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Flucht

von

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Also, diese Geschichte hab ich vor ca. 2-3 Jahren geschrieben. Also, verzeiht mir bitte die noch etwas holprige Schreibweise! *G*

Würde mich freuen wenn ich viele Kommentare dazu bekomme. Vorallem, ob es sich überhaupt loht, sie weiter zu schreiben! Auch wenn die Antwort für mein Ego vielleicht nicht so gut sein sollten! *GGG*

Wenn wer auch Ideen hat wie es weiter gehen soll, lass es hören.

Der Titel ist auch noch net so ganz fertig. Hatte aber erst mal keinen besseren Einfall.

Also, her mit euren Ideen, Kritiken (gute oder niederschmetternde) und Kommentaren! Schön viel schreiben!

Und jetzt viel Spaß!
 


 

Flucht
 

Sie lief und lief. Vor sich konnte sie die schnellen und heftigen Atemstöße von Alan hören und hinter sich, noch tief in der Dunkelheit versteckt, die Geräusche ihrer Verfolger.

Weit konnten sie nicht mehr sein. Aber vielleicht weit genug, so das sie es schaffen würden.

Sie liefen nun schon den ganzen Tag und die halbe Nacht, was sich auf Grund Christins "Arm - und Fußbänder" als sehr anstrengend erwies.

Ihr Tempo wurde immer schneller, je näher die Männer kamen und je näher auch ihr Ziel kam.

Die Grenze!

Hinter dem nächsten Hügel lag sie. Doch dieser besagte Hügel war noch gut 500 Meter entfernt. Und das größte Stück dieser Strecke führte über offenes Feld ohne irgend eine Deckung für sie beide.

Nicht zum ersten Mal, fragte sich Christin, wie sie nur da hinein geraten konnte.

Aber sie wußte die Antwort.

Shannon!

Hätte sie Shannon nicht kennen gelernt, wäre es nie so weit gekommen. Sie hätte diese.... Dinge nicht heraus bekommen, hätte nicht so ehrgeizig versucht, sie rückgängig, ja, ungeschehen zu machen.

Sie hätte noch ein normales Leben, nicht das einer Gehetzten.

Sie könnte noch immer in dem kleinen Wald gegenüber ihres Elternhauses spazieren gehen und... sie hätte nicht ihre ganze Familie verloren.

Unbewußt drückt sie Alans Hand, die die ihre fest umschlossen hielt, intensiver.

Er reagierte darauf.

"Alles... in Ordnung?" fragte er besorgt, rannte aber weiter.

"Ja!" antwortete sie. "Ich habe... nur gerade.... daran... gedacht..."

Ohne Vorwarnung hielt Alan für den Bruchteil einer Sekunde inne (so das sie ihm durch ihren eigenen Schwung hinein lief) und rannte dann, sie hinter sich her ziehend nach rechts, tiefer in den Wald hinein in dem sie schon die ganze Nacht liefen.

Und weg von der Grenze.

Christin wollte schon fragen, doch er gab ihr im laufen mit dem Finger auf seinem Mund zu verstehen das sie schweigen sollte.

Zusammen kauerten sie sich unter einen umgestürzten Baumriesen. Alan kroch, auf dem Bauch liegend darunter.

Christin konnte nicht genau sehen was er tat, aber plötzlich glitt er in einen Spalt unter dem Baum.... dort wo vorher nicht einmal genug Platz gewesen war, um einen Hund zu verstecken!

Und dann sah sie Alans Kopf wieder auftauchen. Er schien direkt aus dem Boden zu wachsen.

Er deutete ihr mit einen Kopfnicken an ihm zu folgen.

Sie zögerte keinen Moment.

Wie zuvor Alan, kroch nun auch sie auf dem Bauch unter den Baum.

Und fand sich in einer großen Höhle wider. Besser einem Zimmer! So sah es jeden falls aus.

Die Wände waren glatt poliert. Es gab einen kleinen Schrank, einen Tisch, einen zertrümmerten und eine intakten Stuhl.

Und ein Bett.

Auf dieses ging Alan zu, nach dem er den Eingang wieder verschlossen hatte, blieb aber mitten in der Bewegung stehen und lauschte.

Nun hörte auch Christin die Geräusche. Sie kamen von oben, über ihnen.

