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Harry Potter und der Stab von Myrddin

Mystery/Action & HD Slash
von

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Schwören

Sooo, nach einer etwas längeren Wartezeit kommt hier Kapitel 4:D Es ist sogar diesmal tatsächlich länger geworden... Egal, ich will nicht groß rumschwafeln,
 

allerdings noch eine Anmerkung. Mir ist vor kurzem erst aufgefallen, dass ich Luna versehentlich in Harrys Jahrgang gesteckt habe (nämlich als sie sagt, Daphne Greengrass wäre im Verwandlungsunterricht in eine Katze verwandelt worden). Das stimmt natürlich nicht, aber ich werde es jetzt erstmal so stehen lassen, da es mit dem Plot nichts weiter zu tun hat.
 

Dann gibt’s noch zwei Worte am Ende des Kapitels :)
 

Also dann, viel Spaß und Kommentare sind natürlich gern gesehen, ich würde mich freuen :D
 

Kapitel vier - Schwören
 

Leicht benebelt trabte Harry den Gang zum Gryffindorgemeinschaftsraum entlang. Der Unterricht hatte vor ein paar Minuten geendet und Harry war wieder eingefallen, dass er sich mit Ron hatte treffen wollen.
 

Doch nun hatte er – ehrlichgesagt – absolut keine Lust mehr darauf, mit ihm auf dem Quidditchfeld Runden zu drehen, obwohl ihm das Fliegen doch sonst immer den Kopf frei machte und ihn von allen beunruhigenden Gedanken erlöste... Harry fühlte sich fürchterlich unwohl.
 

Er bereute, dass er Malfoy gesagt hatte, er würde ihm helfen. Schon jetzt.
 

Er fragte sich, was Malfoy wohl tun würde, wenn Harry ihm am Abend sagte, er hätte seine Meinung geändert. Würde er ihn zwingen? Könnte Malfoy ihn zwingen?
 

Harry war sich wirklich nicht sicher, welche Mittel und Wege ihm zur Verfügung standen. Aber hatte Snape nicht auch irgendwie die Finger im Spiel? Oder hatte er Malfoy einfach nur den Rücken gestärkt, indem er ihm die Erlaubnis schrieb?
 

Fragen stürzten auf ihn ein, auf die er nun eigentlich gar keine Antwort mehr haben wollte.
 

Er hatte sicher das Falsche getan. Vielleicht sollte er direkt zu Dumbledore gehen und ihm sagen, dass Malfoy Schüler dazu aufforderte, mit ihm die Regeln zu brechen... Und wer weiß, was die Sache noch alles beinhaltete.
 

Andererseits – warum war Malfoy so scharf darauf gewesen, ausgerechnet Harry zur Mithilfe zu überreden? Das war das Merkwürdigste an der ganzen Sache.
 

Was hatte Harry, was Malfoy nicht hatte? Was konnte Harry, was Malfoy nicht konnte?
 

Harry zermaterte sich den Schädel, doch ihm fiel nichts ein, mit dem er Malfoy wirklich hätte helfen können.
 

Als er in den üblichen Gang zum Portrait der Fetten Dame einbog, hörte er plötzlich schnelle Schritte hinter sich und kaum, dass er sich umgedreht hatte, bog Ron mit einem Gesicht so rot wie sein Haarschopf um die selbe Ecke.
 

“Harry!“, rief er und kam neben ihm zum Stehen.
 

“Ich hab dich schon von unten gesehen. Hast du was rausbekommen? McGonagall hat nichts gesagt, sie hat nur den Kopf geschüttelt und gemeint, sie hätte dich für vernünftiger gehalten.“
 

Harry nickte lahm. „Gut.“ Ron schulterte seine Tasche, die er im Rennen in der Hand gehalten hatte, und gemeinsam trotteten sie weiter.
 

“Also, was hat Malfoy gemacht?“, fragte Ron noch einmal. „Hat er geheimnisvolle Mordpläne geschmiedet oder so?“ Er grinste schelmisch.
 

Harry seufzte, unsicher, ob er Ron von Malfoys Abmachung erzählen sollte. Noch konnte ihm nichts passieren, noch konnte er tun und sagen, was er wollte... Auf der anderen Seite, was hatte er schon zu sagen? Was wusste er denn? Er wusste, dass Malfoy Bücher aus der Bibliothek klaute wie kleine Kinder Bonbons vom Süßigkeitenladen um die Ecke und dass Malfoy sich ungewöhnlich viel in der Verbotenen Abteilung aufhielt, aber mal abgesehen davon hatte er nichts herausbekommen.
 

