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Im Schatten deines Lichts

Aoi x Uruha
von

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Im Schatten deines Lichts

Okay, hier also der nächste Oneshot. Is n kleines Experiment, hab nen neuen Stil ausprobiert.....ich will das einfach mal so unkommeniert stehen lassen und von euch wissen, was ihr davon haltet ^^
 


 

Im Schatten deines Lichtes
 

Mein Dasein ist durchzogen von Schmerz.

Jeder Atemzug ist erfüllt von Pein. Unendlicher Pein, die nicht die Meinige ist.

Ich sehe sie reflektiert in deinen feinen Gesichtszügen, obwohl der Raum, in dem wir uns befinden, in Dunkelheit getaucht ist.

Seit Stunden sitze ich hier in deinem Schlafzimmer; das fahle Mondlicht, das durch die dünnen Vorhänge bricht, meine einzige Gesellschaft.

Du bist versunken in einem tiefen, unruhigen Schlaf, wo dich deine Erinnerungen quälen und dich deine Ängste kalt umschlingen.

Meine wachsamen Augen folgen jeder deiner Bewegungen, wie du dich mehr und mehr in deiner Bettdecke verfängst, wie du immer verzweifelter versuchst den gesichtslosen Kreaturen deiner Alpträume zu entfliehen.

Und auch wenn ich jede Sekunde deines nächtlichen Martyriums mit dir durchleide, steht kalter Schweiß der Begierde auf meiner Stirn.

Du besitzt eine Schönheit, die nicht von dieser Welt zu sein scheint. Die festen, runden Konturen deines Körpers, die sich deutlich in dem spärlichen Licht abzeichnen, deine wunderschönen, mandelförmigen Augen, deine leicht geöffneten, vollen Lippen, alles an dir zeugt von unbeschreiblicher Perfektion.
 

Versunken in deinem Anblick erinnere ich mich zurück an jenen Tag vor einem halben Jahr, als du mir das erste Mal begegnet bist. Es war die Zeit der Hanami und selbst die stolzen Kirschblüten verblassten verglichen mit dem Glanz, den du ausstrahltest. Ich konnte deine Aura spüren, sie hat mich berührt und verführt. Unbeweglich stand ich in der Masse der namenlosen Fremden, die in diesen Park gekommen waren, um die blühenden Kirschbäume zu bestaunen, und registrierte jede deiner noch so kleinen Gesten, jedes Lächeln, das dein Gesicht aufleuchten ließ. Begierig nahm ich jedes Detail in mich auf und plötzlich ergriff der überwältigende Drang, alles über dich wissen zu wollen, Besitz von mir.

Von diesem Moment an folgte ich dir auf Schritt und Tritt. Egal wo du warst, ich war in der Nähe, nichts entging mir. Mit der Zeit erfuhr ich deinen Namen, deine Adresse, ja sogar deine Hoffnungen und Ängste blieben nicht vor mir verborgen. Ich lernte dich zu lesen wie ein offenes Buch.

Die ganze Zeit über wurde mein Denken zerfressen von dem Verlangen nach dir. Nach nichts verzehrte es mich sehnlicher als dich zu berühren, deine samtige Haut unter meinen Fingerspitzen zu spüren, dich Mein zu machen, doch bisher wagte ich es noch nicht einmal deine Namen laut auszusprechen. Ich verharrte im Schatten deines Lichts und zog nicht die kleinste Aufmerksamkeit auf mich. Bis jetzt ahnst du nicht das Geringste von meiner Existenz und das soll auch so bleiben, denn ich weiß, dass ich unwürdig bin auch nur dieselbe Luft zu atmen wie du, der du solch ein Geschöpf von unaussprechlicher Erhabenheit und Makellosigkeit bist.

Und doch verschaffe ich mir jede Nacht gewaltsam Zutritt zu deiner letzten scheinbar so sicheren Zuflucht und beobachte dich in deinem Schlaf.
 

