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Weg...

von

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Weg...
 

9:15 Uhr. Mein Blick schweift vom Zifferblatt erneut über den leeren Partykeller.

Flaschen stehen herum., die übertriebene Dekoration hängt immer noch von den Wänden.

Noch vor zwei Stunden war der Raum erfüllt von ohrenbetäbendem Lärm, dem Geruch von Essen, Schweiß und Zigaretterauch.

Alle drängten sich von den ausgeliehenen Partybänken auf den freien Tanzplatz, der für die knapp 30 Leute viel zu klein war.

Jedoch wollte niemand von ihnen auch nur einen Zentimeter des harterkämpften Tanzplatzes hergeben, selbst wenn der Platz nicht mal zum Laufen geschweige denn zum Tanzen ausreichte.

Zugegeben, die Musik, die ein amteurhafter DJ, den Marie gestern Abend vor der Disco aufgegabelt hatte, auf uns hinabdonnern ließ, war dazu auch mehr als ungeeignet, doch alle, mit Ausnahme von mir, schienen sich in dem Gemenge prächtig zu amüsieren und sich nicht völlig zu verlieren.

Ich versuchte mich umzudrehen und mit Marie zu reden, doch wo diese eben noch gestanden hatte, blitzte mir jetzt ein glänzendes Zahnspangenlächeln entgegen.

Jedoch verstand ich dank dem Lärm von den scheinbar wichtigen Erkenntnissen, die mir das fremde Mädchen unbedingt mitteilen wollte, also drängte ich sie unsanft zur Seite um nach Marie zu suchen.

Ich drehte mich nach links und rechts, schubste einige Tänzer aus dem Weg, doch Marie blieb verschwunden.

Mit letzter Kraft schob ich mich an ein paar Armen vobei, die die Tür blockierten, wollte nur noch raus, weg von dem Zigarettenqualm und dem Technomist und riss die Tür auf.

War sie vielleicht einfach nur auf die Toilette verschwunden und hatte vergessen mir Bescheid zu sagen?

Oder hatte sie es, aber ich hatte sie wegen dem ohrenbetäubenden Lärm schlichtweg überhört?

Inzwischen stieg Panik in mir hoch, wurde mit jeder Frage die mir durch den Kopf ging lauter, denn sie war weder im Bad noch sonst irgedwo im Keller.

Ich stürtzte die Treppenstufen hinauf.

Irgendwo musste sie sein, immerhin war es draussen eiskalt und sie hatte nicht gerade das an, was man als wintertaugliche Kleidung bezeichnen würde.

Ich riss erneut eine Tür nach der anderen auf, doch fand nichts als Gähnende Leere vor. Nichts!

Wo konnte sie nur sein?

War sie doch nach draussen gegangen? Aber weshalb?

Marie rauchte nicht einmal.

Als meine schuhlosen Füße den schneebedeckten Boden berührten, wusste ich weshalb.

Der Schnee war von Blut rot gefärbt.

Marie lag reglos am Boden, die blutgetränkte Klinge lag zwischen ihren langen blonden Haaren.

Und jetzt stehe ich alleine hier. Verloren. Blicke mich um.

Weiss nicht mal ob sie noch lebt, weiss nicht was passiert ist und warum.

Zittere noch immer von den hasserfüllten Blicken ihrer Eltern.

Der Raum vor meinen Augen verschwimmt und Tränen laufen meine Wangen hinunter, bahnen sich ihren Weg.

Ich sprühre wie meine Beine nachgeben und ich die Wand entlang zu Boden sinke während mir ihre Worte wieder in den Ohren hallen, immer wieder: „Wenn sie stirbt, bist du schuld.“

Warum? „Warum?“, wiederhole ich laut.

Das frage ich mich selbst:

Warum musste sich der Schnee vor Blut rot färben?

Warum hast du das tun müssen?

Warum habe ich nichts davon gewusst, wenn es dir so schlecht ging?

Warum hast du nicht mit mir geredet? Bin ich der Grund für das?

Bin ich wirklich „schuld“?

Kein erleichternder Anruf. Nur Geschrei am Telefon.

„Du hast sie dazu getrieben!“

Doch von alldem bekomme ich nur Bruchstücke mit.

Kann es nicht glauben, nicht begreifen.

Kann nicht klar denken , nicht aufhören zu weinen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-09-10T11:30:54+00:00 10.09.2007 13:30
Es is super geschrieben
aber mega traurig *schnief*

lg SanakoChan
Von:  Sylvanas_Windrunner
2007-09-03T18:14:46+00:00 03.09.2007 20:14
i-wie find ich das heftig...*mehr i-wie dazu net sagen kann*
aber war auch i-wie gut aber...auch heftig i-wie o.o


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