyo“, meinte der Rothaarige da zu seinem kleinen Freund, der skeptisch eine Augebraue in die Höhe zog. „Er will doch wohl nicht zu Reita?“ Dai zuckte mit den Achseln. Er schien noch immer über die Tatsache amüsiert zu sein, dass sich Kanons älterer Bruder heute hier befinden sollte. „Kann sein, wieso nicht? Gratulieren?“ Kyo verzog das Gesicht. „Ich weiß nicht, wie du das so komisch finden kannst“, grummelte er und schien mit einem Mal sehr verstimmt zu sein. Rukis Gefühl sagte ihm, dass Aoi bei diesem Kyo nicht gerade willkommen war. Dai lachte. „Weißt du, nicht alle Menschen sind so wie du, Kyo! Wenn Aoi noch immer Wert auf ihre Freundschaft legt, dann lass ihn doch. Reita scheint es nicht zu stören und das sollte ja wohl die Hauptsache sein, oder?“ Er zwinkerte und Kyo wandte sich knurrend ab, während Dai seinen Blick über die Tanzenden schweifen ließ.
 

„Auch einen?“, riss Ruki da plötzlich die Stimme des Barkeepers aus seiner Lauschphase und er zuckte kurz erschrocken zusammen, ehe er seinen Blick von den Händen, zu dessen Gesicht abwandte. „Ich fragte: Auch einen?“, wiederholte der Blonde seine Frage und hob den gerade gemischten Drink in sein Blickfeld.
 

Ruki wusste nicht, was er antworten sollte. Er hatte bisher noch nie Alkohol getrunken und konnte dementsprechend nicht sagen, wie er darauf reagierte. Wer konnte schon sagen, was er für Auswirkungen auf ihn haben würde?
 

Ruka stellte derweil Dais und Kyos fertige Getränke auf den Tresen und wartete dann mit forschendem Blick auf Rukis Antwort. Dai schnappte sich seine beiden Gläser und grinste dann breit. „Gib ihm einen Blauen, Ruka“, meinte er und wandte sich dann etwas leiser an seinen Nebenmann, „Der ist nicht so stark, Kleiner.“ Er zwinkerte erneut, aber trotzdem war Ruki sich sicher, dass er ihn nicht anlog und nickte nur etwas überrumpelt. Ruka zuckte mit den Achseln und reichte dem Jüngsten ein Glas mit einer schimmernd blauen Flüssigkeit. Sah ein bisschen so aus wie das Getränk, welches Jui vorhin in der Hand hatte. Er roch daran und eine angenehme Süße strömte ihm entgegen. Konnte ja nicht so schlimm sein, oder?
 

Noch ehe er etwas anderes tun oder sagen konnte, legte Dai auch schon kumpelhaft einen Arm um ihn und zog ihn mit sich hinter Kyo her. Ruki wollte protestieren, doch kein Wort verließ seine Lippen. „Zu den anderen kannst du auch gleich noch zurück“, meinte Dai da, „Aber zuerst wird gratuliert!“
 

Ein mulmiges Gefühl überkam den Kleinen, als er den beiden Älteren durch die Menge zu einer Sitzecke folgte, die sich scheinbar genau auf der gegenüberliegenden Seite von der befand, in der seine eigentlich Begleiter saßen.
 

Er überlegte, einfach umzudrehen. Doch seine Neugier siegte dann doch über die leicht aufgekommene Angst. Er würde nur einen kleinen Blick auf das Geburtstagskind werfen, gratulieren und dann wieder abhauen. Aber so unhöflich sein und sich sofort vom Acker machen, das war dann doch nicht sein Fall. Und so genehmigte er sich einen Schluck von seinem unbekannten Getränk, in der Hoffnung sich dann ein wenig zu beruhigen. Es schmeckte genauso süß wie es roch und bahnte sich angenehm kühl einen Weg seine Kehle hinunter.
 