Sie waren da! Sie hatten sie zu guter letzt doch noch eingeholt. Und nun standen sie vor dem Eingang ihres Versteckes. Christin wagte es nicht einmal zu atmen. Sie stand ganz still da und versuchte nicht zu ersticken. Die Panik die sich in ihr breit zu machen versuchte, konnte sie noch einmal zurück schlagen.

Alan hatte sich lautlos umgedreht und war - ebenfalls völlig lautlos - zurück zum Eingang gegangen.

Er zog sein Messer aus seiner Jackentasche und stellte sich so vor die im Moment verschlossene Öffnung in der Decke, das, falls sie den Eingang entdecken würden, keine der Kugeln von dem Schußwechsel, der auf alle Fälle statt finden würde, Christin direkt treffen könnte.

Das erkannte sie genau in dem Moment, als ein Stimmengewirr von oben zu hören war. Aber da sie der Sprache nicht mächtig war, konnte sie nur hoffen, daß es in diesem Gespräch nicht darum ging zu klären, wer, und vor allem wie man Alan und sie am besten umbringen könnte.

Ein Blick zu Alan gab ihr auch keine Antwort darauf.

Sie wußte das er die Sprache fließend beherrschte.

Aber sie konnte in seinem Gesicht keine Regung sehen, geschweige den eine Antwort heraus lesen.

So blieb sie einfach ruhig stehen, was sich gar nicht als so einfach heraus stellte.

Zumal sie von dem Gewicht der eiserne Handfesseln in ihrem Gleichgewichtssinn beeinträchtigt war.

Als Alan und Shannon sie befreit hatten, bestand keine Zeit mehr, auch noch die Eisenringe, die man ihr an Hand- und Fußgelenken angelegt hatte, zu entfernen. An diesen Eisenringen hingen noch einzelne kurze Ketten.

Dies war auch der Grund, warum sie sich nicht bewegen und in Sicherheit bringen konnte.

Als Kind hatte sie gelernt, ohne ein Geräusch zu verursachen, sich anzuschleichen und ihre Mitmenschen zu erschrecken.

Und sie hatte es nicht verlernt.

Doch die Ketten würden sie verraten.

Als man sie ihr angelegt hatte, wurde darauf geachtet, das sie auch sie "richtigen" bekam.

Diese besonderen, hatten als kleine Zugabe an jedem einzelnen Bindeglied weitere Bindeglieder und diese klirrten bei jeder Bewegung gegen die Hauptkette.

Es war ihr nicht mal möglich, langsam den Arm zu heben, ohne das wenigstens eine von ihnen anfing zu klirren. Während dem Rennen hatte sie sie so gut es ging festgehalten doch als sie hier herunter geklettert war, hatte sie sie los gelassen und wenn sie sie jetzt wieder aufnehmen würde, gäbe das auf alle Fälle Geräusche die sie sich nicht leisten konnten.

So konnte sie nur dastehen und hoffen.

Sie sah wieder zu den Mann hinüber, dem sie so selbstverständlich ihr Leben anvertraut hatte.

Und das nur aus der Tatsache heraus da er der beste Freund von Shannon war.

Er stand da, die Waffe erhoben und ... kampfbereit. Anders konnte sie es nicht beschreiben.

Mit leicht gespreizten Beinen und auf alles vorbereitet. Sein braunes Haar hing ihm wirr ins Gesicht, das sie jedoch im Moment nicht sehen konnte, da er ihr den Rücken zu gewannt hatte.

Er strahlte Ruhe aus.

Eine Ruhe die sie sonst nur bei Shannon gesehen hatte. Er sah nicht wie ein Mann aus, der sich darauf vorbereitete, gegen eine kleine Arme anzutreten. Eher wie jemand, der auf einen guten Freund wartete.

Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos. Hätte Christin nicht von seiner Art zu kämpfen gewußt und hätte sie nicht richtig hin gesehen, sie hätte seine kampfbereite Haltung nicht erkannt.

Sie fühlte sich sicher. Wenn dieses Gefühl auch eher trügerisch war, den selbst Alans überlegene Kampfkünste könnten sie nicht vor eine Angriff von vielleicht 15-20 bis an die Zähne bewaffneten und skrupellosen Männern beschützen. Und doch half ihr der Gedanke jemanden bei sich zu haben.

Sie spürte, wie sich ihr Herzschlag beruhigt, während sie ihn ansah.

Und dann horcht sie auf, und ... nichts!

Es war ruhig. Kein Ton war mehr zu hören. Doch das mußte nichts heißen. Sie wartete weiter. Und nach ein paar Minuten, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen, entspannte sich Alans Haltung. Er trat einen Schritt zurück und steckte die Waffe ein. Dann dreht er sich um und sah sie an.

