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Black Kitty

Das Unglück ist nur vier Pfo(r)ten entfernt.
von

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Klopapierdiebe

Naits Wort: Klopapier

Pairing: Farfarello x Cat


 

Manchmal, ja, da kam es im Leben eines gewissen Ran Fujimiya vor, da fühlte er sich verarscht.

Nicht von irgendwem oder irgendetwas, nichts bestimmtes, sondern einfach so, vom ganzen Leben.
 

Manchmal, da, da kam es ihm so vor als müsste er verrückt werden, manchmal, doch wenn er dann auf gewisse andere Personen schaute, resignierte er für sich selbst, dass es so schlimm noch nicht um ihn sein konnte.

Da war einerseits ein penetrant nervender Deutscher, der in 24-stündiger Akkordarbeit versuchte Ran in die Klapsmühle zu bekommen... oder in das Bett des Deutschen, beide Varianten schienen hier relevant.
 

Dann gab es da einen gewissen Chibi, der seit geschlagenen fünf Tagen in seinem Zimmer schmollte und sauer auf wiederum einen gewissen Amerikaner war, der ihm vor eben jenen fünf Tagen, ein paar Wochen Hausarrest aufgebrummt hatte.

Es hätte ihn ja nicht gestört, nein, hätte es nicht im geringsten, wenn sich die Stimmung der Beiden nicht auf das ganze Haus übertragen hätte.
 

Nagi ließ seine schlechte Laune bei jeder nur denkbaren Gelegenheit an Schuldig aus, der dann wiederum von Ran die Wehwehchen und neue Auas verarzten ließ.

Rans Stresspunkt Nummer Eins!

Dann grummelte seit diesen fünf Tagen auch Bradley durch das Haus, vergrub sich in seinem Arbeitszimmer und ließ seinen Unmut an Yohji ab. Und Yohji klagte dann natürlich entweder über ein seelisches Aua bei Ran oder erbettelte eine kühlende Pocreme.

Rans Stresspunkt Nummer Zwei!

Täglich konnte sich Ran auch Omis Gewinsel anhören, wie Leid ihm das mit Nagi doch täte und das es alles seine Schuld wäre und er sich deswegen ganz furchtbar fühlen würde.

Dieser Stresspunkt Nummer Drei zog die Vier gleich hinterher, denn kaum dass Omi sich ausgeheult hatte, musste Ran schon wieder Seelsorger für Ken spielen, der über eine absolute Liebesflaute und ein nicht ausgelastet Sexleben klagte.
 

Spätestens jetzt hätte man doch meinen können, die fiese miese Schlampe von Schicksal hätte Ran all die Jugendsünden heimgezahlt, mit denen er glimpflich davon gekommen war, aber nein, dem war nicht so.
 

Der Fünfte und letzte Punkt war der, der Ran das eigentliche Kopfreißen einbrachte.

Er hatte sich ja daran gewöhnt gehabt, sich als einzigster wirklich um den Haushalt zu kümmern. Wäsche waschen und Fenster putzen konnte wirklich entspannend sein, wäre er da nicht der Einzigste gewesen, dem es aufgefallen wäre, das gewisse Utensilien immer verschwinden.

Er nannte es das Klopapier-Phänomen, denn aufgefallen war es ihm, nun ja, am Klopapier!
 

Am Anfang hatte er nur festgestellt, dass immer wieder mehrere Rollen verschwunden waren, urplötzlich und er hatte sich nie erklären können wohin!

Er hatte die waghalsigsten Hypothesen aufgestellt, von Teenagern die Häuser einklopappten, ein plötzlicher Magendarminfekt um Haus und sogar schon, dass Nagi sich ein Seil daraus drehte um irgendwann nachts aus dem Fenster zu steigen.

Doch jede dieser Ideen schien ihn zu utopisch und so beließ er es dabei und achtete eben darauf, immer genug Toilettenpapier zu kaufen.
 

Tagelang war es so weitergegangen, bis der gemeingefährliche Klopapierdieb nun auch andere Sachen stibitze.

Der kleine Lagerraum, in denen Konserven und andere Lebensmittel gestapelt wurden, wurde täglich geplündert, allerdings fehlten immer nur bestimmte Sachen und das diese meistens von Ran waren, brachte den Weiß bald auf die Palme.