Als Dai und Kyo schließlich stehen blieben und er seinen Blick über die anderen Jugendlichen schweifen ließ, die sich hier niedergelassen hatte, erkannte er zuerst diesen Kaoru wieder. Heute sah er weit weniger punkig aus, als noch am Donnerstag. Seine violetten Haare hingen glatt herunter, die Augen waren weniger geschminkt und seine Kleidung bestand aus einem weißen Jackett und einer engen schwarzen Lederhose. Er lächelte Ruki zu und grüßte ihn mit einer knappen Handgeste. Der Kleine nickte zurück und er merkte, wie sein Griff um das Glas etwas fester wurde. Nervosität machte sich breit – bei diesen Leuten mehr als bei denen, die bei Miyavi, Toshiya und Aoi saßen.
 

Aufmerksam beobachtete Ruki Dai dabei, wie dieser sich an einigen Jugendlichen vorbeischlängelte, ehe er vor einem Jungen stehen blieb, diesem etwas zubrüllte und dann das Glas überreichte, dessen leuchtend rote Flüssigkeit dabei leicht hin- und herschwappte.
 

Der Junge, der das Glas entgegennahm, sah sehr hübsch aus, wie Ruki feststellte. Im Gesicht trug er quer über die Nase ein Stück Stoff, woran er erkannte, dass er ihn schon einmal gesehen hatte. Es war einer der Jungen, die neben dem Schulgebäude gestanden und geraucht hatten. Allerdings trug er die Haare heute nicht wie einen Kamm aufgestellt, sondern glatt, sodass die Sicht auf das linke Auge durch einen blonden Vorhang versperrt wurde. Außer dem bisschen Kajal war er ungeschminkt, was unter diesen Leute schon eine Seltenheit war. Seine Klamotten setzten sich aus einem schwarzen und etwas engeren Oberteil mit langen Ärmeln und Kapuze zusammen auf dem in weißen Lettern >ROCK!< draufstand. Darüber eine weiße Lederweste, die leicht ausgefranst und mit Buttons geziert war. Seine hellblaue Jeans war ebenfalls etwas enger und hier und da eingerissen. Die beiden Gürtel mit den Ketten dran und die ausgelatschten weißen Turnschuhe komplettierten seinen schlichten aber attraktiven Look.
 

Ja, das musste das Geburtstagskind sein. Reita, wenn er sich richtig erinnerte. Der Blonde verzog die vollen Lippen zu einem Lächeln und seine Hasenzähnchen kamen zum Vorschein, was ihn fast schon süß aussehen ließ. Auf Dais Worte hin, drehte er sich zu Ruki herum und stand schließlich auf, um zu ihm rüber zu kommen. Ruki wusste nicht genau wieso, aber ihm wurden plötzlich die Knie weich.
 

„Hi!“, rief ihm der Blonde entgegen, „Du bist neu in der Stadt?“ Ruki nickte und rief ihm ein einfaches >Ja!< zu, weil ihm nichts Intelligenteres einfiel, um ein Gespräch zu beginnen. Aber das musste er wohl auch gar nicht, da Reita erneut das Wort ergriff. „Es ist schon lange keiner mehr neu hierher gezogen – das ist cool! Hast Bock dir von uns die Stadt zeigen zu lassen?“ Ruki kam sich irgendwie gerade vor, als wäre er von einem Film ohne Übergang direkt in den nächsten gerutscht. Was ging hier bloß ab? Er zuckte unkoordiniert mit den Achseln und nickte schließlich, was sein Gegenüber wieder zum lächeln brachte. Ruki konnte nicht anders, bei diesem Lächeln wurde er schwach.
 

„Lust zu tanzen?“ Ein Vorschlaghammer wäre nicht effektiver gewesen. Hatte Reita ihn gerade wirklich zum Tanzen aufgefordert? Hatte er nicht vorhin noch mit Grauen daran gedacht, dass er das gar nicht konnte? Umso entsetzter war er, als er ohne nachzudenken einfach wieder zur Bestätigung nickte. Ein Albtraum.
 

