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Dragon Blood

Dunkle Vergangenheit
von

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Dunkle Vergangeheit

Es war eine finstere und stürmische Nacht, wie so oft am Hofe des von allen bezeichneten verrückten Professors, Doktor van Corbeau. Blitze grollten vom Himmel. Der Regen prasselte hinab auf eine aufgebrachte Menschenmenge. Die Leute von Medias in Transsilvanien spürten, das in dieser Nacht nichts Gutes von statten gehen würde, in den alten Gemäuern des Schlosses Dracula. Sie kamen mit ihren Fackeln und einem Rammbock zum Schloss und versuchten das Tor aufzubrechen. Doktor van Corbeau hatte sein Experiment fast beendet, als er plötzlich Besuch von seinem Meister bekam. Eine vermummte schwarze Gestalt schriet grazil durch das Labor und fragte: „Professor, sind sie endlich soweit?“ Der nervös wirkende kleine alte Mann antwortete: „Ja... Jaaa. Meister. Das Experiment ist fast vollendet.“ Es blitzte erneut auf und der Professor erkannte das Gesicht seines Meisters, das er so fürchtete doch auch zu gleich in seiner Furcht verehrte. Er sprach in seiner Verwirrung: „Meister, warum durfte ich soeben euer Gesicht sehen?“ Das Gesicht seines Meisters jagte ihm Angst ein. Die Augen dieser Gestalt waren schwarz und leer. Sein Blick war kalt und grausam, seine Stimme dunkel und seine Haare schwarz wie die Nacht.
 

Er antwortete: „Überrascht es dich das ich Dracula bin? Ich dachte du wüsstest es. Man erzählt sich ich sei tot. Sie alle verstehen nicht was Unsterblichkeit bedeutet. Sieh nur sie brechen gleich die Tür auf.“ Van Corbeau sprach: „Nein ich muss fliehen.“ Dracula entgegnete ihm: „Wohin willst du denn fliehen?“ Er gab auf diese Frage keine Antwort, da er wusste das Dracula wusste, dass es aussichtslos sei. Dracula lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sich: „Wie weit ist er denn?“ Der Professor hob ein weißes Laken von einem Tisch. Dort lag ein junger Mann, gerade neunzehn Jahre alt. Sein Körperbau war dem von Dracula nicht unähnlich genauso wie sein Gesicht. Sie waren beide sehr muskulös und sie hatten ebenfalls ein markantes Gesicht, dass sie schon durch viele Kämpfe hinweg prägte. Sie standen neben diesem bewusstlosen jungen Mann und Dracula fragte: „Habt ihr ihm schon das Drachenblut eingeflößt?
 

Sie wissen doch sie sind der Einzige, der dazu in der Lage ist.“ Van Corbeau schwelgte in Erinnerungen: „Alle dort draußen sagen ich sei verrückt, doch sie glauben an mich und meine Arbeit.“ Dracula lachte: „Meine Bräute bestehen darauf, das dies hier so schnell von statten geht wie möglich.“ Van Corbeau warf begierige Blicke auf sein Experiment, da es das erste war, das ihm nicht missglückte. Dracula bemerkte dies und sprach: „Ihnen ist doch klar das sie meinen Sohn nicht behalten werden, oder?“ In diesem Augenblick warf der Professor einen Blick aus dem Fenster. Van Corbeau flehte: „Bitte retten sie mich. Ich habe all die Jahre für sie gearbeitet. Sie haben mir Obdach gegeben. Sie haben mich akzeptiert, doch nun distanzieren sie sich von mir. Bitte lassen sie mich nicht im Stich.“ Dracula grinste: „Merken sie es auch endlich. Er war der Einzige meiner Söhne, der überlebt hat, da ich ihn mit einer Sterblichen gezeugt hatte. Als normale Vampire können wir noch getötet werden doch im Orden des Drachen ist dies nicht mehr möglich. Meine Bräute, mein Sohn, und ich werden für immer leben.“ Van Corbeau erkannte endlich, das er nur das Mittel zum Zweck war und eine neue Ära des Schreckens erschaffen hatte.
 