Erst waren es seine in Tomatensauce eingelegten Heringe, bis es weiter ging über die Frischmilch, die er als einzigster trank und es endete bei den Fleischküchlein, mit denen Schuldig Ran gern fütterte.

Wo konnte denn das ganze teure Futter nur hin sein?
 

Ran hatte alles versucht um es selber heraus zu finden, war allerdings gescheitert, da der Dieb wohl wahllos zuschlug. So sah der Weiß nur eine Möglichkeit... er müsste alle Mitbewohner an einen Tisch bringen und mit ihnen Klartext reden.
 

Was sich derzeitig aber einfacher anhörte, als es war!
 

Nagi näherte sich Brad auf keine fünf Meter mehr, Yohji mied den Amerikaner ebenfalls um nicht wieder angeschrieen zu werden, Schuldig dafür mied Nagi, weil er befürchtete eine erneute Blumentopfattacke nicht zu überleben und Omi und Ken hatten sich sowieso wegen der Liebesflaute in den Haaren.

Es blieb also als einzigster vernünftiger Ran... OK, und Farfarello, allerdings zählte er ihn kaum mit zu den Tageslichtgesichtern, da sich der Ire während den letzten Wochen in dem kleinen Keller verschanzt hatte und höchstens für ein paar Minuten seine heiligen Hallen verließ.
 

Was sollte Ran also tun um seinen Stress endgültig zu begraben?

Richtig, als aller erstes müsste sich das zwischen Bradley und Nagi klären und da Ran wusste, dass die beiden nie, nie, nie, nie, niemals von allein aufeinander zu gehen würden, musste er das organisieren.
 

Er berief eine Krisensitzung ein, verdonnerte alle auf Teufel komm raus in der Küche zu erscheinen und setzte sich mit den anderen umgeben an den großen Esstisch.

Farfarello war nicht einberufen wurden, schließlich hatte er ja kein Problem mit den Angehörigen hier und als erstes ging es eh nur um Nagi und Brad.
 

„Also.“, begann Ran sich zu räuspern, sah von der einen Küchenecke, in der Nagi mit verschränkten Armen stand, zur anderen Ecke, in der Brad sich in den Türrahmen lehnte, mit einem typischen Null-Bock-Gesicht und seufzte dann schwer. Das würde eine lange Nacht werden!

„Ihr sollt jetzt endlich mal Klartext reden, weil ich absolut keine Lust mehr auf eure Laune habe und sich jeder wegen euch bei mir ausheult. Also, Crawford, wo ist dein Problem?“
 

Brad hob nur eine Braue, fixierte genauestens Ran, ließ jedoch Nagi wie kalten Kaffee stehen.

„Er ist zu alt für ihn und Schluss. Wenn er das nicht einsieht, muss er es eben so lernen.“, sagte der Amerikaner kühl und mit keinem Ton auf eine Diskussion eingehend.
 

Ran sah von Brad zu Nagi, zog die Stirn kraus und erwiderte: „Wer ist zu alt?“
 

Brad rollte mit den Augen als müsste man das doch wissen. Was für eine Selbstverständlichkeit das doch wahr!

„Nagis ominöser ‚Freund’ natürlich.“
 

Nagi stützte sich etwas von der Wand ab, schnaubte Brad leicht entgegen und antwortete mit einer schnippischen Schnute: „Das weißt du auch nur von Schuldig, dem Verräter!“
 

Jener Verräter erhob sich sogleich von seinem Stuhl, deutete mit dem Finger auf Nagi.

„Ich hab gar nichts gemacht, du undankbares Balg, Crawford hätte das so oder so rausbekommen!“
 

„Hätte er nicht! Du hast doch nur den Schwanz eingezogen, weil er dir sonst Gehalt gestrichen hätte oder dich glatt hätte feuern lassen, du Waschlappen!“, keifte Nagi sogleich zurück und plusterte sich auf.

Gleich würden die Möbel wieder anfangen zu tanzen, Geschirr umher fliegen und nichts hätte sich gebessert.
 

