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Mitternachtssonne

Edwards Sicht aus Band 1
von

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Verabredung

Vorwort
 

Blub, tut mir Leid, dass ich so inaktiv schreibe.

Ich habe auch nicht wirklich Motivation dazu, wie dem auch sei…
 

Viel Spaß beim Lesen.
 

___________________________
 

Kapitel 11. Verabredung
 

Ich kehrte zurück nach Hause mit einem triumphierenden Gefühl in der Magengegend, das man sicherlich auch an meinem Grinsen ablesen konnte.

Vielleicht war das ein Grund, warum sich vorahnend die Gesichter meiner Familie verdunkelten, als ich in unser Wohnzimmer betrat.

Alice zuckte in einer Ecke mit den Schultern und grinste mich genauso an – sie wusste bereits, wie ich mich entschieden hatte. Alle anderen, die immer noch auf brennenden Kohlen saßen und nicht wussten, was ich diese Nacht getrieben hatte, sahen mit fragenden Blicken von einem zum anderen, als erhofften sie sich dadurch Antworten.

Aber ich musste sie enttäuschen. Ich würde mit niemanden reden, bevor ich nicht mit Alice gesprochen hatte.

Wie auf Kommando schoss Alice von der Couch und hinauf Richtung meines Zimmers und ich folgte ihr, bevor irgendjemand auch nur den Mund aufmachen konnte, um mich aufzuhalten.

Ich schloss die Tür, setzte mich auf mein schwarzes Sofa und sah Alice‘ kleinen Freudentanz zu.

„Das macht mich so glücklich, weißt du das?“, sagte sie und sprang weiter auf und ab.

Ich wusste nicht genau, warum sie so glücklich darüber war, dass ich dabei war mich ins Unglück zu stürzen, aber es war mir im diesen Moment schlichtweg egal.

„Schön, dass du darüber so denkst – die anderen sicherlich nicht.“

Sie kicherte und setzte sich immer noch ungebremst neben mich.

„Ja, und?!“ Ihr Grinsen wurde noch breiter. „Das geht die anderen überhaupt nichts an, solange du dich richtig entscheidest… Ah, ich bin wirklich glücklich.“

Ich runzelte die Stirn und warf einen verstohlenen Blick zur Tür. Obwohl ich kein Gedankenfetzen von dem Rest meiner Familie vernahm, konnte ich mir nicht sicher sein, dass niemand vor meiner Tür stand und heimlich lauschte. Dafür war ich einfach zu aufgewühlt; es konnte mir so viel entgehen.

„Niemand lauscht“, sagte Alice schnell, als ob sie auch das Talent des Gedankenlesens beherrschen würde.

Als Antwort zuckte ich nur mit den Schultern.

„Nun sag schon, wie war es?“

-„Durch das Fenster geklettert, Zimmer inspiziert und natürlich Bella stundenlang beim schlafen zugesehen“-, fügte sie hemmungslos in ihren Gedanken hinzu, bevor sie schließlich wieder in schallendes Gelächter ausbrach.

„Du hast es sowieso bereits gesehen, warum soll ich es dir noch einmal erzählen?“

„Weil ich es gerne von dir erfahren möchte.“

„Da gibt es nicht viel zu erzählen“, erwiderte ich und schüttelte leicht den Kopf.

Selbst Alice musste nicht alle Gedankengänge in meinem Kopf erfahren, die ich in dieser Nacht hatte.

„Och, bitte bitte, Edward!“, jammerte sie und fiel mir um den Hals. „Bitte…! Bitte erzähl mir etwas über deinen Besuch! Nur ein Detail, komm schon!“

Ich seufzte. Wenn Alice sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte nichts und niemand sie davon abhalten – Pech für mich.

„Ich liebe sie, Alice, das ist alles. Und ich weiß auch, dass es den anderen überhaupt nicht gefallen wird.“

Vielleicht wäre ein wenig mehr Toleranz angebracht, wenn es um Menschen ging.

„Was wollen die anderen denn machen, Edward? Sie können dir nichts tun und ich bezweifle ernsthaft, dass sie Bella aus dem Weg räumen würden, nur weil du dich in sie verliebt hast. Eigentlich können sie euch gar nichts tun. Das einzige was sie können ist die Sache zu beobachten.“

Vielleicht hatte sie recht, vielleicht auch nicht – ich war mir nicht sicher, ob Rosalie es nicht in Erwägung ziehen würde, Bellas Lebensverhältnis zu beenden.

„Also, du wirst sie nicht länger ignorieren?“, fragte sie noch einmal nach.

„Nein, das kann ich nicht, auch wenn es moralisch nicht richtig ist.“

Sie tätschelte mir die Schulter, bevor sie schließlich aufstand.

„Du machst das schon.“

Die Frage war nur wie. Ich konnte unmöglich zu ihr gehen und sagen: ‚Hallo, tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war, aber ich bin ein Vampir und der Geruch deines Blutes macht mich wirklich richtig wuschig, dass ich mich stark zusammenreißen muss, dich nicht zu töten. Nichtsdestotrotz: Willst du nicht einen Abend mit mir verbringen?‘ – das war so ziemlich das Letzte, das ich tun konnte.