Das würde erst am Abend geschehen, und dann wäre es zu spät...
 

Was, wenn er Ron überreden könnte, zu lauschen? Würde Malfoy ihn bemerken?
 

Würde Malfoy damit rechnen?
 

Hary seufzte innerlich. Er wäre nicht Malfoy, wenn er nicht mit allem rechnen würde.
 

Er zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht so genau.“ Er sah Ron nicht an und verpasste damit Rons misstrauischen Blick.
 

„Wie, du weißt nicht so genau? War er denn da? Hast du mit ihm geredet? Komm schon, Harry.“
 

Doch Harry wich nicht nur seinem Blick, sondern auch seinen Fragen mit einem nichtssagenden „Ich hab ihn gesehen.“ aus.
 

Ron war offenbar im Begriff, ihm eine entrüstete Standpauke zu halten, doch sie waren vor dem Portrait der Fetten Dame angelangt.
 

Ihre übliche Frage nach dem Passwort sparte sie sich, als sie Harry sah.
 

„Du schon wieder.“, stellte sie langgezogen fest.
 

„Ich schon wieder.“, wiederholte Harry gereizt. „Letifold. Könen wir jetzt rein?“
 

Doch die Fette Dame verzog lediglich verärgert das Gesicht. „Keine Manieren, die Jugend von heute! Reißt eine Dame nachts aus dem Schlaf – und das gleich zweimal! Und jetzt dieser Ton, das muss ich mir nicht bieten lassen, ich-“ „Wir wollen nur rein!“, fauchte Harry.
 

Ron schob Harry unsanft zur Seite. „Tut ihm Leid, wollte er sagen. Können wir jetzt rein?“, sagte er schnell und versuchte ein beschwichtigendes Lächeln.
 

Die Fette Dame schürzte die Lippen, schwang aber ohne ein weiteres Wort beleidigt zur Seite und ließ sie den Gemeinschaftsraum betreten.
 

„Man, Harry.“, stöhnte Ron. „Was hast du gemacht?“
 

„Ich hab sie geweckt, als ich gestern von der Bibliothek kam.“, antwortete Harry.
 

„Und warum zweimal?“, fragte Ron ungläubig. „Du weißt doch, wie sie ist.“
 

„Ja, ich...“ Harry strich sich mit der Hand fahrig über die Augen. „Ich hatte die Karte in der Bibliothek liegen gelassen“, gab er dann zu.
 

Ron starrte ihn an. „Die Karte des Rumtreibers? Du hast sie liegengelassen? Hast du sie wiedergeholt?“ Harry verdrehte die Augen. „Nein, Ron. Natürlich nicht. Wieso auch?“
 

Er schüttelte den Kopf. „Deshalb musste ich ja wieder raus. Und auf dem Rückweg hab ich sie dann wieder wecken müssen...“
 

Ron schien einen Moment unschlüssig, was er dazu sagen sollte, dann entschied er sich, die Sache auf sich beruhen zu lassen und wechselte das Thema.
 

„Also, Quidditch?“, fragte er.
 

Harry sah ihn entschuldigend an. „Tut mir Leid, aber ehrlichgesagt... Ich glaub, ich leg mich einfach nur ins Bett. Ich hab diese Nacht ja nicht besonders viel Schlaf bekommen.“
 

Ron musterte ihn verwirrt.
 

„Wie, du hast keine Lust?“, fragte er lahm.
 

„Ich bin müde, Ron.“
 

„Als es darum ging, Malfoy hinterherzuspionieren erschienst du mir gar nicht so müde“, stichelte Ron. „Was hat er zu dir gesagt, Harry?“
 

Harry wandte sich ab. „Gar nichts. Er saß da und hat gelesen.“
 

Ron schnaufte. „Das nehm ich dir nicht ab. Irgendwas hat er gesagt, sonst wärst du nicht so, so... Ach, was weiß ich.“ Harry zuckte die Achseln und ging die Treppe zum Schlafsaal der Jungen hinauf. „Wir sehen uns später“, rief er Ron zu, dann verschwand er im Schlafsaal, um sich endlich in aller Ruhe mit diesem nagenden Ungetüm in seinem Inneren auseinanderzusetzen.
 

