Verlust
Verlust
Er rannte.
Rannte und rannte.
Ein Netz aus braunen Ästen zischte an ihm vorbei, Ausläufer schlugen ihm ins Gesicht, hinterließen Kratzer, trafen ihn am Leib, hinterließen Blutergüsse, die er in diesen Momenten nicht spürte.
Sein Atem ging schnell, seine rechte Hand ruhte auf seiner linken Schulter, an der aus einer Wunde ohne Unterlass Blut lief.
Einige seiner Rippen waren gebrochen, drückten schmerzhaft auf seine Lunge.
Schweiß der seine Stirn hinunterlief brannte ihn seinen zusammengekniffenen Augen.
Er konnte kaum etwas erkennen, alles war verschwommen und unscharf.
Seine Verfolger waren noch immer hinter ihm, wenn diese auch mehr und mehr nachließen.
Er wusste ganz genau, dass wenn sie zu weit von ihrem Dorf entfernt waren, dass sie umkehren müssen würden. Und so konnte er sie abschütteln, er musste nur durchhalten.
Nur.
Wenn das mal so einfach wäre.
Die letzten 4 Stunden hatte er nonstop gekämpft, sein Chakra war so gut wie aufgebraucht und seine Glieder schmerzten mit jedem Schritt bzw. Sprung den er tätigte.
Die Spuren der Kämpfe waren deutlich an seinem Körper abzulesen, sein ganzer Kreislauf war geschwächt, seine Kondition ließ immer mehr nach.
Seine Lunge krampfte sich zusammen, als er einen weiteren Sprung tätigte, schmerzerfüllt musste er die Augen ganz schließen, verpasste den nächsten ast und fiel.
Er schloss bereits mit dem Leben ab, als er spürte, wie ihn etwas Weiches auffing.
Verwundert öffnete er die Augen, stellte fest, dass er etwas Entscheidendes vergessen hatte.
Seine Insekten.
Sie hatten ihn aufgefangen.
Müde und erschöpft ließ er sich von ihnen auf dem Boden absetzen, fiel dort kraftlos auf die Knie.
Einige Minuten verharrte er so, wartete, ob seine Feinde noch da waren.
Doch sie kamen nicht.
Gerade als er sich wieder aufrichten wollte, spürte er einen kleinen Tropfen auf seiner Stirn.
Jetzt fing es auch noch an zu regnen.
Zerknirscht musste der Shinobi feststellen, dass er sich einen Unterschlupf suchen musste, sonst würde er noch klatschnass werden.
Keine gute Sache, wenn er ohnehin schon verwundet und geschwächt war.
Mit letzter Kraft schleppte er sich weiter, irgendeinen Weg, bei dem er hoffte, dass er irgendwo ankommen würde, wo er unterkommen konnte.
Es war so furchtbar heiß.
Sein Körper schien zu glühen.
Schweiß drang aus allen Poren, ein heftiger, pochender Kopfschmerz ließ seine Gedanken unscharf werden.
Er wankte, konnte kaum aufrecht gehen, durch den Schwindel, der Schrott für Schritt schlimmer wurde.
Seine Sicht verschwamm fast gänzlich- nur noch wage Konturen sowie Hell und Dunkel konnte er wahrnehmen.
Es war zu heiß.
Es fühlte sich an, als wäre er in der Wüste, ohne Wasser, ohne Abkühlung.
Er war in einem Winteranzug eingehüllt, eine zentnerschwere Last trug er auf seinen Schultern, die ihn immer mehr und mehr zu Boden drückten.
Jeder Schritt bedeutete eine Qual.
Ein Brennen durchfuhr seinen Körper, ließ ihn schwanken.
Der Ninja kam an einer Klippe an.
Er hörte das Rauschen in seinen Ohren, ganz eindeutig von Wasser verursacht. Viel Wasser.
Der Regen prasselte unaufhörlich auf ihn.
Endlich hatte sein Weg durch diese Wüste ein Ende.
Er stand auf einem Steg, unter ihm schlugen sanfte Wellen gegen den Strand.
Der Geruch von Salz drang in seine Nase.
Er mochte das Meer.
Die Wassertropfen in den Wellen glitzerten alle einzeln in dem warmen Licht der untergehenden Sonne, reflektierten deren Wärme.
Schuppenkleider von Fischen schimmerten unter der glasklaren Wasseroberfläche.
Das ganze Meer schien erfüllt von diesen kleinen Wesen, die so fröhlich umher schwammen.
Er streifte sich die Last und den Anzug vom Leib, stellte sich an den Rand des Stegs.
Er spürte bereits das Wasser das kühlend um seinen Körper schlug.
Schmeckte das salzige Wasser, nachdem es in seinen Mund gelangt war.
Sah die Fische noch deutlicher, wie wenn er sie beim Tauchen beobachten würde.
Er atmete tief und genießerisch noch einmal die klare Seeluft ein, ehe er sprang.
Die Wellen empfingen ihn.
Er hatte nicht bemerkt, dass er Fieber hatte.
Hohes Fieber, durch das er Fieberträume unterlegen war.
Er merkte nicht, wie er in einen reißenden Fluss sprang, 40 Meter tief.
Als er hart aufkam, das peitschende Wasser spürte, verlor er das Bewusstsein.
Er hatte im Fiebertraum gehandelt.
Ohne es zu wissen.
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Shino wachte auf.
Das erste was er sah, war eine Holzdecke.
Er blinzelte ein paar Mal mit den Augen, ehe er sich aufsetzte.
Sogleich hörte er eine erleichterte Stimme.
„Ah, schön dass du endlich aufgewacht bist, Junge.“
Eine ältere Dame lächelte ihn freundlich an.
Shino sah sie ausdruckslos an.
„Wer sind Sie? Und wer bin ich?“
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Jetzt müsste auch das mit Shino geklärt sein *Lach*
Wenn ihr euch fragt, wie er sein Gedächtnis wiedererlangt hat...
Mir ist egal, was ihr euch dafür ausdenkt. Ich werde es euch nicht abnehmen, hier ist eben mal Eigenkreativität gefragt ;)
Hoffe es hat euch gefallen.
LG eure Silence