Reita schnappte ihm sein Getränk weg und stellte es zusammen mit seinem auf den Tisch. Dann nahm er ihn beim Handgelenk und zog ihn mit sich auf die Tanzfläche. „I-ich kann aber nicht tanzen!“, rief Ruki noch, um sich vor einer spontanen Blamage zu bewahren, doch Reita lachte einfach nur auf. Seltsam wie laut es ihm erschien, obwohl sie nun mitten auf der Tanzfläche waren und die Musik eigentlich jeden Laut verschluckte. „Ich auch nicht!“, schrie der Blonde zurück und nahm ihn bei der Hand, als er sich zu bewegen begann.
 

Dafür dass dieser angeblich nicht tanzen konnte, tat er es ziemlich gut. Obwohl es hier stickig und eng war, bewegte sich der schmale Körper des anderen genau im Takt, wand und bog sich zur Melodie und drehte sich ein paar Mal um die eigene Achse. Ruki tat es ihm gleich und er wunderte sich, dass es auch bei ihm ganz gut zu klappen schien. Von Reitas Bewegungen angestachelt, wurde er immer sicherer und schon bald war er in einer solch heiteren Stimmung, dass er leicht übermutig begann den anderen anzutanzen. Diesen schien es nicht zu stören, oder er war selbst schon so im Tanzrausch, dass er es nicht wirklich mitbekam.
 

Mutig ließ Ruki seine Hände zu der Hüfte seines Tanzpartners gleiten und hielt sie locker fest, während er ihm mittlerweile so nah war, dass ihre Körper sich bei jeder weiteren Regung berührten. Reita lächelte ihn an und ließ sich weiter von der Musik leiten, als er ihm etwas entgegenkam. Ein Gefühl von Euphorie, Nervosität und Leichtsinn mischte sich in Rukis Innern zu einem eigenen Cocktail zusammen und ließ ihn leicht schwindeln.
 

Sein Kopf fühlte sich plötzlich ganz leer an und er verschwendete keinen weiteren Gedanken daran, dass er bis gerade eben noch am liebsten abgehauen wäre. Aoi, Miyavi, Toshiya und Kanon waren vergessen und nur noch das blonde Geburtstagskind war wichtig, welches gerade die Arme um seinen Hals legte und wieder so berauschend lächelte.
 

Als er ihm erneut etwas entgegenrief, was er nicht verstehen konnte, bemerkte Ruki erst die leichte Fahne, die von dem Jungen ausging. Sie war nicht sonderlich stark, aber zeigte deutlich, dass sein Gegenüber schon vor dem Roten etwas zu trinken gehabt hatte. Vielleicht beschwerte er sich deswegen nicht, als seine Hände von seinen Hüften aus leicht nach hinten wanderten und besitzergreifend die Arme um seine Taille schlang. Es war ein unglaubliches Gefühl, jede Bewegung des tanzenden Körpers an seinem zu spüren und die aufkommende Hitze benebelte ihn zusätzlich.
 

Er wusste nicht, wie lange sie schon so eng aneinander geschlungen tanzten, als er überrascht die Luft einzog. Reitas Lippen hatten ihren Weg zu seinem Hals gefunden und waren kaum merklich darüber gestreift, während er weiterhin seine Hüfte im Rhythmus der Musik kreisen ließ. Aber für Ruki war diese kleine Berührung wie ein Blitz gewesen.
 

Etwas sagte ihm, sich auf der Stelle von ihm zu trennen! Aber auf der anderen Seite war es einfach ein zu berauschendes Gefühl, als der andere seine Geste wiederholte und ganz leicht begann an seiner Haut zu saugen. Rukis Griff an Reitas Hüfte wurde fester, was die Bewegungen des anderen jedoch nicht stoppte. Das Band über dessen Nase kitzelte ihn leicht und gepaart mit dem warmen Atem, der über ihn hinwegstrich und den weichen Lippen, die sich sanft immer weiter hocharbeiteten, war es zu verlockend, als sich jetzt von ihm loszureißen.
 

