Halloween
Da heute Halloween ist, habe ich zum Anlass zwei OS geschrieben, die erste seht ihr hier. Eine Humor FF. Das zweit wird eine Darkfic sein und werde sie ebenfalls unter den OS hier hochladen. Viel Spaß.
Halloween
Kai und Yuriy saßen sich gegenüber, während ihre Mine ernst wirkte.
„Wir haben ein Problem“, begann Kai, während er die Hände vor seiner Brust verschränkte.
Zustimmend nickte Yuriy. „Ich weiß, aber wir müssen nun improvisieren. Heute ist Halloween und dutzende von Gören werden hier auftauchen, die alle Süßes wollen. Doch wir haben nicht Süßes außer dir“, jammerte er.
Abfällig schnaubte der Rotäugige und war versucht seinen Freund eine Kopfnuss zu verpassen, aber zügelte er sich. „Ich bin nicht Süß, du kompletter Vollidiot. Leider hast du in einem Punkt recht. Wir müssen uns für die Kinder was anderes überlegen. Wir haben wegen dir Fresssack nichts süßes mehr im Haus. Du hast gestern alles aufgegessen, dabei hatte ich extra was gekauft.“
„Das bisschen hätte eh nicht gereicht. Aber das ist doch nun egal. Es dämmert schon und bald werden die Kinder kommen, was machen wir nun?“, fragte Yuriy mit ernster Stimme.
Leicht zuckte Kai mit den Schultern, bevor er sich zurück lehnte. „Das ist dein Problem. Du hast alles aufgefressen, also musst du auch für etwas neues Sorgen. Vielleicht hast du Glück und findest etwas.“
Enthusiastisch sprang Yuriy auf. Erwartungsvoll glänzten seine blauen Augen, bevor er durch das Haus wuselte auf der Suche nach etwas verschenkbares für die Kinder. So füllte sich rasch ein Korb, wobei Kai gar nicht wissen wollte was genau darin war.
Es klingelte an der Wohnungstür, während man bereits das aufgeregte Tuscheln der Kinder vor der Tür hörten. Ruckartig riss Yuriy die Tür auf, wobei alle Laute verstummten. Fragend zog er eine Augenbraue hoch, während sein Blick über die drei kleinen Kinder wanderte. Der eine trug einen schwarzen Umhang, dass zweite Kind trug eine Art Turban bestehend aus zahlreichen Bandagen und der letzte Junge hatte über seine Hose ein Tütü angezogen. Beim letzen war Yuriy sich sicher, dass der Junge später Schwul werden würde.
„Wilde Geister gehn heut um, hier und da und rundherum. Und sie geben keinen Frieden, bis sie etwas Süßes kriegen. Auch wir sind voller Schabernack und haben einen leeren Sack. Soll es wieder leise sein, dann gebt uns bitte hier was rein. Danach: Wir danken Euch, ihr seid jetzt frei und wir ziehen weiter mit Geschrei!“, brachten die Kinder stammelnd hervor.
Yuriys Augenbraue wanderte nur noch höher. Bei dem Wort Sack musste er unweigerlich an was anderes danken. Naja, aber das hier waren Kinder, die noch nicht versaut waren. Das sollte man Dringend ändern. So setzte er ein Lächeln auf. „Das habt ihr ganz toll gemacht. Was seid ihr denn?“, fragte Yuriy, während er in seinem Korb nach was gutem wühlte.
„Ich bin ein Werwolf“, nuschelte der Junge mit dem Umhang.
Yuriys Augenbraue machte überstunden, da sie erneut zuckte. „Ein Werwolf? Ich sehe weder Fell noch sonst was. Ich dachte eher du wärest ein Vampir, oder ein Superheld wegen dem Umhang.“
„Bin aber ein böser Werwolf, der sich noch nicht verwandelt hat“, kam die trotzige Antwort.
„Okaaahaaay.“ Am Besten ließ man Kinder reden, da kam man eh nicht gegen an, oder aber sie brachen in Tränen aus. Das letzte kannte Yuriy schon, darauf hin kommen immer die wilden Mütter, die einen mit einem Regenschirm verprügeln wollen, weil man ja so böse zu deren Nachwuchs war. Kurz schüttelte er seinen Kopf und zog endlich was aus seinem Korb. „So, dass hier ist für dich“, mit diesen Worten steckte er eine Zahnbürste in die Tüte des Jungen. War er nicht großzügig? Er opferte seine eigene Zahnbürste für die Kinder.
„Das ist ja nur ne dämliche Zahnbürste“, beschwerte sich der Werwolf sofort.
