The reason why...

OneShot

The reason why...
 

„Hmm... so klappt das nicht. Vielleicht noch etwas anderes...“

Der Chemiker redete mal wieder mit sich selbst, wie er einen Moment später feststellen musste. Das passierte öfter in letzter Zeit.

Aber vielleicht war er ja einfach nur ein wenig vereinsamt. Ja, das musste es sein. Er hielt sich zu lang und zu viel in seinem Labor im Keller des Niemandsschlosses auf. Aber immerhin hatte es einen guten Grund.
 

Vorsichtig kramte der Wissenschaftler in seinem Regal, welches nahezu voll gestopft mit übel riechenden, in allen Farben leuchtenden Flüssigkeiten war. Alles fand sich in seinem Labor, denn immerhin war er dafür verantwortlich dass hier Alles auf die Weise geschah, wie es der Organisation XIII von Nutze sein könnte. Doch an manchen Tagen – Tagen wie den Heutigen – wusste die Nummer 4 nicht viel mit sich anzufangen. So tat er was er immer tat, wenn er etwas Zeit übrig hatte.
 

„Ah, da ist es ja“ murmelte er und zog ein Reagenzglas hervor, was mit einem Korken verschlossen eine grünliche, trübe Flüssigkeit beinhaltete. Das sollte funktionieren. Hoffnungsvoll ging Vexen zurück zu seinem Schreibtisch und zog den gläsernen Zylinder von der blauen Flamme des Bunsenbrenners, wo er ihn zuvor gelassen hatte. Ganz vorsichtig tröpfelte er die grüne Flüssigkeit hinzu, allerdings nur sehr wenig. Das Gemisch verfärbte sich in einen hellblauen Ton.

Zurück auf der lodernden Flamme begann es leise zu brodeln. Ein leicht besorgter Ausdruck legte sich auf die Züge des Blonden, er war sich wie immer nicht sicher, ob Alles so funktionieren würde wie geplant.
 

Nervös strich er sich eine Haarsträhne hinters Ohr und beobachtete seinen Versuch. Wenige Minuten später hätte er beinahe aufgegeben, denn es tat sich rein gar Nichts.

Doch was war das? Ja! Genau! Es funktionierte!

Ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf Vexens Lippen aus, als sich der Inhalt des Zylinders ins dunkelblau verfärbte und begann leise köchelnd dickflüssiger zu werden.
 

„Es klappt, es funktioniert tatsächlich!“

Vexen strahlte. Sollte es tatsächlich so laufen, wie geplant so hätten sich die Stunden der Niederlagen endlich gelohnt. Seine geopferte Freizeit würde endlich Früchte tragen! Pünktlich zum heutigen Tag.
 

„Endlich! Ich bin ein Genie“

Vorsichtig schaltete er die Bunsenbrennerflamme ab und wuselte mit dem Gefäß in der Hand zu einem seiner Kühlschränke um es dort auskühlen zu lassen. Das würde ein paar Stunden dauern, doch wenn es wirklich das war, was er seit Tagen zu produzieren versuchte, so wäre er mehr als zufrieden.
 

Nun hieß es Abwarten.

Eine Tätigkeit, inder der Chemiker schon immer sehr gut geübt war. Schon damals, vor einer recht langen Zeit. Damals, als er und die Anderen noch ein Herz besaßen, als sie noch ganz normale Menschen waren.

Er erinnerte sich gerne an die Zeit zurück, damals war nicht nur er es gewesen, der dem Forscherdrang nicht widerstehen konnte. Auch die anderen fünf waren wie er gewesen, doch letztendlich hatte nur Vexen seine Begeisterung beibehalten. Schade eigentlich.
 

Doch vermutlich gab es einen guten Grund. Alle hier wusste, was aus ihnen geworden war, nur weil sie zu tief geschürft, zu viel geforscht hatten. Deswegen hatten sie wohl aufgegeben, weil es nichts Gutes gebracht hatte. Aber der Nummer IV war das egal. Es kümmerte ihn nicht, ob er nun ein Niemand war, oder ein Mensch. Was konnte ein Herz schon bedeuten, wenn es einem so leicht verloren gehen konnte?

Nein! Nichts könnte ihn davon abhalten weiter zu forschen. Nicht einmal der Verlust seines Herzens...
 

Es war viel Zeit vergangen, doch was bedeutete Zeit schon in einer Welt, die gar nicht existierte?

Vexen schlich sich durch die weißen, endlosen Gänge des Schlosses, in der Hand die in ein Reagenzglas abgefüllte Substanz. Auch das beherrschte er zweifelsohne sehr gut, Schleichen. Keiner würde ihn bemerken, da war er sich sicher.

Den Weg kannte er genau, schon so oft war er ihm gefolgt. Er führte ihn direkt zu einer Tür, auf der in römischen Buchstaben die Zahl „XI“ eingraviert war.
 

Unbeirrt öffnete er die Tür und ging hinein. Natürlich war keiner da, es war schon länger Zeit gewesen dem Abendessen beizuwohnen.

Ob keiner Vexen dort vermisste? Nein, ganz sicher nicht. Der Chemiker aß nur sehr selten und meist nicht einmal in der Gesellschaft der Anderen, es war also durchaus normal, dass er nicht erschien.
 

Leise setzte er seinen Weg fort, ging durch die Pflanzenalleen, die sich wie ein Wald in diesem Raun erstreckten. Bunte Blüten, hohe Büsche und Bäume, ebenso wie kleine Rasenstücke, es war immer wieder beeindruckend mit welcher Vielfalt und Größe sich der Raum ausstreckte.