Sie erschrak.

Für eine kurzen Moment hatte sie eine Verzweiflung in seinen Augen gelesen die schon an körperlichen Schmerz heranreichten. Doch eine Sekunde später hatte er sich wieder unter Kontrolle. Oder hatte sie sich geirrt?

Er lächelte sie an und ging an den Schrank und fingerte an einer Schublade herum. Zurück kam er mit einer unetikettierten, braunen Flasche.

Sie sah im noch mal in die Augen, und sah ... nichts.

Nichts von dem ungeheuren Schmerz von eben.

Er ging mit ihr im Schlepptau zu dem altersschwachen Tisch hinüber, gebot ihr sich hinzusetzen und nahm die Flasche zur Hand. Er träufelte etwas von der Flüssigkeit aus dem unscheinbaren Fläschchen in das Schloß.

"Du mußt deine Hand jetzt ganz ruhig halten! Dieses Zeug darf nicht mit deiner Haut in Berührung kommen, OK?!"

Christin nickte.

Erst passierte nichts. Doch dann sah sie zu ihrer Überraschung wie sich eine kleine "Rauchwolke" aus dem Schloß kräuselte.

Und in dem Massen, wie die Wolke an Dichte und Größe zunahm, nahm auch ihre Nervosität zu.
 


 

Der schwarz gekleidete Mann huschte schnell und lautlos durch den Wald. Er wußte, was sein Ziel war. Er wußte nur nicht, wo er es finden würde.

Doch das brauchte er auch nicht. Er folgte einfach nur der Spur vor ihm, die nur er lesen und verstehen konnte. Niemand außer ihm und eine hand voll anderer war in der Lage die Zeichen vor, um und in sich zu deuten.

Die schwarze Gestalt rannte weiter. Hoffend! Hoffend nicht zu spät zu kommen.

Vor sich, noch im Schatten des Waldes verborgen, konnte er Stimmen aus machen.

Und noch bevor er sie hören, geschweige den sehen konnte, wußte er, das sie auch neben ihm waren.

Doch sie hatten ihn noch nicht entdeckt, wie ihm sein "Gefühl" verriet.

Ohne auch nur ein winziges Geräusch zu verursachen, rannte Shannon weiter.
 


 

Plötzlich drückte Alan seine Daumen zwischen das Eisen und ihr Handgelenk - und sprengte die Kette mit einem Ruck auf.

Nach 20 Minuten war sie befreit von ihren Hand- und Fußfesseln.

Alan hatte seit der Warnung an sie, kein Wort mehr gesagt.

Ohne das mindeste Geräusch zu verursachen, verschloß er das Fläschchen wieder, stand auf und brachte es zurück in die Schublade.

Danach setzte er sich aufs Bett.

Die Unterarme auf die Knie gestützt saß er da, mit hängenden Kopf und hängenden Schultern.

Dieser Anblick erschreckte sie fast genau so sehr wie der Ausdruck zuvor in seinen Augen.

Sie ging langsam zu ihm hinüber und stellte sich vor ihn, und wartete.

Erst geschah nichts, doch dann reagierte er. Er hob langsam den Kopf und sah sie an.

Sie hatte gedacht gegen denn Anblick gewappnet zu sein.

Doch es war schlimmer als vorher.

Da hatte sie zumindest noch irgend etwas in seinem Blick gesehen, auch wenn es Schmerz gewesen war.

Doch nun war da gar nichts mehr. Sein Blick war leer. Vollkommen leer.

Da sie nicht wußte, was sie tun sollte, tat sie das einzige was ihr logisch erschien.

Sie trat einen Schritt vor, zwischen seine Beine und legte ihre Hand auf seine Stirn. Er wußte was sie vorhatte und während sie das tat, kam er ihr mit seinem Körper entgegen und schloß die Augen.

Langsam tastete sie sein "Innerstes" ab. Ohne aber genauer hinein zu blicken. Sie blieb an der Oberfläche seines Geistes.

Das einzige was sie tat, war, ihn zu beruhigen. Sie nahm ihm für ein paar Augenblicke den ganzen Schmerz, der in ihm wütete, ab. Nur um ihm Zeit zu geben sei innerstes wieder zu ordnen.

Als sie sicher war das er bereit war gab sie ihm alles, Stück für Stück wieder.