Der Rest des Tages zog sich in die Länge wie Kaugummi und Harry schaffte es beim besten Willen nicht, Ordnung in seine konfuse Gefühlwelt zu bringen. Noch immer zweifelte er daran, ob es wirklich klug sein konnte, sich mit Draco Malfoy einzulassen, doch die Sehnsucht nach den Menschen, die seinetwegen ihr Leben gelassn hatte, machte jeden vernünftigen Gedanken zunichte. Natürlich war ihm klar, dass er sich auf sehr dünnes Eis begeben hatte und er wusste auch, dass er immer noch die Möglichkeit hatte, seine Meinung zu ändern.
 

Aber irgendetwas an Malfoys Verhalten hatte ihn nachdenklich gestimmt.
 

Während des Mittagessens bedachten sowohl Ron als auch Hermine ihn mit verwirrten Blicken, die Harry aber in gekonnter Manier schweigend ignorierte.
 

Ein paar wenige Male hatte er den Eindruck, sie wollten etwas zu ihm sagen, doch dann schwiegen sie nur und ließen ihn weiter in seinen düsteren Gedanken schwelgen.
 

Malfoy war nicht beim Mittagessen gewesen und während Zaubertränke und Verteidigung hatte er Harry einfach nicht beachtet, ganz so, als hätte es ihr Pläuschchen in der Bibliothek nie gegeben. Es machte Harry wahnsinnig, wie leicht und sorglos Malfoy das alles zu nehmen schien, während es ihn selbst so vollkommen aus der Bahn warf.
 

Er schob es auf Malfoys narzisstische Ader und seine angelernt Überzeugung, sowieso immer alles zu bekommen, was er haben wollte, doch beruhigen tat es ihn nicht.
 

Nach Verteidigung war Harry ein derartiges Nervenbündel, dass Hermine ihre Sorge schließlich laut äußerste und Harry eindringlich ans Herz legte, Madame Pomfrey einen Besuch abzustatten.
 

Harry sagte nichts dazu, sondern sammelte nur seine Sachen zusammen und verließ das Klassenzimmer ohne Ron und Hermine.
 

Was sie davon halten würden, war ihm in dem Moment egal, seine Prioritäten lagen woanders.
 

Er machte sich nicht einmal mehr die Mühe, seine Schulsachen hinauf in den Turm zu bringen, sondern schlug direkt den Weg zum siebten Stock ein, wo sich der Raum der Wünsche befand. Paranoid achtete er peinlich genau darauf, dass niemand merkte, in welchen Teil des Schlosses es ihn trieb, und erreichte den Korridor schließlich erschöpft und außer Atem.
 

Die Wand, die den Raum der Wünsche verbarg, war unscheinbar wie immer und obwohl Harry sich so beeilt hatte, war Malfoy schon da.
 

Und er war nicht allein, neben ihm an die Wand gelehnt stand Blaise Zabini.
 

Harry bemühte sich, den Klos in seinem Hals hinunterzuschlucken, als er sich den beiden näherte. Er runzelte die Stirn.
 

„Was macht Zabini hier?“, fragte er, als er bei den anderen beiden angelangt war.
 

„Wirst du schon sehen.“, antwortete Malfoy ausweichend.
 

„Im Moment haben wir ein ganz anderes Problem.“ Malfoys kühler Blick ruhte auf der kahlen Wand. „Wie kommen wir in den Raum, Potter? Hier müsste doch eine Tür auftauchen, oder irre ich mich?“ Sein Ton war schneidend, doch Harry entging der frustrierte Unterton eines verwöhnten kleinen Bengels nicht.
 

Der Raum öffnete sich also nicht.
 

Warum?
 

„Der Raum ist nur da, wenn man ihn wirklich braucht, Malfoy.“ Harry schob seine Hände in die Hosentaschen. „Brauchen wir den Raum denn?“
 

Malfoy starrte ihn an. „Was soll das heißen? Natürlich brauchen wir ihn, ich kann dir wohl kaum alles mitten auf dem Flur darlegen, oder?“
 

Ein missbilligendes Geräusch seitens Zabini zog Harrys und Malfoys Aufmerksamkeit auf ihn. „Was willst du, Blaise?“, fauchte Malfoy.
 