Brad erhob ebenfalls die Stimme, drehte sich Nagi etwas zu und fuhr den Jungen forsch an: „Das spielt ja auch keine Rolle! Er ist nun einmal zu alt für dich und Basta. Da musst du dich nicht mit Schuldig rumstreiten, dass ist eine Tatsache, genauso wie, dass du ihn nicht wiedersehen wirst!“
 

Nagis Hände ballten sich zu Fäusten und als Brad sich schon wieder umdrehte, weil das Thema für ihn gegessen schien, holte Nagi noch einmal aus: „Zu alt, ja? Wegen acht Jahren? Du und Yohji ihr seit auch sechs, fast sieben Jahre auseinander, aber das hindert dich auch nicht daran mit ihm zu vögeln!“
 

Gleichzeitig ruckten alle Köpfe zu Nagi rum, der aufgebracht und mehr als nur sauer sich beherrschen musste, nicht wieder irgendetwas einstürzen zu lassen.

Yohji schnappte bereits nach Luft um etwas zu erwidern, doch Brad kam ihm zuvor und mit einer tiefen und grollenden Tonlage sagte er: „Nur ist der Unterschied, dass Yohji und ich volljährig sind. Du bist 16, mein Gott, du hast doch keine Ahnung, was er mit dir anstellt!“
 

Brad sah sich siegessicher und fast hätte Ran meinen können, dass ein kleines triumphales Lächeln auf seinen Zügen lag. Nicht auffällig, aber so unterschwellig und auch gemein gegenüber Nagi, dass er gesiegt hatte.
 

Nagi schaute zur Seite, die Lippen kräuselten sich erbost und mit einem leisen Schnauben erwiderte er darauf: „Ja, das sieht dir ähnlich. Wenn es um mein eigenes Leben geht bin ich minderjährig, aber Menschen töte ich wie ein Erwachsener.“
 

Das aller erste Mal, das wirklich aller erste Mal musste sich Bradley Crawford -der Bradley Crawford!- eingestehen, dass er diese Argumentation verloren hatte.

Er hatte es nicht kommen sehen, nichts von all dem und jetzt... musste er kapitulieren.
 

In der Küche herrschte ein gespenstiges Schweigen, selbst Schuldig mutete es sich nicht an etwas zu sagen.

Alle warteten und warteten auf ein Wort von Brad, doch es kam nichts. Viel zu sehr hing der Schwarz seinen Gedanken nach und der Frage, ob er irgendetwas falsch gemacht hatte.

Hatte er Nagi falsch erzogen?
 

Erst Ran, der ja der Auslöser für diese Runde gewesen war, unterbrach das Schweigen: „Crawford, ich... ich will mich nicht einmischen, aber wie wäre es wenn du Nagis Freund einfach mal einlädst und ihn dir anschaust? Vielleicht macht es das leichter, es... zu akzeptieren?“

Alle Gesichter wanden sich an Brad, einige nickten ihm zu und Yohji brummte ein leises „Könnte nicht schaden.“
 

Doch der wohl gespannteste von allen war Nagi. Er ließ Crawford keinen Moment aus den Augen, fieberte seiner ersten Regung entgegen.

Langsam, ganz langsam formten sich Brads Lippen zu einem „Gut.“.

Mehr nicht, nur ein einfaches Gut.

Doch für Nagi reichte es, es war der Innbegriff neuer Dimensionen für ihn. Er könnte Py hierher einladen, ihn vorstellen und wenn alles glatt liefe, könnte er ganz offiziell mit ihm zusammen sein. So richtig, als Pärchen und keiner könnte ihm noch irgendetwas verbieten.

Er könnte länger bei ihm bleiben, vielleicht sogar bei ihm übernachten... oder Py bei Nagi?

Es war egal, Hauptsache es funktioniert, Hauptsache das!
 

Einmal schluckte der junge Schwarz, unterdrückte ein erfreutes Lächeln und haspelte nur ein: „Ich geh schnell telefonieren“ runter, ehe er zur Tür stürmte.

Jedoch ließ Rans „Halt!“ ihn erstarren.
 

„Ich bin noch nicht fertig, herkommen. Zweiter Punkt auf der Tagesordnung.“, begann Ran und wartete bis Nagi sich wieder zu ihm gedreht hatte. Einmal nahm er tief Luft, faltete die Hände dabei und sagte ohne jemanden anzuschauen: „Irgendjemand entwendet die Vorräte. Jaja, ich weiß, euch ist das nicht aufgefallen, wie auch. Ich bin ja der einzigste, der sich kümmert.“

Dann lehnte Ran sich leicht zurück, sah einmal in die Runde.