Man konnte von dem rosahaarigem Niemand sagen was man wollte, in seinen Gefilden musste man sich einfach wohl fühlen. Einen Moment lang blieb Vexen stehen und atmete tief ein, nahm den süßlichen Geruch auf, der im krassen Gegensatz zu dem

Chemiegeruch stand, den er sonst gewöhnt war.
 

Nun aber schnell.

Marluxia würde immerhin nicht ewig beim Essen bleiben.

Ein weiteres kleines Stück folgte der Blonde dem Kiesweg, bis er vor einer Reihe von großen Blumenkübeln stand, die Allesamt mit dunkelbrauner Erde gefüllt waren. Aus jedem ragte eine winzige, hellgrüne Pflanze.

Etwas zögerlich streckte er die Hand mit dem Reagenzglas aus und überlegte einen Moment. Sollte dieses Experiment schief gehen, würde Marluxia ihn zweifelsohne umbringen. Doch wozu hatte er all die Zeit verbracht, wenn nicht um es wenigstens zu versuchen.

Vorsichtig lies er die blaue Flüssigkeit über die Pflanze laufen und wartete, bis die dunkelbraune Erde sie aufgesogen hatte.

Etwas erleichtert atmete Vexen auf, immerhin war nichts explodiert. Doch ob es wirklich klappte, würde er wohl frühestens in einer Viertel Stunde erfahren, doch so lange konnte er nicht bleiben. Mit schnellen Schritten verließ er den idyllischen Ort wieder. Und noch ehe er die Tür hinter sich geschlossen hatte, hörte er Schritte am Ende des Korridors, Marluxia kam bereits zurück.
 

Möglichst leise verzog er sich, entschied doch der Tarnung halber in den großen Gemeinschaftsraum zu gehen. Dort waren die Meisten der Organisation noch beisammen, einige aßen noch, andere unterhielten sich oder waren im Begriff zu gehen. Stillschweigend nahm Vexen neben Xaldin platz, de sich angeregt mit der Nummer II unterhielt und Vexens Anwesenheit nur mit einem freundlichem Nicken würdigte.

Hier würde er eine Weile bleiben, bis es reichte um seine Anwesenheit beim Essen beweisen zu können, sollte Marluxia irgendwie herausbekommen, dass er in seinem Garten eingedrungen war. Dann wollte er sich wieder in sein Labor zurückziehen und darauf warten, zur nächstmöglichen Gelegenheit erneut heimlich in den schönen Garten zu gehen und zu sehen, ob er erfolgreich war.
 

Doch so weit sollte es gar nicht erst kommen. Keine 10 Minuten später flog die Tür mit Schwung auf und Marluxia stürmte wie ein rosa Wirbelwind in den Raum. In den Armen hielt er einen großen Blumenkübel, dessen Erde er durch den Schwung über den ganzen Boden verteilte. Doch – was noch viel verwunderlicher war – die gewachsene Pflanze in dem Behälter erweckte mehr Aufmerksamkeit. Sie war riesig, ja sie ragte sogar noch über Marluxias Kopf hinaus und passte gerade so durch die hohe Eingangstür. Die Blütenblätter hatten die Größe eines Kopfkissens und wuchsen ursprünglich in einem Violett-Ton, doch liefen nun eindeutig in ein unnatürliches Blau über.
 

„Seht euch das an!“ schwärmte der Rosahaarige mit leuchtenden Augen „Meine Blume! Ich habe sie heute Morgen erst gepflanzt. Seht euch an, wie WUNDERSCHÖN sie aussieht!?“

Er überschlug sich fast vor Begeisterung und drehte sich tänzelnd im Kreis. Die Meisten der Organisationsmitglieder schüttelten nur genervt den Kopf oder verdrehten die Augen.

Vexen hingegen reagierte ganz anders. Er lief mit einem Schlag knallrot an, als er das freudige Gesicht des Anderen sah. Sein Experiment war erfolgreich, ohne Zweifel. Aber auf die Weise hatte er das nicht herausfinden wollen. Marluxia war vielleicht nicht gerade der Hellste und würde es für sein eigenes Talent halten, aber die Anderen würden sofort erkennen, WER da seine Finger im Spiel hatte. Doch das konnte er nicht riskieren.

Schnell, noch bevor Jemand auch nur auf die Idee kam ihn anzusehen, stand er auf und huschte unbemerkt aus dem Raum.
 

Als beinahe direkt hinter ihm die Tür erneut aufflog, versteckte er sich hinter einer Säule. Marluxia hatte die Anderen ebenso schnell wieder verlassen, wie er gekommen war. Nicht minder hingerissen flötete er und betrachtete weiter lächelnd seine Blume.

Bemerken tat er Vexen nicht, viel zu sehr konzentrierte er sich auf seine Schwärmerei.
 

„So und jetzt bekommst du etwas, Wasser, ok?“ säuselte er zu der Blume und schritt vorbei an dem Chemiker in Richtung seines Gartens.
 

Vexen war erleichtert, dass er nicht bemerkt worden war. Immer noch mit einer leichten Röte im Gesicht seufzte er leise und sah dem Rosahaarigem hinterher.

Als er ihn weit genug entfernt glaube, schloss die Augen und legte ein sehr zufriedenes Lächeln auf.
 

„Happy Birthday, Marluxia“
 

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So, das wars auch schon wieder. Ich hoffe dem ein oder anderen hats gefallen, auch wenn das couple wirklich nur sehr leicht angehaucht ist ^__^

Sollte einfach nur eine zuckersüße Story für mein Luffynii-chan werden *kiss*

Happy Birthday, mein Marly ^3^
 

Danke fürs Lesen

Bis zur nächsten FF ^.~