„Ich weiß nicht, was das hier soll, Draco“, sagte Zabini leise. „Ich kann dir helfen, du brauchst Potter nicht!“ Mit einem Schlag presste Malfoy ihn gegen die Wand.
 

„Ich hab dir schon gesagt, du sollst dich da raushalten! Du kannst nichts für mich tun, kapier das endlich.“ Malfoy ließ ihn los und wandte sich wieder an Harry.
 

„Also gut, wenn das hier nicht funktioniert, müssen wir uns was anderes überlegen. Wir können keine ungebetenen Gäste gebrauchen.“
 

Zabini schnaubte. „Der Astronomieturm ist keine zwei Gänge entfernt, Draco. Und um diese Zeit verirrt sich da sowieso niemand freiwillig hin.“ Malfoy überlegte einen Moment, dann zuckte er die Achseln und sagte: „In Ordnung. Der Astronomieturm.“
 

Der Astronomieturm war für Harry nie von besonderem Interesse gewesen, im Gegenteil; die langweiligen mitternächtlichen Astronomiestunden hatten eine gewisse Abneigung hinterlassen und er hatte ihn, seitdem er keinen Astronomieunterricht mehr hatte, nie wieder aufgesucht. Außer ein paar alten, verstaubten Teleskopen gab es dort ohnehin nicht viel zu finden, dachte er.
 

Harry hatte nicht gewusst, dass der Zugang zum Turm immer verschlossen war, wenn kein Unterricht stattfand, doch genau das musste einer der Gründe gewesen sein, weshalb Malfoy ihn überhaupt für ihr kleines Treffen in Erwägung gezogen hatte.
 

Mit einem gewöhnlichen Alohomora! war die Tür nicht zu öffnen, doch das stellte für Malfoy kein Hindernis dar, denn er öffnete sie mit einem undeutlich gemurmelten Spruch, den Harry nicht kannte (und den er vielleicht auch gar nicht kennen wollte).
 

Als Malfoy, Harry und Zabini den Turm betreten hatten, wurde die Tür wieder magisch verschlossen und die drei suchten ohne zu Zögern den nächstbesten Raum auf. Auch hier ließ Malfoy Vorsicht walten. Kaum, dass sie die alte Tür in den Rahmen zurückgeschoben hatten, richtete er seinen Zauberstab auf sie und verhinderte mit Impertubatio! jeden potenziellen Lauschangriff.
 

Harry fühlte sich noch mulmiger als zuvor bei all der Sorgfalt, mit der Malfoy sie von allen anderen abschirmte. Er schien viel Wert darauf zu legen, dass absolut niemand mitbekam, dass sie überhaupt hier waren, geschweige denn, warum.
 

Wieder stellte Harry sich die Frage, was Malfoy wohl tun würde, wenn Harry jetzt versuchen wollte noch auszusteigen, doch noch bevor er weiter darüber nachgrübeln konnte, kam Malfoy schon wie üblich direkt zur Sache.
 

Der Raum war klein, er konnte nicht als Klassenzimmer gedient haben, und nur spärlich ausgestattet mit einem Schreibtisch, zwei Stühlen und einem zerschlissenen Sofa vor einem verrußten Kamin, und genau auf diesem Sofa hatte Malfoy sich breitbeinig niedergelassen.
 

Harry setzte sich langsam auf einen der wackligen Stühle.
 

„Also, Potter“, begann Malfoy ohne Umschweife. „Dass du wirklich gekommen bist hat mich ein bisschen überrascht, ehrlichgesagt. Aber umso besser.“ Er grinste.
 

„Ich werd dir jetzt grob erklären, worum es geht. Nur, damit du nicht wieder rumheulst, du verstehst schon. Und damit das Ganze unter uns bleibt, hat sich Blaise hier-“, Malfoy lächelte ihn zuckersüß an, „freundlicherweise dazu bereiterklärt, den Unbrechbaren Schwur für uns zu sprechen. Ich denke, das ist okay für dich?“
 

Harry schluckte den Klos in seinem Hals hinunter und nickte fast unmerklich.
 

„Gut. Blaise, verzieh dich nach draußen. Potter, komm her.“
 

Malfoy schien mit Zabini bereits alles abgesprochen zu haben, denn obwohl Zabini wütend das Gesicht verzog, widersprach er Malfoy mit keinem Wort und verließ geradewegs den Raum.
 