„Hat irgendjemand eine Ahnung wo das hin sein könnte? Oder hat jemand etwas genommen?“, fragte Ran dann und blickte nur in ein paar ratlose Gesichter.
 

„Was wurde denn entwendet?“, erwiderte Yohji und erntete damit dankbares Nicken.

Die Fragte hatte sich wohl jeder gestellt.
 

Ran seufzte einmal schwer und begann dann aufzuzählen: „Rollenweiße Toilettenpapier, Fisch, Milch, diese Cracker von Omi, Fleischküchlein und Minzestangen, aber nicht nur wenig, sondern bergeweiße.“
 

Surrrrrr~! Ran sah dicke fette Fragezeichen durch die Gegend schwirren.

Wieso sollte denn jemand so etwas klauen?, trieb es sich in den Köpfen der anderen rum. Schulterzucken und fragende Minen waren das Resultat. Yohji stellte noch mit einem Vermerk fest, dass alles zusammen keinen Sinn ergab und ihm wurde nickend zugestimmt.
 

Nur Schuldig schien über etwas nachzugrübeln. Hey, wenn der Deutsche grübelte, dann musste es etwas wichtiges sein. Darüber wie er Ran ins Bettchen bekam überlegte er sich auch immer Stunden und für ihn schien das nun einmal mehr als wichtig zu sein, also sah Ran gespannt zu ihm.

„Schuldig? Ist etwas?“, fragte Ran mit hochgezogenen Brauen und erwartete eine Antwort.

Der Deutsche nickte träge, stütze seinen Kopf auf die Hand und sah aus den Augenwinkeln in die Runde.

„Naja...“, begann er, verzog dabei die Schnute nach links und rechts, „Das mit den Lebensmitteln weiß ich nicht, aber bei uns ist auch immer das Klopapier verschwunden, wenn Farf irgendeinen Bockmist verzapft hat. Wenn er sich selbst verletzt oder so, bindet er das nicht mit Mullbinden ab sonder wickelt Klopapier drum. Ist vielleicht irgend ein Tick für etxra zarte Irenhaut oder so, aber... na ja...“

Schuldig zuckte mit den Schultern, sah zu Ran. Der Rotschopf neigte den Kopf leicht, kratzte sich am Kinn.

„Und kannst du nicht irgendwie mal in ihn reinschauen, ob er das macht? Dann könnten wir ja mit ihm reden.“, meinte Ran und heftete den Blick wieder auf den Deutschen.
 

„Ich könnte, Kitten, allerdings kannst du mich danach wegschmeißen. In Farfs Kopf einzudringen ist so, als wenn du immer und immer wieder gegen eine Gummimauer rennst und diese Mauer dir dabei ‚That hurts god’ an den Kopf knallt. Irgendwann komme ich sicher durch, doch danach bin ich mindestens genau so ein Psycho wie er.“

Ran verkniff sich ein kleines Lächeln.

Sie waren doch alle Psychos, Schuldig einer der Größten, wenn auch auf seine eigene seltsame Art und Weiße.
 

Dann lehnte er sich wieder zurück, alle miteinander grübelten und kurz schnippte Omi mit den Fingern.

„Nun, wie wäre es.“, begann der junge Weiß und sah in die Runde, „Wenn wir ihn für einen Tag abhören? Vielleicht erlauschen wir was er so treibt oder ob er Nachts vielleicht irgendwo hinschleicht, oder so?“

Träge wurde der Vorschlag akzeptiert. Den übrigen fiel sowieso nichts besseres ein und Ran wollte nur so schnell wie möglich herausfinden, was Farfarello da im Keller trieb.

Dort allein und vom Iren ungesehen runterzusteigen war unmöglich und so blieb ihnen wohl nur diese Möglichkeit.

Wer weiß was sich da für Abgründe auftun!
 

Am selben Abend hielt Schuldig Farf zu einer kleinen Runde Smalltalk auf, klopfte ihn dabei einmal freundschaftlich auf die Schulter und entließ den nichtsahnenden Ire dann.
 

Der Lautsprecher der Wanze, die Schuldig an Farfarellos Schulter geheftet hatte, war im Wohnzimmer aufgestellt. Um rum saßen die Hausbewohner und lauschten auf Tütengeraschel.

Ran schien eindeutig den Klang ausgemacht zu haben, als wenn Farf eine neue Rolle Toilettenpapier entwendet hat und dieses Klappern! Das war eindeutig die Minzebox! Das Klirren des Kühlschrankes und dieses leichte Schwappen... eindeutig, die Milch!