„Hey, nun sei mal etwas netter. Du wirst mir dafür noch dankbar sein, denn dadurch bekommst du keine Karies und nachdem was du heute noch alles an Süßigkeiten in dich hinein stopfst hast du die nötig.“ Kinder, die kannten scheinbar nicht einmal so was wie Dankbarkeit. Irgendwie erinnerten sie Yuriy an Kai, der war genauso.
„Karies ist egal, ich verliere diese Zähne eh. Sind Milchzähne.“
Knurrend wand Yuriy sich an den zweiten Jungen mit den Bandagen. „Eine Mumie?“ Aber wie er bei dem ersten gesehen hatte, täuschte er sich. Vielleicht sollte er immer das Gegenteil sagen, von dem was er dachte.
„Nein, ein Unfallopfer“, kam die ruhige Antwort.
Ein breites Grinsen legte sich auf Yuriys Zügen. Der Kleine gefiel ihm. Er hatte sich was extra tolles verdient. So zog Yuriy eine Flasche Haarspray hervor und gab sie dem Kleinen. Extra stark. Sicherlich würde der kleine das zu würdigen wissen, immerhin war es aus seinem eigenen bestand. So eine geile Frisur wie Yuriy sie hatte kam nicht von irgendwoher her, so was brauchte viel Haarspray. Schweigend nickte der Junge nur und wollte scheinbar nur weg.
„So, und nun zu dir“, mit diesen Worten wand sich Yuriy an den Jungen im rosanem Tütü. Er wusste das perfekte Geschenk für den Kleinen. So drückte er ihm ein eine Tube Gleitgel in die Hand. Er hatte das Gefühl, dass der Junge es eines Tages brauchen würde, wenn er mit einem Mann rumachte. Das der Junge schwul werden würde, war so sicher wie das Amen in der Kirche.
Skeptisch musterte der Junge die Tube und drehte sie hin und her. „Wofür ist das?“, fragte er verwirrt.
„Frag deine Eltern, sie werden sich freuen dir das zu erklären“, versicherte Yuriy grinsend. Er war sich sicher, dass die Eltern ihn umbringen wollen würden, wenn er das Kind mit der Frage zu ihnen schickte, doch war es nicht sein Problem. Nicht wirklich zu frieden wanden sich die Kinder ab und trotteten davon. Der tag war wirklich unterhaltsam. So schloss Yuriy die Tür.
Nach kurzer Zeit klingelte es erneut an der Tür. Erneut öffnete Yuriy sie worauf hin ihm der schliche Spruch: „Süßes oder Saures“, entgegen kam. Der Spruch war echt lahm. Nicht gerade einfallsreich. Doch bei den Bild das sich ihm bot verschlug es dem Rothaarigen die Sprache. Vor ihm stand in ein großen, gelben Hünchenkostüm Tyson mit einer Tüte in der Hand. Kannte der Junge nicht so etwas wie Peinlichkeit? Er war doch viel zu alt dafür. „Tyson, was für eine Überraschung.“ Und das war nicht mal gelogen. Erneut wanderte Yuriys Blick über das Hünchen. Das Tyson einen Vogel hatte war ihm schon immer bewusst, aber so hatte er es sich nie vorgestellt.
„Hallo Yuriy, kriege ich nun Süßes?“, fragte Tyson aus großen Augen und hielt die Tüte auf.
„Ich habe was viel besseres für dich. Warte kurz“, schnurrte Yuriy und schloss die Tür. Fröhlich pfeifend ging er in die Küche, nahm etwas aus dem Kühlschrank und ging wieder zurück zu Tyson. So öffnete er die Tür und tat eine Packung Salami in die Tüte. „Das schmeckt dir sicherlich auch, uns ist leider das Süße ausgegangen. Viel Spaß damit.“ zufrieden blitzen Yuriys Augen. Er freute sich jetzt schon, denn erst heute morgen war ihm aufgefallen, dass die Salami schon seit tagen abgelaufen war, da er jedoch zu faul war sie raus zu bringen in die Tonne hatte er sie wieder in den Kühlschrank getan. Das war wohl der Wille Gottes gewesen und dem würde Yuriy sich doch niemals wagen zu entziehen.
Von nichts ahnend strahlten Tyson. „Cool danke Yuriy. Du bist doch gar nicht so böse, wie alle immer sagen. Bis dann“, schon hüpfte das Hähnchen davon.
Mit einem kalten Grinsen auf den Lippen schloss Yuriy wieder die Tür. Er war nicht Böse? Mal sehen ob Tyson das noch immer dachte, wenn er eine Lebensmittelvergiftung haben würde. Lesen konnte dieser nicht, und so würde ihm niemals das Verfallsdatum auffallen. Oh, wie er Halloween liebte.