Malfoy stand vom Sofa auf und setzte sich Harry gegenüber auf den zweiten Stuhl.
 

„Was sagt dir das Zweite Gesicht, Potter?“, fragte Malfoy.
 

Harry verknotete seine Finger im Schoß. „Nichts?“, antwortete er.
 

„Wundert mich gar nicht“, sagte Malfoy verächtlich. „Und sowas wird hoch in den Himmel gelobt... Was soll’s. Das Zweite Gesicht ist die Fähigkeit, zu sehen. Und es geht hier nicht um sowas Lächerliches wie Wahrsagerei oder anderen Blödsinn. Es geht um Tatsachen, um Fähigkeiten, Eigenschaften und Schicksale. Das Zweite Gesicht wird niemandem vererbt, es ist niemandem angeboren, schon gar nicht der Schreckschraube von Trelawney. Alles, was ein Seher tut, ist Wahrscheinlichkeiten vorauszusagen und das Objekt der Voraussage damit zu manipulieren. Das Zweite Gesicht kann viel mehr. Deshalb wird auch nicht davon gesprochen, deshalb gehört es zur Dunklen Magie... Und das ist alles, was ich dir bis hierher sagen werde.“
 

Malfoy blickte Harry herausfordernd an, als würde er erwarten, dass Harry noch mehr hören wollte. Doch Harry schwieg und blickte zurück.
 

„Also, weißt du, wie der Schwur funktioniert? – Nein, warte. Vermutlich nicht. Wir brauchen Blaise um uns mit dem Leben an den Schwur zu binden, deshalb ist er hier. Ohne ihn geht es nicht. Mit dem Schwur werden wir einen Vertrag schließen, den keiner von uns beiden brechen können wird. Jedenfalls nicht ohne zu sterben. Er zwingt uns beide, unser Wort zu halten, du brauchst dir also keine Gedanken machen, ich sei nicht vertrauenswürdig.“ Malfoy lächelte höhnisch. „Ich werde dir drei Fragen stellen, du wirst sie mit Ja beantworten und danach werde ich dir alles Weitere erklären... Klar soweit?“
 

Harry legte die Stirn in Falten. „Wie kann ich sicher sein, dass du mir die richtigen Fragen stellst? Wieso stellst du die Fragen?“
 

Malfoy verdrehte die Augen. „Wenn ich dich die Fragen stellen lasse, kommen wir wohl kaum zu einem Ergebnis, oder?“ – „Aber dann kannst du jede Frage stellen, die du willst! Du wirst deinen Teil der Abmachung nicht einhalten, hab ich Recht? Das mit meinen Eltern – das hast du nur gesagt, oder? Was sollte das schon mit dem Zweiten Gesicht zu tun haben? Vergiss es, auf sowas lasse ich mich nicht ein.“
 

Harry stand auf und wollte gehen, doch Malfoy zog ihn mit einem Ruck zurück auf den Stuhl. „In Ordnung. Die letzte Frage gehört dir.“ Harry musterte ihn skeptisch.
 

„Und ich kann dich zwingen, dein Wort zu halten?“, fragt er.
 

„Nein, du nicht. Aber der Schwur. Ich habe nicht vor, demnächst das Zeitliche zu segnen, Potter.“
 

Einige starre Sekunden lang herrschte völlige Stille, dann nickte Harry und sagte leise: „Einverstanden, Malfoy.“
 

Malfoy lächelte. „Wunderbar. Was wirst du mich fragen?“
 

Harry stockte.
 

„Ich, ich weiß nicht. Ob du dein Wort hältst?“ Malfoy räusperte sich. „Formulier eine Frage, Potter.“ – „Was wirst du mich denn fragen?“, überging Harry Malfoys Aufforderung.
 

„Schwörst du mir zu helfen, mein Ziel zu erreichen?“
 

Harry wartete einen Moment, unschlüssig, ob Malfoy noch etwas hinzufügen würde, doch er sagte nichts weiter.
 

„Schwörst du, dein Versprechen mir gegenüber zu halten und mir die Gelegenheit zu geben, mit meinen Eltern zu sprechen?“, sagte er dann.
 

„Potter, wieso wirst du nicht noch ein wenig konkreter? Damit wir Blaise gleich alles erzählen können?“, stöhnte Malfoy genervt.
 