Nein, sie durfte niemals erfahren, dass ich ein Vampir war… Es würde uns noch alle in Schwierigkeiten bringen.
 

Am nächsten Morgen schaffte ich es noch gerade rechtzeitig von der Jagd zu kommen, neue Kleidung anzuziehen und meine bereits ungeduldig wartende Familie in meinem Volvo zur Schule zu fahren.

Bisher ahnte noch niemand - außer Alice – was ich vorhatte, das mich wiederum noch vor einer Moralpredigt bewahrte, die allerdings sicherlich zum Abschluss des Tages folgen würde.

Wenn ich nicht bereits tot gewesen wäre, hätte ich mir Sorgen über mein bevorstehendes Begräbnis machen müssen.

Ich wartete, bis alle anderen ausgestiegen und Richtung Schulgebäude gingen, um dann die Einfahrt auf den Parkplatz zu beobachten.

Es dauerte eine Weile, aber dann fuhr Bella ihren roten Truck in die Parklücke, die am weitesten von mir entfernt lag. Mir kam es sogar so vor, als ob sie es mit Absicht tat.

Dennoch war ich fest davon entschlossen, meinen Schlachtplan fortzusetzen, den ich ausgedacht hatte.

Zuerst würde ich sie nach Seattle einladen, das schien mir am vernünftigsten, da sie dort ohnehin hinwollte.

Ich ging zu ihrem Truck hinüber und beobachtete, wie ihr geradewegs ihr Autoschlüssel aus der Hand rutschte und in einer Pfütze landete.

Aus reinstem Reflex griff ich sofort in die Pfütze und hielt ihr ihren Schlüssel hoch.

„Wie machst du das?“, fragte sie erstaunt.

„Wie mache ich was?“, fragte ich und ließ den Schlüssel in ihre geöffnete Hand fallen.

„Einfach so aus heiterem Himmel auftauchen“, ergänzte sie.

„Bella, was kann ich dafür, dass du ein außergewöhnlich unaufmerksamer Mensch bist?“

Sie sah einen Moment lang hinauf in meinem Gesicht, bevor wieder eine Spur Blut in ihr Gesicht schoss und sie den Blick abwandte.

Es war wirklich unerträglich, wie gut sie heute wieder roch; so gut, dass ich froh war, bereits in der Nacht noch einmal Jagen gegangen zu sein.

„Was sollte der Stau gestern?“, fragte sie vorwurfsvoll, immer noch woanders hinstarrend. „Ich dachte, du wolltest so tun, als würde ich nicht existieren, nicht mich bis aufs Blut zu reizen.“

Ich dachte einen kurzen Moment an die vergeblichen Versuche von Bellas Verehrern.

„Das war nur Tyler zuliebe. Ich musste ihm seine Chance lassen.“ Ich lachte.

Als ob er seine Chance genutzt hätte.

„Du…“ Sie rang nach Worten, doch anscheinend fand sie kein passendes, das ihre aufsteigende Wut beschreiben konnte.

„Außerdem tue ich nicht so, als würdest du nicht existieren“, fuhr ich fort.

„Das heißt, du willst mich tatsächlich bis aufs Blut reizen? Wenn ich schon Tylers Van überlebt hab?“

Das war es also was sie dachte. Vermutlich hatte ich es nicht anders verdient, dass sie tatsächlich dachte, dass ich es bereuen würde, ihr das Leben gerettet zu haben.

Ich hatte sie einfach viel zu lange ignoriert.

„Bella, was du sagst, ist komplett absurd“, antwortete ich mit einem kühlen Unterton in der Stimme.

Meine Bemerkung machte sie anscheinend nur noch wütender, ihre Hände zuckten und dann drehte sie sich um und ging davon.

„Warte“, rief ich, doch sie stampfte einfach weiter durch den Regen.

Ich lief ihr sofort hinterher, bevor sie sich schließlich endgültig aus dem Staub machen konnte.

„Es tut mir Leid, das war nicht nett. Nicht, dass es nicht wahr wäre, aber es war trotzdem nicht nett, es zu sagen.“

„Warum lässt du mich nicht einfach in Frieden?“, giftete sie, doch ich ließ mich nicht mehr aus der Fassung bringen.

„Ich wollte dich etwas fragen, aber du hast mich vom Thema abgebracht“, erklärte ich.

„Sag mal, hast du vielleicht eine gespaltene Persönlichkeit?“, konterte sie sofort.

„Jetzt fängst du schon wieder an.“

„Na schön. Was willst du wissen?“, gab sie schließlich mit einer Spur von Reue zurück, ohne aber ihr Tempo zu drosseln.

Sie hätte genauso gut vor mir wegrennen können – und eigentlich sollte sie es auch, spätestens in diesem Moment.

„Ich hab mich gefragt, ob du nächste Woche Samstag – du weißt schon, am Tag des Frühjahrsballs“, fing ich an, doch Bella blieb abrupt stehen und schnitt mir das Wort ab.