Im verlauf des Abends ging Yuriy weitere 20 Mal an die Tür und jedes Mal kam ihm der schlichte Spruch „Süßes sonst gibt’s Saures“ entgegen. Beim ersten Mal war der ja noch Ok, aber beim 21te mal nervte er einfach nur. Waren die Kinder so unkreativ, dass sie sich nichts besseres ausdenken konnten? Da war sogar er noch kreativer mit seinen Geschenken. Ein Kamm, eine Tuppadose, Schuhsohlen, ein Bild von Tyson von dem er sich noch immer fragte, warum sie das hatten. Langsam betete Yuriy aber, dass der Tag enden würde. Er war es leid den Kindern zu öffnen und zu beschenken. Er bekam ja auch nichts. Kai saß auf seiner faulen haut und schaute Fernsehen. Das war voll ungerecht, wie der Rothaarige fand.
Leider wurde sein beten nicht erhörte, da es wieder klingelte. Grummelnd schlich er zur Haustür und öffnete sie schwerfällig. War er wirklich so alt, dass ihm das Probleme bereitete?
„Rummel, rummel, reister – wir sind die bösen Geister, wollt ihr uns vertreiben oder soll’n wir bleiben? Tut ihr nix in uns’ren Sack – nehmen wir euch huckepack! Tut ihr doch was Schönes rein – geh’n wir alle artig heim!“, kam ein neuer Spruch, bei dem Yuriy am liebsten über die Kinder hergefallen war. Endlich mal etwas Kreativität. Aber bei dem Spruch musste er schmunzeln. Es war echt verlockend ihnen nichts zu geben, denn er würde zu gerne sehen, wie sie ihn huckepack nahmen. So könnte er Kai auch beweisen, dass er nicht dick war.
So sahen die blauen Augen zu den Kindern hinab und er stutzte. Der eine Junge hatte die Haare graublau verfärbt und blaue Steifen auf die Wangen gemalt, während der etwas größere Junge daneben rote Haare hatte und scheinbar versucht hatte Yuriys Kleidung aus der ersten Weltmeisterschaft nach zu machen. Wie süß, er liebte diese Kleinen jetzt schon. Klein Kai und Yuriy. Echt putzig.
„Das habt ihr ganz toll gemacht und eure Verkleidung ist perfekt gelungen, ihr habt euch etwas gutes verdient. Nein, dass Beste was ich habe“, versicherte Yuriy strahlend und wuschelte den Kindern durch die Haare, welche ihn verwirrt anschauten.
Energie geladen drehte Yuriy sich um, um seinen Korb zu suchen, als er seinen Kai im Türrahmen stehen sah. Sanft lächelte der Rotäugige nur. Schnell warf Yuriy ihm einen Kuss zu, bevor er im Korb wühlte. „So, kleiner Kai, dass ist für dich“, erklärte Yuriy und reichte dem Kleinen ein Packet Räucherstäbchen mit Zitronengeruch, Kais Lieblingssorte.
Sofort strahlte der Kleine und drückte die Packung an sich. „Danke“, nuschelte er schüchtern, während er rot wurde. Putzig, wie Yuriy fand.
Danach wand er sich seinem Ebenbild zu und reichte ihm eine Packung mit Kondomen. „Die wirst du brauchen, wenn du mit Kai weiter ziehst. Ihr werdet viel Spaß haben“, versicherte Yuriy zwinkernd. „Aber seid nicht zu Laut.“
Aus großen Augen sagen die Kinder ihn nur an, den Mund weit geöffnet, ohne wirklich etwas zu verstehen. Lachend schloss Yuriy die Tür und lehnte sich gegen die Wand.
Kopfschüttelnd trat Kai auf ihn zu. „Du bist unmöglich, den Kindern so was zu schenken oder zu sagen“, schnaubte dieser und verpasste dem Rothaarigen eine Kopfnuss.
Grummelnd rieb sich Yuriy den Kopf. „Aua, sei doch nicht so. Ich wollte ihnen nur helfen. Aber wie wär‘s, wenn wir ins Schlafzimmer wechseln. Du darfst auch so leid sein wie du willst.“
Lächelnd strich Kai über seine Wange. „Tut mir Leid, dass ist unmöglich. Du hast sowohl Kondom als auch Gleitmittel verschenkt, wir haben nichts mehr, also gibt’s kein Sex”, erklärte Kai zufrieden.
Weit riss Yuriy die Augen auf, als er das realisierte. Dann drehte er sich um und stürzte aus dem Haus. “HALT! Gebt mir das Kondom und Gleitmittel zurück!”, rannte er brüllend durch die Straßen auf der Suche nach den Kindern, während Kai sich Lachend am Türrahmen abstürzte. Er liebte Halloween. Schade, dass es nur einmal im Jahr war.
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Hoffe es hat euch gefallen