Ohne Vorwarnung griff er in Reitas Nacken und zog ihn zu sich auf gleiche Höhe. Der erschrockene Laut, den der Junge daraufhin von sich gab, wurde von Ruki verschluckt, als er die leicht geöffneten Lippen mit den seinen verschloss.
 

Nie hätte er gedacht, dass es ein so überwältigendes Gefühl sein würde einen anderen Jungen zu küssen. Doch er tat es gerade und es war unbeschreiblich. Reitas Lippen waren genauso weich, wie sie aussahen und wie im Rausch ließ er seine Zunge leicht über sie fahren und hoffte auf Einlass. Scheinbar war Reita wirklich schon etwas angetrunken, denn es dauerte höchstens eine Sekunde, ehe er die Lippen einen Spalt breit öffnete und Ruki mit seiner Zunge zwischen sie gleiten konnte.
 

Ihm entfuhr ein wohliges Seufzen, als er die von Reita ausmachen konnte und diese nun leicht zu streifen begann. Der Blonde keuchte überrascht auf, kam ihm aber entgegen und intensivierte ihren Kuss. Ruki wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand, als Reita auch während des Kusses nicht zu tanzen aufhörte und ihre Körper sich immer weiter aufheizten. Angeregt durch die immer noch leicht kreisende Hüfte und den weichen Lippen auf seinen, begann Ruki die Zunge des Blonden zu streicheln und auffordernd anzustupsen. Warmer Atem blies ihm entgegen, als Reita ein zufriedenes Schnaufen von sich gab und mit Ruki zu spielen anfing. Ihre Zungen umkreisten sich, rieben aneinander und fochten einen kleinen Kampf um die Dominanz aus, den Ruki freiwillig nachgab. Er spürte, wie Reita ihm folgte und nun ebenfalls den Mund des anderen erkundete. Noch leicht schüchtern ließ er seine Zunge immer tiefer in das fremde Gebiet eintauchen und umschmeichelte sanft seinen Spielgefährten, der ihn gewähren ließ. Erst als den beiden der Sauerstoff knapp wurde, zogen sie sich zurück, drückten noch ein letztes Mal die Lippen zu einem beinahe scheuen Kuss aufeinander und trennten sich, um zu Atem zu kommen.
 

Ruki schlug die Augen auf und blickte geradewegs in Reitas, der mit bebendem Brustkorb nach Luft schnappte. Er wusste selbst, dass es weitaus hübschere Menschen gab, aber in diesem Moment war Reita das Schönste, was er je gesehen hatte. Seine Augen glänzten und wurden nur halb durch die Lider verdeckt und seine Lippen waren vom Küssen leicht gerötet und angeschwollen. Seine Hüfte bewegte sich jetzt nur noch ganz leicht im Takt und als hätte jemand die Stummtaste eines Fernsehers während ihres Kusses gedrückt, brach nun die laute Musik wie eine Welle über ihn herein.
 