„Okay, gut, wie du willst. Dann eben nur: Schwörst du, dein Versprechen mir gegenüber zu halten? Oder ist dir das noch zu konkret?“ Harry funkelte ihn an. Er verlor langsam aber sicher die Geduld und seine Zweifel an der Aktion steigerten sich mit jeder Sekunde, die verstrich.
 

Malfoy überlegte einen Augenblick lang, dann schlich sich ein leises Lächeln auf seine Lippen. „Perfekt.“
 

Er erhob sich. „Dann werde ich Blaise jetzt wieder hereinbitten.“
 

Draco schloss die Tür hinter sich. Blaise blickte auf. Er hatte sich auf den Treppenabsatz gesetzt und gewartet, während Draco sich mit Potter unterhalten hatte.
 

„Wie erwartet, Potter stellt Ansprüche.“, murmelte Draco. „Bist du bereit?“
 

Blaise nickte und stand auf. „Draco, ich würde dir helfen...“, versuchte er es ein weiteres Mal, doch Draco schüttelte den Kopf.
 

„Es geht nicht um dich, Blaise, du kannst mir nicht helfen. Potter... Potter ist entbehrlich, verstehst du?“ Blaise zog die Augenbrauen hoch.
 

„Entbehrlich? Draco, was-“ – „Ich hab nicht vor, ihn umzubringen, wenn du das glaubst. Ich sage nur, es könnte passieren. Ich weiß es nicht.“
 

Blaise starrte ihn schockiert an. „Draco, ich weiß, es ist Potter, aber wenn er stirbt und man dich damit in Verbindung bringt... Ich weiß nicht, worum es geht. Aber mit sowas spaßt man nicht.“ Draco seufzte. „Ich weiß. Aber es ist meine Sache und ich weiß, was ich tu. Versuch einfach, dich rauszuhalten, okay?“
 

Blaise antwortete nicht.
 

„Und jetzt komm endlich.“
 

Harry beobachtete nervös, wie Malfoy und Zabini zurück in den kleinen Raum kamen. Die Hände auf seinen Knien waren ungewöhnlich feucht und Harry hatte größte Mühe, die Alarmglocken in seinem Kopf zum Schweigen zu bringen. Jetzt noch stärker als zuvor riet ihm sein Körper dazu, nicht auf Malfoys Handel einzugehen, odch irgendetwas, vielleicht sogar seine fürchterliche Neugier, hielten ihn dort, wo er saß, fest.
 

Dass Malfoy so zufrieden aussah, beruhigte ihn auch nicht unbedingt.
 

„Alles klar, Potter?“, grinste Malfoy, als er sich wieder auf den Stuhl gegenüber von Harry setzte. Zabini stellte sich zwischen sie. Er sah merkwürdig aus, fand Harry, fast so, als würde er Malfoys Befehl nur sehr widerwillig ausführen..
 

„Du musst mir deine Hand geben, Potter. Die rechte.“ Malfoys Stimme holte ihn zurück in die Realität. Als hätte er jegliche Kontrolle über seine Gliedmaßen verloren, streckte sich sein rechter Arm automatisch aus und legte die zitternde Hand in die Malfoys.
 

„Blaise?“
 

Zabini nickte stumm und berührte mit seinem Zauberstab Harrys und Malfoys vereinte Hände. Harry wusste nicht, ob es schwierig war, den Unbrechbaren Schwur auszuführen, er wusste nicht einmal, was man dabei tun musste, doch er hatte nicht den Eindruck, als würde er Zabini allzu große Probleme bereiten.
 

„Schwörst du, Harry Potter, mir zu helfen, mein Ziel zu erreichen?“, fragte Malfoy mit festem Blick auf Harry. Harry spürte, wie sich sein Griff um Malfoys Hand lockerte, doch Malfoy packte nur fester zu.
 

„Ja“, antwortete Harry heiser.
 

Eine dünne, zierliche Flamme stob aus Zabinis Zauberstab und wand sich um ihre Hände.
 

Harrys Augen verharrten auf dem glühenden Ring, während Malfoy seine zweite Frage stellte.
 

„Wirst du niemandem, der denken und sprechen kann, von unserer Abmachung und unserem Vorhaben erzählen?“
 

Harry schluckte und senkte den Blick.
 

„Ja.“, sagte er leise. „Das werde ich.“ Er spürte, wie Panik sich in ihm breit machte, während eine zweite Flamme Zabinis Zauberstab entwich und sich mit der ersten vereinte.
 