„Aoi …“

Dein atemloses Wimmern zerreißt die Stille des Zimmers und bringt mich wieder in die Realität zurück. Angewidert verziehe ich das Gesicht und das alt vertraute Gefühl von Eifersucht macht sich in mir breit, während ich zusehe, wie dir stumme Tränen der Trauer über die bleichen Wangen rinnen.

Aoi. Aoi. Aoi. Aoi! AOI!

Oh, wie ich diesen Namen verabscheue!

Dieser Mann hat es gewagt sich in deinem Leben breit zu machen, dich mit fleischlichen Gelüsten zu überschütten und mit falschen Versprechungen einzulullen. Und obwohl ich nicht nachvollziehen kann, dass du diesem hinterhältigen Bastard dein Vertrauen schenktest, entging mir nicht, wie du in seiner Gegenwart aufgeblüht bist. Deine Augen waren erfüllt von neuem Licht, dein Lächeln schien so viel glücklicher und aufrichtiger als all die Male zuvor und so blieb mir nichts anderes übrig als vor deiner Tür zu stehen und mitanzuhören, wie dieser Aoi dich jeden Abend um ein Stück mehr deiner Reinheit beraubte.

Dann jedoch holte auch euch beide das Schicksal ein. In eurer arroganten Verliebtheit hattet ihr angenommen, dass nichts und niemand euch etwas anhaben könnte, aber es hatte nur einen achtlosen, betrunkenen Menschen gebraucht, um eure Illusion von Glück dem Erdboden gleich zu machen.

Ich selbst war zum Zeitpunkt des Unfalls nicht bei dir und habe erst aus den Nachrichten davon erfahren.

Du hattest wohl einen Anruf vom Krankenhaus erhalten, wo ich dich dann auch antraf, wie du auf dem Boden zusammengebrochen warst und unter herzzerreißenden Schluchzern nicht wahrhaben wolltest, dass man dir deinen wertvollsten Besitz auf so grausame Weise gestohlen hatte.

Noch nicht einmal in dieser Stunde der Qual hast du etwas von deiner Grazie eingebüßt und ich konnte nur wortlos dabei stehen, ergriffen von der Fragilität dieses Momentes, in dem sich Anmut und Pein zu einem vergänglichen Tanz vereinten.
 

Das alles geschah vor einem Monat und auch jetzt noch bist du ein Gefangener des Horrors, der dich in deinen Erinnerungen erwartet.

Ich weiß genau, was du empfindest, denn deine Gefühle umgeben dich wie ein dicker Nebel und dringen zu mir vor.

Alles um dich ist dunkelste Nacht. Der Keim deiner Hoffnung ist abgestorben. Es gibt nichts mehr, das dich in der Welt der Lebenden hält.

Ich bin mir all dessen vollkommen bewusst, doch tue ich nichts dagegen.

Der Schmerz hat dich verwandelt und war notwendig, damit ich deine wahrhaftige Schönheit erkennen konnte.

Nichts befriedigt mich mehr als zu beobachten wie du dich zusammenkrümmst, deine Finger in den Bettlaken verkrampfst und salzige Tränenspuren auf deinen Gesichtszügen trocknen.

Langsam und geräuschlos erhebe ich mich von meinem Platz am Fenster und mache ein paar Schritte in den Raum hinein. Wahllos hebe ich eines der herumliegenden T-Shirts vom Boden auf.

Du hast seit Wochen nicht mehr aufgeräumt, in der ganzen Wohnung herrscht Unordnung, doch dir ist mittlerweile alles egal. Deshalb wirst du auch dieses unbedeutende Kleidungsstück nicht vermissen.

Ich vergrabe mein Gesicht in dem Stoff des Shirts und inhaliere tief deinen unverwechselbar lieblichen Duft.

Ein letztes Mal lasse ich meinen Blick über deinen regungslosen Körper schweifen, dann verlasse ich unauffällig das kleine Apartment.

Draußen dämmert es bereits.
 