Beide waren noch in den Nachwirkungen des Kusses gefangen und behielten den Augenkontakt bei, als sie sich wieder dem Rhythmus des momentan laufenden Liedes anpassten. Reita war es schließlich, der den Blick senkte, nur um ihn anschließend wieder schüchtern lächelnd anzuheben. Er beugte sich zu ihm rüber, damit Ruki ihn besser verstehen konnte. „Lass uns was trinken!“, schrie er gegen die Musik an und nahm ihn dann am Handgelenk, damit sie sich auf den Weg durch die Menge nicht verloren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  saint-lilium
2012-03-17T18:50:39+00:00 17.03.2012 19:50
Ich schreib jetzt auch mein ERSTES Kommi.Also zum Pitel.Ruki ist ja total Selbstsicher immerhin küsst er Reita.Ich würd mich sowas nicht trauen,aber hier gehts ja nicht um mich.Kanon ist auch total süß beschrieben,der kleine schüchterne kanon XD
Von:  klene-Nachtelfe
2009-05-01T17:22:16+00:00 01.05.2009 19:22
aHHHHH wie PUTZIG!!!!!! *~*
Ruki geht ja richtig ran xD
Ein sehr schönes Kappi!!!!
Bin gespannt wie´s weiter geht!!!^^
LG
Von:  Angel_of_Thursday
2008-05-29T17:42:05+00:00 29.05.2008 19:42
..Sooou, dann schreib ich jetzt auch mal den Kommi...x3
Alsooouhoooou... Ich find sie super!!!^-^ ..Nein.. GEILOMATICO!!!x)
+lach+
..Aba der Kuss mit Reita war jetzt echt total überraschend...<_<;
..Ich glaub Ruki verträgt echt gar nix, wenn er nach einem Schluck schon sou rangeht...+rofl+
Und das mit Kanon und dem großen Bruder Aoi... Ich vertret ja die Meinung, das sie heimlich wirklich Geschwister sind!!!+heftig nick+ X,DDD
Freu mich aufs nächste Kapi!!<333
Weiter sou!!!^-^/)
Von:  Chimidoro
2008-05-28T12:29:21+00:00 28.05.2008 14:29
Omg *___*
Ich janns kaum noch abwarten, bis es weiter geht XD
Ist ja richtig spannend *///* <3
Ich freu mich schon aufs naechste Kapi ^///^
Von: abgemeldet
2008-05-21T22:20:21+00:00 22.05.2008 00:20
Mein lieblingspaaring <33, auch wenn es dann doch überraschender kam als gedacht XDD
Ich dacht auch, da würd irgendwas schief gehen lol
freu mich schon aufs nächste kapitel <3


Von: abgemeldet
2008-05-21T15:30:21+00:00 21.05.2008 17:30
Krass, Ruki mal ganz anders! Find ich total super!
Der Kuss war echt total schön beschrieben, auch wenn ich mich gewundert hab, dass Kyo nicht gleich ankam. Hast ja geschrieben, dass er Reitas Bodyguard ist. Aber so ist es schöner! <3
Ruki sollte öfter Alkohol trinken, wenn er so darauf reagiert. <3
Ich freu mich schon total aufs nächste Kapi! ^^
LG Mikki
Von: abgemeldet
2008-05-21T14:47:20+00:00 21.05.2008 16:47
wah~ wie~ süß~
ich dachte das das ganze in die hose geht,
aber das war ja genau das gegenteil xD~
und ruki war wie ausgewechselt o.o
hat mir sehr gut gefallen,
bitte schnell weiter^^
Von:  Pheo
2008-05-21T13:20:43+00:00 21.05.2008 15:20
Reita ist ja mal unglaublich süß geschrieben worden xD~
Aber eigentlich bin ihc agr nciht so für Reita, dennoch hat es mir gut gefallen ^__^
haha, das muss lustig aussehen xD Toshiya, Miyavi, Aoi und Kanon zusammen auf einer Couch xD~ Sie haben ja doch alle irgendwas gemeinsam xD~
Freue mich afus nächste Kapi~
Von:  Feendrache
2008-05-21T11:34:03+00:00 21.05.2008 13:34
Ich weiss auch nich, aber irgendwie kann man sich Rei als Dais Cousin richtig gut vorstellen ^^
Kyo hätte ich auch gern als Bodyguard lol
Und das Pitel war auch toll, war aber überrascht das Aoi von Miyavi SO begrüßt wurde, und die Szene zwischen Rei und Ruki auf der Tanzfläche hat mich echt umgehaun.. nja hoffe man liest bald das nächste Kapitel.
Hau die Hühner
LG
Feendrache
Von:  Chopperina
2008-05-21T11:23:55+00:00 21.05.2008 13:23
Wie süß ^^
Ich liebe dieses Pairing xD
Aber die beiden gehen ja echt ran man, man ,man XD

Ich bin echt total gespannt, wies weitergeht. Das scheint ja noch eine sehr schöne Party für Ruki zu werden
LoL

Mach weiter so ^^


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