Farf war also der Dieb!
 

Nur... was wollte er damit?
 

Gespannt lauschte die versammelte Mannschaft auf Farfs Schritte, das Klacken der Kellertür, als er sie schloss und auf das Wiederhallen der Treppe. Nicht einmal hörte man den Iren reden, sogar sein Atem schien unglaublich leise.

Erneut schloss sich eine Tür, die zu Farfarellos kleinem Kellergemach. Es raschelte wieder etwas, als hätte jemand etwas aufgehoben oder weggelegt.
 

Plötzlich zuckten die Hausbewohner zusammen als Farfarellos Stimme aus dem Lautsprecher hallte:

„Wie geht es Cat heute?“

Ungläubig, fast schon geschockt schauten sie alle drein. Farfarello hatte da unten jemanden und sie wussten nichts davon! Nichts, rein gar nichts hatten sie bemerkt, nur, dass Lebensmittel fehlten... und dann so etwas! Doch als die Antwort auf Farfarellos Frage ertönte wussten sie auch wieso.
 

„Meow.“
 

Eine Katze!

Unten im Keller wohnte mit dem Iren zusammen ein Kätzchen, was gerade maunzte und freudig schnurrte als erneut Tüten raschelten und Boxen klapperten.
 

Fast schon im Unterbewusstsein schaltete Ran den Lautsprecher ab, blickte einmal wie vom Pferd auf den Fuß getreten in die Runde und mit entgleißten Gesichtzügen nuschelte er: „Eine Katze...?“
 

Ran erntete ungläubiges Nicken und ein leises Räuspern von Brad.

„Also, versorgt er dort... eine Katze.“, sagte der Schwarz und zuckte mit den Schultern, „Wo ist das weitere Problem?“
 

Rans Brauen hoben sich beide sofort, als würde er Bradley für vollkommen übergeschnappt erklären. Wo das Problem war? Da, da und dort auch! Überall, wenn er es so wollte!

Verdammt, eine Katze, er konnte doch nicht einfach da unten eine Katze beherbergen! Die Tiere brauchen doch Auslauf und richtiges Katzenfutter, nicht einfach nur Milch und Heringe und wenn das Klopapier das fehlende Katzenklo ersetzen sollte, na dann Prost Mahlzeit!

Ran schüttelte schnell den Kopf.

„Schuldig, kannst du ihn hoch beordern? Dann reden wir gleich mit ihm.“, wand sich der Rotschopf an den Deutschen, der daraufhin nickte und keine zwei Minuten später saß der Ire mit im Wohnzimmer.
 

„Was ist der Anlass?“, fragte er ausdruckslos und sah in die stirngekräuselten Gesichter seiner Mitbewohner. Kurz schweifte Rans Blick zu Brad, dann wieder zu Farfarello.
 

„Wir wissen dass du da unten eine Katze hast.“, sagte Ran, seufzte dabei leicht, „Und dass du deswegen die Vorräte genommen hast.“
 

Farf fixierte den Weiß kurz, neigte dann den Kopf.

„Ja, so ist es.“, zwischen den Fingern drehte der Ire eine lange Nadel, sah sich immer wieder die Spitze an, „Sie brauchte meine Hilfe.“
 

Rans Seufzen wurde eine Oktave tiefer, er strich sich eine rote Strähne hinter das Ohr und versuchte recht freundlich zu erklären: „Ja, das ist ja schön und gut, aber du kannst sie doch nicht nur mit Heringen und Milch füttern.“
 

Farfarellos Blick änderte sich keine Spur, nur die Augenbraue wanderte etwas höher.

„Nicht?“, erwiderte er und hörte dabei für einen Moment auf die Nadel zu drehen. „Sie hat mir gesagt, das reicht für sie.“
 

OK. OK..!

Jetzt erklärte Ran den Iren komplett für verrückt.

Hatte der tatsächlich gerade behauptet, dass diese Katze mit ihm... geredet hat? Hallo? Realität? Wie weit möchtest du dich noch von diesem Haus entfernen?

„Katzen können nicht reden, Farfarello.“, resignierte Ran und versuchte dabei nicht irgendwie genervt zu klingen.
 

Farf drehte die Nadel wieder, balancierte sie auf der Fingerspitze.