Ich wusste, dass etwas passiert sein musste, als du nicht pünktlich bei deiner Arbeit erschienen bist.

Jetzt stehe ich in deiner Wohnung und sehe den Grund in seiner ganzen Morbidität vor mir.

Dein Körper liegt in einem unnatürlichen Winkel zusammengekauert in einer Ecke des Badezimmers.

Deine Hände hängen schlaff an den Seiten herunter und ruhen in zwei Blutlachen, die sich über die weißen Bodenfließen ausgebreitet haben.

Das Rot bildet einen scharfen Kontrast zu deiner bleichen Haut, die kalt im Licht der Neonröhre schimmert.

Leere schwimmt in deinem Blick, der starr auf einen Punkt im unendlichen Nichts des Todes gerichtet ist.

Die Szenerie wirkt wie erstarrt in Eis, distanziert und steril. Erschocken realisiere ich das Gefühl der Ruhe, das mich ausfüllt.

Ich empfinde keine Panik, keinen Schmerz, keine Trauer.

Nur Dankbarkeit.

Dankbarkeit, dass ich die Schönheit deines Wesens erfahren durfte und Freude, dass deine Seele endlich das Paradies erreicht hat.

Bis in alle Ewigkeit werde ich die Erinnerung an dich in meinem Herzen bewahren. Das verspreche ich dir.
 

Fast schon gelassen ziehe ich mein Handy aus der Manteltasche und rufe eine Ambulanz.

Bevor ich die Wohnung ein für alle Mal verlasse, beuge ich mich über deine reglose Gestalt, vorsichtig, um nicht in dein Blut zu treten oder andere Spuren zu hinterlassen, und hauche dir einen Kuss auf die kühle Stirn.

„Leb wohl, mein Uruha.“
 

おわり。



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Kanoe
2008-06-10T09:05:39+00:00 10.06.2008 11:05
schöne geschichte *lächelt*
Von: abgemeldet
2008-04-02T08:24:49+00:00 02.04.2008 10:24
wow ._.
die ff is so traurig, aba irgendwie so schön >__<°°
ich weiß nur, dass sie mich gerührt hat .,.
hast du gut geschrieben x3~
Von: abgemeldet
2008-03-18T17:02:50+00:00 18.03.2008 18:02
...mehr als WOW kann ich grad nciht sagen....
es passiert selten dass mir ne ff die sprache verschlägt...aber die hier ist einfach...wow....
Von: abgemeldet
2008-03-18T17:00:31+00:00 18.03.2008 18:00
...mehr als WOW kann ich grad nciht sagen....
es passiert selten dass mir ne ff die sprache verschlägt...aber die hier ist einfach...wow....
Von: abgemeldet
2007-07-30T21:57:28+00:00 30.07.2007 23:57
yiiiajajaiajiajiajaij
*weinz+
armes Aoi
*flenn*
dummes Ruki
*XD*
Von:  Melenas
2007-07-30T15:20:09+00:00 30.07.2007 17:20
Okay… jetzt bin ich gerade ein bisschen sprachlos, kann aber weniger sagen, warum. Vielleicht, weil mir div. Darkfis immer wieder … so richtig unter die Haut fahren. Klar, die erste Frage, die man sich hierbei stellt, ist „Um wer zur Hölle handelt es sich hierbei bitte?“ – Aber … das würden die Leserinnen erfahren, würde die Autorin das wollen, richtig? Gut, lässt man das offen. Ich … bin gerade ein wenig wütend mit der Person. Warum lässt sie Uruha einfach… alleine in der Scheisse stecken..? Traurig aber wahr. Zumal das ganze sehr stalkermässig ist. Fast schon unheimlich… und gerade bin ich deprimiert. Wegen dem Ende, versteht sich. Aber das ist Sinn der Sache, nehme ich einfach mal an. Jaa ich… ja, sprachlos. Respekt, ist gut geschrieben. Ich mag’s. Lg.


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