Er sah zu Malfoy auf, der ihn noch immer wie gebannt anstarrte und offensichtlich darauf wartete, dass er die letzte Frage stellte.
 

Er holte tief Luft.
 

„Wirst du, Draco Malfoy, dein Versprechen mir gegenüber halten?“
 

Malfoys Lächeln wirkte unaufrichtig im spärlichen Licht der zwei ihre Hände umwabernden Flammen, doch Harry schob den Gedanken fort.
 

„Das werde ich“, sagte Malfoy schließlich. Harry erwartete eine dritte Flamme oder dass irgendetwas geschah, doch nichts rührte sich. Die zwei warmen Flammen um ihre Hände lagen still an der gleichen Stelle.
 

Er sah Malfoy fragend an, doch auch dessen düsterer Blick sagte ihm nichts. Er wusste nicht, ob sie vielleicht warten mussten, ob es dauerte, oder ob er den Schwur behindern würde, wenn er Malfoy um Rat fragte... Er wusste nicht, was er tun sollte.
 

Malfoy nahm ihm die Entscheidung ab.
 

„Wirst du, deinen Zweifeln, derer ich mir bewusst bin, zum Trotz, Zeit und Mühe investieren, um mit mir zusammen zu erreichen, was wir beide erreichen wollen?“
 

Malfoy lächelte nicht mehr. Stattdessen hatte sich ein bittender Zug auf sein Gesicht gelegt, der Harry noch mehr verunsicherte als Malfoys siegreiches Grinsen von vorher.
 

Er war verwirrt, er wusste nicht, warum er keine Frage hatte stellen können und ob Malfoy das vielleicht eingeplant hatte... Er fragte sich, was passieren würde, wenn er einfach Nein sagen und die Hand wegziehen würde.
 

Malfoys Frage hatte nicht anders geklungen als die anderen auch, er musste nur schwören, sich Mühe zu geben... Harry schloss die Augen. Er würde seinen inneren Schweinehund überwinden. Selbst wenn Malfoy gelogen haben sollte, als er von der Sache mit Harrys Eltern gesprochen hatte, es war zu spät um umzukehren.
 

„Das werde ich.“
 

Als Harry die Augen wieder öffnete, sah er eine dritte feine Flamme, die sich wie die zwei davor um ihre Hände schlängelte und sich fest um die anderen wand. Die drei Flammen zogen sich zusammen, glühten kurz auf, dann verpufften sie zu weichem, silbernen Rauch.
 

Zabini zog den Zauberstab zurück und Malfoy und Harry ließen ihre Hände los.
 

Harry sah Malfoy an. „Was war das?“, fragte er.
 

Malfoy schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt.“
 

Wütend stand Harry auf. „Nicht jetzt?! Kannst du mir mal erklären –“ Malfoy schlug ihm die Hand auf den Mund und drückte ihn zurück auf den Stuhl.
 

„Erinnerst du dich vielleicht, dass du gerade geschworen hast, vor niemandem darüber zu sprechen, du Vollidiot?“ Er ließ ihn los.
 

„Ich erklär’s dir noch. Aber nicht jetzt, nicht, solange Blaise noch geifernd hinter uns steht und nur darauf wartet, dass sich einer von uns verplappert.“ Malfoy schickte einen bösen – nach Harrys Meinung ungerechtfertigten – Blick in Zabinis Richtung.
 

„Geh schon“, befahl er ihm, denn seine Beteilung hatte wohl gerade eben geendet.
 

Zabini steckte seinen Zauberstab wieder ein und ging, ohne Malfoy oder Harry noch eines Blickes zu würdigen. Obwohl Harry sich dagegen wehrte, konnte er nicht umhin, Mitgefühl für ihn zu empfinden. Wenn Malfoy mit all seinen Freunden so umsprang, wenn sie gar nichts getan hatten, wie würde Malfoy sich erst verhalten, wenn er einen Grund hatte, wütend zu sein?
 

Als Zabini die Tür hinter sich geschlossen hatte, versiegelte sie Malfoy erneut mit dem Impertubatio-Spruch und fläzte sich dann auf das Sofa.
 

„Ich muss zugeben, Potter, ich bin überrascht von dir. Schon wieder.“, sagte er leise.
 

Harry schob den Stuhl in Malfoys Richtung.
 

