Zum Inhalt der Seite

Vampires Destiny

Last Order
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Blutweihe

Als der dunkle Rauch sich verzog, stand ich in einer völlig fremden Welt. Vor uns lag ein Weg inmitten eines Waldes. Doch die Bäume hatten hier viel dickere Stämme und ausgeprägtere Strukturen der Rinde. Alles schimmerte leicht bläulich. Es schien mir sehr wenig Licht da zu sein und trotzdem konnte ich klar sehen. Die Blätter der Bäume schimmerten wie der Ozean bei Nacht in einem sanften türkis. Überall waren kleine Lichter zu sehen. Strahlend weiß waren sie aber sie wirkten eher kalt als warm. Es waren alles kleine Tierchen. Ich kam mir vor wie in einem Traum. Das so eine Welt existiert, wusste ich nicht. Irgendwie fühlte ich mich hier wohl, in diesem Wald, in dieser Welt. Doch eine Stimme unterbrach mich.

„Das ist euer Reich, Prinz. Ich nehme nicht an, dass ihr euch erinnern könnt.“

„Erinnern?“ , fragte ich verwundert.

„Ja, ihr wart schon einmal hier, aber da wart ihr sehr klein. Nun kommt wir sollten gehen.“

Ich folgte dem Mann, der mich hergebracht hatte auf Schritt und Tritt. Dabei beobachtete ich meine Umgebung. Es schien mir alles vertraut, als sei ich wirklich schon einmal hier gewesen. Doch mein Kopf sträubte sich gegen die Vertrautheit dieses Ortes mit meinem Herzen. Ich konnte es nicht glauben geschweige denn begreifen, dass ich wirklich hierher gehören solle. Hinter dem Wald erstreckte sich ein hoher Berg . Eine steile Felswand versperrte uns jedoch den Weg nach oben.

„Könnt ihr fliegen, Prinz?“

„Was? Ich und fliegen? Seh ich etwa aus wie ein Vogel?“

„Ja, es ist wohl noch zu früh für euch. Es hätte mich auch gewundert, wenn ihr schon fliegen könntet.“

Der Mann breitete seine großen schwarzen Schwingen aus und nahm mich auf den Arm. Dann flog er mit mir den Berg hinauf. Ich konnte es nicht glauben. Er kann wirklich fliegen und ich soll das auch können? Langsam fing ich auch mit meinem Kopf daran zu glauben, dass es stimmt was er mir erzählt hat. Für einen Traum war das alles nämlich zu real. Soetwas kann nicht nur ein Traum sein. Es wirkt alles so echt. Wie eine andere Welt, die neben unserer existiert. Der Wind den ich spüre, die Luft, die ich schmecke, den Geruch des Waldes, den ich wahrnehme, alles was ich sehe, einfach alles kommt mir wie aus einem entfernten Traum bekannt vor. Ich könnte wirklich hierher gehören. Denn die Menschen wollten mich ja nicht haben. Sie haben immer verscheucht und er nimmt mich sofort auf. Aber die Tatsache, dass ich wirklich ein Vampir sein sollte, schien mir immer noch etwas suspekt. Als wir oben ankamen, erstreckte sich noch ein kleines Waldstück vor uns, dass wir überflogen. In dem Wald waren Kinder zu sehen, die aufgeregt hinter uns her rannten. Inmitten des Waldes ragten spitze Türme empor. Es war ein riesiger Palast. Der höchste Turm war höher als jeder Kirchturm den ich bis dahin gesehen hatte. Der Palast war umschlungen von Rosen und auf seinen Zinnen saßen große mächtige schwarze Drachen. Unten auf dem Vorplatz des Palastes wartete eine riesige Menge von Vampiren. Alle waren sehr aufgeregt und ihre Augen waren nur auf uns gerichtet. Mir war das alles etwas unangenehm.
 

Sicherlich hielten sie mich auch alle für ihren König, wie der Mann der mich trug. Ihre Augen waren voller Hoffnung und einige sahen so aus, als könnten sie jetzt erst wieder richtig lachen. Ich wollte ihre Hoffnung und Freude jetzt nicht zerstören, wenn ich das tun würde, würden sie mich sehr wahrscheinlich auch hassen wie die Menschen. Aber sie anzulügen wäre bestimmt genauso schlimm. Was sollte ich ihnen denn sagen? Ich bin jetzt nur noch verwirrter als zuvor. Ob ich nun wirklich zu ihnen gehören, weiß ich nicht, aber sie setzen alles auf mich. Sie glauben wirklich ich kann sie retten. Wir setzten zur Landung an und ein paar Kinder kamen angerannt und fragten den Mann, ob ich verletzt seie, weil er mich tragen musste. Ich wusste genau, dass ich die Leute nur enttäuschen würde. Warum bin ich bloß mitgekommen? Was hat mich da getrieben? Ich wollte bloß antworten auf meine Fragen, aber ich wollte nicht die Hoffnungen eines ganzen Volkes zerstören. Da habe ich mich wieder in etwas hineingeritten. Der Mann setzte mich auf den Boden ab und sobald meine Füße den Boden berührt hatten, fielen alle vor mir auf die Knie. Diese Situation war mir noch unangenehmer als alles andere. In der Menschenwelt wurde ich doch nie so behandelt und hier verneigen sich alle vor mir. Es schien mir fast als würden sie mich vergöttern und ein Gott war ich noch lange nicht und würde ich auch nie werden. Ich brachte kein Wort heraus. Alles was ich wohl sagen könnte, würde ihr Bild von mir nur verfälschen, obwohl sie alle sowieso ein falsches Bild von mir haben. Ich traute mich nicht. Ich hatte Angst wieder von allen verachtet zu werden, von allen gehasst, misshandelt und verstoßen zu werden. Da ergriff der Mann, der mich hergebracht hatte, das Wort: „Ihr könnt wieder aufstehen.“

Einige warfen sich verwunderte Blicke zu, weil ich wahrscheinlich nicht gesprochen habe, aber trotzdem blieben diese Wesen, die vor mir standen glücklich und fingen nicht an über mich zu reden. Ich konnte das nicht begreifen, warum sie nicht das taten was die Menschen immer getan hatten. Das war das erste Mal das jemand nicht das getan was ich von ihm erwartete und das war auch gut so. Denn so verflog ein Teil meiner Angst schneller als ich dachte.