Er wußte das sie noch nicht über ihre volle Macht verfügte.

Täte sie es, hätte sie ihm die Erinnerungen an alles auslöschen können. Doch er hätte es nicht gewollt.

Nach ein paar Minuten war sie fertig. Psychisch und physisch. Doch sie machte weiter. Sie hätte den Kontakt zu ihm auch einfach abbrechen können. Doch das hätte ihn um so schwerer getroffen als vorher.

Und dann war es vorbei. Von einer Sekunde auf die andere. Erschöpft lies sie sich auf Alans Schoß sinken und lehnte sich Vertauens voll an ihn. Er nahm sie in den Arm.
 


 

"Wo sind sie?" brüllte John. "Sie können doch nicht verschwunden sein! Verdammt, sucht gefälligst gründlicher! Sie können sich schließlich nicht in Luft aufgelöst haben. Los, sucht! Oder wer von euch Idioten möchte dem Kommandant bescheid geben das sie entkommen sind?!"

Er sah seine Männer scharf an.

Wie er erwartet hatte, wollte es keiner.

"Na los, sucht weiter! Und strengt euch diese mal gefälligst mehr an! Sie sind hier. Irgend wo! Also, los jetzt!" brüllte er seinen Befehl und sah zu wie sich seine Männer zurück in den Wald schlugen.

Dummköpfe, dachte er bei sich.

Es gab so gut wie keinen, der dem Alten zu nahe kommen wollte.

Auch er nicht.

Doch bei seinen Männern war es aus Angst.

Er haßte ihn.

Er haßte seinen Vater dafür, das er Bill hatte sterben lassen. Ermordet von diesem verdammten Bastard Alan. Er würde Alan bekommen. Und wenn es soweit war, dann würde er ihn nicht einfach töten. Nein, er würde ihn langsam sterben lassen. Er sollte so viel Schmerzen vor seinem Tot erleiden, wie es ginge. Und danach würde er sich dieses Miststück zur Brust nähmen.

Oder sollte er sie sich doch zuerst vornähmen.

Vor den Augen Alans?

Er hing seinen Gedanken nach und bemerkte den Schatten nicht, der sich von hinten an ihm vorbei schlich.
 


 

Shannon mußte vorsichtig sein. Er wußte, ein falsches Geräusch und er konnte sich und sein Vorhaben vergessen.

Langsam und vorsichtig schlich er an John Bakster vorbei.

Es kostete ihn eine Menge Überwindung ihn nicht auf der Stelle zu töten.

Er hätte es gekonnt. Ohne Probleme.

Aber er hatte keine Zeit.

Nicht mal die allerhöchstens 3 Sekunden die er benötigt hätte. Es ging im Moment keine direkt Gefahr von ihm aus und es hätte nur Aufsehen erregt, wenn er ihn sich jetzt geschnappt hätte.

Und so schlich sich Shannon, in den Schatten der Bäume geduckt, weiter.

Darauf bedacht, kein verräterisches Geräusch zu verursachen.

Und auf der Suche.

Hinter dem nächsten Baum konnte er wieder Stimmen hören.

Es waren 2 , aber sie waren zu Dritt, wie er an den Schritten erkennen konnte.

Er duckte sich in den Schatten einer großen Eiche und wartete.

Nicht mal eine Minute später waren die Männer, die zu den Stimmen gehörten, auf gleicher Höhe zu seinem Versteck.

Er wollte warten, bis sie an ihm vorbei waren, um dann weiter zu gehen.

Doch er blieb.

Im Schritt eines der Männer hatte sich etwas verändert.

Shannon wußte, das der Mann ihn entdeckt hatte.

Er hatte zwar versucht, es sich nicht anmerken zu lassen, doch Shannon hatte es trotzdem an seinem, wenn auch sehr kurzen Zögern bemerkt.

Blitzschnell ließ er sich aus dem Schatten gleiten, bevor der Mann seinen Kameraden bescheid geben konnte.

Shannon erschien wie ein Schatten hinter dem mittleren Mann und setzte ihn mit einem gezielten Schlag außer gefecht.

Während dieser noch zu Boden fiel, drehte sich Shannon mit Hilfe seines eigenen Schwungs auf der Stelle um, und ließ seine Hand gegen den Hals des Linken krachen und vollführte noch in der gleichen Drehung einen Fußtritt gegen den Kopf des Dritten.

Es hatte nicht mal 3 Sekunden gedauert und die drei lagen bewußtlos auf dem Boden.

Doch Shannon zögerte sie zu töten.

Dies tat er nur, wenn es sonst keinen anderen Weg mehr gab.

So entschied er sich dafür, sie nur an den nächsten Baum zu legen und sie ein wenig zu "verwirren". Er sah sich mit einer Drehung um und suchte sich einen der großen "Riesen" aus.

Der eine von ihnen war so mit Gestrüpp zu gewachsen, das sie von dem Weg nicht aus zu machen waren. Dort lies er sie zurück. Nicht ohne vorher noch ihr Gedächtnis ein "bißchen" zu ändern.

Nicht mal 2 Minuten später war er schon wieder unterwegs.

Auf der suche nach seinen Freunden.
 


 

Christin wußte nicht wie lange sie schon so da gesessen hatte. Aber es mußte länger gewesen sein.

Die Kerze, die Alan gleich am Anfang entzündet hatte, war so gut wie herunter gebrannt.

So, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, sah er in diesem Moment auf.

Manchmal fragte sie sich, ob er es nicht auch wirklich konnte. Sie hatte immer das Gefühl, das seine Augen mehr sahen.

Schon mehr als einmal hätte sie am liebsten "nachgesehen". Ein kurze Berührung an seiner Stirn, etwas Konzentration.... Plötzlich wurde ihr bewußt, das sie ihn anstarrte.

Schnell stand sie auf. Verlegen ließ sie den Blick sinken.

"Was hast du?" fragte er sanft.

Sie sah auf die Bettkante gegen die sie ihre Knie gestützt hatte.

"Nichts." antwortete sie leise und sah hoch.

Er blickte sie immer noch an. Aber irgend wie... intensiver.

Und auf einmal fiel alle Scheu von ihr ab.

Sie berührte sanft und noch etwas zaghaft seine Wange. Ihre Fingerspitzen strichen über seine Wangenknochen, glitten hoch zu seinem Haaransatz.

Sie ließ ihre Finger durch sein braunes Haar gleiten.

Wieder nach unten wandern.

Er schmiegte sein Gesicht in ihr Hand und küßte sie auf die Handfläche.

Sie schauderte.

Seine Arme umschlossen ihren Körper fester und gleichzeitig sanft, als er sie zu sich zog.

"Ich..." fing sie unsicher an zu stammeln, doch er ließ sie nicht aus sprechen.

Er hob seine Hand und legte sie an ihr Gesicht während er ihr immer noch unentwegt in die Augen sah.

Nun hob er auch die andere und zog sie langsam zu sich herunter, um ihr mit seinem eigenen Körper entgegen zu kommen.

Der Kuß war sehr zärtlich... aber falsch.

"Hör auf!" Sie stieß Alan von sich. "Sag mal, bist du übergeschnappt?!"

Außer sich vor Wut funkelte sie ihn an.

"Was hab ich den gemacht?" fragte er zornig.

"Was du gemacht hast?" ihre Stimme überschlug sich fast. "Du hast mich manipuliert! Du hast meine Willen ausgeschaltet! Und da fragst du noch! Wie konntest du das tun?"

Wenn er ihr etwas antworten wollte, kam er nicht mehr dazu.

Denn genau in diesem Moment hörte er (wie immer lange vor ihr)

Geräusche.

Für einen kurzen Moment spannte er sich an, als sich jemand an der Luke zu schaffen machte.

Doch schon lockerte er sich wieder und ging schnell und lautlos hinüber und wartete.
 


 

"Also, wie sieht's aus? Habt ihr sie?"

Keiner von John's Männern antwortete auf seine Frage.

Er besah sie sich ganz genau, während er mit hinter dem Rücken verschränkten Armen, an der Reihe seiner Männer auf und ab lief.

Die meisten dieser Typen kannte er schon sein leben lang.

Und keinen von ihnen konnte er ausstehen.

Es dauerte 2 Runden bis ihm auffiel das drei fehlten.

"Hey! Wo sind die anderen?" fragte er ruppig.

Erst nach kurzem Zögern antwortete einer von ihnen.

"Wir wissen es nicht! Sie sind zu dritt los, kamen aber bis jetzt noch nicht wieder!"

"Aha, und warum ist keiner von euch Pappnasen mal auf die Idee gekommen nach ihnen zu suchen?" fragte er lauernd.

"Das sie vielleicht auf Alan und Christin gestoßen sein könnten, das kommt euch nicht in den Sinn, wie?"

Keiner antwortete. Doch in diesem Augenblick hörten sie, wie jemand, oder besser mehrere, aus dem Unterholz brachen.

Die 14 Männer auf der kleinen Lichtung drehten sich nahezu gleichzeitig um. Auf der anderen Seite kamen die drei Vermißten auf sie zugelaufen. Wild Gestikulierend.

"Was ist los? Hab ihr sie?" John ging auf die völlig außer Atem geratenen Männer zu.

"Wir... haben sie...gesehen." brachte einer von ihnen mühsam hervor ohne dabei zu ersticken.

Schwer atmend ließ er sich auf den Boden sinken.

"Ja...? Und?" John wurde immer ungeduldiger.

"In welche Richtung sind sie?"

"Nach... Nach Norden!" sagte der am Boden und zeigte, um seine Worte zu bekräftigen in die angegebene Richtung.
 


 

Alan stand da und schaute auf die Luke.

Dann bewegte er sich doch Christin war schneller. Sie hatte schon längst gespürt, wer da vor dem Eingang war. Sie hätte es auch schon vorher gewußt, wenn Alan sie nicht... verhext hätte. Sie haßte das Wort. Man hatte sie früher immer als Hexe beschimpft. Ohne das die Leute wußten, wie nah sie der Wahrheit damit kamen. Und ohne das sie es selbst wußte.

Heute wußte sie wer, und was sie war. Und trotzdem haßte sie diese Wort. Aber gerade weil sie es haßte, kam es ihr in diesem Moment passend vor. Alan hatte ihr Vertrauen mißbraucht. Und sie konnte sich nicht erklären warum.

Mit ein paar Schritten war sie am Ausgang und versuchte ihn zu öffnen. Die Geräusche brachen abrupt ab. Sie fingerte an der Luke herum ohne jedoch weiter zu kommen.

Als sie sich auch noch drohte, die sowieso nicht mehr vorhandenen Fingernägel abzubrechen, wurde sie zur Seite geschoben.

Alan brauchte nur 2 Sekunden um die Luke zu öffnen.

Beide traten zurück als Shannen eines Schatten gleich herein glitt. Schnell verschloß er sie wieder. Erst dann drehte er sich zu Christin und Alan herum. Er nickte seinem Freund zu und nahm seine Freundin wortlos in die Arme.

Ein zwei Sekunden stand er mit geschlossenen Augen da und hielt sie einfach nur fest.

Dann hob er den Blick und fragte an Alan gewannt: "Hat euch jemand gesehen?"

"Nein! Sie standen kurz in der Nähe und stritten sich aber sie haben keinen Ahnung. Und du? Hat dich jemand gesehen?"

"Ja! Aber keine Sorge," fügte er schnell hinzu als Christin ihn erschrocken ansah. "Ihre Erinnerung stimmt nicht mehr mit dem über ein, was sie tatsächlich gesehen haben."

Alan ließ sich wieder am Tisch nieder. Er spielte mit einer der Ketten und schien über etwas nach zu denken.

Er sah auf und wollte etwas sagen.

"Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht was wir jetzt machen können." Beantwortete Shannen die unausgesprochene Frage.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2004-04-11T21:51:26+00:00 11.04.2004 23:51
hallo Adame

Flucht ist ein sehr außergewöhnlicher Text. Ich würde mich sehr freuen, wenn du wieder daran arbeitest. Falls du magst würde ich dir sehr gerne helfen weiterzuarbeiten an deiner Geschichte.

ganz lieben Gruss

sean
Von: abgemeldet
2004-03-05T21:08:58+00:00 05.03.2004 22:08
Hello!
Na und nun?? Jtzt hast du ins mitten in diese Geschichte geschickt, aber wir sollen nicht erfahren wie es weiter geht und die Hintergründe auch nicht ja?
Also ich finde es sehr spannend wie du das hier geschrieben hast! Du schreibst doch bald weiter oder???

Bye Reeks
Von:  Adame
2002-10-09T12:40:34+00:00 09.10.2002 14:40
*freu* *freu* na, da muß ich mich dann doch mal wieder dahinter schreiben. Hatte ich erwähnt das sie schon etwas älter ist? Naja, ich werd mir mühe geben.
Adame
Von: abgemeldet
2002-10-08T13:23:46+00:00 08.10.2002 15:23
also ich finde deine Geschichte echt toll und hoffe doch dass du bald weiter schreiben wirst


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