Zum Inhalt der Seite

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Eine Empty Trash FanFiction
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Helfendes Gespräch

„Hier bekommst du aber nicht viel mit“, riss mich eine Stimme aus meinen Grübeleien und ich öffnete die Augen um zu schauen, wer es da gewagt hatte mich in meiner Ruhe zu stören. Vor mir stand Benedikt und sah mich mit einem leicht fragenden Blick an.

„Ist vielleicht auch besser so“, seufzte ich leise und legte mein Kinn auf meine Knie. Nein vielleicht war es wirklich besser so hier zu sitzen, weit weg von den anderen. Hier lief ich wenigstens nicht Gefahr in irgendwelche Sachen hineingezogen zu werden in die ich nicht hineingezogen werden wollte und es gab auch keine Möglichkeit für Missverständnisse.

„Aber wolltest du nicht wegen dem Konzert nach Berlin kommen oder habe ich da vorher etwas missverstanden?“, fragte er ein wenig verwundert nach und lehnte sich mit der Schulter gegen die Türe des Busses.

„Nein hast du nicht“, meinte ich zu ihm und hob kurz meinen Kopf um ihn anzuschauen und starrte dann wieder an die Hauswand gegenüber.

„Dann versteh ich aber nicht warum du hier draußen sitzt. Die Mädels da vorne würden alles geben um jetzt im SO sein zu können und du kannst es und ziehst es vor hier draußen zu sitzen? Verkehrte Welt würde ich mal sagen“, sprach er und schüttelte seinen Kopf. Nein Frauen konnte man einfach nicht verstehen.

„Du hast ja recht, aber irgendwie...“, seufzte ich wieder leise und zuckte mit den Schultern.

„Ist deine Laune nicht mehr dieselbe wie vorher“, stellte Benedikt fest und führte zugleich meinen Satz zu Ende.

„Ich würde mal sagen du hast damit voll ins schwarze getroffen.“ Wenn es nicht sogar noch untertrieben war. Sie war nicht nur nicht mehr die gleiche wie vorher, sondern sie war regelrecht im Keller gelandet.

Benedikt stieß sich Bus ab und setzte sich neben mich auf den Boden. So wie ich auch winkelte er die Beine an, nur mit dem Unterschied dass er nicht sein Kinn auf seine Knie legte, sondern dass es seine Hände waren. Es musste nun sicherlich reichlich komisch aussehen wie wir da zu Zweit vor dem Bus auf dem Boden saßen und wenn ich mich gerade nicht so mies fühlen würde, hätte ich wohl darüber gelacht. Aber in der Stimmung fühlte mich aber nun gerade wirklich nicht.

„Gehen dir die Jungs auf den Keks?“, fragte er ruhig und sah mich von der Seite her an.

„Nein die sind nicht der Grund“, meinte ich kopfschüttelnd zu ihm. „Zumindest nicht direkt.“

„Warum erzählst du nicht was wirklich los ist? Onkel Benedikt hört auch zu“, meinte er lächelnd zu mir und stieß mich aufmunternd mit der Schulter an.

Es war eine so nette Geste gewesen, dass ich sogar ein kleines Lächeln auf den Lippen hatte. Er war wohl nicht nur der Aufpasser vom Dienst sondern wohl so als Nebenberuf noch Seelsorger der Jungs. Immerhin hatte er eine sehr beruhigende Art was ihn für so einen Posten gerade zu perfekt machte.

„Sicher dass du die Zeit dafür hast?“, fragte ich nach, denn so wirklich vorstellen konnte ich es mir nicht gerade. So wirklich lange war es nicht mehr hin bis das Konzert anfangen würde und er wurde doch garantiert gebraucht. „Nicht dass ich dich jetzt hier in Beschlag nehme und dabei wirst du dringend an anderer Stelle gebraucht.“

Benedikt lachte auf und schüttelte den Kopf.

„Die werden da bestimmt auch mal 10 Minuten ohne mich klar kommen. Sind ja zu beschäftigt um jetzt irgendwelchen Unsinn anzustellen.“

Er zwinkerte mir wieder zu und ich seufzte leise auf.

„Dann vertrau ich dir jetzt einfach mal was das angeht“, kam es von mir ehe ich mir überlegte, wie ich jetzt am besten anfangen sollte. Was ich ihm erzählen sollte und was ich wohl besser für mich behielt. Immerhin war er ja doch ein Fremder für mich und da war es allgemein nicht leicht zu entscheiden was man erzählte.

„Ich hatte gerade einen doch recht üblen Streit mit Jules, die tierisch sauer auf mich ist und jetzt einfach abgehauen ist“, fing ich an zu erzählen und lehnte mich wieder mit dem Rücken an den Bus. „Hat mir vorgeworfen mich den Jungs an den Hals zu werfen und mir unterstellt, dass ich vorhätte... Nun ja...“ Ich hob die Hände, ließ sie aber wieder sinken und saß nun genauso da wie Benedikt.