Er rannte in seiner blinden Verzweiflung fort. Doch aufeinmal erschien Dracula vor ihm und versperrte ihm den Weg. Der Professor drohte: „Wenn sie mich töten werde ich sie alle mit mir nehmen.“ Dracula lachte erneut: „Sie haben ihren Beruf verfehlt Corbeau. Sie hätten Hofnarr werden sollen. Sie wollen mir und meiner Familie drohen, das ich nicht lache.“ Van Corbeau rannte zum Waffenschrank und zog in der Eile ein Schwert hervor und fragte: „Wie kommt es das ihr Sohn überlebt hat? Das geht nämlich nicht, da ihre Kinder tot auf die Welt kommen.“ Dracula antwortete: „Ich kann es dir ja sagen, da du eh dran glauben wirst. Ich liebte einst eine Sterbliche doch sie wollte keine meiner Bräute werden und ich erfüllte ihr diesen Wunsch. Dann zeugten wir meinen einzigen Sohn. Er war bis vor kurzem auch noch ein Sterblicher doch dank euch nicht mehr, doch er wird sich nie in eine Fledermaus verwandeln können. Fliegen kann er sehr wohl und er muss auch Blut trinken und da er im Augenblick dazu nicht in der Lage ist übernehme ich das für ihn.“ Corbeau hielt das Schwert ausgestreckt zu Dracula hin. Dieser fuhr fort: „Sie haben mir nicht zugehört niemand kann uns jetzt noch töten.“ Corbeau stammelte ängstlich die Worte: „Das vielleicht nicht, aber ihren Sohn kann ich vor ihnen verstecken.“ Er betätigte einen Knopf an der Wand, doch es geschah nichts. Dracula lachte und rammte sich das Schwert selbst in Magen. Dann ging er es immer weiter entlang, bis er vor den entsetzten Augen Corbeaus stand. Corbeau schaute noch mal hinüber zum Tisch und dachte: „Ja es hat geklappt.“ Dann bis Dracula ihm in den Hals und brachte Corbeau damit um. Als er endlich tot war kamen Draculas Bräute angeflogen. Eine war schöner als die andere. Jede von ihnen trug die schönsten Kleider.
 

Sie fragten: „Wo ist denn nun dein Sohn?“ Er antwortete: „Da ist er... .“ Er konnte vor Schreck den Satz nicht zu Ende führen. Dann schrie er: „Corbeau, wo hast du ihn versteckt!“ Doch die Antwort blieb im Ungewissen. Die Leute von Medias hatten gerade das Tor aufgebrochen und stürmten ins Schloss. Als die Dorfbewohner im Experimentierraum angekommen waren trafen sie vier trauernde Gestalten vor. Sie bemerkten nicht das es Vampire waren. Einer von ihnen fragte: „Wo ist Corbeau.“ Dracula stand auf und schritt auf ihn zu. Dieser Mann stockte als er in seine Augen sah. Sein Herz schlug immer schneller und schneller. Dracula klatschte den Takt aller Anwesenden nach. Eine Frau stotterte: „Das... ist... Dra... Dracula.“ Sie hatte in einen kaputten Spiegel geguckt und bemerkt, das er kein Spiegelbild besaß. Dann schaute Dracula hinüber zu der Frau. Sie fiel vor Schreck um. Dann sprach er: „Niemand kommt hier lebten raus. Ihr seid alle Angsthasen, das erkannte ich an eurem Herzschlag. Ich hasse euch Sterbliche. Wo ist mein Sohn? Wo ist er?“ Er packte einen Mann am Kopf, sodass seine Hand das Gesicht des Mannes bedeckte. Dann stellte er diese Frage noch mal, doch keiner antwortete ihm. Dann drückte er den Kopf immer fester, bis er ihn schließlich zerdrückte. Alle Menschen, die zu diesem Zeitpunkt im Raum waren, standen starr vor Schreck. Sie waren so schockiert, dass sie noch nicht einmal schreien konnten, selbst wenn dies ihre einzige Rettung gewesen wäre.
 

In ihren Augen konnte man die blanke Angst erkennen. Sie waren weit aufgerissen und die Pupille wurde immer und immer kleiner. Alle standen sie da, als wären sie angewachsen. Alle unwissend, obwohl sie genau sahen, dass Dracula auf sie zu ging. Aufeinmal schrie Dracula aus Leibeskräften: „Wo ist mein Sohn?“ Ein paar Dorfbewohner kamen wieder zu sich und rannten durch, die noch immer schockierte Menge. Dracula schritt blind links durch die Menschenmasse hindurch und brachte sie wahllos um. Seine drei Bräute erledigten die, die er stehen lies. Sie bissen ihnen die Kehle durch, enthaupteten sie oder rissen ihnen ihr Herz und die Leber raus. Sie töteten nicht um ihren Hunger zu stillen, sondern aus des Zorns und der Rache Willen. Die hinteren Reihen lauschten dem Schwanengesang, der vor ihnen stehenden. Sie kamen allmählich wieder zu sich und ließen ihre Fackeln auf Holz und Stroh fallen, wodurch ein riesiges Feuer ausbrach. Es sah von einem Moment auf den nächsten aus wie ein riesiges Schlachtfeld. Die Bewohner von Medias liefen allmählich schreiend davon. Viele von ihnen starben im Feuer ihrer eigenen Dummheit. Dracula stand im Feuer und rief hinter ihnen her: „Lauft, lauft nur entkommen tut ihr doch nicht.“ Das Feuer breitete sich sehr schnell aus; obwohl es stark regnete. Die Menschen gerieten alle in Panik, die auch der Meisten Verhängnis war. Dracula und seine Bräute sahen mit Vergnügen zu, wie sie alle in das von ihnen gelegte Feuer rannten und verbrannten.
 