„Soll das vielleicht witzig sein?“

Ein Lächeln umspielte meine Lippen, was sie nur noch wütender machte, als sie in mein Gesicht sah.

Natürlich, sie hatte ernsthaft geglaubt, ich würde sie wie all ihre anderen Verehrer fragen, ob sie mit mir dorthin gehen würde – aber so niveaulos war ich nicht.

„Würdest du mich bitte ausreden lassen?“, bat ich.

Sie schien einen inneren Konflikt zu haben, doch anscheinend wollte sie sich meinen Vorschlag anhören. Sie verschränkte die Arme vor sich und wartete.

„Ich habe mitbekommen, dass du den Tag in Seattle verbringst, und wollte dich fragen, ob du mitfahren willst?“

Damit schien sie nicht gerechnet zu haben.

„Was?“

„Willst du mit nach Seattle fahren?“, drückte ich es ein wenig konkreter aus.

„Mit wem denn?“, fragte sie sichtlich verwirrt.

„Mit mir, wem sonst?“, antwortete ich so langsam und deutlich wie möglich, dass sie endlich den Sinn meiner Worte erschließen konnte.

Warum?“, fragte sie schließlich.

Weil ich dich verdammt nochmal besser kennenlernen will, fügte ich mir in meinen Gedanken hinzu.

„Ich hatte sowieso vor, in den nächsten Wochen nach Seattle zu fahren, und ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob dein Transporter die Strecke schafft.“

„Mein Transporter läuft prima, danke der Nachfrage.“

Offenbar war sie wieder beleidigt, denn sie lief wieder von mir weg.

„Aber schafft er die Strecke auch mit einer Tankfüllung?“, hakte ich weiter und hielt mühelos mit ihrem Schritt mit.

„Ich weiß nicht, was dich das angeht“, antwortete sie schnippisch.

„Die Verschwendung begrenzter Ressourcen geht jeden etwas an.“

„Ganz ehrlich, Edward, ich kapier’s nicht. Ich dachte, du willst nicht mit mir befreundet sein.“

„Ich habe gesagt, es wäre besser, wenn wir nicht befreundet wären, nicht, dass ich es nicht will.“

Oder viel eher, dass ich sogar mehr von ihr will, als nur Freundschaft.

„Ach so, vielen Dank – gut, dass wir das geklärt haben“, motzte sie weiter und lief weiter auf die Cafeteria zu.

„Es wäre…besonnener von dir, nicht mit mir befreundet zu sein“, erklärte ich. „Aber ich bin es leid, mich von dir fern zu halten, Bella.“

Ich musste an die Nacht zuvor denken, wie sie meinen Namen genannt hatte und eine heiße Welle überkam mich wieder. Ihr schien etwas ähnliches zu widerfahren, doch wenn ich nichts unternahm, würde sie mir schließlich einen Korb geben und darauf konnte ich verzichten.

„Fährst du mit mir nach Seattle?“, fragte ich wieder mit der angenehmsten Stimme, die ich parat hatte.

Sie nickte nur leicht und ich lächelte einen kurzen Moment. Das hieß dann ja wohl Ja.

„Du solltest dich wirklich von mir fern halten“, warnte ich. „Wir sehen uns in Bio.“

Dann drehte ich mich um und ging wieder zurück in die andere Richtung, zu meinem Kurs.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Riafya
2008-04-28T16:00:58+00:00 28.04.2008 18:00
So endlich schreib ich dir auch mal ein Kommi... bin ja spät dran, aber besser spät als nie, nicht wahr? *lach*
Hach ja, Edward... warum hast du nur gedacht, dass DU einen Korb bekommen könntest? Obwohl... es wäre mal was anderes und seine Reaktion würde ich wirklich gerne sehen. *grins*
Und Alice ist ja auch genial, würde mich nicht wundern, wenn sie wirklich so gehandelt hätte...
Nun denn ich les dann mal das aktuelle Kappi. ^^
Bis gleich.
Von: abgemeldet
2008-04-20T07:50:43+00:00 20.04.2008 09:50
echt ein super kapitel
"der Geruch deines Blutes macht mich wirklich richtig wuschig" ich hab mich weggeschmissen vor lachen!
wirklich klasse!
ich hoffe dass du, trotz unmotiviert sein, trotzdem weiter schreibst, du setzt die story wirklich super um!
bitte bitte mach weiter!

lg jeannelle
Von:  Raviel
2008-04-02T09:56:38+00:00 02.04.2008 11:56
schönes kapitel, gefällt mir! ich freu mich schon auf das "seattle"-kapi...(oder auch das "Lichtungs"-kapi...)

wie auch immer, freu mich jetzts chon aufs nächste kapi, bis dann
mfg
ravi
Von:  -Moonshine-
2008-04-02T00:24:12+00:00 02.04.2008 02:24
hihi... *schmunzel* ein tolles kapitel, wirklich. ^^
hab's sehr genossen, das zu lesen... gut gemacht. :-)

lg + gute nacht XD


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