„Nach allem, was du von mir weißt, hätte ich es nicht für möglich gehalten, dich so einfach zu etwas überreden zu können. Und das nur mithilfe eines Versprechens, das es gar nicht gibt. Deshalb hat deine Frage nicht funktioniert, Potter. Ich habe dir nie irgendwas versprochen, nicht ein einziges Mal. Dass du es so interpretiert hast, ist dein Problem.“
 

Fassungslos starrte Harry ihn an. Sollte das heißen, er hatte Recht gehabt? Malfoy hatte gelogen, er hatte ein mieses Spiel mit ihm gespielt?
 

Er wusste nicht, was er sagen sollte.
 

„Irgendwie tut es mir Leid, ehrlich. Ich meine, vielleicht haben wir Glück und du bekommst deinen albernen Wunsch erfüllt – man kann ja nie wissen. Aber in erster Linie werden wir uns darauf konzentrieren, den Stab von Myrddin zu finden.“
 

Malfoy richtete sich auf.
 

„Du...“, fing Harry an, ohne zu wissen, was er sagen wollte. „Das alles... Ich...“
 

„Sprich dich aus, Potter.“
 

„Du miese, kleine Ratte“, presste Harry hervor. Sein Gesicht war leichenblass, obwohl er das Gefühl hatte, alles Blut in seinem Körper sei ihm in den Kopf gestiegen.
 

„Vergiss es, Malfoy. Mach... mach deinen Dreck alleine.“
 

Harry stand auf.
 

„Dann stirbst du, Potter. Ich glaube, das ist nicht in deinem Sinne.“
 

„Lieber sterbe ich, als mich wegen dir auf Voldemorts Seite zu schlagen!“, rief Harry aufgebracht.
 

„Das musst du doch überhaupt nicht. Du hast mich ja noch nicht einmal erklären lassen, Potter. Aber wenn das jetzt zu viel für dich ist, können wir das auch auf morgen verschieben. Kein Problem.“, sagte Malfoy voller arroganter Genugtuung.
 

Harry antwortete nicht mehr.
 

Er griff sich seine Schultasche und ließ Malfoy wie Zabini ohne ein weiteres Wort allein im Astronomieturm zurück.
 

- - - -
 

Fortsetzung folgt...
 

So, es geht also so langsam zur Sache ;D
 

Ich wollte am Schluss noch etwas zum Raum der Wünsche sagen. Ich bin mir nicht sicher, ob der Raum tatsächlich „so“ (nämlich gar nicht) reagiert hätte, wie ich es beschrieben habe, aber ich gehe einfach davon aus, da Malfoy und Harry den Raum schließlich nicht direkt brauchen, er kann genauso gut durch jeden beliebigen anderen Raum ersetzt werden... Das habe ich mir dabei gedacht. Wie der Raum ganz genau funktioniert, kann uns wahrscheinlich ohnehin nur JK Rowling sagen, also seht über diese Sache hinweg, wenn ihr anderer Meinung seid ;D
 

Ansonsten, jaa... Danke für’s Lesen :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Buchi
2007-11-12T17:41:14+00:00 12.11.2007 18:41
der arme kann eine iwi leid tun
tja etwas zu naiv xD
schnell weiter schreiben bitte
lg
krieg ich dann vll ne ens
Von: abgemeldet
2007-09-14T20:01:12+00:00 14.09.2007 22:01
Ich liebe Dracos Arroganz!
Ich frage mich echt ob er harry wirklich verarscht...

Ich hoffe es geht bald weiter!

*knuddel*
Yoshi*
Von:  Friends
2007-09-11T02:46:33+00:00 11.09.2007 04:46
Ich finde deine fic immer besser und spannender!
Aber mir tut Harry jetzt richtig leid!! Schreib schnell weiter, ja ^^

Machs gut süße und schreibst mir bitte wieder ens, wenns weiter geht?

Danke*knuddel*

Sa-chan
Von: abgemeldet
2007-09-10T15:25:45+00:00 10.09.2007 17:25
malfoy is so ein arschloch!

ich freu mich schon aufs nächste kapitel *lach*

Von: abgemeldet
2007-09-10T14:52:51+00:00 10.09.2007 16:52
Wow,cooles Kapitel!
Ich hab leider erst dieses eine hier gelesen,aber es scheint echt spannend,also schreib weiter!



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