Kurz vor ihrem Tod konnte man ihre schwarzen Schatten im Feuer erkennen, die qualvolle Leidensgesänge von sich gaben. Plötzlich wurde es ruhig, um nicht zu sagen zu ruhig. Draculas Bräute rannten in seine Arme und fingen an zu trauern und zu weinen. Er wollte sie beruhigen: „Ihr müsst nicht weinen. Wir werden einfach das gesamte Schloss durchsuchen.“ Eine von ihnen fragte, sie hieß Lenne: „Glaubst du wir werden ihn finden?“ Er gab zur Antwort: „Wir sollten nicht verzagen, bevor wir es nicht versucht haben.“ In Draculas Augen spiegelte sich der Zorn auf Corbeau wieder und die Angst um seinen einzigen Sohn. Seine Bräute hatten so einen Blick noch nie zuvor in seinen Augen gesehen. Für sie sah er aus als würde er jeden Augenblick auf sie los schlagen, deshalb nahmen sie etwas Abstand von ihm. Seine drei Bräute kauerten sich, mit ängstlichem Blick auf ihn, zusammen. Er fragte sie: „Was ist mit euch los? Habt ihr etwa Angst vor mir?“ Die drei Frauen zuckten daraufhin zusammen. Dracula fuhr fort: „Bitte fürchtet mich nicht. Ich werde schon von so vielen gefürchtet. Nicht auch noch von meinen Bräuten. Lenne, Alina und Mailin kommt her zu mir und fürchtet mich nicht.“ Sie taten wie er gesagt hatte und wurden erneut von ihm in die Arme geschlossen. Nach einer Weile begannen sie dann mit der Suche. Zunächst stellten sie den Südturm auf den Kopf. Doch ihre Suche war vergebens. Sie fanden keinen Hinweis, wo sie die Suche fortsetzen sollten. Die Sonne tauchte den Himmel in ein zartes Morgenrot. Doch Dracula wollte die Suche nach seinem einzigen überlebenden Sohn nicht aufgeben. Die nächsten Tage und Nächte waren für die Vampire wahrlich schlaflos. Am dritten Tage hörte man um die ganze Welt den Trauergesang Draculas Bräute. Sie hatten das ganze Schloss durchsucht doch haben sie nichts gefunden. Sie hatten jeden Geheimgang, jeden Winkel und jedes Zimmer durchsucht. Sie wussten weder ein noch aus. Dracula war wütend und traurig zu gleich. Wäre Corbeau noch am Leben gewesen, hätte er ihn am liebsten tausendmal umgebracht und jedes mal auf eine andere qualvollere Art. Schließlich und endlich gingen sie auf das Schloss Dracula zurück. Sie erhoben sich widerwillig in die Lüfte und flogen davon. Jenseits der grünen schwellenden Hügel des Mittellandes stiegen mächtige bewaldete Hänge zu den erhabenen Höhen der Karpaten an. Rechts und links von ihnen ragten sie hoch auf, während die Nachmittagssonne voll auf ihnen lag und all die herrlichen Farben dieser schönen Bergkette hervorbrachte, dunkelblau und Purpur im Schatten der Gipfel, Grün und Braun, wo Gras und Felsen sich vermengten und eine endlose Aussicht von gezackten Felsen und scharfen Klippen bis zu ihrer Auflösung in der ferne, wo die schneebedeckten Gipfel sich gewaltig erhoben.
 

Dort stach geradezu das größte Schloss der Welt empor. Der Schnee schmückte die Dächer der Türme. Das gesamte Schloss war aus schwarzen Steinen aufgebaut worden, die für die traurige und gedrückte Stimmung verantwortlich waren. Die Sonnenstrahlen hatten in der ganzen Existenz des Schlosses es noch nie erreicht. Mit anderen Worten das Schloss würde niemals die wärmenden Strahlen der Sonne spüren. An den Außenwänden des Schlosses ragten schwarze Rosensträucher empor mit blutroten Blüten. Über dem Schloss tobte ein schreckliches Gewitter. Dessen Donner lauter grollte als eine Kanone und dessen Blitze heller leuchteten als die hellsten Sonnenstrahlen, die jemals die Erde berührten. Diese Atmosphäre wich nicht von der Seite des Schlosses und des Schlossherren. Dracula konnte seinen Sohn nicht vergessen. Er flog jeden Tag aufs neue zum Schloss Corbeau. Doch vergebens er fand nie eine Spur, die ihm hätte zu seinem Sohn führen können. So wurde aus der Begebenheit eine Geschichte und aus der Geschichte eine Legende und aus der Legende ein Mythos. Hundert Jahre später war das Schloss des längst verstorbenen Corbeau ganz und gar mit Moosen und Efeu überwachsen.



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