„Folgt mir, Prinz!“

Ich nickte nervös werdend und folgte ihm. Die Masse bildete eine Gasse durch die wir bis zu einem Podest gingen. Etwas lag auf dem Podest, dass jedoch durch ein Tuch verdeckt war.

Der Mann und ich wandten unsere Gesichter wieder zum Volk, die ebenfalls wieder ihre Augen auf uns gerichtet hatten. Dann fing der Mann wieder an zu sprechen.

„Endlich ist unser Prinz zurückgekehrt. Unser Erbe. Das Volk der Izanmar wird weiter existieren und wir werden uns gegen die Galborx verteidigen können. Nie wieder werden sie uns in die Knie zwingen können. Denn unser Prinz hat größere Kräfte als sie alle zusammen. Und wir werden uns dafür rächen können, dass sie unseren König niedergestreckt haben…“

Nach diesem Satz hörte ich auf seinen Worten zu lauschen. Sie sollen den König getötet haben? Und wenn ich der Prinz bin, dann heißt das, dass sie meinen Vater getötet haben? Aber wie soll das gehen? Mein Vater müsste doch auch Vampir gewesen sein, also wäre er schon tot und könnte nicht nochmal getötet werden. Aber wenn sie ihn doch getötet haben, müssen die Galborx ziemlich stark sein. Dann soll grade ich sie besiegen können? Was besitze ich denn für Kräfte? Plötzlich riss der Mann in seinem Redefluss das Tuch vom Podest. Ein Mann lag dort. Er lag einfach nur da und hatte die Augen geschlossen. Seine Haut war kreidebleich und er hatte schwarze langes Haar. Gebettet in roten Rosen lag er vor mir. Ich sah diesen Mann zum ersten Mal und dennoch weinte ich um ihn. Eine Träne floss meine Wange hinab und auf diese Träne folgten noch hundert weitere. Ich wusste es mit einem Mal. Dieser Mann, er war mein Vater. Noch nie hatte ich ihn gesehen, doch es zerriss mir das Herz ihn jetzt tot vor mir zusehen. Warum konnte ich soviel für ihn fühlen, obwohl ich ihn nicht kannte. In mir quoll die Wut, Verzweiflung und Trauer immer weiter an. Ich schrie diese Gefühle mit einem Mal hinaus.

„Nein!!! Das werden sie büßen…Vater!“

Während dieses Schreis stießen schwarze Schwingen aus meinem Rücken und die Wut quoll nur noch mehr in mir an. Das gesamte Volk der Izanmar schrie mit mir in meiner Trauer auf. Während sie den Verlust meines Vaters weiter durch ihre Schreie beklagten, biss ich meinem Vater in die Kehle. Ich weiß nicht warum ich das tat. Es war irgendetwas in mir, das mich dazu trieb. Als ob ich Instinktiv wüsste was ich zutun habe. Ich saugte meinem Vater die letzten Tropfen Blut aus, die in seinem Körper waren. Durch diesen Biss übernahm ich all seine Kräfte. Doch wie ich sie nutzen sollte das wusste ich nicht. Ich habe mir in diesem Augenblick nichts sehnlicher gewünscht als das mein Vater wieder aufsteht und ich ihn kennenlernen kann und von ihm lernen kann wie ich sein Volk regieren soll. Ich fiel vor meinem toten Vater auf die Knie und schlug mit meinen Fäusten auf den harten Boden ein. Warum kannst du nicht wieder auferstehen? Vater, bitte mach die Augen auf. Ich glaube es war das schlimmste für mich, dass mein Vater lediglich so aussah als würde er schlafen und gleich aufwachen. Plötzlich fühlte ich so allein, obwohl ich doch schon mein ganzes Leben einsam gewesen bin. Warum fang ich jetzt an mich so zu fühlen? Dass ich meinen Vater so sehr vermissen kann, wo ich ihn nicht kannte, dass ich sogar damit beginne mich einsam zu fühlen, fand ich doch merkwürdig. Aber irgendwie war mir das egal. In diesem Volk konnte ich frei sein und meine Gefühle freilassen. Ich wusste jetzt wer ich bin und begann es auch langsam zu verstehen. Jetzt sah ich es ein, dass ich ein Vampir bin. Nur in die Rolle des Prinzen musste ich mich noch einfügen. Aber mein Volk würde mir beistehen. Die Masse vor klagte noch bis tief in die Nacht hinein. Es war über das ganze Land zu hören. Selbst die Galborx dürften es gehört haben. Doch so etwas wird ihnen nicht nochmal gelingen. Ich werde meinen Vater rächen!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-08-03T16:12:30+00:00 03.08.2008 18:12
wird immer spannender!
Aber, was ist mit seiner menschlichen Vergangenheit? Ich kann ihn mir kaum vorsellen.
Mach weiter so.
Von:  WhiteHeart
2007-10-03T18:08:53+00:00 03.10.2007 20:08
Das ist wirklich cool und sehr spannend ^^
gehts denn auch noch weiter?
Ich hoffe du has noch mehr creative einfälle ^^
das ist wirklich toll ^o^


Zurück