„Oh ich verstehe“, meinte er und nickte leicht mit dem Kopf. „Da spricht wohl die pure Eifersucht.“

„Und das sehr laut. Ich meine ich hab doch nicht nichts mit Absicht getan. Ich hatte eigentlich für heute einen entspannten Samstag geplant gehabt, wollte ihr einen Gefallen tun und bin mit ihr nach Berlin gefahren, hab Max angequatscht und ihr somit die Chance gegeben das Konzert zu erleben und alle kennen zu lernen... Was hab ich bitte falsch gemacht? War es vielleicht ein Fehler mich mit den Jungs zu unterhalten? War es falsch zu lachen? Ich... ich weiß wirklich nicht was ich falsch gemacht habe“, seufzte ich schwer und sah Benedikt an. „Ich hab versucht mit ihr zu reden, hab versucht ihr alles zu erklären und was war? Sie hat mir eine Ohrfeige verpasst!“

Ruhig hörte mir Benedikt zu und seltsamerweise tat es gut ihm das alles zu erzählen. Alles zu erzählen was mir durch den Kopf ging. Vielleicht hatte er mir ja einen Rat, so als Unbeteiligter der ganzen Sache. Er hatte vielleicht Dinge gesehen, die mir nicht aufgefallen waren oder die mir so nie in den Sinn gekommen wären. Vielleicht hatte ja auch Jules Recht gehabt und ich hatte mich den Jungs wirklich an den Hals geworfen und ich hatte mich schlichtweg falsch eingeschätzt.

„Gut ich hatte sie vor Max ein wenig auf den Arm genommen und gut ich hatte ihr im Bus nicht das Händchen gehalten, aber das alleine kann doch nicht der Grund gewesen sein“, erzählte ich weiter und warf ein Steinchen das neben mir auf dem Boden lag an die Hauswand gegenüber, wo es abprallte und nach einmal aufspringen auf dem Boden liegen blieb. „Ich konnte doch auch nicht wissen dass ich im Bus so auf den Arm genommen werde noch habe ich Tim und Max gebeten auf meine Kosten ihr kleines Spielchen zu spielen. Ich bin nun mal ein offener Mensch mit großer Klappe und ich bin mir keiner Schuld bewusst und trotzdem fühle ich mich verdammt mies. Ich wollte einer Freundin einen schönen Tag bereiten und hab ihn in ein totales Fiakso verwandelt. Wie soll man da noch gute Laune haben?“

Ich seufzte auf und legte mein Kinn wieder auf meine Knie. Nein wie sollte man bitte schön gute Laune haben und einen Abend genießen, wenn wegen einem die Freundin sauer war? Ich hatte keine Ahnung wo sie nun steckte, geschweige denn wie sie heimkommen würde. Sie steckte irgendwo in Berlin während ich vor dem SO36 saß in dem ich einen sehr lustigen Abend hätte haben können.

„Jetzt sieh nicht alles gleich so schwarz“, meinte Benedikt ruhig und legte den Arm um meine Schultern. „Ich weiß zwar nicht was auf dem Parkplatz abgelaufen ist, aber ich weiß sehr wohl, was im Bus abgelaufen ist und für mich sah das von dir eher nach einer Reaktion als eine Aktion aus. Sie hatte die gleiche Chance gehabt wie du, nur hat sie ihre nicht genutzt. Ich glaube nicht mal dass sie eifersüchtig ist, sondern viel eher neidisch auf dich.“

„Neidisch auf mich?“, fragte ich verwundert und sah auf.

„Ja neidisch“, lachte Benedikt und nickte wie zur Bestätigung mit dem Kopf. „Du hast eine sehr lockere und offene Art und das hat dir wie es scheint einige Pluspunkte bei den Jungs verpasst. Du bist vielleicht nicht ganz frei ohne Schuld, aber sicherlich nicht schuld an allem. Also lass den Kopf nicht hängen, sondern genieße lieber den Abend und nutze die Chance. Wer weiß wann du noch einmal eine solche bekommst.“

Ich lachte leise auf und lehnte meinen Kopf auf seine Schulter. Vielleicht hatte er ja Recht und ich sollte wirklich einfach den Abend genießen. Morgen sah die Welt sicherlich schon wieder anders aus. Jules würde sich beruhigt haben und dann konnte ich sicherlich wieder vernünftig mit ihr reden.

„Danke“, meinte ich leise, nahm meinen Kopf von Benedikts Schulter und sah ihm lächelnd in die Augen.

„Danke wofür?“

„Für alles?“, sagte ich dann lachend, wofür mir Benedikt durch die Haare wuschelte und dann vom Boden aufstand. Er hielt mir die Hand hin um mir aufzuhelfen und das Angebot nahm ich natürlich dankend an.

„Na komm, sonst fällt ihnen noch auf dass wir beide fehlen und zählen ein und eins zusammen“, lachte Benedikt auf und machte sich gemeinsam mit mir auf den Weg zurück hinein zum SO36.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück