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Die Yaoi-Verschwörung

-eiskalte Bengel-
von

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Projekt: New Genesis

Eingeschlichen in einen Umkleideraum des Labors war es ihre Absicht sich in passender Montur zu tarnen. Geschickt verkleidet, mit Röckchen und Zöpfchen, schlichen beide grummelnd durch die unterirdische Anlage des Schreckens.

„Wieso gab´s hier nur diese Girlieklamotten?“ Sichtlich gereizt und angewidert von seinem neuen Style entdeckte Maxwell den geheimen Eingang zu dem Prozessorraum, welcher durch ein Passwortschloss verriegelt war. „Ohje, und was nun Maxwell? Anscheinend müssen wir jemandem das Passwort rauskitzeln“. Mit musterndem Blick schaute Yari den Verschluss an und zuckte mit den Schultern, als er gelangweilt hervorbrachte: „Sesam öffne ...dich?“.

Mit einem grollenden Donnern und episch angehauchter Orgelmusik öffnete sich das morsche Holzportal und gab den Weg zum Kern der Anlage frei.
 

Ein wenig irritiert durch dieses simple Rätsel wackelten beide mit einer frohen Wandermelodie den dunklen und langen Korridor entlang. Keiner von beiden wagte es diese unheimliche Stille, welche aus den Lautsprechern an den Decken erklang, zu unterbrechen.
 

Bald erreichten sie den Prozessorraum - einen Raum von gigantischen Ausmaßen und in dessen Zentrum stand ein Besen.

Yari blickte völlig entgeistert dieses mächtige Artefakt an, während Maxwell ihm einmal mehr eine runterknallte. „AUUU!“ Mit diesen Worten des Schmerzes drehte er sich um und entnahm Maxwells zweifelnden Blick, dass es sich nur um eine kleine, ranzige Abstellkammer handelte. Beide schritten in ihrer Tarnmontur durch die ausgeschilderten Gänge. Zwanzig Kreuzungen und zwanzig Abbiegungen nach links entdeckten nun beide den wahren Prozessorraum. Sie fühlten eine eiskalte Aura, als würde ein zwangsverschwuchteltes Subjekt beiden in den Nacken röcheln. Erschrocken drehte sich Maxwell mit gelangweilter und angewiderter Mine herum und erspähte einen neuen Anblick. Sein Gefühl der kalten Panik wurde bestätigt, denn was er sah ließ ihn vor Angst hüsteln. Er ergriff seinen patentierten Anti-Yaoi-Knüppel, holte aus und....

„NEEEEEEEIN!“ Yari brüllte ihm ins Ohr, worauf er wegkippte und sich schwer sein Ohrläppchen verstauchte. „Yari was zum Teufel soll das!? Siehst du nicht dieses...DING!?“
 

Mit schlürfenden Bewegungen tapste dieses Stück misshandelte Elend weiter auf sie zu. Yari musterte dieses Wesen und zuckte zusammen als es ein murrendes Wimmern hervorbrachte, welches elendiger klang als massive Dachpappe in einem rostigen Aktenvernichter.
 

„Es...es ist anders als die anderen Maxwell...dieses Wesen hat keine Latte....!“

Maxwell stemmte sich wieder auf und schielte verächtlich, als auch vorsichtig, auf dieses Monster der Yaoi-Experimente.

Seine Angst sank ein wenig, aber die Furcht stieg dafür ins Unermessliche, als er dessen wahre Gestalt erkannte.
 

Die Augen wurden von seinen fettigen aschblonden Haaren verdeckt - sein Körper war gebückt und mit eiternden Wunden übersäht. Einige Handfesseln, welche Yari aus dem letzten „Beate Uhse-Katalog“ wiedererkannte, schnürten seine Handgelenke mit rosafarbigen Plüschüberzug die Blutzufuhr ab. Sein Äußeres war bemitleidenswert und erfüllte Yari und Maxwell mit einer unvorhersehbaren Welle an Emotionen voller Trauer. Sie seufzten beide liebevoll, als dieser wandelnde Alptraum unter einen dumpfen Grinsen sich seines Stuhlgangs erleichterte. „Hach ist das kawaii... nennen wir ihn Trudi“. Maxwell schaute Yari ein wenig verstört an und war kurz davor ihm seinen Geist herauszuprügeln, doch ein weiterer Blick auf diverse Gestalten der Notdurft ließ ihn diesen Namen doch beibehalten.
 

Die Kreatur stieß einen lauten, schrillen Schrei aus und schlürfte die Gänge entlang. Beide schauten ihm hinterher, aber entschieden sich ihren eigenen Plan nachzugehen. Da beide keine sonderliche Lust hatten ein extravagant riechendes Häufchen Kacke, welches nun den Gang versperrte, zu überwinden.
 

Es schallten die Rufe der brunftigen Experimente durch die Gänge, während Yari und Maxwell den Raum zum Superlerncomputer betraten. Die Türen verschlossen sich mit einem schleifenden Geräusch von modrigem Holz. Ihr Ausweg war nun von Hochsicherheitstüren mit hydraulischen Schlüssellöchern versperrt. Das Licht flackerte unheimlich, die Luft war stickig vor Sauerstoff und inmitten des kreisförmigen Saales stand er, der Hochleistungsprozessor, welcher beide aus diesem Alptraum befreien sollte.
 

„Lass mich das machen Yari, ich habe ein Informatikstudium erfolgreich abgebrochen, also sollte das für mich ein Kinderspiel sein.“

Mit siegreichen Gesichtszügen und einem überheblichen Lachen schritt er auf den Rechner zu und starrte auf dem Bildschirm. „1+1=?“ Maxwell drehte sich kreischend um, rannte voller Panik gegen einen der vielen verriegelten Ausgänge und schlug ganze Stücke heraus bis nahezu nix mehr davon übrig war. „WIR SIND IN DIESEM RAUM GEFANGEN!!! AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH“. Yari war verdutzt, als er seinen liebsten Sandkastenfreund, welcher sonst so smart und gelassen ist, solch einen Anfall bekam.
 

Maxwell schaute über seine Schulter und musterte im Stillen Yaris Reaktion.

„Erschrocken hm?“ Yari wusste sich nicht zu helfen und glotzte ihn nur ein wenig hohler als sonst an. Maxwell seufzte, ging wieder auf den Lerncomputer zu und tippte wie ein Weltmeister Zahlen, Wörter, Dezimal- und Hexadezimalbefehle ein. Als sich anschließend die Türen öffneten, fragte ihn Yari irritiert: „Wie!? Ich dachte du bist am verzweifeln?“

„Och Yari, du dumpfes Individuum, natürlich nicht! Ich wollte dich einfach mal schocken...ist doch super gelungen oder?“ Yari grinste verschmitzt und ein stereotypisches „drop“ würde das Bild der Situation vollends komplettieren.
 

Der Computer fragte erneut nach der Addition von eins und eins, worauf Maxwell natürlich und logischerweise die Drei eingab. Sofort deaktivierten sich alle Sicherheitsschlösser, alle Gefängnisse, alle Kühlschränke und Getränkeautomaten in diesem Labor. Eine angenehme und monotone Stimme, welche die Eleganz eines Rohrreinigers besaß, listete die Funktionen auf, welche verloren gingen. Yari schrie wie am Spieß, als er erfuhr, dass die Kühlschränke nun nicht mehr funktional sind.
 

Maxwell ergriff Yaris Oberarm und rannte mit ihm aus den Raum heraus, wendete und prügelte noch als Erinnerung mit dem Knüppel den Rechner kurz und klein. Anschließend und erneut rannten sie die Gänge entlang und suchten den Ausgang.
 

Die unheimliche Stille machte sie nervös, nur das Stöhnen näherkommender Schritte konnten sie vernehmen. Aber das interessierte sie wahrlich wenig, da eine offenstehende Tür sie einlud, einzutreten.

Schlichtweg gekonnt und schleichend wie ein Presslufthammer schauten sie sich in dem vorgefundenen Büro um und verschlossen die Tür hinter sich. Immer lauter wurden die schrillen Schreie, was sie zu der Vermutung kommen ließ, dass jene Kreaturen immer näher kamen.
 

Yari schob einen sperrigen Blumentopf vor die Tür, was eigentlich keinen Sinn machen würde, aber die Waschmaschine war ihm zu schwer.

Maxwell hingegen durchpflügte wie ein erfahrener Spion die Aktenschränke, indem er Alles herauszerrte, herumwarf, und ihm gelegentliche Hassattacken überkamen.

Beide suchten nach Antworten, die der Prospekt, welcher Maxwell am Eingang angedreht wurde, nicht beantworten konnte. Zum Beispiel wo sich die gewissen Örtlichkeiten befanden. Doch er kannte die Antwort schon... warum sollte eine Kreatur, seelenlos und gepeinigt von Yaoifetischisten, in einem Korridor vor dem Prozessorraum seine Notdurft verrichten, wenn es eine Toilette gäbe?
 

Noch war alles offen, darum suchten beide immer weiter. Sie entdeckten viele Dinge, die sie eigentlich hätten nicht sehen wollen, aber zum Vorschein kamen. Unzählige Yaoigeschichten, Yaoibilder, Yaoihörbücher, Yaoiaktionfiguren, Yaoitradingcardgames, Yaoibrettspiele, Yaoifieberthermometer. Yari blickte würgend drein, als er all das sah. Maxwells Gesichtszüge waren nicht viel anders, aber er schaffte es wie kein anderer einfach seine Übelkeit im wahrsten Sinne herunterzuschlucken. Das notgeile Stöhnen wurde immer lauter, doch Yari und Maxwell wussten was geschah. Es war nahezu logisch das diese Wesen nun frei herumlaufen konnten. Was aber wohl daran liegen konnte, dass neben den Kühlschrankfiasko auch die Schlösser nachgegeben haben. „Ähm...Erzähler? Das hatten wir bereits...“ „Yari? Mit wem redest du da?“. Yari hörte bereits Stimmen was sicherlich Gutes zu bedeuten hatte.

Es klopfte an der Tür und er war kurz davor hinzugehen und dem Besucher mit einem Lächeln den Eintritt zu gewähren. Maxwell hingegen brüllte durch das kleine Zimmer „WER IS´N DA!?“ Maxwell rechnete nicht damit eine Antwort zu erhalten und suchte unaufhörlich weiter, während Yari herumgewirbelt da stand und zögerte die Tür aufzumachen.
 

„Gnruhaa“
 

Ein bezauberndes Stöhnen erklang als Antwort, worauf Yari hibbelig zum Türknauf griff, Maxwell ihn aber sofort zurückzog. Er machte ihm mit einen sanften Brüllen klar, dass dies garantiert kein Zimmermädchen sei. Yari war offensichtlich leicht geknickt und schaute traurig zu der Tür, woher gruselige und wimmernde Klageschreie des natürlichen Triebes erklangen.
 

Maxwell fand nach einiger Zeit des musikalischen Gruppenkeuchens der Gequälten eine Akte, welche sehr wichtig zu scheinen schien. Versiegelt mit einem glitzernden Lippenabdruck eines Barbielippenstifts, fand er Inhalte zu einem geheimen Experiment, das mit dem Namen „New Genesis“ niedergeschrieben wurde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Phase
2008-11-19T19:28:46+00:00 19.11.2008 20:28
Hallihallo!
Ich bin zufällig gerade über den Link zu dieser FF gestoßen und habe sie gleich einmal verschlungen. xD
Die Idee ist super, die Handlung und der Humor einfach nur passend, ich habe wirklich viel gelacht.

Allerdings fand ich die Grammatik (v.a. die Tempi) stellenweise etwas haarsträubend... Falls es Absicht ist, ist es gut gelungen, falls nicht, würde ich das nochmal überarbeiten, denn ansonsten ist die Geschichte wirklich klasse. ^^ Ich setze sie auch gleich mal auf meine Favoritenliste.

Liebe Grüße,
CaSi^^
Von:  midoriyuki
2008-06-15T17:01:22+00:00 15.06.2008 19:01
*lach*
Also auch als Shonen-Ai und Yaoi-Fan kann man einfach nicht abstreiten, dass du dich an Genialität wirklich übertroffen hastxDDD
Das ist echt sowas von derbst geilxDDDD
Hach ja herrlichx3
Besonders Trudi fand ich zum wegschmeissenxDDDD

Von:  CraXm
2008-04-23T18:05:33+00:00 23.04.2008 20:05
Keiner von beiden wagte es diese unheimliche Stille, welche aus den Lautsprechern an den Decken erklang, zu unterbrechen.

XD also SO stell ich mir eine spannende Szene vor XD
Von:  Flordelis
2008-04-23T16:29:31+00:00 23.04.2008 18:29
> Der Computer fragte erneut nach der Addition von eins und eins, worauf Maxwell natürlich und logischerweise die Drei eingab.

*lach*
Ach DA ist mein Mathenachhilfelehrer abgeblieben. XDDD

Ich hab herzlich gelacht, nur weiter so. ^^


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