„Cat kann. Nicht gut, aber sie kann.“
 

Rans Augenlid zuckte gerade merklich.

Wegen diesen Leute würde er noch irgendwann in der Klapse landen, ohja.

Doch noch bevor sich der Rothaarige aufregen konnte, fiel Yohji ihm ins Wort: „Zeig sie uns einfach mal, Farfarello. Mal sehen ob sie auch mit uns redet.“

Rans empörter Seitenblick wurde von Yohji mit einem Zwinkern niedergeworfen. Der Playboy plante doch etwas!
 

Farfarello stand einfach auf, die Nadel weiter in der Hand drehend. Schuldig war der Erste der folgte, dann schlossen sich die anderen Traubenförmig an. Yohji tuschelte mit Ran, dass Farfarello sich da irgendetwas einbilden musste und man mit Konfrontation, die beste Heilung hatte, also wollte er ihn mit der Wahrheit bombardieren.

Katzen können nun einmal nicht reden.
 

Es war dunkel im Keller, doch Farfarello lief den Weg blind voraus. Seine Zimmertür klackte leise und das Licht flackerte kurz als es anging.

„Heiliges Ofenrohr!“, rief Schuldig, der als erster in das Zimmer getreten war und zog so die anderen wie das Licht die Motten an.
 

Man drängte sich in das kleine Zimmer und ungläubig beäugte man das, was sich da auf Farfarellos Bett breit gemacht hatte.
 

Maunzend erwiderte sie... es... das Ding die Blicke.
 

Da lag ein Mensch, eine Frau, groß, braun gebrannt aber mit Auswüchsen, die, die Schwarz und Weiß Mitglieder, erstmals abschreckten:

Da waren die langen Krallen an Händen und Füßen, die befellten Ohren und der lange Katzenschwanz.
 

Hatten sie hier Catwomen in Spee in ihrem Keller?
 

Farfarello stand ganz gelassen da, deutete auf die Katzenfrau.

„Das ist Cat.“, stellte er regungslos vor. Besagtes Miezekätzchen musterte die Fremden kurz, maunzte leise und schnurrte dann ein: „Hi!“

Dann war die Beachtung schon wieder auf Farfarello gelenkt, sie hob ihre Hand... Pfote, mit Krallen und so und deutete auf einen blutenden Schnitt.

„Farfarello muss schauen, geht alles wieder ab!“, maunzte das Kätzchen und Ran hätte bald wieder einen Aufstand veranstaltet, als das Klopapier von der Dame hinabrieselte.
 

Diesmal hatte Farf sich also nicht selbst damit verarztet, sondern ein blutendes Kätzchen.

Robin Hood, sozusagen.

Klaut Klopapier für Arme und Bedürftige.
 

© Dini



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-05-03T12:25:08+00:00 03.05.2008 14:25
Ach du...
>_<
Eine große Miezekatze~ Farfarello hat manchmal echt ein herz so groß wie nen Panzer ey. Ein Typ... schwer zu durchschauen und ich kenn wirklich viele Drakfics, wo man versucht ihn zu beschreiben und seine... Eigenarten.
Ich hab ihn ja persönlich noch nie als Psycho bezeichnet, weil ich irgendwie finde, dass die Art wie er denkt, eher der eines Künstlers gleicht, als der eines Psychos. *räusper*
Na jedenfalls versuchen haufenweise Leute ihn zu durchschauen... und du... machst das hier einfach mal auf diese lustige Art und Weise und triffst ihn wirklich verdammt gut.
*nick*
Also das fand ich echt beachtlich. Ich staun jetzt noch. ich kam nicht mal so oft zum lachen, weil ich staunen musste.
Aber da ichs zweimal gelesen hab, musste ich dann doch lachen, weils einfach zu sß war.
Und der Anfang war einfach nur schräg.
Ein verzweifelter Ran, der sich einfach mal Luft macht und seine Stressfaktoren aufzählt.
Ich mein... 8 Schwuppen in einem haushalt.
Da kann es nur einen geben, der versucht den Durchblick zu haben, aber naja... Ran scheitert da ja trotzdem dran. XDD
Die haben doch alle einen an der Klatsche, aber hallo~
XDD
Von: abgemeldet
2007-09-06T18:14:02+00:00 06.09.2007 20:14
füüüüüüüüü~
geil..einfach geil..XDD~



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