2nd Chapter
"Da wären wir." Mit einer einladenden Geste zeigte Zetsu auf ein prachtvolles Blumenmeer. "Willkommen in meine 'Gärtchen'!"
Staunend lief der 'gute Junge' über die riesige Wese, die so groß wie ein ganzes Stadtviertel ist. "Hat Zetsu-san das alles selber gemacht?" Sich auf einen kleinen Felsen hockend, bejahte der Angesprochene. Nun, das stimmte nicht ganz, denn als der Grünhaarige diesen Ort fand, wuchsen an den meisten Stellen schon verschiedene Arten von Pflanzen. Er hat nur hier und da was Neues hingepflanzt, damit auch wirklich die ganze Fläche farbenfroh und blumenübersät ist. Nachdenklich beobachtete Zetsu den Jungen, wie er kichernd einigen Schmetterlingen hinterherlief.
Den blonden Iwa-Nin dagegen hatte es nicht so gut erwischt. Von Kakuzu in die Ecke gedrängt, grinste er, auch wenn ihm leichte Panik hochstieg, und meinte mit einer wegwerfenden Handbewegung, dass das ganze Hauptquartier sowieso mal wieder eine Renovierung gebrauchen könnte, da habe er mit dem Vogel doch schon etwas Zeit gespart, so mussten sie nicht noch extra die Tapete abziehen. Doch anstatt sich zu beruhigen, brüllte der Dunkelhäutige, ob Deidara denn überhaupt wüsste, wie viel so eine Renovierung kosten würde, noch dazu kommt, dass sie als bekannt und gesuchte Mörder nicht in irgendeinem Dorf einkaufen gehen konnten. Und einen Handwerker einfach in das Versteck zu bestellen, naja, so weit konnte der langhaarige Iwa-Abtrünnige selbst denken. Langsam verschwand auch das Grinsen auf dessen Gesicht. »Kuso, un...« In solchen Situationen wünschte er sich seinen Danna noch sehnlicher zurück als sonst, der hätte ihn zwar nicht direkt in Schutz genommen, aber irgendwie hatte der Verstorbene es bis her immer geschafft ihn aus solchen misslichen Lagen zu befreien.
"Nun hört aber mal auf!!", mischte sich der bis jetzt ignorierte Leader ein. "Ihr benehmt euch wie kleine Kinder. Du, Kakuzu, wir wissen alle, dass es uns eigentlich nicht an Geld mangelt, aber so geizig wie du damit umgehst, werden wir noch alle in der Gosse landen!" Ein triumphierendes Lächeln umspielte Deidaras Lippen. „Und du brauchst gar nicht so zu grinsen, Deidara!", fuhr Pein fort. "Du kannst nicht bei jedem Wutanfall einfach einen Teil der Hauptquartiers sprengen. Diese Mal übernimmst du die Kosten." Nun war es Kakuzu, der überlegen grinsten, obwohl man das wegen seiner Maske ja nicht richtige sah. Doch der Orangehaarige war noch nicht fertig: "Kakuzu, du wirst ihm dabei helfen, den Schaden zu decken. Habt ihr Bakas das verstanden?"
"Ja...", murmelten die zwei Angemotzten ergeben. Auch wenn der Leader nur seine Boxershorts anhatte und somit seine Predigt auf Außenstehende nicht allzu überzeugend wirkte, mit ihm legte man sich besser nicht an, er war ja nicht umsonst der Chef einer Organisation voller S-Rank Nuke-Nins. Wutschnaubend wendete er sich wieder an Konan, die ihn mit einem "Oh, das war ja so männlich von dir" zuhauchte, welches er mit einem "Ich kann noch viel männlicher sein, wenn du verstehst..." beantwortete. Alle vier Anwesenden starrten den Beiden schweigend, aber mit offenen Mündern hinterher, bis sich Kisame mit einem "Ich geh' mal Frühstück machen" ebenfalls verabschiedete. Kurz darauf verschwand auch der violettäugige Ninja murrend, da er sich nun ein neues Opfer für Jashin suchen musste. Ursprünglich sollte ja Deidara dafür hinhalten...
Blieben also nur noch die beiden Männer, an denen es nun liegt, die Wand zu reparieren. "Ich fange erst an zu arbeiten, wenn du das Material besorg hast. Und erwarte bloß nicht, dass ich dir finanziell unter die Arme greifen werd'!", sprach der Taki-Nin mehr oder weniger monoton. "Geizkragen, un", zischte der Blauäugige boshaft, ehe auch er seinen eigenen Weg ging. »Wenn ich diese Spiralfresse zwischen die Finger krieg', un...! Der kann sich auf was gefasst machen, yeah. Mit dem Unkraut Zetsu muss ich wohl auch noch ein ernstes Wörtchen reden...obwohl, un, wenn ich nicht aufpasse, ende ich bei dem noch als Mittagessen, un. Wo sind die zwei Vollidioten eigentlich hingegangen, yeah?«
Zurück bei den beiden 'Bakas':
Der junge Mann mit der Spiralmaske ließ sich, ermüdet von der kleinen Schmetterlingsjagd, rücklings auf die Wiese fallen. Eine Hand gen den Himmel streckend, so, als wolle er eine Wolke fangen, warf er einen Blick zu dem pflanzenähnlichen Abtrünnigen, um sich zu vergewissern, dass dieser wirklich noch anwesend war. Jupp, der Große saß immer noch da, hatte sich allen Anscheins nach auch kein Stückchen gerührt, behielt das neue Akatsuki-Mitglied jedoch gut im Auge, was dieser ja nicht wissen konnte. Plötzlich spürte Tobi etwas warmes auf seiner offenen Handfläche. Sich fragend aufsetzten, stellte sich heraus, das jenes flauschige Etwas ein Vogel war.
"Nanu? Wo kommst du denn her?" Als Antwort zwitscherte der kleine Piepmatz etwas. "Aha! Also Tobis Name ist Tobi", stellte der junge Mann mit dem naiv-kindlichen Charakter vor. Wieder zwitscherte der Vogel einige Töne als Antwort. Konnte der Maskierte etwa mit Vögel sprechen? Jedenfalls begann so ein 'Smalltalk' zwischen Mensch und Tier. Nach einer Weile jedoch blieb der jüngste Akatsuki still, nur manchmal piepte sein neuer kleiner Freund etwas. Stirnrunzelnd betrachtet der Akatsuki-Spion den Kleinen, der nun mit hängendem Kopf dasaß. »Was ist da los?« Lautlos gleitet der Große vom Stein und ging vorsichtig auf den Anderen zu. Tobis neuer geflügelter Freund flog, als Zetsu sich den Beiden näherte, eilig davon, was von dem Kusa-Abtrünnigen nicht weiter notiert wurde, außer, dass seine schwarze Seite ein fieses "Verreck, dämlicher Vogel" herausbrachte, denn er war es gewohnt, dass man bei seinem Anblick Angst bekommt und schnellstmöglich das Weite sucht. Leise ging der Schizophrene in die Hocke, den Schwarzhaarigen genauer musternd.
Der Kleine ist doch tatsächlich im Sitzen eingeschlafen!
